Darknight 2 - Mini DLG im Eigenbau

Schönen Tag an alle,

Ich habe mir vor kurzem einen 0,75m, also quasi half-size DLG gebaut um auch mal das Gefühl eines Schleuderstarts zu erleben. Das Teil hat wegen seiner Schwarzen Farbe von mir den Namen Darknight bekommen. Das ganze war sehr erfolgreich und schon beim Erstflug bei miesem Wetter waren Abgleitzeiten von 45 Sekunden drin. Die Starts waren mit vollem Körpereinsatz und er hat das ohne Macken mitgemacht. Sogar eine Stecklandung aufgrund gerissener Halsbandklinke der MZ18 mit anschließendem Sender/Segler Freundschaftsfreiflugwettkampf hat er Folgenlos mitgemacht. Das hätte ich vom ersten DLG-Experiment nicht erwartet und habe mich deshalb entschieden dranzubleiben und eine zweite, verbesserte Version zu bauen.

Die Tragflächen sind klassisch aus Vollbalsa geschliffen und mit schwarzer (schwarz ist am leichtesten, 0,5g/dm2) Hobbyking Folie bespannt. In der Mitte geklebt und mit GFK verstärkt. Den Hauptteil des Rumpfes bildet ein 5mm Kohlerohr, das fest mit den Tragflächen verbunden ist und auch in den vorderen Rumpfbereich weitergeht. Der Vorderteil ist ebenfalls Balsa mit Folie genauso wie die (frei) profilierten Leitwerke. Als Empfänger kommt ein Graupner GR12-SH zum Einsatz mit einem 6g 1S 270 mAh Rundlipo. Abfluggewicht sind 79g. Flächenbelastung damit ca. 13g/dm2. Gesteuert wird er über Quer (HXT500) und Höhe (Hobbyking 3gramm). Höhenruder ist über Feder und Seilzug realisiert.

Da ich keine Zweifel daran habe, dass man in einer zweiten Version locker 10-15g einsparen könnte, sowie einige Konstruktiver Verbesserungen möglich sind, habe ich mich entschieden mehr rauszuholen. Wenn Interesse an einem Baubericht besteht, würde ich den hier posten. Günstiger kommt man wohl kaum an einen DLG, die Materialkosten bewegen sich zwischen 20-30€ und der Spaßfaktor ist riesig!

Meine Verbesserungen gegenüber der ersten Version:

- 4mm CFK-Rohr statt 5mm
- 2mm Rumpfbalsa statt 3mm
- Höhenruderbefestigung aus GFK und alltagstauglicher/stabiler/leichter
- dünneres und leichteres Wurfpeg, das vorige war leicht überdimensioniert und knapp 0,7g schwer
- weniger Hohlprofil unter der Fläche
- Leitwerke aus 2mm statt 3mm Balsa
- 2,5g Servos, Querruder einzeln
- Minimal mehr Flügeltiefe
- Kohlerohr vorne kürzer und spitz zulaufend
- insgesamt schmalerer Rumpf, im alten hätte ein Museum eröffnen können
- Kohlerohr gewichtssparender mit dem Rumpf verbinden
- Querruderanlenkungsdrähte innenliegend

Hier noch ein paar Bilder vom Darknight 1:

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Wenn Interesse besteht würde ich mich über Rückmeldungen, Tipps und Erfahrungsaustausch freuen!
 
Bau der Leitwerke

Bau der Leitwerke

Schön dass das Thema anscheinend auf Interesse stößt, die meisten Threads zu solchen kleinen DLG´s sind schon sehr alt... Zur ersten Version werde ich dann wenn der Wind etwas nachgelassen auch mal ein Flugvideo machen.

Da das Balsa für die Fläche noch unterwegs ist, habe ich heute schonmal die Leitwerke gebaut. Beide bestehen aus 2mm Balsa und sind von der Version 1 übernommen. Der ganze Flieger hat keine spitzen Flächenenden damit nicht so einfach Knicke hinein kommen.

