Nervös / verkrampft beim Kunstflug?

Ja, Punkt 3 erscheint mir ganz wichtig wenn man darüber nachdenkt.

Nicht nur ganz wichtig, sondern es ist der Kern des “Problems“.

Sobald du versuchst, für die Galerie zu fliegen, lieferst du dich den Schlaumeiern aus, die eh immer was zu kritteln finden. Wenn die aber merken, dass es dir wurscht ist, was sie denken oder erwarten, hast du augenblicklich deine Ruhe.
Und hast schon deshalb nehr Spass beim Fliegen.
H.
Wettbewerbsverweigerer
 

Mawhy

User
Moin,
ich kenne das auch. Habe eine Zeit Reno Race geflogen. Ich war bei jedem Renen soo nervös und am zittern… Wahnsinn. Mein damaliger ,,Ansager,, sagte immer das ich eine wahnsinn´s Temperatur hochfahre.
Mittlerweile fliege ich Wettbewerbe in F3A…
Und was soll ich sagen… es ist fast noch genauso.
Als ich vor einigen Jahren wieder anfing mit dem Modellfliegen
( hatte einige Jahre ,,pausiert ) war ich anfangs auch seeeehr nervös und wollte , bzw. habe nicht geflogen, wenn welche auf dem Platz waren. Nur weil ich dachte, das alle hinschauen, wie ich fliege, das alle nur auf eine Crash warten, das alle meine fliegerischen Fehler sehen und denn grinsen o. eventuell über eine reden…..
Das ging so lange, bis man mich fragte, warum ich im Verein sei, wenn ich doch eh nicht fliegen würde . Oft hatte ich mein Modell nur aufgebaut und aus den o.g. Gründen nichtgeflogen.. Nicht einmal.
Irgendwann war mir das zu blöd und ich hatte angefangen mit dem fliegen
Und siehe da, ich wurde besser. Wenn man besser wird, wird man sicherer. Und dann kommt eines zum anderem.
Habe dann irgendwann angefangen mit Lehrer / Schüler fliegen. Habe Jugendlichen das fliegen beigebracht. Bin dann in die F3A Szene gewechselt .
Aber das nervöse und zum Teil Zittrige ist bis heute nicht ganz verschwunden.
Irgendwann habe ich mir bei einem Wettbewerb, als ich kurz vor dem Start zum Wertungsflug war, gesagt:
Was wollen die eigentlich von mir,… die können mich alle mal… ich muß hier keinem mehr was beweisen.. habe schon viel in meinem Leben mit- und durchgemacht…
Ich fliege jetzt ganz locker mal das Programm und denn gehe ich ne Bratwurst essen..
Das oben geschrieben war und ist nicht böse gemeint gewesen… nicht falsch verstehen…..
Es war nur zur eigenen Beruhigung… um den selbst aufgebauten ,,Druck,, raus zu nehmen.
Und dann habe ich mir noch gesagt:
Alter, jetzt biste fast 50 … stehst hier und bist nervös und am zittern wie ein Kleinkind vor ner Prüfung. Das is ja mal cool. Genieße das, so lange du noch die Möglichkeit hast und es so ist………
Und schwupp´s … war dieser Druck weg. Ich war lockerer und manchmal rede ich während eine Wertungsfluges sogar mit meinem ,,Ansager,, . den wiederum das kirre macht. :D :D :D ( Gruß an Heino, wenn Er hier mitlesen sollte).
Ganz weg ist das nervöse und zittrige nicht gegangen. Aber damit kämpfen viele. Viele sprechen da aber nicht drüber…. Ich finde es mittlerweile ok.

