China-Spindel Lager blockiert

hallo Fans der China Spindeln,
meine bisherige Begeisterung für diese Teile hat einen Dämpfer erhalten.
Ich hatte zum ersten mal mit einem 10mm Fräser (Holz) etwas mehr Last auf den Lagern.
Zum Glück kam das Ende erst kurz bevor der Fräsjob fertig war: Plötzlich blockiert die Spindel.
Die Diagnose war schnell gestellt: Lager defekt.
Zerlegen: zuerst die "elektrische" Seite hinten aufschrauben und das Lüfterrad - LINKSGEWINDE- abschrauben. Dann vorn die kleinen Inbusschrauben herausdrehen, dann geht alles leicht nach vorn raus.
Aber dann braucht man einen "Stiftlochschlüssel" (den ich noch nicht habe), sonst kriegt man die Alu-Mutter vorn nicht ab, geht sehr schwer.
Wie man auf einem der Bilder sieht habe ich die Mutter schon mit einer Zange malträtiert, komme aber nicht weiter.
Mir ist auch nicht ganz klar wie das Ganze lagermäßig aussieht. Die eigentlichen Lager scheinen ja in dem dickeren Teil zu sein, das sieht man ein bisschen zwischen den beiden schwarzen Scheiben, wenn man die auseinander schiebt. Da scheint aber kein Defekt zu sein. Der Defekt sitzt in der vorderen dünneren Scheibe. Da ist noch ein zusätzliches Lager? Was ist der Sinn dieser Alu-Mutter? Hat die Alu-Mutter Rechtsgewinde ? (glaube ja).
Werde mir jetzt erst mal einen Stiftlochschlüssel besorgen und versuchen die Mutter abzukriegen. Vielleicht kann man ja was reparieren.
Gefräst habe ich jetzt übrigens mit einer alten Bosch Oberfräse, geht auch, aber LAUT. :D
Gruß Gerd
20170425_153943.jpg20170425_154007.jpg
 
Alu-Mutter geht kapput

Alu-Mutter geht kapput

Hi,
ich habe heute meine defekte spindel zerlegt.
Die Alu-Mutter hat Rechtsgewinde, ich habe es nicht geschafft sie ohne Zerstörung runter zu bekommen.
Die war so fest angezogen dass das Gewinde gefressen hat.
Also ist ein Lagerwechsel aus meiner Sicht nicht sinnvoll es sei denn man bekommt irgendwo so eine Mutter her.
Ich hatte auch vor wenn bei meiner jetzigen Spindel mal die Lager hin sind ordentliche von einem Namenhaften Hersteller ein zu bauen.
Und gedacht dann hätte man ja eine Qualitativ hochwertige Spindel.
Aber es ist wohl sinnvoller fün hunni ne neue zu ordern.
Oder in der Hoffung das da die Lager halten auf Mechatron um zu steigen.

Grüße
ellidelli
 
Hallo,

Lager namhafter Hersteller kosten mehr als die gesamte Spindel inclusive FU.
Selbst no-name ist man für einen Satz Lager leider schnell um die 50 Euro los.

Edit: waren es überhaupt die Lager? Im Bild schaut es mir so aus als hätte sich der Rotor im unteren Bereich festgefressen.

Christian
 
...
Die Alu-Mutter hat Rechtsgewinde, ich habe es nicht geschafft sie ohne Zerstörung runter zu bekommen.
Die war so fest angezogen dass das Gewinde gefressen hat.
...
Grüße
ellidelli
Auch mal mit 'nem Messer-Griesheim-Schlüssel versucht?

CU Eddy
 
danke

danke

vielen dank für eure Tips. Ich werde also demnächst mal mit Wärme dran gehen, aber mehr aus Neugier, denn in der Hoffnung dass, das wieder wird.
Und Ellidelli's Tip "für nen hunni .." hab ich schon erledigt, warte auf die Lieferung.

@ellidelli: hast du fotos vom innenleben? wenn du's schon mal zerlegt hast :D

@Christian: das sind "nur" ein paar Roststellen... Man kann auch im ausgebauten Zustand spüren, dass es im Lager kollert und klemmt.

Gruß, Gerd
 
Hi Gerd,

kann ich die Tage mal schauen das ich ein paar Bilder mache.


EDID
@ Christian: Wenn die Spindel mit guten Lagern sagen wir mal 3x so lang hält hat man ja schon gespart. Und ich denke das gute Lager auf jeden Fall länger halten. Man darf damit natürlich nicht mit Monsterfäsern durch Stahl pflügen.
 
EDID
@ Christian: Wenn die Spindel mit guten Lagern sagen wir mal 3x so lang hält hat man ja schon gespart. Und ich denke das gute Lager auf jeden Fall länger halten. Man darf damit natürlich nicht mit Monsterfäsern durch Stahl pflügen.