Seitenleitwerk
Das SLW ist nicht steuerbar, bei so einem kleinen Flieger reicht es meiner Meinung nach sich für QR oder SR zu entscheiden. Das Seitenruder wurde symmetrisch verschliffen, hat eine fast schon spitze Vorderkante und eine sehr dünne Endleiste. Das spart zum einen Gewicht und ist einfach aerodynamisch vielsauberer als wenn man einfach ein Brettchen zurechtschneidet. An der Unterseite befindet sich noch ein Quer angeklebter Streifen Balsa um bei den Landungen zu schützen.

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Als Bügelfolie benutze ich hauptsächlich die von HK. Die Schwarze Folie ist lediglich etwa 8g pro qm2 schwerer als Oralight. Außerdem gibt sie dem Balsa viel Steifigkeit und schützt es natürlich vor Feuchtigkeit, weshalb ich mich nicht mit "nackten" Balsaleitwerken anfreunden kann. Es bringt sehr viel, wenn man nochmal mit etwa 150-160°C nachbügelt. Dabei verzieht sich natürlich das dünne Balsa, was man dann von beiden Seiten ausgleichen muss. Das Ergebnis ist jedoch ein leichtes, festes und sehr zäher Leitwerk das dazu noch einfach und schnell zu bauen ist.

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Das SLW der Version 1 wiegt 2.19g, das neue mit 1,84g nun 0,34g weniger. Wichtig ist meiner Meinung nach wirklich, die Leitwerke zu profilieren und mit einer sehr dünnen Endleiste zu versehen. Nichts ist unnötiger als Bremsende Leitwerke.

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Höhenleitwerk
Das Höhenruder ist ebenfalls aus 2mm Balsa, allerdings aus minimal leichterem geschliffen da ich es dieses mal Über dem Kohlerohr anbringen will und es dort besser geschützt ist. Die Bauweise ist die gleiche. Ruder und Dämpfungsfläche werden getrennt und eine Fase eingeschliffen.

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Ohne Folie wiegt es nun knapp unter einem gramm.

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Nun werden beide Teile einzeln gebügelt und mit schmalem Tesa zusammengeklebt. Mit dem bügeln beider Teile zusammen um das Scharnier zu sparen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, da diese bei so einem kleinen Ruder sehr schwergängig werden. Da ich für das HLW eine Anlenkung mittels Schnur realisieren will, wird noch ein 0,3mm Federstahldraht eingebaut.

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Alles in allem wiegt das HLW nun 1,94g, was im Gegensatz zum 2,83g schweren HLW der ersten Version fast 0,9g spart. Insgesamt sind die Leitwerke nun 1,24g (25%) leichter. In der ersten Version waren etwa 3g in der Nase nötig, die nun hoffentlich auch eingespart werden können.

Die feilscherei um 100tel gramm macht ehrlich gesagt wirklich Spaß bei einem so leichten Flieger der am ende hoffentlich <65g wiegt und vollgasfest sein soll:)
 

Yoshio

User
Zuerst einmal danke für die Infos und das Du den Baubericht hier einstellst. Sehr schöne Arbeit!
Wenn ich darf, eine etwas "provokante" Frage, gibt es zu Deinem Flieger einen Bauplan und wenn ja, würdest Du den ev. veröffentlichen
Dein Projekt erinnert mich etwas an den MiMi nur das dein Design, so finde ich zumindest, schöner und zeitgemäßer aussieht.
 
Flugvideo

Flugvideo

Heute Morgen war ich draußen und hab ein paar Würfe gefilmt:


Man sieht finde ich sehr gut das schlechte Kurvenflugverhalten, die Nase zeigt immer nach außen. Das hoffe ich durch 2 Servos und Differenzierung beim nächsten Mal besser zu machen.

Bezüglich Bauplan:
Keine Sorge, das sehe ich eher als Kompliment als als Provokation. Ich habe allerdings noch nie einen Plan gemacht, baue die meisten Modelle auch "frei Schnauze". Auch das Profil wird nach Gefühl geschliffen. Das meiste kann man als Baubericht gut unterbringen. Daher wäre da nicht viel Info, außer vielleicht einer bemaßten 3-Seitenansicht.
 