Wollte eigentlich nur kurz mitteilen:
Nimm Dir irgendwie den selbst aufgebauten Druck raus. Egal wie… durch Sicherheit beim fliegen, durch locckere Sprüche, oder ähnliches.
Aber etwas nervös zu sein und anfangen zu schwitzen weil es um was geht… oder weil man ein teures Model in der Luft hat , was man selber bezahlt und erarbeitet hat.....ist doch ok. genieße es.
Ich finde es ok und normal….. das gehört auch mit zum Leben...
Gruß
Math.
 

wkrug

User
Üben, Üben, Üben hört sich wirklich nach Leistungssport an.
Ich würde es durch Fliegen, Fliegen, Fliegen ersetzen.

Am Anfang mit einem neuen Modell gehts mir auch immer so.
Nach dem 4ten bis 5ten Flug steigt das Vertrauen und der Spaß stellt sich ein.

Ich hatte vor meiner neuen Ventique 1,6m einen heiden Respekt ( flieg sonst immer kleinere Sachen um die 1,2m ).
Nachdem ich mich damit angefreundet habe ist die nun mein absoluter Lieblingsflieger, ohne Kniezittern.

Noch ein Tipp, bei einem Modell bleiben und nicht ständig zwischen verschiedenen Modellen wechseln - Jedes Modell fliegt anders und hat seine Eigenheiten.

In 2m Höhe im Messerflug rumzugurken, wenn ich mir nicht sicher bin und zittrige Knie habe bringt nichts.
Das gleiche lieber etwas höher ansetzen und schon macht es Spaß.
Wem bring das Fliegen in Ameisenkniehöhe etwas?
 
sei froh das es noch so ist....... iergendwan ist auch torquen, tiefes rumharriern mit richtig großen Fliegern ähnlich spannend wie eis essen oder fußball spielen............nur ne frage wieviel Flüge man so macht

deswegen sieht man diese ganzen "sponsored by daddy Kiddy's" kommen und gehen, mal 2 Jahre mal 3 Jahre

hab spaß dran wie es ist :-)
 
Ach Leute, vielen Dank für eure Worte! Es zeigt mir dass ich gar nicht der einzige bin dem es so geht und irgendwie ist gerade das ja vielleicht auch, was mich so reizt an diesem Hobby. Man setzt zwar nicht sein eigenes Leben aufs Spiel, und dennnoch habe ich nach so manchem heißen "Ritt" das Gefühl, als hätte ich gerade einen Bungee-Sprung absolviert, so viel Adrenalin habe ich. Und wenn man dann Landet, dann stellt sich dieses Glücksgefühl ein. Momentan reicht ein Messerflug oder ein Rollenkreis noch aus, um dieses Gefühl zu bekommen...:D
 
Hallo Kai,

ich lese Deine Ausführungen und die Ausführungen unserer Fliegerkollegen sehr gerne. Bislang dachte ich immer ich allein sei so'n Weichei! Bin ich ja garnicht. :-)

Jetzt etwas ernsthafter. Ich bin 65 Jahre und betreibe mein Modellflughobby seit über 50 Jahren. Als Jugendlicher bei den ersten Starts meines Amigo 2 war ich immer nervös. Irgendwann kam die Taxi. Für mich damals war das ein richtiger Brummer, wo ich sehr viel Respekt vor hatte. Anfangs saunervös. Meine Hände zitterten wie Espenlaub, später hat sich das gegeben. Dann die 1. RC 1 -Maschine - ich war anfangs auch hier, genau wie mein Vater, extrem nervös. Hat sich dann später auch gelegt. Und so gings immer weiter. Heute fliege ich ausschließlich F3A-X Maschinen mit 100 ccm-Motoren und 2,5 m Spannweite und die bei so ziemlich allen Wetterbedingungen. Naja, bei fast allen.....
In der Winterzeit pausiere ich ein paar Monate mit dem Fliegen bis ca. März. Aber dann kommt der 1. Flug nach der Wintersaison und? Natürlich, ich bin wieder rappelig und zitterig! Nach dem 1. Flug hört das aber auf und in der Regel fliege dann relativ entspannt das ganze Jahr über, es sei denn es ist sehr windig, bzw. wir haben starken Seitenwind. Dann ist man schon etwas erregter.

