Position Magnet / OT bei DLE 111 korrekt?

Hallo zusammen,

prinzipiell hatte ich es ja so gemacht, wie Ernst es beschrieben hat. Ich habe nur eben die Bewegung des Kolbenhemds beobachtet, während ich den Prop-Mitnehmer über den OT hin- und herbewegt habe. Und ich behaupte einfach mal, dass diese Methode zumindest auf ein paar Grad genau sein wird. Auf alle Fälle so genau um sagen zu können, dass es bei mir deutlich über die 28° Vorzündung liegt.
Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Aber:
Sehe ich das richtig, dass der OT definiert ist als der Punkt, an dem sich die Aufwärtsbewegung des Kolbens wieder in die Abwärtsbewegung umkehrt?
Dann würde sich das ja auch (grob!!) testen lassen, wenn z.B. die Kante des Kolbenrings über das Auslassfenster beobachtet wird. Einmal bei Pleuelstellung von links her und einmal bei Pleuelstellung von rechts her. Hier jeweils eine Markierung am Gehäuse anbringen und genau zwischen den beiden Markierungen liegt der OT.
Richtig?

Bild folgt gleich.

Über Feedback wäre ich sehr dankbar. Mir geht es im Moment auch nicht um das letzte 0,xx Grad. Mir geht es hauptsächlich darum, ob z.B. der Magnet oder der Sensor an meinem DLE 111 komplett falsch angebracht sind. Das wäre mir sehr wichtig.


Viele Grüße
Christian
 
Christian,

dein Absatz mit dem "Aber" ist komplett richtig.:)

Ich frage mich nur eines: Sowohl Ernst als auch ich haben erklärt, wie man den o. T. sauber findet. Ist ja auch kein Hexenwerk. Warum bleibst du an deiner Kolbenring-Kanten-Beobachtung kleben, wenn es doch ganz easy ist, den o. T. genauer zu bestimmen? Sicher, mit der von dir vorgeschlagenen Methode findest du ihn auch, aber wie du schon selbst schreibst "grob". Allzu viel hast davon dann auch nicht. :D

Gruß,
Robby
 
So, hier nun nochmal ein Bild zur Verdeutlichung:

2017-06-27 22.34.20.jpg
 
Hallo Robby,

die Methoden von Ernst und Dir sind definitiv genau, bzw auch sicher genauer als mit den Kolbenringen.
Für eine exakte Bestimmung des OT würde ich das sicher auch so machen. Als Verbrenner-Rookie bin ich da definitiv dankbar für jeden Tipp :).

Mir ging es jetzt im ersten Moment nur mal darum, grob und vor allem auf die Schnelle zu schauen ob die Einstellung auf früh so überhaupt passt.
Denn falls nicht, müsste ich mit meinem Motor-Umbau auf den 111er abbrechen und erstmal nach dem Motor bzw dem Magnet oder Sensor schauen (lassen) :confused:.

Und ich müsste mir erstmal noch die Hilfsmittel bauen / organisieren, die man für die exakte OT Bestimmung braucht.


Viele Grüße
Christian
 
Für die RCexl gibt es meines Wissens eine Einstellhilfe zu kaufen, so mit Lämpchen EIN/ AUS und einer Skala. Aber den o. T. braucht man trotzdem dazu. :(
Für die von uns vorgeschlagenen Methoden brauchst für die
Version 1): eine alte Zündkerze
Version 2): nichts, ausser Feingefühl in den Fingern

Hast denn keinen Fliegerkollegen mit Sprit im Blut :D, der den Check innerhalb von 5 Minuten erledigen könnte?

Gruß,
Robby
 
Hallo Robby,

da ich beruflich sehr viel mit Feinwerktechnik und Medizintechnik zu tun habe, habe ich heute Abend mal Variante 2 probiert. Da ist Fingerspitzengefühl Pflicht. Außerdem wollte ich keine neue Zündkerze opfern ;).
Ich habe es zweimal so gemacht, wie Du beschrieben hast. Allerdings mit einem feinen Anriss mit einer Reißnadel anstelle des Körnerpunkts. Beide Ergebnisse lagen nur minimal auseinander, daher halte ich das Resultat für durchaus plausibel.

Ergebnis:
Ca. 15mm Abstand zwischen Magnet und Hallsensor.
Entspricht 39,97° Grad auf "früh", umgerechnet mit den 43mm Prop-Mitnehmer
Ausgehend von den 28° Grad von oben ist das aber wohl deutlich zu viel

Was nun :confused:?
Den Motor habe ich schachtelneu und vor allem ungelaufen "geerbt" . D.h. entweder das passt einfach so und ist bei allen DLE 111 so, oder der Prop-Mitnehmer ist nicht korrekt montiert. Eine andere Möglichkeit wäre noch ein falsch gebohrter Magnet oder falsch gebohrter Hall-Sensor. Ein ganz anderer Ansatz wäre noch, dass die DLE-Zündung zwar von RCEXL ist, aber mit anderen Werten / Kurven als die originale RCEXL Zündung arbeitet.
Fragen über Fragen... :(

Über Vergleichswerte von anderen DLE 111 Fliegern und über gute Ideen wäre ich euch sehr dankbar.

