Position Magnet / OT bei DLE 111 korrekt?

Hallo zusammen,

Ich habe meinen schachtelneu "geerbten" DLE 111 letztens ausgepackt. Dabei ist mir aufgefallen, dass bei Erreichen des OT der Magnet schon lange durch den Hallgeber durch ist. Geschätzt so ca 30 - 35 Grad.
Hier ein Bild:

2017-06-03 22.45.10.jpg

Ist das so richtig? Bzw gleicht das die Zündung aus? Ansonsten würde der Motor beim Anwerfen ja viel zu früh zünden?

Über die Positionen eurer Magnete bzw über eine Rückmeldung, ob das so richtig oder falsch ist, würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Christian

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Hallo Mokistern,

vielen Dank für Deine Rückmeldung. Dann bin ich schonmal beruhigt.
Aber wie ist das beim Anwerfen? "Merkt" das die Zündung und verzögert den ersten Zündfunken? Oder muss dann mit einer bestimmten Mindest-Geschwindigkeit angeworfen werden?

Viele Grüße
Christian
 

Genie

User
Magnet / Hallsensor

Magnet / Hallsensor

Hallo Christian !

Die Stellung ist erstmal so richtig. Wenn es dein erster Benziner mit elektronischer Zündung ist, dann bitte auch nicht zu sehr enttäuscht sein, wenn der Motor in den ersten Stunden der Einlaufphase doch etwas rauh läuft. Das gibt sich nach ein paar Stunden. Die Elektronik hat ja wie du schon vermutet hast eine Steuerkurve und die regelt den zeitlich passenden Zündfunken dann abhängig von der Drehzahl. Der schwarze Hallsensorhalter hat aber auch noch Langlöcher für die Feinjustierung und die sollte man manchmal auch benutzen. Damit lässt der Zündzeitpunkt ein wenig korregieren und der Motor läuft dann etwas ruhiger.

Gruß Ralf
 
Hallo Ralf,

vielen Dank für die Hinweise bzw. für die Bestätigung.
Bin seit ca. 2 Jahren stetig am Dazulernen und Eingewöhnen in die Benzin-Materie. Meinen ersten komplett zerlegten und gereinigten Vergaser habe ich schon erfolgreich hinter mir :rolleyes:.

Ich hatte bisher den "alten" King 70 SV mit Becker-Zündung. Von dort kannte ich bisher nur, dass der Magnet im OT des Kolbens ziemlich genau unter dem Hallsensor durchgeht.
Das erschien mir im Vergleich zum DLE auch plausibel: Egal wie schnell ich beim Anwerfen drehe, im OT kommt das Signal vom Geber und die Zündung zündet.
Beim DLE hab ich mir schwer getan, da die Zündung ja theoretisch "wissen" müsste, wie schnell oder langsam ich anwerfe.
Wie groß ist hier die Toleranz, was die Anwerfgeschwindigkeit angeht?

Das mit der ZZP-Verstellung habe ich schon öfters gelesen. Auch dass man damit einen etwas ruhigeren Motorlauf erreichen kann.
Der Verstellbereich bei meinem 111er ist aber gefühlt nicht wirklich breit. Daher bin ich mal gespannt, ob es zum einen überhaupt nötig ist, und zum anderen etwas bringt.

Viele Grüße
Christian
 

Genie

User
Verstellen des Hallsensors

Verstellen des Hallsensors

Hallo Christian

Das der Verstellbereich rein optisch sehr klein zu ein scheint, geht schon in Ordnung. Die heutigen Motoren werden auf Präzisionsmaschinen gefertigt und das hat nichts mehr mit Handarbeit zu tun. Da sitzt jede Bohrung an der richtigen Stelle. Wenn du den Sensor nur einen mm verschiebst, dann sind das schon gut 3 Grad verschobener Zündzeitpunkt. Du liest sicher oft von recht hart laufenden Motoren, weil auch über die Frühzundung noch das letzte aus den Motoren rausgeholt wird. Noch mehr Frühzundung und der Funke kommt im denkbar ungünstigsten Moment und die Lagerschäden sind dann vorprogrammiert.
Wenn der Motor am Anfang noch sehr hart läuft, dann ist das bis zu einem bestimmten Bereich fast normal. Etwas mehr Spätzundung schafft tatsächlich Abhilfe, das Ganze aber eben nur in definierten Grenzen und das ist auch gut so.
Die Zündung weiss ziemlich genau, wann sie den Zündzeitpunkt verändern muss. Bei jeder Umdrehung gibt der kleine Magnet seinen Impuls an den Hallsensor bis zur Zündung durch und schon ist das alles keine Zauberei mehr.