Für dich meine ich: Der Sprung von einer 1,3 m Schaumwaffel auf eine 2,2 m Kunstflugmaschine ist einfach zu groß. Bau was in der Mitte mit so ca. 1,7m - 1,8m. Da ist Deine innere Spannung sicher deutlich geringer. Und wenn Du mit so einer Kiste ein paar 100 Flüge hinter dich gebracht hast und es ist wieder Deine innere Ruhe eingekehrt nimmt die Spannung auf den großen Flieger immer mehr zu. Und dann erst steigst Du auf den um, nicht eher! So steigerst Du dich nach und nach und das wird klappen!

Ich wünsche dir für Deine weitere Flugzeit alles Gute und viel Erfolg!

Gruß Jochen
 

wkrug

User
...eine Modelleisenbahn wäre da sicher geeigneter...wobei die auch entgleisen könnte...
Na ja, wenn der Masstab 1:1 ist geht da sicher auch einiges an Adrenalin in die Blutbahn!

@1hummel
Ist ja schön wenn Du so ne coole Socke bist, die meisten Modellflieger die ich kenne sind das leider nicht.
Den Schiss vor dem Erstflug eines neuen Modells hat wohl jeder.
Und je größer, teuerer und bauintensiver das Gerät war umso schlimmer ist das.
Das legt sich aber mit jedem Flug und der Spaß beginnt.
 

Clauddde

User
Viel Sinnvolles wurde bereits gesagt. Bei mir gilt auch: Wenn ich die ganz neue (grösste/teuerste) Maschine fliege, bin ich immer nervöser. Dann fliege ich sie eine Etage höher und etwas weniger frech. Schlimmstenfalls, fliege ich dieses Modell etwa wie ein Ferrari, den man nur am Sonntag rausnehmen würde.

Und irgend einmal ist das ganz neue, schöne Modell, das du in keinem Fall einschlagen willst, nicht mehr so neu. Die Angst geht langsam weg und du fliegst lockerer, sogar frecher.

Ich habe mal gehört, dass man im Kunstflug Bereich nur Maschinen fliegen soll, die man (finanziell gesehen) ersetzen kann (=die man crashen kann, ohne dass es eine Katastrophe ist). Wenn es beim 2.2m Modell nicht möglich ist, könntest du sie eben wie den Ferrari fliegen (einfache Figuren, üben starten und sauber landen, etc.). Und ein Tag, zählt die ihre Flüge und entscheidest du, dass sie amortisiert ist, dann lässt du die Sau raus:mad:

Und für die Zwischenzeit: die 1,8m-Variante scheint mir eine gute Option, weil egal ob "üben, üben, üben" oder "fliegen, fliegen, fliegen": das MUSS dir Spass machen:)

Gruss
Claude
 

Malmedy

User
Hallo Kai-Uwe,

Du bist mit dem Problem nicht alleine (wenn das hilft!). Ich fliege seit 25 Jahren und habe bei Modellen ab eine gewissen Größe (Kosten und Aufwand) immer noch Schiss, die sich natürlich auch in Unsicherheit äußert. Die "Größe" ist natürlich bei jedem unterschiedlich, je nach Geldbeutel, Erfahrung und Selbstbewußtsein (Angst vor Blamage). Aber die Tips der Vorredner sind die gleichen, die ich auch verwende: Üben und die Finger erstmal von "Größen" lassen, für die man offensichtlich noch nicht reif ist. Manchmal muss man auch einsehen, dass man nicht jedes beliebige Modell fliegen und beherrschen kann. Ich hab mich aus dieser Einsicht unlängst von einem echten Hingucker, einem Star auf Flugtagen getrennt - ich hatte einfach keine Lust mehr, mit vollen Hosen zu fliegen. Ich fliege wirklich gerne Modelle mit hoher Flächenbelastung, aber die Coolness, die Leute aufbringen, die das Modellfliegen schon mit 10 gelernt haben und die Modelle von Papa finanziert bekamen, kann ich leider nicht aufbringen.
Es muss Spass machen!!!!

