Antares 23 (M 1:4 - Lange Aviation): Baubericht

humsti

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Hallo Forumgemeinde,

ich habe vor zirka einem halben Jahr mit der Planung und Konstuktion einer Antares 23 von Lange Aviation im Maßstab 1:4 begonnen, was eine Spannweite von 5,7m ergibt!

Quelle: http://www.lange-aviation.com
csm_Antares23T_wasserballast_01_e636995beb[1].jpgcsm_Antares23T_wasserballast_05_d7f593c7de[1].jpg

Entschieden habe ich mich für dieses Vorbild aufgrund der wunderschönen Silhouette und der extremen Streckung :D
Das Einsatzgebiet wird vorwiegend Hangflug sein und die Bauweise Hartschale! Als Profilierung habe ich mich für einen Strack aus HQ/DS-2,25/13 > HQ/DS-2,25/10 > HQ/A-2,25/10 Entschieden.

Die Konstruktion des Modelles wurde komplett in 3D Durchgeführt. Für die Erstellung der Urmodelle habe ich eine für mich neue Methode Ausprobiert. Jede Rumpfhälfte wurde aus insegsamt 6 Segmenten Negativ Gefräst, Zusammengefügt und direkt als Negativform verwendet. Als Trennung diente eine Schicht Dixo und einmaliges Wachseln. Wie man den Bildern entnehmen kann war die Entformung des Urmodelles eine ziemliche Sauerei ;) aber alles verlief Problemlos.
Grund dieser Methode ist für mich dass Styrodur günstig zu kaufen ist, Fräsen kann ich mit voller Schneidelänge und max. Vorschub.
Aktuell Spachtle ich gerade das Urmodell des Rumpfes und die Fräsdaten für die Tragflächensegmente wurden auch fertiggestellt.

Unter http://www.lange-aviation.com/fileadmin/user_upload/produktbilder/Antares_23E_für_Modellbau.pdf findet man eine aktuelle Zeichnung von Lange, super Service für Modellabuer!

Ich hoffe mein kleiner Baubericht findet Anklang und regt zur Diskussion über dieses schöne Vorbild an!
 

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Sehr cooles Projekt. Hast du die Negative nach dem Fräsen händisch geschliffen? Sehen noch sehr grob aus.
Wenn du magst, kannst du den Lagenaufbau kurz beschreiben. Für spätere Projekte ist soetwas immer hilfreich.

Gruß

Ben
 

humsti

User
Sehr cooles Projekt. Hast du die Negative nach dem Fräsen händisch geschliffen? Sehen noch sehr grob aus.
Wenn du magst, kannst du den Lagenaufbau kurz beschreiben. Für spätere Projekte ist soetwas immer hilfreich.

Hallo Ben,
der Lagenaufbau besteht aus 1x 49g/m² Leinwand & 2x 280g/m² Köper Glasgewebe. Dies ist für ein Rumpfurmodell dieser Größe völlig ausreichend.
Die Negativhälften wurden nach dem Fräsen verklebt und verschliffen! Ist auf den hochgeladenen Fotos leider nicht Ersichtlich.
Aufpassen muss man dass man die Negative auch wenn man Sie mit Druckluft vom Schleifstaub befreit mehrmals mit Dixo beklebt und diesen wieder Abzieht. Das habe zweimal gemacht und beim dritten mal hält der Dixo wirklich gut auf dem Styrodur (Rundungen). Probleme gab es nur im Kabinenhaubenbereich mit den vielen Winkeln, hier hilft nur Spachteln und Ausbessern, echt Lästige Arbeit :mad:

lg Daniel
 

humsti

User
Homberechnung

Homberechnung

Holmberechnung, eine Frage an die Statiker unter euch :)

Ich habe die Daten der Tragfläche in das Holmberechnungstool von Hr. Baron (Excel) eingefügt und komme damit nicht ganz klar :confused:
Die Maschine soll für dynamischen Hangflug (Alpin) ausgelegt werden und hierbei bräuchte ich eure Unterstützung.
Wenn ich die Default Werte lasse komme ich auf drei Lagen 300er UD-Gelege pro Gurt.
Holm1.JPGHolm2.JPG

Diese Anzahl an Gelegen verbauen wir an unseren 3m F3F Maschinen und sagt mir dass da was nicht stimmen kann! Soweit ich das Tool Verstanden habe muss das "maximale Fluggeschwindigkeit V m/s" Feld Angepasst werden. Wenn ich hier z.b.: statt die 40m/s 80m/s Eingebe was 288 km/h bedeuten würde bekomme ich 18 Gelege an der Wurzel.