Ich denke als "Bauplan" würde schon eine bemaßte Auf- und Seitenansicht sehr helfen.

So dass man die Spannweite, Rumpflänge, Rumpfform, usw. erkennen kann.

Danke und Grüße,
Frank
 

Yoshio

User
Bin da ganz bei euch und würde mich über eine bemaßte 3-Seiten-Ansicht inkl. ev. Profil-Detail sehr freuen.
Danke auch für das Video, sieht doch schon sehr gut aus!

Eine Frage hätte ich da dann noch, warum hast Du dich eigentlich für die Variante Höhe-Quer entschieden? Wäre nicht auch eine Variante Höhe-Seite denkbar und ev. bei so einem kleinen Modell sogar "sinnvoller"?
 
Ok dann werde ich eine solche Ansicht machen, sobald ich mir auch über die Servos und damit die Dimensionierung des Rumpfes im klaren bin. Weiß jemand über das Graupner DS101 bescheid? Die Daten klingen gut und es kommt gleich mit SH-Stecker. Ich würde 3 davon einbauen für Quer links/rechts und Höhe.

Als Leitwerksträger habe ich diesmal über ein gewickeltes CFK-Rohr nachgedacht. Bei Modellbau Thiele gibt eins mit 4,5mm Außendurchmesser und 400mm Länge, die geradeso reichen würden. Anscheinend bei gerademal 2g. Taugt das was? Das wären locker mal 8g gespart.

Bezüglich Quer oder Seite: Klar Seite würde genauso gehen und würde auch etwas leichter werden, aber dann wäre mehr V-Form nötig und es würde mir persönlich einfach nicht so viel Spaß machen, weil man dann kaum auch rumturnen kann. Auch will ich mit verschiedenen,DLG-typischen Querruder-Klappenstellungen für Start, Landung und Thermik experimentieren. Ist glaube ich einfach eine Geschmacksfrage, aber klar eine Steuerung mit Seite wäre genauso möglich.
 
DS101...

DS101...

Hallo,
ich habe zwei DS101 in nem 60cm Mini-Shockflyer verbaut. Nach meiner Erfahrung sind die ziemlich spielfrei und recht stellgenau, besser als einige andere der typischen 3-bis-5g-Servos. Darauf kommt's ja beim DLG an.
Mit 1S habe ich die Servos nicht getestet (der Shocky fliegt mit 2S und hat deswegen nen Regler mit 5V-BEC...). Graupner gibt für die Servos 4,5 bis 5,5V an, ich vermute aber stark, dass sie auch an 1S funktionieren.
Der GR12-SH-Empfänger ist jedenfalls auf 1S ausgelegt. Den habe ich auch in meinem Shocky drin - funktioniert einwandfrei.

Gruß Christian
 

Sebi87

User
Hey

ich wollte nur kurz sagen, dass ich das Prinzip des Fliegers super finde.
Ich hatte früher mal einen Apache, der war zwar preiswert, aber auch ziemlich schlecht und langweilig.
Danach irgendwann mal einen Ultegra, der war zwar das teuerste,was je in 1,5m bezahlt habe, aber mir alles zu filigran.

Diese Größe und der überschaubare Einsatz an Material und Arbeit scheint aber perfekt für den Spaß für zwischendurch.

Über eine 3 Seitenansicht würde ich mich auch sehr freuen.

Hast du schon mal überlegt, für die Tragfläche ein fertiges Profilbrett zu nehmen?
Das würde etwas Arbeit sparen. Oder siehst duda überzeugende Nachteile?

Schöne Grüße
Sebastian
 
Tragflächen

Tragflächen

Hallo,

Danke für die Rückmeldung zu den Servos. Das hört sich gut an, dann werde ich die verwenden.

Hast du schon mal überlegt, für die Tragfläche ein fertiges Profilbrett zu nehmen?
Das würde etwas Arbeit sparen. Oder siehst duda überzeugende Nachteile?

