UweH
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Warum es keinen Strömungsabriss gibt, hat aerodynamische gründe, das hier zu erklären, würde zu weit führen
Hallo Bernd,
hallo Horst,
das ist doch ganz schnell erklärt: bei einem vorgepfeilten Flügel legt man so aus, dass die Strömung bevorzugt vor dem Schwerpunkt abreißt. Das führt jedoch nicht zu einem Spiralsturz, sondern zu einem abnicken mit Fahrtaufnahme. Damit legt sich die Strömung wieder an, wie bei einem Entenflugzeug.
Zieht man dauerhaft voll durch, dann wechseln sich Abriß und Fahrtaufnahme ständig ab, das Modell geht in einen stabilen Sack- oder Wippflug, genannt "Hyperstall", bei dem die Quer- und Seitenruderruderwirkung weitgehend erhalten bleibt.
Mein 3,3 m Brett Kroack ist ebenso vorgepfeilt wie der TB-Minirock, bei beiden kann man den Effekt spüren, aber beim höher gestreckten und stärker vorgepfeilten Kroak ist das wie zu erwarten stärker ausgeprägt. Die Alula ist auch noch ein käuflicher und geradezu legendärer Vertreter der vorgepfeilten.
Die Vorpfeilung hat zwei Nachteile bei sehr schnellen Modellen: aeroelastische Effekte aus der Vorpfeilung verstärken sich bei Torsion und können sich bis zum Bruch des Flügels aufschaukeln. Der zweite Nachteil ist eine leichte Pfeilungs-Instabilität bei Böen, die sich durch Pendeln um die Hochachse bemerkbar macht und Flugleistung kostet. Das kann man mit einem größeren Seitenleitwerk für größeren Seitenstabilitätsfaktor dämpfen, aber das kostet dann auch ein bisschen durch größere Oberflächenwiderstände.
Gruß,
Uwe.