Nur schlecht, wenn der Hallsensor mal falsche Daten liefert. Ist mir bei einem DLA 112 in der Einlaufphase passiert. Plötzlich ein eindeutiges Lagergeräusch, Motor sofort abgestellt. Gott sei Dank nur 2 Lager angeschlagen und noch nicht defekt. Weil ich hier absolut ratlos war und mir keiner Schuld bewusst gewesen bin hab ich den Motor zu JSB geschickt und es wurde der Hallsensor als Täter ermittelt. Ich weiß bis heute nicht, wie der ein falsches Signal senden kann, aber nach der Reparatur hatte ich nur noch Freude an dem Motor. Abgesehen von dem harten Lauf in der Einlaufphase, das sich dann aber nach mehreren Litern langsam besserte .

Ja, unsere Motoren machen viel Freude, wenn sie dann richtig laufen und die Flugzeiten sind mit Akkus vorerst nicht zu erreichen.

Gruß Ralf
 
Hallo Ralf,

das ist natürlich der Supergau, wenn der Hallgeber falsche Signale zurückgibt und dadurch das ganze auf die Lager geht. Glück im Unglück, wenn man es dann noch merkt.

Zauberei ist die Zündung für mich nicht. Die Arbeitsweise war mir schon auch geläufig. Auch mit der Verstellung über die ZZP-Kurve.
Ich konnte mir nur nicht so ganz vorstellen, wie die Zündung den ersten "Start-Funken" korrekt geben kann, wenn der Magnet bereits vor dem OT schon durch den Hallgeber durch ist. Aber das wird dann wohl irgendwie über eine Verzögerung o.ä. laufen.

Viele Grüße
Christian
 

Genie

User
Hallsensor

Hallsensor

Hallo Christian

Aus der elektronischen Seite werde ich leider auch nicht mehr schlau und überlasse das den Profis. Daher kann ich auch nicht nachvollziehen, wie so ein Hallsensor falsche Signale senden kann. Der bekommt doch nur dann den Impuls, wenn er über den Magneten flitzt. Also was kann man denn da falsch weitergeben ? Macht der erst noch einen Umweg ? Mit der Elektronik hab ich es einfach nicht so und das ist vielleicht auch gut so, sonst würde ich ja nur noch in der werkstatt sein
 

VolkerZ

User
Kann vielleicht einer von euch mal messen welchen Durchmesser die Propellernabe hat. Und wieviel mm es sind von Mitte Magnet bis zum Sensorhalter. (genauso wie auf dem Foto von Beitrag)
Danke

Gruß VolkerZ
 
Hallo Volker,

Immer mit der Ruhe ;).

Durchmesser Prop-Mitnehmer: 43mm
Abstand Magnet -Sensor (Mitte-Mitte): 16mm

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Viele Grüße
Christian
 
Bei den genannten 28 Grad für eine RCexl-Zündung und 43 mm Durchmesser der Propellernabe wäre die direkt gemessene Entfernung Magnet Mitte/ Geber Mitte allerdings 10,4 mm, wenn ich richtig gerechnet habe...:)

Gruß,
Robby
 
Hallo Robby, hallo Volker,

da ist dann irgendwas faul :confused:.
Rechnerisch passt es natürlich so wie Du es geschrieben hast, Volker.
Habe aber nochmal gemessen - wenn die Kolben bei mir im OT stehen, dann ist der Abstand Magnet - Geber tatsächlich ca 15,5mm. Bei einem Nabendurchmesser von 43mm.