Jedem das seine, diese Profilbretter sind nicht mein Ding. Habe ich aber auch noch nie ausprobiert. Wenn man keinen Rechteckflügel will muss man sie ja sowieso wieder der Form anpassen. Außerdem sind sie über die gesamte Länge gleich dick, wenn man also keine Monster-Randbögen will müsste man die auch wieder dünner schleifen. Als letzten Punkt habe ich bisher nur Profile mit gerader Unterseite gefunden. Im Endeffekt ist es mit etwas Übung dann einfacher mit Hobel und Schleifklotz die Sache selbst anzugehen und man hat später genau das was man will.


Tragflächenrohbau
Da heute der freundliche UPS-Mann mit einem Paket vorbeikam was sogar für mich war, habe ich angefangen die Tragflächen zu bauen. Diese sind, wie auch beim Vorgänger, aus 6mm Balsa. Das Profil ist leicht optimiert, hat einen dünnere Nasenleiste die wegen der geringen Flügeltiefe zu den Randbögen hin schon fast spitz ist. Es hat nicht ganz so viel Wölbung wie der Vorgänger, da durch die Querruder verwölbt werden können soll. So ungefähr war es geplant:
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Der Flügelgrundriss wurde ausgedruckt, auf eine Depronschablone übertragen und schließlich aus dem Balsa geschnitten. Da die Tragflächen etwa 11cm Tiefe haben in der Mitte, wurde vorne noch ein Stück 6mm Balsa angeklebt. Dann wurden beide Hälften angeglichen um exakt dieselbe Form zu haben. In diesem Zustand wog eine Fläche 19g, die andere 17,75. Also habe ich (Linkshänder) die minimal schwerere Hälfte als linke Flügelhälfte gekennzeichnet, die leichtere als rechte die später noch den Wurfpin spendiert bekommt, damit sich das ganze schonmal nicht summiert und die Flächen gleich schwer werden.
Als erstes beginne ich mit der Flügelunterseite, die im hinteren Drittel eine Mulde bekommt.

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Dazu markiere ich auf beiden Flächen die ungefähren Grenzen. Dazwischen wird mit einem gewölbten Schleifklotz eine Mulde geschliffen. Danach mit einem kleinen (ca. 3x2cm) Klotz Schleifpapier im 45°-Winkel das ganze "smooth" verschliffen. Die Technik habe ich mir aus dem englischsprachigen Forum von dort ansässigen Japanern (soweit ich wieß Junji Ishii), die so etwas schon seit einem Jahrzehnt so machen, abgeschaut. Das sieht dann in etwa so aus:

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Nun wird die Oberseite mit dem Hobel grob angepasst. Das geht auch mit Schleifpapier, dauert aber ewig. Auch Richtung Randbogen wird Material abgetragen, sodass die Tragfläche etwa ab der Mitte linear in der Dicke abnimmt und ganz außen noch etwa 1mm dick ist. Hört sich erst einmal schrecklich an, mit Folie drauf ist es aber Stabil genug und spart Gewicht und Widerstand. Beim Schleifen kann man zuerst recht grobes (~200-300) Schleifpapier am Schleifklotz verwenden und später mit einem feinen Schleifschwamm drüber gehen. Dabei in Kreisen schleifen, sonst kommen leicht Wellen in Längsrichtung des Holzes rein. Die Endleiste sollte möglichst Messerscharf sein. Bei einem 3-Meter Segler mag eine 2mm Dicke Endleiste noch ertragbar sein, aber bei einem so kleinen Flieger würde das zu viel Leistung fressen. Das Ergebnis wird dann zwar vermutlich nie perfekt, aber ungefähr so wie geplant:

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Die Rechte Fläche wiegt fertig verschliffen nun 9,65g.

Wurfpin
Während bei der Version 1 ein ergonomisch angepasster Riesen-Wurfpin zum Einsatz kam der 0,76g wog, habe ich mich nun für einen kleineren und aus einer dünnen Platte GFK geschnittenen entschieden. Dieser ist um einiges dünner und bremst damit hoffentlich auch weniger, deckt aber immernoch die Finger ab. Er wiegt nur 0,3g, also knapp 60% Gewichtsersparnis.

