Starkwindsegel für 1,5 m Segelboot

Hallo liebe Forumsmitglieder,

...hab vor ein paar Wochen ein gebrauchtes 1,5m langes Segelboot erstanden, da mich die Sache schon länger interessiert und ich auch mittlerweile echt Spaß daran habe. Modellbau betreibe ich schon länger mit Segelflugmodellen.
Hab allerdings keine Wettbewerbsambitionen, sondern alles nur "just for fun" . Mit der Segelboot - Theorie befasse ich mich nun auch intensiver und hab deshalb viel in div. Foren rumgestöbert, allerdings sind auch noch viele Fragen offen.
Das Boot betreibe ich nur auf Binnengewässern.

Jetzt zu meinen Anliegen:

Da ich das Boot mit einem ( ich vermute mal ) A oder auch A+ Rigg gekauft habe benötige ich jetzt noch einen Segelsatz für stärkeren Wind um die 35 - 40 km/h . Da ich beruflich bedingt des CAD mächtig bin, hab ich den von mir angedachten
"Riggplan" mal gezeichnet.

Meine Frage wäre jetzt, sind die Segel, wie gezeichnet, für diese Windgeschwindigkeiten verwendbar ?
Oder müsste, bzw. könnte die Form, Größe geändert werden ?
Bzw. , wo ist eigentlich die Wind-Grenze für diese Art Seglboot?

Möchte sie selber herstellen und mit der Methode " Gurkenzange" profilieren.
Hier schliesst sich gleich die Frage nach dem Material an, ich dachte an ca. 160gr/m2 Polyesterstoff ?
Die Profilierung wollte ich nach der 10% Regel machen und die Form, na ja was die "Gurkenzange" halt hergibt.
Will keine Geschwindigkeitsrekorde brechen, nur möglichst kenterfrei segeln üben.

Falls Euch noch andere (nicht stimmige Sachen) auffallen, gebt mir bitte Hinweise. Fehlende Informationen liefere ich natürlich umgehend nach.

Über eine rege Frequenz auf diese Fragen freue ich mich...und danke schon mal im Voraus.

Grüße Jörg
 

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Moin Jörg,
ob das Boot bei dem Wind mit der Segelgröße zurechtkommt wird wohl nur die Praxis zeigen.
Wenn Du aber nur mal so segeln willlst, kannst Du Dir m.E. den ganzen Kram mit Gurkenzange etc. sparen. Wenn Du bloß so mal segeln willst, kannst Du Dir auch Segel aus einem Stück basteln. Kannst dann ja für die Optik mit 'nem Edding ein paar Nähte usw. aufmalen.

Gruß
Dieter
 
Moin Dieter,

...wäre natürlich wesentlich einfacher herzustellen. Wie ist es dann mit den Segellatten, machen die dann trotzdem Sinn?

Vom Aufwand her wäre es mir egal, sie anzubringen.

Als Nahtersatz würde ich einen Streifen 10mm Dacronband aufkleben?


Als Material hab ich noch was gefunden https://www.segeltuch-shop.de/Segeltuch/Hightech/Segel-Stoff-310-cm-breit.html , oder ist der zu dünn?

Alternativ noch der: http://www.flyingfunk.de/onlineshop/shoproot/product_info.php?products_id=817

Was wäre denn eher zu empfehlen ?


Gruß Jörg
 
die Segellatten machen schon Sinn. Sie sollen ja verhindern, dass sich der Rand des Segels einrollt. Und das ist bei beiden Herstellungsformen gleich.
Viele industriell hergestellte Segel sind ja auch nur einteilig. Und die Boote segeln damit ganz vernünftig (z.B. Graupner Micro Magic, Affinity usw.).

Gruß
Dieter
 
Hallo Jörg,
wie schon geschrieben, lässt sich die Segelgröße so schwer einschätzen. Eine Seitenansicht könnte helfen, aber genaue vorschläge sind schwer.
- Bootsform
- Bootsgewicht
- Kiellänge
- Ballastgewicht

Ich würde so ran gehen. Wenn das Boot mehr als 45° krängt oder der Bug unter Wasser kommt, dann ist es zu groß.
Was ist Starkwind?
die IOM Boote (ein Meter lang)sind mit Segel Nummer 1 eigentlich übertakelt und segeln (meiner Meinung nach) bis max 4 Bft.
Das Segel Nummer 2 wird schon öfter eingesetzt und war auch das Standardsegel für die käuflichen Meterboote.
Segel Nummer 3 wird selten benötigt. (viele haben dieses "Schlüpfersegel" nicht im Bestand).
Bezüglich Leichtwindsegel und Arbeitssegel gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Einige bevorzugen gleiche Segelfläche und
> verbreitern unten das Segel
> verkleinern Rigghöhe
oder
Andere verkleinern das komplette Rigg

Segellatten sind meiner Meinung nach Muss, wenn die hintere Segelkante konwex ist.

Hier habe ich auch nur nach Bauchgefühl gehandelt. Anderes Kriterium war die Raumhöhe. Die Segel sind aus 0,1 mm Polyesterfolie.

Zum ersten Test würde ich alle Abmessungen Deines Segels mal 0,7 nehmen und probieren.
Verlinktes Tuch.
Ob es zu dünn ist kann ich so nicht einschätzen. Für die Fock deines Leichtwindsegels könnte es reichen (für gaaaanz leichten Wind habe ich für die Fock meines meterbootes auch schon Icarex 33 verwendet).

