Gab es eigentlich noch mehr Modelle mit dieser Holz-Flächensteckung.
Du meinst vermutlich sowas?
Das ist stellvertretend das
35. Modell von
Erwin
Tümmler,
Bremen, entworfen im April 46. Also zu einer Zeit, zu der Leute sich um Zigaretten als stabile Währung im Tausch gegen Kohl und Kartoffeln bemühten, jegliche Fliegerei für die Kriegsverlierer ersma sowas von verboten war.
Ja, reichlich. Stahl in hinreichender Qualität gab es vorm Krieg nicht in bezahlbar, also sägte man die "Zungen" für geteilte Flügel halt aus Sperrholz. Während des Kriegs gab es keinen Modellbau für normale Angehörige der "Herrenrasse", sondern höchstens für Leute wie Alexander Lippisch für den Windkanal. Stahldrähte tauchten nach dem Krieg erst vereinzelt bei Klasse röm. I und bei A2-Leistungsmodellen auf, weil deren Profile so dünn und stark gewölbt wurden, daß man Probleme mit der Unterbringung hochstartfester SPH-Zungen bekam. Hans Finus hatte seine Passaten mit ungeteilten Flügeln, das umgeht dieses Problem. Ob allerdings wirklich alle, weiß ich nicht.
Zehn Jahre nach dem o.e. ETB 35 war der Mu 118 Mufunkulus recht verbreitet, auch weil Otto Muschner seine OMu-Fernsteuerungen mit seinem Flieger schön propagierte. Diese zehn Jahre waren modellentwicklungsgeschichtlich in Deutschland Welten auseinander, das blieb die folgenden zwei Jahrzehnte weiter so. Die Zungen hielten sich in diesem Umfeld erstaunlich lange. Im 1970er Januarheft "modell" wurde der HMG 9 b vorgestellt: 3.20m SPW, T-Leitwerk, QR und Störklappen. Und Duralzungen! Die SB 7 von Wolfgang Sörgel hatte zuerst einen Styrorumpf, dann einen aus Polyester, war recht lange bis in die Mittsiebziger bei Hegi im Programm: Zungen aus Sperrholz.
servus,
Patrick