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Im nächsten Beitrag wird es dann um das Verkleben von Wurfpin an Tragfläche und Tragfläche-Tragfläche gehen.

In erster Linie will ich mit diesem Bericht andere Motivieren so etwas auch einmal selber auszuprobieren und die Bauschritte erklären. Ein exakter Bauplan ist eigentlich nicht mein Ziel, da das Modell nicht aufwändig am PC aerodynamisch optimiert wurde und die Formen einfach so sind wie sie mir gefallen und logisch erscheinen. Selbst konstruieren und bauen macht am Ende einfach am meisten Spaß. Trotzdem werden natürlich noch die Daten kommen, freut mich dass das Modell so gut ankommt:)
 

Sebi87

User
Nabend,

alles klar, das sind genug Argumente gegen ein Profilbrett;)

Mach bitte weiter mit dem Bericht. Sobald meine Werkstatt frei ist, werd ich anfangen :)

Schöne Grüße
Sebastian
 
Hallo zusammen,
Ist jetzt schon ein paar Tage her, aber Heute habe ich die Tragflächen fertig gemacht. Zuerst habe ich beide Hälften in der Mitte zusammengeklebt. Die V-Form beträgt pro Hälfte 5°. Dafür habe ich die eine Hälfte beim kleben am äußeren Ende 6,5cm unterlegt. Die Kontaktflächen in der Mitte dabei natürlich in diesem Winkel ungefähr passend geschliffen. Geklebt habe ich beide Teile mit Sekundenkleber und Weißleim, gleichzeitig. Das trocknet gemischt recht schnell und wird auch sehr fest. Diese Klebung würde aber nie einen richtigen Wurf aushalten, daher ist es nötig in die Verbindung noch mit GFK zu verstärken. Dazu habe ich ein etwa 22cm langes, 3cm breites Band geschnitten und die Klebung einmal umwickelt. Zusätzlich habe ich noch ein paar Stummel-Rovings eingearbeitet. Mit Faserverbundwerkstoffen habe ich nicht wirklich Erfahrung, da wissen bestimmt andere besser wie diese effektiver und sinnvoller einzusetzen sind. Ich bin da etwas unbeholfen :rolleyes: Aber ohne geht es leider nicht wirklich...

1.jpg

Auch am Wurfpin habe ich GFK und CFK-Verstärkungen angebracht. Den Wurfpin habe ich erst mit normalen Sekundenkleber eingeklebt, kleine Streifen GFK dann später im 45° Winkel an Holz und Pin angebracht, damit dieser wirklich fest verbunden ist und mit der Zeit nicht locker wird. Außerdem ist er dieses Mal etwas weiter außen am Flächenende, das sollte ja Hebelmäßig mehr Schwung in der Drehung geben, auch wenn das Balsa dort außen schon sehr dünn ist...

2.jpg

24 Stunden später ging es dann ans folieren. Zuerst die Querruder angezeichnet und ausgeschnitten. An der Wurzel haben diese 3,5cm Tiefe und verjüngen sich auf 1cm am Randbogen. Ich habe mich für durchgängige Querruder entschieden, weil ich kein Fan von Querrudern bin, die 3cm Vorm Ende der Fläche plötzlich aufhören. Mir tut die Luft so Leid, die dann ganz durcheinander gebracht wird... Das Gute an der Folie ist, das sie den Ruderausschlag etwas dämmt und damit am Rand weniger Ausschlag ist als an der Wurzel. Bei der Version 1 hat das auch ganz gut funktioniert und er kippt nicht über die Fläche ab. Gibt es etwas was gegen durchgängige Querruder spricht was ich vergessen habe?

4.jpg

Die Querruder sind an der Unterseite dann noch im 50°-Winkel angeschliffen, um später auch den gewünschten Ausschlag zu bringen.

