Bundestag billigt Staatstrojaner

funky

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onki

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Hallo,

erst mal abwarten, was das Verfassungsgericht dazu sagt.
Dennoch sollten wir nicht vergessen, das die Menschen, die nichts Gutes im Schilde führen, verschlüsselt kommunizieren (vermutlich mehr als die Rechtschaffenden).
Und irgendwie muss man ja deren habhaft werden.

Also ein nicht ganz so einfaches Thema.

Gruß
Onki
 
Man kaufe sich ne Spielekonsole, lade irgendsonen Egoshooter, setzte sein Headset auf und schwätze los...übers Internet, mit den ganzen anderen die am "Onlinespiel" teilnehmen. Wer kann denn hören, was da "besprochen" wird...?
"Solche" kommunizieren übers Handy...ich lach mirn Ast... :rolleyes:
 

funky

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Hallo,

erst mal abwarten, was das Verfassungsgericht dazu sagt.
Dennoch sollten wir nicht vergessen, das die Menschen, die nichts Gutes im Schilde führen, verschlüsselt kommunizieren (vermutlich mehr als die Rechtschaffenden).
Und irgendwie muss man ja deren habhaft werden.

Ich hoffe doch das die Verfassungsorgane das Gesetz wieder kippen!

Für einen aufgeklärten Bürger der heutzutage über Internet kommuniziert gehört starke Kryptographie meiner Meinung nach einfach dazu. Denn ich will ja nicht das meine Botschaft jeder „Filzhut an jeder Ecke im Netz“ mitlesen kann und das egal ob ich einer der Guten bin und nichts zu verbergen habe – meine Nachrichten an eine andere Person gehen einfach niemanden(!) etwas an.

Das war vor knapp 20 Jahren noch nicht so erforderlich, ist aber heutzutage unverzichtbar.

Wenn ich sehe das die Leute um mich herum unverschlüsselt über Massenprovider via IMAP kommunizieren läuft es mir eiskalt den Rücken runter….

Bei mir in der Firma wird generell jeglicher Geschäftsverkehr per eMail mit mindestens 2048bit verschlüsselt – auch innerhalb der Firma (das ist ja in Deutschland noch erlaubt). IMAP Konten sind tabu wenn die außerhalb unseres lokalen Netzwerkes liegen. Die POP3 Konten draußen werden im 5 Minuten Takt über SSL reingeholt, obwohl die eMail Server draußen in den Rechenzentren ebenfalls in unserem Zugriff sind.

Für den normalen User sicher nicht so einfach aber auch einfache Mittel führen zum Erfolg das nicht jeder mitlesen kann. Wenn das jeder macht würden die „NEUGIERIGEN“ in einer Nachrichtenflut versinken die einfach wertlos ist.

Dabei ist alles so einfach – Schlüsselpaar erzeugen und den öffentlichen Schlüssel an meine Leute senden mit denen ich kommunizieren möchte. Diese senden nach dem Import des Schlüssels eine Nachricht an mich die nur ich lesen kann. Perfekt ….:

1. Unter Linux ist alles onBoard (Thunderbird mit enigmail und Gnu GPG sowieso)
2. Bei Windows geht das auch – eMail Client Thunderbird mit enigmail und dann noch die WinGPG Geschichte

https://www.gpg4win.de/

Da ich nicht viel von den Microsoft Kram halte, kann ich auch nicht einschätzen was genau das Betriebssystem (vor allem ab W10) an welcher Stelle „ablauscht“ oder „ausschnüffelt“. Zumindest ist es besser WinGPG auch unter Windows einzusetzen als die Nachrichten im Klartext über das Internet zu jagen.


Aber beginnt damit nicht eine Art Wettrennen zwischen Staat und Bürger?

Das Wettrennen läuft schon seit Ende der 90er Jahre…. also zu dem Zeitpunkt als man auch ganz "oben" mitbekommen hat das es auch in Deutschland ein so genanntes Internet gibt..

Bei den Leuten die sich auskennen liegt der Staat eindeutig ganz weit hinten. Die, welche sich nicht auskennen und denen alles egal ist (ca. 80% der Bevölkerung) - bei denen liegt der Staat ein bis zwei Meter vorn.

