Als ich vor hundert Jahren ein Praktikum in einer Alugiesserei gemacht haben, haben wir tongebundenen Formsand verwendet. Wer zuhause Katzenstreu auf Bentonit-Basis verwendet (das ist das schwere, feine Granulat, das sehr gut saugt und klumpt, aber auch ziemlich staubt) kann den gut selbst machen. Bentonit fein verreiben und ein paar Gewichtsprozent dem Sand beimischen (genaue Menge ist nicht kritisch), anfeuchten.
Bei Sand und Erde ist der Feuchtigkeitsgehalt nicht gefährlich, da das poröse Formmaterial den Dampf entweichen lässt. Man lässt in der Giesserei aber die Formen in der Regel zumindest einen halben Tag stehen, dass die Oberfläche abtrocknen kann.
Gipsformguss geht schon (wir für sehr feine Formen verwendet), aber gute Austrocknung ist kritisch. (Und wenn man zu weit trocknet, dass das Kristallwasser ausgetrieben wird, zerbröselt der Gips.)
Kunstharzgebundener Formsand, wie Volker das vorschlägt, ist auch was Feines. Wird in der Giesserei eingesetzt, um Kerne mit kleinem Querschnitt herzustellen. Mit Tonsand hätten die zuwenig Festigkeit gegen den Auftrieb in der Form und würden brechen. Kann man aber eben nicht rezyklieren, wie die anderen Formsande.