3.jpg

Fertig gebaut ohne Folie wiegt die Fläche nun 22,8g. Die Folie bringt da nochmal einiges drauf, das ist es aber wert. Ich habe auf der Unterseite noch kleine Weiße Streifen und einen Hellblauen Blockstreifen gebügelt. Bei einem schwarzen Flieger mit Kreuzleitwerk verliert man sonst schnell die Orientierung... Beim Aufbügeln natürlich zuerst die hellen Farben, dann die dunklen. Die Querruder habe ich einfach direkt mit der Fläche zusammengebügelt, gibt ein aerodynamisch sehr sauberes Scharnier. Dabei zuerst die Unterseite mit umgeklapptem Querruder bügeln, später die Oberseite. An der Nasenleiste habe ich teilweise noch einen Schmalen gelben Strich aufgebügelt, da man den Flieger sonst vor Bäumen kaum erkennt. Die Oberseite ist sonst komplett Schwarz.

6.jpg

5.jpg

Am Bereich des Wurfpins ist das GFK leider etwas wellig geworden...

7.jpg

Das Bebügeln der Endleiste ist teilweise recht schwierig, trotzdem lohnt es sich diese so dünn wie möglich zu machen. Die Mitte, an der die Hälften verklebt wurden, habe ich noch nicht foliert, da Kohlestab und Rumpf hier noch fest verklebt werden müssen. Der Spalt zwischen den Querruder sollte natürlich auch so schmal wie möglich sein, wir Modellflieger fliegen ja schließlich im Einklang mit der Luft und wollen sie nicht durch unnötige Umwege verärgern...

8.jpg

Fertig bespannt wiegt die Fläche nun stolze 30,4g, also stolze 7,6g mehr als ohne. Auf der Tragflächenunterseite habe ich diesmal vor, den Spalt abzudecken. Die Methode mit Tesa ist mir bekannt, aber gibt es eine Möglichkeit, diesen zuerst halb aufzukleben, dann den Kleber auf der anderen Seite zu entfernen?. Tesa drüberkleben ist mir bekannt, aber das ist dick, unnötig schwer und doch bestimmt auch wellig?
 

Yoshio

User
Du bist jetzt mit Deiner Fläche leider schon fertig aber vielleicht, was wir nicht hoffen wollen, wenn Du später nochmals eine bauen willst od. musst und für alle die ev. einen ähnlichen Darknight nachbauen wollen hier einen Tipp welchen ich selbst irgendwo aufgeschnappt habe.

Um Endleisten aber auch Nasenleisten bei dünnen Profil fester, stabiler zu machen kann man das Balsa mit Weißleim od. Sekundenkleber behandeln bzw. härten. Das gestaltet das Bebügeln dann etwas einfacher.

Ein weiterer Punkt welcher mir an Deinem Wurfblade aufgefallen ist, die beiden Kohlestreifen links und rechts neben dem Wurfblade sind nur bedingt gewinnbringend. Besser wäre es gewesen diesen Kohleroving in einem "U" um das Wurfblade herum zu führen. So werden die Kräfte in die Fläche geleitet und schützen auch davor, dass das Wurfblade ausreist.

Ansonst vielen Dank für deine weiteren Ausführungen udn Erklärung. Es macht Spaß deinen Bericht zu lesen.
 
Hi,
schöner Flieger! Ich habe damals auch Flächen aus dem vollen Brett geschliffen und war ebenso angetan von den Ergebnissen.
Aber kennst du die Flieger von Mark Drela? Die Konstruktionen sind schon einige Jahre alt, aber ich behaupte einfach mal, sie sind auch heute noch das Maß der Dinge. Du könntest beim nächsten Modell die Fläche wie beim Apogee verschleifen: Profil, Plan, Anleitung, Schleifschablonen etc. findest du hier:

http://www.charlesriverrc.org/articles/apogeehlg/markdrela_apogeehlg.htm

Gruß Christian
 

STM2015

User
Tesa und Kleber

Tesa und Kleber

Wie bekommt man in Breitenrichtung das Tesa auf der halben Breite nicht klebend? >> Streifen auf der einen Seite ankleben und auf der anderen Seite wegbiegen, dann z.B. mit einem feinen Pinsel Talkum auf die Seite auftragen wo es nicht kleben soll, mit einem Finger vorsichtig "einmassieren", Reste wegpusten und fertig👍 Gruß stm