VG Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

otaku42

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Ich hoffe doch das die Verfassungsorgane das Gesetz wieder kippen!
Bis dahin wird es allerdings wieder einige Jahre dauern, und so lange wird der Kram auch angewendet. Denjenigen, die uns diesen (meiner Meinung nach in keinster Weise mit dem Grundgesetz vereinbaren) Mist eingebrockt haben, geschieht nichts. Und weil das so ist, gibt es mittlerweile offensichtlich auch keine Scheu mehr, sowas zunehmend häufig durchzuziehen. Das ist der eigentliche Missstand, an dem dringend angesetzt werden müsste - aber "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".
 

funky

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Bis dahin wird es allerdings wieder einige Jahre dauern, und so lange wird der Kram auch angewendet. Denjenigen, die uns diesen (meiner Meinung nach in keinster Weise mit dem Grundgesetz vereinbaren) Mist eingebrockt haben, geschieht nichts. Und weil das so ist, gibt es mittlerweile offensichtlich auch keine Scheu mehr, sowas zunehmend häufig durchzuziehen. Das ist der eigentliche Missstand, an dem dringend angesetzt werden müsste - aber "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".

Das sehe ich auch so und auch wir können weder der einen noch der anderen Krähe ein Auge aus hacken. Wir können aber verschiedene Sachen unternehmen welche den Zugriff auf unsere Daten erschweren oder auch unmöglich machen. Dazu sollten allerdings die Leute nicht so arglos mit dem so genannten Internet umgehen.

Schau dir mal das mit der Vorratsdaten Speicherung an – ein Hickhack ohne Ende und wenn der Thematik nach ein paar Jahren alle satt sind - dann ist es eben so….

Die Presse interessiert sich nicht mehr und die „normalen“ Leute sagen: Ich habe ja nichts zu verbergen und eigentlich ist es gut wenn etwas gegen die Verbrecher/Terroristen getan wird.

Dem ist es meiner Meinung nach leider nicht so. Die demokratischen Freiheitsrechte der Bürger werden damit nach und nach eingeschränkt. Als Beispiel kann man hier die schon weit fortgeschrittene Rasterfahndung im Internet nennen.

Ein Beispiel: Ein völlig unbescholtener Bürger wird verdächtigt und beschattet und ausspioniert weil er in das Raster passt. Er hat vor 20 Jahren an der und der Schule gelernt, hatte die und die Freunde, hat dort und dort studiert und hat auch die gleichen Hobbys, Ansichten etc. wie jemand der gegen das Gesetz verstößt.

Nur allein auf der Gleichmäßigkeit solcher Ereignisse, Anwesenheit an zufällig gleichen Orten, Übereinstimmungen mit Freizeitbeschäftigungen (z.B. Schützenverein, Modellflugverein), Bildung, Kontakten mit anderen Personen, bereiste Länder etc. wird gerastert. Da kann schon ein völlig unbescholtener Bürger, der im „Netz hängen geblieben“ ist, als Verdächtiger oder potentieller „Zukunftstäter“ erkannt werden.

Dagegen kann man sich allerdings schon schützen. Solche Sachen wie Darknet, Deep Web etc. werden wieder up-to-date und sind nicht nur für „lichtscheues Gesindel“ interessant.

Bei den heutigen Bandbreiten ist der Tor-Browser kein Problem mehr und es hat den Vorteil das man nicht nur die „Spitze vom Eisberg“ des Internets sieht…..

VG Frank
 

otaku42

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Schau dir mal das mit der Vorratsdaten Speicherung an – ein Hickhack ohne Ende
Ja, den Spass bekomme ich gerade hautnah mit, ich arbeite bei einem ISP...

Bei den heutigen Bandbreiten ist der Tor-Browser kein Problem mehr
Tor ist gut, aber kein Allheilmittel. Es verschleiert die IP-Adresse vor den Serverbetreibern und "unterwegs sitzenden" Lauschern, und trägt ein Stück weit zur Anonymität bei. Der Traffic wird aber nicht zusätzlich verschlüsselt. Und dann gibt es beispielsweise noch das Problem der von Geheimdiensten und anderen zwielichtigen Gestalten betriebenen Exit-Nodes, mit denen diese Parteien Teile des durch Tor geleiteten Traffics mitverfolgen können.