Gruß, Michael
 

rkopka

User
Man setzt zwar nicht sein eigenes Leben aufs Spiel, und dennnoch habe ich nach so manchem heißen "Ritt" das Gefühl, als hätte ich gerade einen Bungee-Sprung absolviert, so viel Adrenalin habe ich. Und wenn man dann Landet, dann stellt sich dieses Glücksgefühl ein. Momentan reicht ein Messerflug oder ein Rollenkreis noch aus, um dieses Gefühl zu bekommen...:D
Bei mir sind die Landungen, besonders von Modellen, bei denen ich weiß, daß sie kritisch sind, ein Adrenalinbringer. Oder die wenigen Modelle, die wirklich heikel zu fliegen sind und dauernde Kontrolle brauchen, wie z.B. Pylonmodelle. Da habe ich teilweise nur einen Flug am Tag gemacht, das hat mir gereicht. Und der letzte richtig starke Adrenalinschub war beim Erstflug eines F5D Modells, als ich Vollgas reingeschoben habe !

Ansonsten kommt das Zittern bei mir hauptsächlich bei Publikum. Die Clubkollegen sind weniger ein Problem, als das Fliegen bei Veranstaltungen. Auch wenn ich mich dabei auf Manöver beschränke, die ich kann, geht das nicht weg.

RK
 

steve

User
Hallo Kai,
fliegst Du einen Hand- oder Pultsender? Mach auch viel aus. Evtl. mal den Sender über die Riemen so einstellen, dass Du ihn etwas höher oder tiefer hältst. Am Simulator sitzt man ja auch meist, versuch es dort mal im Stehen. Ist jetzt mehr der ergonomische Ansatz aber das macht bisweilen auch viel aus.

Ansonsten üben, üben, üben und das Modell nicht so häufig wechseln.

VG
 

Clauddde

User
Ich mag den Beitrag von Steve. Evtl kannst du auch das Umgekehrte versuchen: beim draussen fliegen sitzen (evtl. zuerst mal mit dem Schaummodell ;)).
Bei mir hat es im Indoor viel gebracht. Ich fliege jetzt mit Handsender und habe die Tendenz, den ganzen Sender statt die Knüppel zu bewegen:confused: und auch noch zu trampeln. Dann ich habe ich begonnen am Boden zu sitzen und den Sender auf den Beinen zu legen. Die Erfahrung ist genial. Aus "mechanischen Gründen" waren das "Sender-Bewegen" und das Trampeln schon mal weg. Und ich war auch viel ruhiger. In der Halle ist es natürlich ideal, weil du nie weit nach oben schauen muss; aber draussen kann man evtl. auf einem Garten/Camping-Stuhl sitzen. Ich habe auch mal jemanden gesehen, ob immer auf den Knien geht, wenn er fliegt (aus den selben Gründen); sieht lustig aus, aber jeder muss es für sich wissen...

Beste Grüsse
Claude
 

rkopka

User
Dann ich habe ich begonnen am Boden zu sitzen und den Sender auf den Beinen zu legen. Die Erfahrung ist genial. Aus "mechanischen Gründen" waren das "Sender-Bewegen" und das Trampeln schon mal weg.
Sitzen ist halt draußen oft nicht praktisch oder nicht möglich. Ich persönlich kann zwar mit dem SIM gut im Sitzen fliegen. Draußen geht das fast nicht. Höchstens mit einem Segler, wenn der oben sanft kreist.
Klingt aber so, also solltest du mal ein Pult ausprobieren. Da kommt man auch nicht zum Senderbewegen, da man den Sender nicht festhalten muß.

RK
 
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