Hallo zusammen,
Ist jetzt schon ein paar Tage her, aber Heute habe ich die Tragflächen fertig gemacht. Zuerst habe ich beide Hälften in der Mitte zusammengeklebt. Die V-Form beträgt pro Hälfte 5°. Dafür habe ich die eine Hälfte beim kleben am äußeren Ende 6,5cm unterlegt. Die Kontaktflächen in der Mitte dabei natürlich in diesem Winkel ungefähr passend geschliffen. Geklebt habe ich beide Teile mit Sekundenkleber und Weißleim, gleichzeitig. Das trocknet gemischt recht schnell und wird auch sehr fest. Diese Klebung würde aber nie einen richtigen Wurf aushalten, daher ist es nötig in die Verbindung noch mit GFK zu verstärken. Dazu habe ich ein etwa 22cm langes, 3cm breites Band geschnitten und die Klebung einmal umwickelt. Zusätzlich habe ich noch ein paar Stummel-Rovings eingearbeitet. Mit Faserverbundwerkstoffen habe ich nicht wirklich Erfahrung, da wissen bestimmt andere besser wie diese effektiver und sinnvoller einzusetzen sind. Ich bin da etwas unbeholfen :rolleyes: Aber ohne geht es leider nicht wirklich...

Anhang anzeigen 1752028

Auch am Wurfpin habe ich GFK und CFK-Verstärkungen angebracht. Den Wurfpin habe ich erst mit normalen Sekundenkleber eingeklebt, kleine Streifen GFK dann später im 45° Winkel an Holz und Pin angebracht, damit dieser wirklich fest verbunden ist und mit der Zeit nicht locker wird. Außerdem ist er dieses Mal etwas weiter außen am Flächenende, das sollte ja Hebelmäßig mehr Schwung in der Drehung geben, auch wenn das Balsa dort außen schon sehr dünn ist...

Anhang anzeigen 1752029

24 Stunden später ging es dann ans folieren. Zuerst die Querruder angezeichnet und ausgeschnitten. An der Wurzel haben diese 3,5cm Tiefe und verjüngen sich auf 1cm am Randbogen. Ich habe mich für durchgängige Querruder entschieden, weil ich kein Fan von Querrudern bin, die 3cm Vorm Ende der Fläche plötzlich aufhören. Mir tut die Luft so Leid, die dann ganz durcheinander gebracht wird... Das Gute an der Folie ist, das sie den Ruderausschlag etwas dämmt und damit am Rand weniger Ausschlag ist als an der Wurzel. Bei der Version 1 hat das auch ganz gut funktioniert und er kippt nicht über die Fläche ab. Gibt es etwas was gegen durchgängige Querruder spricht was ich vergessen habe?

Anhang anzeigen 1752031

Die Querruder sind an der Unterseite dann noch im 50°-Winkel angeschliffen, um später auch den gewünschten Ausschlag zu bringen.

Anhang anzeigen 1752030

Fertig gebaut ohne Folie wiegt die Fläche nun 22,8g. Die Folie bringt da nochmal einiges drauf, das ist es aber wert. Ich habe auf der Unterseite noch kleine Weiße Streifen und einen Hellblauen Blockstreifen gebügelt. Bei einem schwarzen Flieger mit Kreuzleitwerk verliert man sonst schnell die Orientierung... Beim Aufbügeln natürlich zuerst die hellen Farben, dann die dunklen. Die Querruder habe ich einfach direkt mit der Fläche zusammengebügelt, gibt ein aerodynamisch sehr sauberes Scharnier. Dabei zuerst die Unterseite mit umgeklapptem Querruder bügeln, später die Oberseite. An der Nasenleiste habe ich teilweise noch einen Schmalen gelben Strich aufgebügelt, da man den Flieger sonst vor Bäumen kaum erkennt. Die Oberseite ist sonst komplett Schwarz.

Anhang anzeigen 1752032

Anhang anzeigen 1752033

Am Bereich des Wurfpins ist das GFK leider etwas wellig geworden...