Eine Frage zum Verständnis: Wenn ich im Modell so viele Gurte wie Berechnet einbaue hält die Maschine Vollausschlag bei der gewählten Geschwindigkeit aus?

Ich als Praktiker würde das doppelte wie bei meinen F3F Maschinen Einbauen, dass wären 8x 300er Gelege (40mm Breite) an der Wurzel Auslaufend auf 2.
Bei einer Eingabe von 60 m/s (216 km/h) komme ich genau auf diese Anzahl!

Wenn ich dies so Baue würde die Maschine bis 216 km/h alles Aushalten, Korrekt ?????????? :D
 

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Lastvielfaches "n"

Lastvielfaches "n"

Hallo Humtsi,
Das excel-tool von Christian Baron ist zur Abschätzung der Holmdimensionierung gut geeignet.
Du solltest nur die Lastkriterien, die in Deinem Falle zutreffend sein sollen, passend eingeben.
Hierzu dient die Eingabe über Fluggeschwindigkeit und Ca-Wert als "indirekte" Eingabe für das "Lastvielfache n".
Gebe zuerst mal das anvisierte Fluggewicht in Newton an und "spiele" dann mit Fluggeschwindigkeit und Ca-Wert so lange, bis sich das angestrebte Lastvielfache n (am besten mit etwas Sicherheit) einstellt.
Ich denke für ein 1:4 Langohr wie den Antares-23 ist ein maximales Lastvielfaches von 20g schon sehr gut ausreichend und bietet Reserven für schöne Überflüge und Kunstflugeinlagen.
Persönlich würde ich ein solches Flugzeug wohl nicht unter 15g auslegen wollen.

Viele Grüße:
Philip Kolb
 
Hallo Daniel,
toller ECHTbaubericht, ich lese mit.

P.S.:
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie hast Du die Formen geschliffen. Mit profilierten Schleiffklotzen?

Gruß
Tom
 

humsti

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Hallo Philip,

danke für die Antwort. Ich habe mich jetzt ein bisschen gespielt und dabei bin ich wieder auf die 8x Gelege gekommen!
Ich habe ein Modellgewicht von 10kg angegeben (100N) und dann die Fluggeschwindigkeit solange verändert bis ich bei 20N gelandet bin!
Positiv bei dieser Konstellation ist auch dass ich für den Verbinder passende Werte bekomme c=4,9mm.
Sobald ich bei 10kg Modellgewicht über 64m/s Eingeben bekomme ich für den Verbinder einen Negativen Wert für den Stützstoff, sprich der Verbinder mit 17mm Höhe wäre zu klein.
Leider verstehe ich von Ca in der Theorie zu wenig und habe diesen bei 1 belassen :mad:

Ich habe das Profile an der Wurzel mit 13% gewählt und da bekomme ich nicht mehr als 17mm max. Verbinderhöhe hin.
Als Vergleich, der aktuelle Paritech Quintus mit ebenfalls 5,7m und ähnlich gestrecktem Flügel hat einen 25x15 Verbinder. Daran habe ich mich Orientiert :)

Danke für dein Feedback, lg Daniel
 

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Merlin

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Wenn ich dies so Baue würde die Maschine bis 216 km/h alles Aushalten, Korrekt ?????????? :D
Antwort: Nein.

Hallo Daniel,

ich kann aus eigener Erfahrung berichten, daß 40m/s sehr schnell erreicht sind. Ich habe meine AK8 mit n=16 (bei 1,5 facher Sicherheit) ausgelegt. Wenn man vorsichtig fliegt, darf´s ein bischen weniger sein, für eine Alpin-Heizer-Auslegung wie bei Dir wird deutlich mehr erforderlich sein (-> Böenlastvielfaches: mit >200km/h in eine Alpenthermik fliegen!?).
In Deiner Auslegung gibt´s einiges zu hinterfragen:
Profilhöhe an der Wurzel, die Gurthöhen und der Verbinder passsen nicht zusammen
Kannst Du das Material so verbauen, daß die angenommenen max Zugspannungen realistisch sind?
Kannst Du die Torsionslagen dimensionieren?
... .
Fang mal so an, daß Du in der Zelle in der der Auftrieb berechnet wird die Formel um einen Sicherheitsfaktor 1,5 ergänzt. Dann werden aus den 2000N Auftrieb 3000N.
Mit dem 15x25 Paritechverbinder kannst Du ausrechnen, für welche Lasten Paritech die Modelle auslegt. Für eine Eigenentwicklung nicht mehr als ein Anhaltspunkt.

/Bernd
 

humsti

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Das hab ich mir fast gedacht :cry:

Profilhöhe an der Wurzel, die Gurthöhen und der Verbinder passsen nicht zusammen
Kannst Du das Material so verbauen, daß die angenommenen max Zugspannungen realistisch sind?
Kannst Du die Torsionslagen dimensionieren?

