Becker-Ruder

Als ich damals meinen ersten Katamaran gebaut hatte, hatte der eine Breite von nur 90 cm, um damit das Wendeproblem von Katamaranen zu verkleinern. Der Kat fuhr sehr gut, ließ sich relativ problemlos wenden, hatte aber erhebliche Probleme an der Kreuz, er konnte nicht hinreichend Segelfläche fahren. Bei Stabilität, egal von Frachtern, Einrumpfbooten oder Multihulle, bezieht sich die Stabilität auf Breite³ x Länge, das bedeutet, dass, wenn man die 122 cm an Breite nicht ausnutzt, wird die Stabilität radikal kleiner.

Aus dem Grund hatte ich den Kat nach den ersten Versuchen auf 122 cm verbreitert. Dadurch ist aber das Wenden ein großes Problem, in der Wende mussten die Segel mindestens 10 cm weit aufgemacht werden, um die Wende zu vollenden. Wenn dann noch Welle dazukommen,.....
Lange Zeit bin ich so gesegelt und überlegt, was man machen kann, um das Wendeproblem zu lösen. Letztes Jahr hatte ich dann begonnen ein Becker-Ruder zu bauen und habe das beim Flevo-Cup getestet. Nach einigen Problemlösungen habe ist das Ruder eigentlich genau so, wie ich es haben will. Am Brombachsee hatte ich das geänderte Ruder probiert und siehe da, es funktioniert. Mit dem Kat kann ich bis 3 Bft und ohne Wellen mit dichtem Großsegel wenden.
Das Becker-Ruder wird eigentlich für Kanal- oder Flussfahrten bei Frachtschiffen verwendet, da diese Schiffe recht wenig Tiefgang nur haben dürften.

Das Ruder ist zweiteilig, der vordere Teil ist durch den Ruderschaft gelagert. Das hintere Teil ist am vorderen Teil gelagert und oben ist ein Hebelarm verbunden. Durch ein Lager am Hebelarm, das vor der Verbindung vordere/ hintere Ruderflächen liegt und in einer Schiene am Rumpf geführt wird, wird das hintere Teil geführt. Bei Ruderlage wird das hintere Teil durch die Lagerung weiter gedreht, als der vordere Ruderteil.
 

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Danke Michael für den Einblick!

Werner (Hauer) hat auch so eins gebaut und zwar an seinem Tri, vielleicht kann er ja auch ein paar details hier preisgeben, wo man die Anlenkung selbst bei einem Tri sehen kann?

so long,
happy sailing!

Eric
 
Werner hat das nicht so wie ich, die Schiene im Rumpf und einen Rutscher. Er hat im hinteren Teil des Ruders oben ein Rohr in Schiffsrichtung eingeklebt, in dem ein Stab geführt wird. Dieser Stab ist vorn um 90° abgewinkelt und steckt in einer Buchse hinter dem Ruder im Boot. Ich glaube, dass ich durch meine Methode und durch die Verwendung von Kugellager (Verbindung vordere und hinterer Ruderteile, Laufkugellager in der Schiene) weniger Spiel habe und auch weniger Widerstand.
 
Hallo Michael,

vielen Dank für den Einblick.

Wir hatten ja beim FlevoCup über deine Konstruktion gesprochen und konnte sie auch Live sehen, leider hatte ich aber meine Kamera nicht zur Hand und später hatte ich es einfach vergessen.

Dank deiner Fotos hab ich nun was ich brauche und werde dies eventuell bei meinem neuen Boot mit einfließen lassen.

Liebe Grüße
Ralf
 
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