RobiWahn
User
Moin! Ich möchte hiermit meine erste Eigenkonstruktion vorstellen!
theEDGE:
Dies ist nicht mein erster Nurflügel – ich hab‘ das Fliegen vor ~15 Jahren mit dem F4Y mini von Peter Kienzle begonnen (die Details zu meinem 2. F4Y mini sind hier beschrieben) und seitdem zieren neben diversem motorisiertem Kleinkram, ein paar HLGs, Indoor-Shockys und einem motorisierten Thermiksegler (mit Leitwerk) auch einige Brettnurflügel meinen Flugpark. Dazu gehört ein Übercraft Raven (M60-Verwandter – geniale Bauanleitung; hier im Flug: Link) und ein Kaze40 von SlopeSoarer.com. Demnächst kommt ein AX3 von Sebald dazu. Freunde von mir fliegen das Frettchen und Alula. Eigentlich wollte ich vor einer Weile auch ein Frettchen kaufen – aber das gab’s nicht mehr . Darauf kam die Idee es mal mit einer Eigenkonstruktion zu versuchen…
Die Größe ist identisch zum Frettchen, also 50in / 127cm Spannweite – das passt prima zwischen den Kaze und den Raven. Aber ich wollte nicht einfach nur ein Brett bauen, sondern dem ganzen auch noch einen markanten Look verpassen. Als Jugendlicher war Stealth gerade groß in Mode. Zu der Zeit hab‘ ich Kunststoff-Standmodelle gebaut (für RC reichte das Geld nicht). Großartig fand ich die F-117 und das von Italeri verkaufte russische Gegenstück – die (komplett fiktive) Mig-37 Ferret (Link). Also auch ein Frettchen . Damit hatte ich also meine Designgrundlage. Eine Google-Bilder-Suche nach „Stealth Design“ bringt übrigens tolle Ergebnisse – von Fahrädern über Staubsauger und Sessel bis zu Weckern…
Das Aerodynamikdesign lehnt sich an eine tolle Anleitung an: „Die Kurzanleitung zur Konstruktion eines Brettes (bis zu 2m): auf einer A4 Seite!“. Außerdem hab‘ ich mir hier und in anderen Foren einen Wolf zu Does und Dont’s gelesen. Hilfreich fand ich auch aerodesign.de und Peter Wicks Artikel im RCSD und diverses anderes… Da für Stealth Design rechte Winkel tabu sind , hat das Gerät einen etwas ungewöhnlichen Grundriss, der aber an einigen anderen Stellen ähnlich zu finden ist. Wie unten zu sehen hab‘ ich im Mittelteil eine leichte Vorpfeilung drin (mehr als eine gerade Vorderkante ohnehin bewirkt). Und die TNT-Randbögen passten wie die Faust auf Auge zum Design. Die gab’s bei Brettern mal hier und da und sind auf aerodesign.de schön beschrieben.
Das Feintuning hab‘ ich mit dem Program Nurflügel / Ranis gemacht. Das Profil ist PW75 mit einem Übergang auf NACA0010 am Randbogen. Der Flügel ist nach außen leicht verwunden. Als Aerodynamik-Rookie möge man mir grobe Fehltritte verzeihen (Tips nehme ich gerne an). Hier die Daten aus der finalen Auslegungsversion. Die .flg-Datei hängt an, falls sich das mal jemand ansehen möchte. Der berechnete Schwerpunkt passt übrigens hervorragend.