Anhang anzeigen 1752034

Das Bebügeln der Endleiste ist teilweise recht schwierig, trotzdem lohnt es sich diese so dünn wie möglich zu machen. Die Mitte, an der die Hälften verklebt wurden, habe ich noch nicht foliert, da Kohlestab und Rumpf hier noch fest verklebt werden müssen. Der Spalt zwischen den Querruder sollte natürlich auch so schmal wie möglich sein, wir Modellflieger fliegen ja schließlich im Einklang mit der Luft und wollen sie nicht durch unnötige Umwege verärgern...

Anhang anzeigen 1752035

Fertig bespannt wiegt die Fläche nun stolze 30,4g, also stolze 7,6g mehr als ohne. Auf der Tragflächenunterseite habe ich diesmal vor, den Spalt abzudecken. Die Methode mit Tesa ist mir bekannt, aber gibt es eine Möglichkeit, diesen zuerst halb aufzukleben, dann den Kleber auf der anderen Seite zu entfernen?. Tesa drüberkleben ist mir bekannt, aber das ist dick, unnötig schwer und doch bestimmt auch wellig?
 

Dix

User
. War doppelt.
 
Hallo,

Mittlerweile ist der Flieger fertig und hatte Heute seinen Erstflug. Leider aber nur Speerwürfe, der Wind war zu stark. Aber die Flugleistungen sind um einiges besser, fliegt wirklich traumhaft :) Abfluggewicht ist ziemlich genau 64g, unter 65 war mein Ziel. Der erste hat mit Blei in der Nase am Ende um die 82g gewogen. Morgen Abend werde ich dann den Bericht hier fertig machen und kommende Woche bei gutem Wetter ein Video machen. Die Daten und eine Detailansicht werde ich auch noch erstellen.

Um Endleisten aber auch Nasenleisten bei dünnen Profil fester, stabiler zu machen kann man das Balsa mit Weißleim od. Sekundenkleber behandeln bzw. härten. Das gestaltet das Bebügeln dann etwas einfacher.

Ein weiterer Punkt welcher mir an Deinem Wurfblade aufgefallen ist, die beiden Kohlestreifen links und rechts neben dem Wurfblade sind nur bedingt gewinnbringend. Besser wäre es gewesen diesen Kohleroving in einem "U" um das Wurfblade herum zu führen. So werden die Kräfte in die Fläche geleitet und schützen auch davor, dass das Wurfblade ausreist.

Das Härten mit Leim/Seku kannte ich noch nicht, danke für den Tipp werde ich auf jeden Fall ausprobieren! Das U-förmige Wickeln um den Wurfpin macht tatsächlich mehr Sinn, da war ich wohl etwas zu vorschnell... Wird beim nächsten Mal dann so gemacht.

Hi,
schöner Flieger! Ich habe damals auch Flächen aus dem vollen Brett geschliffen und war ebenso angetan von den Ergebnissen.
Aber kennst du die Flieger von Mark Drela? Die Konstruktionen sind schon einige Jahre alt, aber ich behaupte einfach mal, sie sind auch heute noch das Maß der Dinge. Du könntest beim nächsten Modell die Fläche wie beim Apogee verschleifen: Profil, Plan, Anleitung, Schleifschablonen etc. findest du hier:

http://www.charlesriverrc.org/articles/apogeehlg/markdrela_apogeehlg.htm

Gruß Christian

Nein kannte ich leider noch nicht, ich habe mich aber eher an den Asiaten und deren Anleitungen/Bauberichten orientiert, da diese teils beachtliche Wurfhöhen (angeblich über 50m) mit ihren 600mm DLG´s erreichen. Das ist allerdings auch schon fast ein Jahrzehnt her, und ich finde es schade dass man sowas Heute so selten sieht. Die Leute geben lieber >400€ ohne zu wissen ob das was für sie ist statt selber zu bauen, was dabei zu lernen und und mit zehntel davon einen Flieger zu haben. Die Seite von Mark Drela werde ich mir auch mal genauer anschauen wenn ich die Zeit dafür habe. Danke!

Hier schonmal ein paar Bilder vom fertigen Modell:

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