Vor allem hilft Tor aber nicht gegen den Bundestrojaner, der ja gerade zum Ziel hat, die Kommunikation an der Quelle unverschlüsselt abzugreifen...
 

funky

User

Das war nicht anders zu erwarten. Das was die Sippe von schwarz/rot hier durchzieht ist meiner Meinung nach eine riesengroße Schweinerei. Wir sind auf dem besten Weg ein totaler Überwachungsstaat zu werden….:mad:

otaku42 schrieb:
Tor ist gut, aber kein Allheilmittel. Es verschleiert die IP-Adresse vor den Serverbetreibern und "unterwegs sitzenden" Lauschern, und trägt ein Stück weit zur Anonymität bei. Der Traffic wird aber nicht zusätzlich verschlüsselt. Und dann gibt es beispielsweise noch das Problem der von Geheimdiensten und anderen zwielichtigen Gestalten betriebenen Exit-Nodes, mit denen diese Parteien Teile des durch Tor geleiteten Traffics mitverfolgen können.

Das ist schon klar, eine Verschlüsselung gibt das Tor Netzwerk nicht her – muss es ja auch nicht. Es bietet aber, wie du schon sagst, eine Verschleierung der IP Adressen. Wichtig in dem Zusammenhang wäre auch noch zu erwähnen nicht direkt mit dem Tor Browser ins Darknet zu gehen sondern über einen anonymen VPN.

https://www.perfect-privacy.com/german/anleitungen/tor-ueber-vpn-mit-firefox-unter-windows-7/
http://praxistipps.chip.de/tor-mit-vpn-kombinieren-so-gehts_47351

Mein Tipp hier ist das hier…..

Die Leute im Darknet kommunizieren untereinander eh via GnuPG. Gute Verschlüsselung geht natürlich nur bei peer-to-peer (http://www.rc-network.de/forum/show...aatstrojaner?p=4355607&viewfull=1#post4355607). Da ist es auch egal wer an welchem Node die Daten rauszieht.

otaku42 schrieb:
Vor allem hilft Tor aber nicht gegen den Bundestrojaner, der ja gerade zum Ziel hat, die Kommunikation an der Quelle unverschlüsselt abzugreifen...

Das ist schon klar – Tor hilft nicht gegen Bundestrojaner. Ich hatte Tor ja oben nur erwähnt als weitere Maßnahme den Verkehr im Internet zu verschleiern. Der Staats-Trojaner wird von außen eingespeist und dann sind die meist microsoftlastigen Systeme in der Hinterhand.

Der nächste Schwachpunkt im Netz sind die Router. Wir achten da auf OpenSource, denn ein Cisco würde mir ebenso wie bei den Chinesen nicht ins Haus kommen…..

Der nächste Punkt wäre dann die Dateisysteme zu verschlüsseln - das würde aber hier etwas das Thema sprengen...

VG Frank
 

otaku42

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Es bietet aber, wie du schon sagst, eine Verschleierung der IP Adressen. Wichtig in dem Zusammenhang wäre auch noch zu erwähnen nicht direkt mit dem Tor Browser ins Darknet zu gehen sondern über einen anonymen VPN.
Auch dann ist es schwierig, wirklich anonym zu bleiben. Gerade bei Heise rumgekommen: Ein Ding der Unmöglichkeit: Im Darknet seine Anonymität wahren.

Das heisst nicht, dass die vorgeschlagenen Massnahmen sinnlos wären. Aber man sollte ihre Grenzen kennen, um sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen.
 

funky

User
Auch dann ist es schwierig, wirklich anonym zu bleiben. Gerade bei Heise rumgekommen: Ein Ding der Unmöglichkeit: Im Darknet seine Anonymität wahren.

Das heisst nicht, dass die vorgeschlagenen Massnahmen sinnlos wären. Aber man sollte ihre Grenzen kennen, um sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen.

In diesem Artikel von IX wird viel spekuliert aber nichts mit Fakten untermauert. Bei Heise kann man auch nicht alles für „bare Münze“ nehmen was da so geschrieben steht…..

Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht vor den Geheimdiensten und die würden wohl auch ihre Exploits nicht freiwillig herausrücken.

Dies macht aber Tor noch lange nicht unsicher. Es ist bisher nicht möglich gewesen Anfragen des Tor- Browser im Verbund am Onion Netz vorbeizuschleusen. Das funktioniert kaum auf Distributionen wie z.B. Whonix oder Qubes OS und wer Windows nutzt ist selber dran Schuld….

Im allgemeinen wäre zu Bemerken: wer vorher keine Ahnung von Tor und Anonymisierer hatte und denkt in 5 min mit seinem neuesten Windows 10 Kasten eine hohe Anonymität zu erreichen liegt allerdings etwas daneben. Auf der offiziellen Tor Seite wird das aber sehr gut erklärt.

PS:

Der Artikel auf den Heise hier mit Kommentar verlinkt hat im Original.
 
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