Das lohnt in meinen Augen nicht, den Aufwand und das Risiko einzugehen:

- neue Lager kosten locker 50% einer neuen China-Spindel
- Rundlaufgenauigkeit hinterher wirklich wieder hergestellt?
- falscher /nicht ganz 100%iger Einbau führ wieder zu kurzer Lebenszeit
- usw usw..

Nachher ärgert man sich nur, das angefangen zu haben. Ich würde mir eine neue holen und die Zeit lieber ins fräsen stecken als ins reparieren. Auf China-Spindeln hat man ja idR auch 1 Jahr Garantie vom Chinesen - die meist sehr kulant sind.

Mich wunderts ein wenig, dass die Spindel anscheinend so schnell den Geist aufgegeben hat. Meine luftgekühlte hat >500 Std runter und läuft immer noch super. Vielleicht war es einfach nur eine Montags-Spindel bei Dir...

Grüße

Andreas
 
Hi
So hier mal die Versprochenen Bilder.
Gewindekleber habe ich keinen gefunden.
@ Kay: War ja nur son Denk Ansatz von mir, hab ja auch schon geschrieben lieber ne neue Ordern.



alle teile.jpg


lagergewinde.jpg


lagerdeckel.jpg


lagergehäuse.jpg


lager.jpg


mutter vorne.jpg


mutter.jpg
 

Teddito

User
Schau an. NSK. Ich glaube NSK kann Lager bauen :-)
Dieser Hersteller dieser Spindeln setzt auch SKF Lager ein. Trotzdem gehen die Spindeln schnell kaputt wenn man nicht ordentlich damit arbeitet.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich habe meine nach 4500 Betriebsstunden außer Dienst gestellt und habe auf eine stärkere Spindel geupdatet.
Bei mir waren SKF Lager verbaut. Die Spindel kam vom selben Hersteller. Leute mit Lagerschaden können sich mal fragen warum deren Spindeln so schnell abrauchen.
Oftmals falsch angewendet.

Ich habe selten über 85% Höchstdrehzahl gebraucht.
Ich habe meine Spindeln immer 60min warm laufen lassen.
Ich habe moderate Schnittwerde verwendet. Eingriffsquerschnitt 12mm² in Kupfer
Kein Stahl oder Edelstahl.

UND
ich habe immer Nass gefräßt. Und ich habe auch Faserverbundwerkstoffe mit Carbonfasern gefräßt.

Deutsche Ersatzlager gibt es für ca 80€ zu kaufen. Aber das macht keinen Sinn.
Diese Spindeln haben eine flexible Lagerung in der Vertikalen. Andere Lager machen somit keinen Sinn
um den Eingriffsquerschnitt nach oben zu treiben. Denn bevor das Lager nachgibt,
gibt die Tellerfeder im hinteren Teil der Spindel nach und es fängt stark an zu vibrieren.
Das gefällt weder dem Werkzeug noch den Lagern. Außerdem kann es sein das die geringe
Fertigungstolleranz der Lager aus Deutschland die Passung des Lagerflansches nicht gefällt.

Das sinnvollste wäre sich eine anständige Spindel zu kaufen (Wenn man Pech kann man die hier aufgeführten Probleme
[nicht grundlos] auch bei günstige Mechatron Rundspindeln bekommen) und nicht irgend so eine Gravierspindel.
GDZ Modelle sind nicht zum fräsen geeignet sondern nur für das Gravieren. Mit einigen Spindeln kann man aber dennoch fräsen.
Aber eben nicht mit allen. Hier am Markt finden sich fast ausschließlich Hua Jian Spindeln. Also das zweitblödeste was China zu bieten hat.
Die machen es wie die Kiwis aus Neuseeland. Das beste behalten die im Land.

Die Alumutter ist eingeklebt! Zum Wechsel gehört auch noch ein Abzieher dazu.
Ferner müssen Wärme und Kälte für einen Lagerwechsel bereitstehen um sinnvoll wechseln zu können.
Alles in allen gibt es ne Menge Hindernisse beim Lagerwechsel wenn man nicht gerade geeignetes Werkzeug hat.
Thema Rundlauf ist vor dem Kauf/Lagerwechsel nochmal nen ganz eigenes.
 
Das warmlaufen hättest Du Dir schenken können. Weder diese Art Spindel, weder die Lager benötigen das da diese Spindel nicht ansatzweise die Passungen hat die dies erfordern.

Insofern hast Du reine Lebensdauer verschenkt.