Entweder passen dann die 28 Grad früh nicht, oder an meinem Motor passt etwas nicht.
Kann vielleicht noch jemand helfen? Bzw auch mal an seinem DLE 111 messen?

Viele Grüße
Christian
 
Hallo Tobi,

ich habe den OT auf die Schnelle durch Beobachtung des Auslassfensters eingestellt. D.h. den Prop-Mitnehmer hin- und hergedreht und geschaut, ab wann wieder Bewegung des Kolbens beginnt.
Dieses Verfahren ist zwar nicht sonderlich genau, aber mehr als 10° Abweichung kommen da sicherlich nicht heraus.

Viele Grüße
Christian
 
so geht das nicht, das ist murks.
schaue er sich mal die hebelverhältnisse an der Kw an!
lass das einen profi machen.
 

schmie

User
OT feststellen

OT feststellen

Hallo Christian und alle die nicht unbedingt von der Motorenzunft sind.
OT sollte schon in der Nähe des OT gemessen werden und nicht über die Drehwinkel der Kurbelwelle von irgendeinem Fixpunkt.

Man nehme eine Festellkerze und drehe die in das Kerzengewinde,
nun den Kolben von einer Seite leicht gegen den Anschlag drehen und an Mitnehmer und Kurbelgehäuse eine Markierung machen (feiner Bleistift oder Reißnadel)
nun entgegensetzt drehen bis der Kolben wieder anliegt.
Die Markierung des Kurbelgehäuses auf den Mitnehmer übertragen
und jetzt am besten mit einem biegsamen Metallmaßstab den Abstand der beiden Markierungen auf dem Mitnehmer abmessen: davon die Hälfte ist genau OT!!
und das ganze ohne viel rechnen!
Jetzt kannst du über den Durchmesser des Mitnehmers den Winkel ausrechnen und die Markierung für den Zündzeitpunkt setzen.

Es versteht sich, dass das Drehen gegen den Anschlag von Hand mit Gefühl erfolgt!
Wie kommst an einen Feststelldorn?
Eine alte Kerze nemen, mit Hammer das Porzelan abschlagen und in das entstehende Loch ein Röhrchen löten.
Länge kann mit Tiefenmaß über die Kerzenbohrung ermittelt werden und geht auch nicht genau, da Du ja von links und rechts dagegendrehst.

So und nun viel Spass und töte mir den Kolbenboden nicht!!

Und der, dem das nicht klar ist, der sollte lieber die Finger davon lassen.

Fliegergruß
Ernst
 
10° Abweichung sind zu viel! Aber es funktioniert mit einer etwas abgeänderten Version:
Erst natürlich an passender Stelle eine Markierung am Gehäuse machen (Körnerpunkt), Kolben in den o. T. - Bereich drehen. Jetzt schaut man nur noch auf die LS-Aufnahme und wackelt diese hin und her. Mit Feingefühl durchgeführt, werden Auge und Finger angelernt, immer exakt an der selben Stelle links und rechts anzuhalten, sobald ein leichter Widerstand kommt. Diese Positionen markiert man mit Bleistift gegenüber dem Körnerpunkt. Nach weiterer Kontrolle ein dritter Bleistiftstrich, genau mittig zwischen den beiden anderen. Hier wird der Körnerpunkt auf der LS-Aufnahme gesetzt. Um nicht abgelenkt zu werden, jetzt alle Bleistiftstriche entfernen, ein letztes mal hin und her wackeln und die markierte Mitte kontrollieren (identische Abstände der Körnerpunkte nach links und nach rechts).:)

Ich habe es schon mit Kolbenstopper probiert, mit Messuhr durch die Zündkerzenöffnung, aber das ist alles ungenauer Firlefanz. Gutes Fingergefühl geht über alles, genauer geht es nicht. Aber nicht vergessen: das Ganze OHNE Luftschraube ausführen, mit dem Gewicht der Luftschraube dran geht es nicht (Masseträgheit).:D

Darüber hinaus ist es für mich unverständlich, wenn ein Motorenhersteller nicht ohnehin den o. T. sauber markiert. Das sollte doch Standard sein!:rolleyes:

Gruß,
Robby
 
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