Anhang: Anhang anzeigen theEDGE_v4_pw75+twist.flg
Das Detaildesign hab' ich mit FreeCAD 0.16 gemacht. Gebaut ist das ganze positiv aus EPP (Danke an Fabian Kopp und Ralph Pinkhaus für die Kerne). Die Fläche ist einteilig. Rumpf und Leitwerk sind abnehmbar. Im Rumpf und der Verbindungstechnik steckt ein bisschen Experimentalmodellbau drin – dazu in einem späteren Post mehr. Nur kurz vorab: Da stecken diverse Lasergeschnittene Alublechteile drin . Der Rumpf ist aber sonst auch aus EPP mit einer robusten Oberflächenbeschichtung - auch dazu später mal mehr. Und damit das zur Gesamtoptik passt ist er nicht verundet, sondern facettiert. Das ist aerodynamisch mit Sicherheit Quatsch, aber was tut man nicht alles für die Optik . Im Rumpf stecken nur Nasenballast und der Akku (4x AAA-Eneloop). Empfänger, Zepsus, Magnetschalter (und natürlich Servos) stecken in der Fläche. Flächenholme sind konische CFK-Rohre aus dem Drachenbau (SkyShark), dabei kommt gezielt PU-Kleber ins Spiel. Oberflächenveredelung ist wie von meinen US-Modellen gelernt Leichtspachtel (um die EPP-Oberfläche glatter zu kriegen), Strapping-Tape und Oracover. Die Ruderanlenkung ist Crossover (Servohorn unten / Ruderhorn oben) mit einer CFK-Abdeckungsröhre und Gabriel Ruderhörnern - also Heavy-Duty… Als Servos hab‘ ich KST-DS135MG drin – die Servorahmen mit Gegenlager sind massiv im EPP eingebettet. theEDGE hat durchgehende Balsaruder mit 50mm Tiefe. Die Finne ist aus Balsasperrholz. Overall wiegt das ganze 810g. Die optische Gestaltung lehnt sich an die Mig an. Für den Schriftzug Danke nochmal an Mike Hill, der mir den Font freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Ende November hatte ich die ersten Gleitversuche auf der flachen Wiese um den Schwerpunkt vorabzustimmen und dank Tief Theresa (Link) dann Anfang Dezember Gelegenheit für den ersten Hangflugeinsatz. Und der war gut :
Seitdem hat der Flieger noch im Januar in DK Luft unter die Flügel bekommen (Saltum, an der Nordseedüne). Einmal bei 7-8 Bft (ja, auch das geht…) und ein weiteres Mal bei entspannten 4Bft schönes Halfpipe-Fliegen mit den Möwen . Das Überziehverhalten ist unkritisch – die Nase kippt dann sauber nach vorne, irgendwelche seitenweise Abrisse hab‘ ich nicht bemerkt. An den Querruderausschlägen muss ich noch etwas optimieren. Bei hohem Ausschlag bremst das ganze mehr als das es ein Rollen bewirkt. Vielleicht könnten die Ruder auch etwas kleiner sein, oder doch nicht durchgehend (??).
Ich werde hier in loser Folge (kann ein paar Tage dauern) noch ein paar Baudetails und Baufotos ergänzen. Eventuell bau‘ ich demnächst noch einen zweiten. Falls dazu irgendwer signifikante Verbesserungsvorschläge hat – immer her damit. Konzeptionell sollte auch ein motorisierter Rumpf oder eine teilbare Fläche machbar sein.
Bye,
Robert
theEDGE:
Dies ist nicht mein erster Nurflügel – ich hab‘ das Fliegen vor ~15 Jahren mit dem F4Y mini von Peter Kienzle begonnen (die Details zu meinem 2. F4Y mini sind hier beschrieben) und seitdem zieren neben diversem motorisiertem Kleinkram, ein paar HLGs, Indoor-Shockys und einem motorisierten Thermiksegler (mit Leitwerk) auch einige Brettnurflügel meinen Flugpark. Dazu gehört ein Übercraft Raven (M60-Verwandter – geniale Bauanleitung; hier im Flug: Link) und ein Kaze40 von SlopeSoarer.com. Demnächst kommt ein AX3 von Sebald dazu. Freunde von mir fliegen das Frettchen und Alula. Eigentlich wollte ich vor einer Weile auch ein Frettchen kaufen – aber das gab’s nicht mehr . Darauf kam die Idee es mal mit einer Eigenkonstruktion zu versuchen…
Die Größe ist identisch zum Frettchen, also 50in / 127cm Spannweite – das passt prima zwischen den Kaze und den Raven. Aber ich wollte nicht einfach nur ein Brett bauen, sondern dem ganzen auch noch einen markanten Look verpassen. Als Jugendlicher war Stealth gerade groß in Mode. Zu der Zeit hab‘ ich Kunststoff-Standmodelle gebaut (für RC reichte das Geld nicht). Großartig fand ich die F-117 und das von Italeri verkaufte russische Gegenstück – die (komplett fiktive) Mig-37 Ferret (Link). Also auch ein Frettchen . Damit hatte ich also meine Designgrundlage. Eine Google-Bilder-Suche nach „Stealth Design“ bringt übrigens tolle Ergebnisse – von Fahrädern über Staubsauger und Sessel bis zu Weckern…
Das Aerodynamikdesign lehnt sich an eine tolle Anleitung an: „Die Kurzanleitung zur Konstruktion eines Brettes (bis zu 2m): auf einer A4 Seite!“. Außerdem hab‘ ich mir hier und in anderen Foren einen Wolf zu Does und Dont’s gelesen. Hilfreich fand ich auch aerodesign.de und Peter Wicks Artikel im RCSD und diverses anderes… Da für Stealth Design rechte Winkel tabu sind , hat das Gerät einen etwas ungewöhnlichen Grundriss, der aber an einigen anderen Stellen ähnlich zu finden ist. Wie unten zu sehen hab‘ ich im Mittelteil eine leichte Vorpfeilung drin (mehr als eine gerade Vorderkante ohnehin bewirkt). Und die TNT-Randbögen passten wie die Faust auf Auge zum Design. Die gab’s bei Brettern mal hier und da und sind auf aerodesign.de schön beschrieben.