Du wirst entweder zuerst auf der zu sicheren Seite sein, oder Dich in mehreren Schritten dem Ziel nähern.

Ulli
 
Hallo,

danke für die Antworten. Bin jetzt endlich mal dazu gekommen Bilder von dem Kahn zu machen.

Hab mir mal das 65gr/m2 Polyestertuch bestellt. O.k. , die Segel-Maße werde ich etwas verkleinern, lieber langsamer aber dafür kenterfrei.

Was die Windgeschwindigkeiten angeht, gehe ich eher nach Gefühl, wenn's mir zu windig erscheint gehe ich lieber nicht segeln. Wenn ich das kleinere Segel fertig habe ( der Herbst steht ja noch vor der Tür) werde ich mich wohl eher trauen.

Den Bug drückt es teilweise schon unter Wasser. Wenn ich den Mast etwas mehr nach hinten spanne ist es aber etwas besser. 45 Grad Krängung, schätze ich, waren auch schon drin, dann wird das Boot ganz schön schnell !

Ansonsten bin ich ja wie gesagt noch am Üben...


Über den Hersteller des Bootes, bzw. über das Boot selber, hab ich übrigens null Info im Netz gefunden ! ??


noch was zu den Bildern:

- Gewicht Boot Segelfertig = ca. 5,3 kg
- Gewicht Kiel = ca. 5,5 kg , Länge 630 mm ( Kiel bin ich gerade am Lackieren )
- Wasserlinie etwa wie auf dem Segelplan im ersten Beitrag
 

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ger61

User
@ Joerg,
in diesen Beiträgen wird Dir viel Theoretisches erzählt. Ich empfehle Dir, einmal zu einer Regatta zu kommen, bei der größere RC-Boote wie M- oder 10R-Boote teilnehmen. Die entsprechen in etwa Deinem 1,5m - Boot. Da kannst Du dann passende Segel sehen, Dich über passenden Segelstoff informieren und mit Praktikern über alle Fragen diskutieren.
Leider kann man nicht ersehen, wo Du wohnst, sonst hätte ich Dir sagen können, wo so eine Regatta in Deiner Nähe stattfindet. Am besten gehst Du auf die Seite DSV RC sailing, dort gibt es eine Rubrik Termine, aus der Regattaorte und Termine ersichtlich sind.

GER61hard

Genaue Adresse: radiosailing.de
 
Hallo GER61hard ( schöner Nickname ;) ) ,

Segeln tue ich im Raum Strausberg (Brandenburg)... eine Regatta wollte ich letztens besuchen, bei den " Berliner Modelseglern e.V ". Wurde aber leider abgesagt :( . Ein bisschen fachsimpeln mit "anfassen" ist sicher eine gute Methode etwas zu Lernen, aber die Möglichkeiten sind halt begrenzt. Werde mich mal über kommende Termine informieren.

Stehe aber trotzdem den " theoretischen" ;) Forumsbeiträgen weiterhin gerne zu Verfügung ...

Grüße Jörg
 
wende Dich mal direkt an die Berliner Modellsegler
Es Muss nicht zwingend eine Regatta sein. Falls es noch so ist, treffen sich die Segler oft am WE zum Training.
Bernhard hat Erfahrung mit M und 10-er Booten.

Ulli
 
Hallo,

zu den "Berliner Modelseglern" bin ich leider noch nicht gekommen, hab mir aber inzwischen einen Segelsatz aus einem vorhandenen Segel geschnitzt.

Die Segel waren noch bei dem Boot dabei, passten aber irgendwie hinten und vorne nicht. Erst fand ich es zu schade sie zu zerschneiden, aber was soll's, jetzt ist es schon zu spät.:rolleyes:

Das Polyestertuch mit 65gr/m2, was ich bestellt habe, erwies sich dann doch, meiner Meinung nach, als zu dünn. Zumindest ohne eine Nähmaschine etc. wollte ich mich nicht an die Sache ran wagen.

Die Segel jetzt sind aus einer Art PET-Folie (?) mit bidiagonalen Verstärkungen. ( aus was die Verstärkungen sind, weiß ich nicht ). Sie ist relativ dick und entsprechend steif. Es scheppert ganz schön wenn die Segel flattern.

Die Maße hab ich erst mal so wie im Riggplan ( siehe erster Beitrag) übernommen, verkleinern kann ich ja immer noch. Die Segel sind übrigens aus einem Stück, die Nähte sind nur Deko und waren schon dran.

Für die Segellatten habe ich Carbonflachstäbe genommen, welche ich mit dem Deltaschleifer noch konisch geschliffen habe.

Hab den starken Wind Anfang der Woche genutzt um die Segel zu testen. Funktioniert so weit, auch wenn's irgendwie bei weniger Wind mehr Spaß macht ! Aber die Herausforderung lockt natürlich auch.;)

Bei meinem rumgegurke auf dem See ist mir auch erst mal die Schottführung vom Großsegel rausgebrochen. ( ist ein Alurohr). Der Wind scheint doch ganz schön zu ziehen.:eek: Ist aber inzwischen wieder repariert.

Anbei noch ein Bild vom meinem sogenannten "Starkwindsegel" . Vielleicht habt ihr ja noch die ein oder andere Meinung dazu...

Gruß Jörg
 

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