Viele Grüße
Christian
 
Prima, Christian, es geht voran!
Falls Vergleichswerte von anderen DLE-Besitzern auf sich warten lassen sollten, dann lockere doch einfach den Geber und schieb ihn 4 mm näher an den Magnet heran! ;)
Der Motor wird mit dieser Einstellung laufen und auch keinen Schaden nehmen.
Jetzt Vergaser einstellen und Drehzahl messen.
Geber wieder 2 mm zurück, Drehzahl messen.
Geber auf den Ursprungs-Zustand, Drehzahl messen.
Bei arg zu viel Vorzündung kann es passieren, dass dir die LS beim Anwerfen eine auf die Finger haut, also Vorsicht. Ausserdem würde der Motor nach einer knappen Minute Vollgas zu klingeln beginnen und etwas Drehzahl verlieren. Zeichen dafür, dass der Zzp. auf zu früh ist.

Gruß,
Robby
 
Hallo Robby,

ja, es geht ein wenig voran, dank eurer Tips :).
Allerdings geht das Verschieben des Sensors leider nicht so weit :(. Es ist ein Sensor mit einem sehr kurzen Langloch zur Verstellung. Ich habe auch schon andere Sensoren von RCexl gesehen mit deutlich mehr Verstellweg, aber die DLE Zündung leider nicht. Da sind vielleicht knappe 2mm drin pro Seite.
Und ich würde ungern ins Motorengehäuse neue Sacklochgewinde schneiden. Vor allem nicht im Bereich des vorderen Lagers...

Viele Grüße
Christian
 
Christian,

2 mm sind besser wie gar nichts, probier´ ihn einfach mal so.
Man sieht es auf dem Foto schlecht: kannst die Langlöcher im Geber noch etwas erweitern? Auch eine Schraube mit möglichst kleinem (abgedrehtem/ abgefeilten) Kopfdurchmesser zusammen mit einer Beilagescheibe, die einseitig zugefeilt ist, quetscht noch einen Millimeter raus.

Gruß,
Robby
 
Hallo Robby,

das stimmt. Wobei es wirklich nicht allzu viel heraus zu holen gibt....
Hier nochmal ein besseres Bild :

2017-06-30 00.15.17.jpg

Da wirds mit herausquetschen recht sportlich... :rolleyes:.

Viele Grüße
Christian
 
Hallo Christian,
entferne doch einfach die Schrauben und fixier den Geber mit einem Kabelbinder. Der Verschluss sollte dabei direkt auf dem Geber liegen. So kannst du testweise durch verdrehen jede Position einnehmen.
Ich habe das bei einem DLA112 auch mal so gemacht, der Geber lag weit von der eigentlichen Position entfernt, aber der Motor lief gut. Später stellte sich dann heraus, dass der Propellermitnehmer auf der Kurbelwelle verdreht war.

Gruß
Hartmut
 

Hayabusa55

User †
...die Idee hatte ich beim Durchlesen des Themas auch schon.
Habe ich mir nur nicht getraut zu posten, weil ich nicht weiß, wie der Prop- Mitnehmer auf der Kurbelwelle fixiert ist: mittels Keilscheibe?
Grüße und viel Erfolg
Frieder
 
Da ist wohl eine Scheibenfeder drin, ja. Bei einem noch nicht gelaufenen Motor wollen wir aber mal davon ausgehen, dass es die noch nicht abgenudelt hat. Ein Check bzgl. deren Vorhandensein wäre mit dem Abnehmen der LS-Aufnahme schnell gemacht, aber da traut sich halt nicht jeder ran bzw. braucht man ein wenig Werkzeug, siehe diverse andere Beiträge hier.

#Christian:
Das sieht doch vielversprechend aus: weg mit der fetten Beilagscheibe bzw. falls sie 1 Teil mit der Schraube bildet, andere Schraube suchen, Kopfdurchmesser verkleinern, abgefeilte, C-förmige Scheibe drunter und los geht´s. Für den ersten Test kannst den Geber auch nur mit der zweiten Schraube befestigen und mit Kabelbinder sichern, siehe oben. :D

Gruß,
Robby
 

Genie

User
Deine Berechnung ist falsch, der Winkel passt so !!!

Deine Berechnung ist falsch, der Winkel passt so !!!

Hallo Christian !