Ich benutze meine Spindeln jetzt seit 4 Jahren problemlos (2,2KW Wassergekühlt) Da wird nix warmgelaufen sondern gearbeitet. EIne meiner Spindeln habe ich beleidigt weil ich mit einem 10mm VHM Fräser mit 1200mm/min 5mm tief in eine 8,8er Schraube gefahren bin. Den Fräser hats schlicht explodieren lassen.....
Seitdem läuft sie mit etwas Geräusch ansonsten unauffällig.
Ist mir bei dem Preis der Spindel aber auch vollkommen egal. Wenn die kaputt ist, wird eben für 300,-- ein neues Set gekauft und die tuts dann wieder 5-6 Jahre und nen FU als Ersatzteil habe ich dann zudem....
 
danke für die Erinnerung

danke für die Erinnerung

beinahe hätte ich's vergessen :), die Aktion liegt schon eine Weile zurück, ich hatte die Lager ausgebaut, aber wie schon geschrieben, mehr aus Neugier als in der Absicht was zu reparieren. Hier also doch noch Fotos und ein kleiner Bericht:
Das Abschrauben der Alumutter war mühsam und brauchte ein bisschen Geduld. Die verwendeten Werkzeuge sind auf dem Foto zu sehen. Die Löcher in der Mutter hab ich auf 4mm aufgebohrt damit der Schlüssel passt. Es scheint ein Kleber oder Sicherungslack verwendet, immer wieder mit der Heißluft erwärmt und ein paar Umdrehungen geschraubt. Die Lager gehen dann mit sanften Hammerschlägen raus, ohne Abzieher und ohne weitere Temperaturbehandlung. Eine Tellerfeder habe ich nicht gefunden.
Es scheinen "normale" Kugellager zu sein, ich hätte eigentlich Schrägkugellager erwartet. Hier wird doch die axiale Last aufgenommen, oder? Die Alumutter sorgt für die Vorspannung? keine Tellerfeder, nur die im Bild sichtbare Anlaufscheibe. Bin aber was die Lagerei betrifft völliger Laie.
Die Aufschrift auf dem Lager ist auf dem Foto schwer lesbar. Sie heißt: "China NSK 6002V". Also doch kein deutsches Lager? Eines der Lager zeigt bei axialer Belastung (mit dem Daumen) einen ganz leicht "rauen" Lauf. Ist das der Schaden?

@Andreas: Die Spindeln gibts auch einzeln, ohne "FU-Ersatzteil" :D. Meine Neue hat nen Hunni gekostet...

Gruß, Gerd

Auf dem Foto liegt der Rotor falsch rum, das untere Ende zeigt nach hinten!

20170520_145210.jpg20170520_145300.jpg
 

Teddito

User
Wird schon was dran sein warum einige Spindeln nach 1-2 Jahren defekt sind und meine nach vier oder 5 Jahren noch lief.
Insbesondere wenn mit Kühlschmiermittel gefräßt wurde und auch CFK im Verbund gefräßt wurde.
 

Teddito

User
Ich hatte die 1.5Kw Vriante des selbenHerstellers.
Man muss bei diesen Hersteller aber 10 Kaufen damit man ein oder zwei gute hat.
Und man muss Glück haben welche Lager er verbaut hat. Mal ist es YZYZ, mal SKF, mal NSK China.
Die nehmen gerade was da ist. Die Quali der Spindeln ist aber auch wirklich unterirrdisch.
 
Hallo,

für das Geld das der Chinese für die komplette Spindel inclusive FU verlangt bekommt man aus deutscher Produktion nicht mal einen Satz Lager.

Die Spindeln sind ziemlich robust - die häufigsten Beanstandungen betreffen den Rundlauf, Lagerschäden sind dagegen selten - und das obwohl die Spindeln mittlerweile sehr weit verbreitet sind und viele auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben (z.B. meine).

Das Risiko eine Gurke zu erwischen ist natürlich real und nicht zu leugnen - nur gibt es für Hobbyzwecke keine ernsthaften Alternativen.
Für eine Spindel aus westlicher Produktion mit ähnlichen Leistungsdaten legt man einen deutlich 4-stelligen Betrag hin - und ob die im Endeffekt länger durchhält als die entsprechende Anzahl Chinaspindeln die man für den Differenzbetrag bekommen hätte darf man stark bezweifeln.

Zumal es im Hobbybereich sogar ein Vorteil ist nicht die allerengst tolerierten und steifsten Lager zu haben, denn das kann im Gegenteil sogar nach hinten losgehen: hochpräzise Spindellager mögen keine hohen Temperaturdifferenzen und müssen vorsichtig warmgelaufen oder temperiert werden sonst kann es schnell passieren dass sie fressen. Das passiert einem gröber tolerierten Chinalager nicht - da ist genug Luft und Elastizität drinnen um unterschiedliche Wärmeausdehnungen wegstecken zu können.

Christian
 
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