Siehe Bild, also für mich würd das schon passen? Bezüglich Zugspannung und Torsionslagen kann ich dir Theoretisch nichts sagen weil mir das als Praktiker zu hoch ist, Sorry :confused:
Was ich dir sagen kann ist dass die Schale als 2x 300g/m² Triaxial Carbon Gelege geplant ist!

Wir sind mit unseren Modellen hauptsächlich im Alpinen Gelände Unterwegs und hierfür soll das Modell sein, da hast du Recht!
Ich kann im aktuellen Projektstand die Profilanformung am Rumpf noch Ändern (ungern), die Frage ist nur muss ich?
 

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Hallo Daniel,

ohne jetzt auf Details der Festigkeitsauslegung einzugehen: wenn Du Deine Zeichnung anschaust erkennst Du sicher, dass der ganze Holm etwas weiter nach hinten kann, was etwas hilft Platz für die Verbindertasche zu schaffen.
Apropos Verbindertasche: die angenommene Wandstärke halte ich für unterdimensioniert; erstens müssen da die (45-Grad) Lagen drum, die die ganze Krafteinleitung in den Holm bewerkstelligen und ausserdem solltest Du dann noch eine Umwicklung mit Rovings an der Wurzel vorsehen, und diese ergibt eine zusätzliche Aufdickung. Ein möglicher Ausweg wäre, Gurte und Verbindertasche nicht gleich breit zu machen, sondern die Gurte, zumindest im Bereich der Tasche, breiter zu gestalten und dafür dünner. Das ermöglicht zusätzlich noch eine Anbindung durch "äussere" Winkellagen, also 45-Grad Gewebe, was beiderseits über die ausserhalb der Taschen liegenden Gurtbereiche und die senkrechten Flächen der Tasche gelegt wird. Als weitere Möglichkeit: es gibt UD Gelege aus IMS Faser, die eine deutlich erhöhte Festigkeit gegenúber der "Standard"-Kohle aufweist. Ist halt ein wenig teurer, aber wäre in diesem Fall eventuell hilfreich.
Noch 'ne Anmerkung zur Schale: anscheinend soll es ja Hartschale werden, was für Alpineinsatz sicher kein Fehler ist. Es ist aber zu überlegen, ob der Bereich der Klappen die vollen Lagen abbekommen muss. Die Klappen werden dann recht schwer und z.B. Landeschläge auf die Servos sind grösser.

Gruss,

Michael
 

MMartin

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Antares 23 Urmodell

Antares 23 Urmodell

Hallo Daniel,

die Methode gefällt mir gut, wie Ihr das Urmodell schnell und günstig erstellt habt.
...........und die Antares 23 hat wirklich ein schöner Flügel.
 
Wurzelrippe

Wurzelrippe

Hallo Daniel,
ein feines Projekt habt ihr da begonnen.
Wenn deine Wurzelrippe inkl. Steckung maßstäblich ist könntet ihr am Ende der Steckung ein Problem bekommen. Da habt ihr nicht mehr die volle Profilhöhe zur Verfügung.

BG aus Wels
Hannes
 
Muss mal dumm fragen: Was ist Dixo?
 
Ich hatte an Harz mit Thixotropiermittel gedacht, was im Sachzusammenhang wenig Sinn gemacht hätte.. Dixo habe ich noch nie gehört.

Danke
 
Hallo Daniel, sehr schönes Eigenbauprojekt. Hut ab!

In Post 10 zeigt der Screenshot, dass Du nur eine maximale Verbinderhöhe (H) von 15mm hast. Darunter ist dein Verbinder mit 17mm angegeben. Das hat Bernd schon beschrieben. Da kann was nicht passen!

Zum Vergleich:
Ich rechne auch immer mit dem gesamten Modellgewicht und mit Ca=1 und 50m/s. Danach lege ich noch einen kleinen "Sicherheitszuschlag" mit ein paar Rovings oder einem Gurt drauf.
Die von Philip angepeilten 15-20g kommen da auch in etwa raus. Dabei sind die Flächen (für mich) sehr steif. Ich fliege damit zwar schnell, aber voll ziehen bei der Geschwindigkeit vermeide ich :):):)
Die angegeben Geschwindigkeit von 80m/s ist realistisch, die angegebenen berechneten 18 Gurte halte ich für aber für übertrieben. Außer, du ziehst voll durch.

Du kannst ja mal ein F3F Modell von euch gegenrechnen und darüber deinen Vergleich ziehen.

Berichte fleißig weiter!
Gruß
 
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