Bevor du jetzt irgendetwas umbaust schicke mir mal bitte deine eMail Adresse . Dein Hallsensor ist genau an der richtigen Stelle und passt. Lass dich jetzt bloß nicht verrückt machen.

Ich bin handwerklich nicht unbedarft, aber um euch ein paar Fotos hier reinzustellen, dafür reicht es irgendwie nicht. Darum der andere Weg. Ich schicke dir per Mail die Fotos und du könntest sie dann ja hier für alle reinstellen. Ich habe mal ein Foto von den RCexel Zündungen aus der Beschreibung gemacht mit der korrekten Positionierung und ein weiteres Foto mit einer ganz einfachen Schablone zum Auflegen auf das Kurbelgehäuse. Mit Hilfe dieser simplen Schablone lässt sich der korrekte Abstand sehr genau einstellen.

Zum Anfertigen der Schablone braucht es ein kleines Stück Zeichenkarton ( weil es etwas fester ist als ein einfaches Blatt und dadurch stabiler beim Auflegen auf das Kurbelgehäuse ), einen Winkelmesser , einen Bleistift, einen Zirkel und ein Skalpell ( oder Schere ).

Auf den Karton am unteren Rand eine gerade Linie ziehen ( ca. 10 cm reichen ) und die Mitte markieren. Also bei 5 cm. Von dort im rechten Winkel einen Strich nach oben zeichnen. Den Zirkel auf den halben Durchmesser ( also Radius ) vom Luftschraubenmitnehmer einstellen ( war bei dir 42 oder 43 mm ? ) , wäre dann so 21 bzw. 21,5 mm und die Zirkelspitze in die Mittelmarkierung von der geraden Linie stecken und den kompletten Halbkreis anzeichnen.

Den Winkelmesser an den Mittelpunkt der greaden Linie und den 90 ° anlegen und von der 90 ° Linie nach links eine weitere Markierung bei 28 ° setzen . Diese Markierung mit dem Mittelpunkt auf der geraden Linie verbinden.

Jetzt noch die Höhe und Breite vom Hallsensor messen ( müsste 7 x 7 mm sein ) und diese Maße oberhalb des Kreises mittig auf der 90 ° Linie anzeichnen.

Dann noch den Halbkreis + dem Rechteck für den Hallsensor aus dem Karton sorgfältig herausschneiden und fertig ist die Schablone. Motor auf OT drehen und Schablone aufs Kurbelgehäuse legen. Als Arretierung dient der kleine Ausschnitt für den Hallsensor mit den 7 x 7 mm. Die 28° Markierung auf der Schablone zeigt dir jetzt sehr genau an, wie weit du von deinem Ziel entfernt bist. Das ist bei deinem genannten Maß ein Volltreffer

Bilder sagen mehr als tausend Worte und der Aufwand ist sehr klein für so eine Schablone. Die genannten " Werkzeuge " von RCexel habe ich hier zu liegen und sind eigentlich überflüssig, weil der mitgelieferte Winkelmesser nur bedingt zu gebrauchen ist . Und der Zündzeitpunktgeber arbeitet nur dann richtig, wenn man den mitgelieferten Winkelmesser korrekt befestigen könnte. Geht aber nicht.

Die Markierungen auf dem Kurbelgehäuse und dem Luftschraubenmitnehmer lassen sich auch rückstandslos aufzeichnen und entfernen, wenn man einfach Malerklebeband vorher aufklebt.

Gruß Ralf
 
Hallo Ralf,

Danke für die Rückmeldung. Du kannst mir die Bilder gerne per Mail schicken. Ich stelle sie dann gerne stellvertretend hier ein.
Bin schon sehr darauf gespannt.


Viele Grüße
Christian
 
Hallo zusammen,

die Bilder von Ralf sind da. Hier stellvertretend für ihn...

Gleich auf dem ersten Bild ein interessantes Detail :
Der Winkel wird nicht Mitte - Mitte gemessen sondern auf den Rand:

2017-07-01 07.31.00.jpg

Und hier die Bilder der Schablone:

2017-07-01 07.59.14.jpg

2017-07-01 08.00.13.jpg

2017-07-01 08.01.05.jpg


Viele Grüße
Christian
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Um das mal komplett zu machen hier ein Link wo das ganze
als Ablaufbild zu sehen ist.
http://www.justengines.co.uk/acatalog/Other_Ignition_Systems.html
Der Winkel wird nach meiner Meinung gemessen von der OT Markierung bis
an die Kante vom eingegossenen Geber. Liegt vermutlich daran das die Zündung erst dann erfolgt
wenn der Magnet den Geber passiert hat.
Demnach kann das erste Bild von Ralf nicht passen den der Geber sitzt nicht im OT (Top of Dead Centre)
sondern ca 28°-30° davor.

Gruß Bernd
 
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