Das Feintuning hab‘ ich mit dem Program Nurflügel / Ranis gemacht. Das Profil ist PW75 mit einem Übergang auf NACA0010 am Randbogen. Der Flügel ist nach außen leicht verwunden. Als Aerodynamik-Rookie möge man mir grobe Fehltritte verzeihen (Tips nehme ich gerne an). Hier die Daten aus der finalen Auslegungsversion. Die .flg-Datei hängt an, falls sich das mal jemand ansehen möchte. Der berechnete Schwerpunkt passt übrigens hervorragend.
Anhang: Anhang anzeigen theEDGE_v4_pw75+twist.flg
Das Detaildesign hab' ich mit FreeCAD 0.16 gemacht. Gebaut ist das ganze positiv aus EPP (Danke an Fabian Kopp und Ralph Pinkhaus für die Kerne). Die Fläche ist einteilig. Rumpf und Leitwerk sind abnehmbar. Im Rumpf und der Verbindungstechnik steckt ein bisschen Experimentalmodellbau drin – dazu in einem späteren Post mehr. Nur kurz vorab: Da stecken diverse Lasergeschnittene Alublechteile drin . Der Rumpf ist aber sonst auch aus EPP mit einer robusten Oberflächenbeschichtung - auch dazu später mal mehr. Und damit das zur Gesamtoptik passt ist er nicht verundet, sondern facettiert. Das ist aerodynamisch mit Sicherheit Quatsch, aber was tut man nicht alles für die Optik . Im Rumpf stecken nur Nasenballast und der Akku (4x AAA-Eneloop). Empfänger, Zepsus, Magnetschalter (und natürlich Servos) stecken in der Fläche. Flächenholme sind konische CFK-Rohre aus dem Drachenbau (SkyShark), dabei kommt gezielt PU-Kleber ins Spiel. Oberflächenveredelung ist wie von meinen US-Modellen gelernt Leichtspachtel (um die EPP-Oberfläche glatter zu kriegen), Strapping-Tape und Oracover. Die Ruderanlenkung ist Crossover (Servohorn unten / Ruderhorn oben) mit einer CFK-Abdeckungsröhre und Gabriel Ruderhörnern - also Heavy-Duty… Als Servos hab‘ ich KST-DS135MG drin – die Servorahmen mit Gegenlager sind massiv im EPP eingebettet. theEDGE hat durchgehende Balsaruder mit 50mm Tiefe. Die Finne ist aus Balsasperrholz. Overall wiegt das ganze 810g. Die optische Gestaltung lehnt sich an die Mig an. Für den Schriftzug Danke nochmal an Mike Hill, der mir den Font freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Ende November hatte ich die ersten Gleitversuche auf der flachen Wiese um den Schwerpunkt vorabzustimmen und dank Tief Theresa (Link) dann Anfang Dezember Gelegenheit für den ersten Hangflugeinsatz. Und der war gut :
Seitdem hat der Flieger noch im Januar in DK Luft unter die Flügel bekommen (Saltum, an der Nordseedüne). Einmal bei 7-8 Bft (ja, auch das geht…) und ein weiteres Mal bei entspannten 4Bft schönes Halfpipe-Fliegen mit den Möwen . Das Überziehverhalten ist unkritisch – die Nase kippt dann sauber nach vorne, irgendwelche seitenweise Abrisse hab‘ ich nicht bemerkt. An den Querruderausschlägen muss ich noch etwas optimieren. Bei hohem Ausschlag bremst das ganze mehr als das es ein Rollen bewirkt. Vielleicht könnten die Ruder auch etwas kleiner sein, oder doch nicht durchgehend (??).
Ich werde hier in loser Folge (kann ein paar Tage dauern) noch ein paar Baudetails und Baufotos ergänzen. Eventuell bau‘ ich demnächst noch einen zweiten. Falls dazu irgendwer signifikante Verbesserungsvorschläge hat – immer her damit. Konzeptionell sollte auch ein motorisierter Rumpf oder eine teilbare Fläche machbar sein.
Bye,
Robert