Glasair III: Baubericht!

Auf Rennflugzeuge abseits der üblichen 30er-Jahre-Rennflieger bin ich schon vor vielen Jahren gestoßen. 2007 hab ich dann angefangen einen Plan für eine Glasair III zu zeichnen. Sollte eigentlich der Nachfolger für meine Arado 96 bei den ESC-Wettbewerben von Julian van Acker werden. Baubeginn war 2009 und Erstflug vor etwa vier Wochen. hat also etwas länger gedauert als gedacht :-)

Kurz nach Baubeginn war 2010 die Aircombat-WM in Bayern, die erste längere Unterbrechung. Wenn man die Lust verloren hat, gibt es auch immer wieder andere Projekte die man dazwischen schiebt. Dann waren bei Baubeginn nicht alle Details gelöst, was teilweise später zu Problemen führte. Und zuletzt bin ich von Verbrenner- auf Elektroantrieb umgeschwenkt. Schwierig war auch, dass die wenigen verfügbaren Unterlagen zum Teil nicht mit den Fotos von Original überein stimmten. Modelle von dem Flugzeugtyp gab es auch kaum. Die Glasair von Black Horse von vor ein paar Jahren ist eine II mit starrem Zweibeinfahrwerk. Die III hat ein Einziehfahrwerk und einen 6-Zylinder Lycoming mit 300 PS, was für knapp 500 km/h reicht. Ein stolzer Wert für einen Baukastenflieger den man in seiner Garage zusammenbaut. Bei den Flugzeugrennen der "Sport Class" in Reno wird die Glasair gerne und oft geflogen, mittlerweile wurden auch bereits die 600 km/h bzw. 400 Meilen geknackt.
Interessant zum Lesen und für Recherchen ist das amerikanische Airrace-Forum:
http://www.aafo.com/hangartalk/forumdisplay.php?2-Air-Racin

Vor dem RC-Modell war mal wieder ein kleiner 1/72-Flieger für die Vitrine fertig.
 

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Die Eckdaten der Glasair sind:

Maßstab 1/4
Spannweite 178 cm (kurzer Flügel, der lange hätte 206 cm)
Länge 167 cm
Tragflächeninhalt 48 dm²
Gewicht 5900 g
Tragflächenbelastung 123 g/dm²
Profil SD6060, auf 12% modifiziert
Anstellwinkel +0,5°
Schränkung 2°

In den Jahren als ich Pylonrennen mit dem Gnumpf geflogen bin, habe ich die Rennummer #42 verwendet. Passenderweise gab es eine Glasair mit ebenfalls dieser Nummer. Diese wurde von Kevin Eldredge geflogen und verkauft als er die Nemesis NXT #42 "Relentless" aufgebaut hat. Die Glasair fliegt heute als #47 "Lucky Mojo" in Reno.
Die Glasair kann die Tragfläche mit Steckflächen verlängern. Beim Rennen fliegt man aber natürlich mit dem kurzen Flügel, den ich auch für das Modell verwendet habe. Da der Flieger für den ESC-Cup mit Baubewertung vorgesehen war, wurden alle Abmessungen des Originals unverändert übernommen.

Der Flügel ist klassisch aufgebaut, mit Doppelholm zwischen dem das Hauptfahrwerk sitzt.
 

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Der Rumpf ist in Halbschale aufgebaut, 6er-Balsaleisten und 3er-Balsa zum Beplanken (5er-Leisten wären nach meinen heutigen Erfahrungen auch ausreichend).
 

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Das Leitwerk ist im Ganzen abnehmbar und aus Styropor mit Balsa beplankt.

Das Cockpit ist teilweise ausgebaut. Um schneller in die Luft zu kommen, ist die erste Kabinenhaube aber noch aus Glasgewebe.
 

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Der Erstflug war nach der langen Bauzeit ziemlich spannend aber (glücklicherweise) ziemlich unspekatulär. Man malt sich alles mögliche aus was passieren kann, aber dann hebt der Flieger einfach ab, fliegt sauber und lässt sich problemlos landen. Der Platz in Wenkheim ist riesig, was den Vorteil hatte erstmal ohne Landeklappen aufzusetzen. Trotz neutralem flugverhalten ist die Geschwindigkeit und Flächenbelastung hoch, da ist ein weiträumiges Gelände von Vorteil.

Ich taste mich bei neuen Fliegern gerne langsam an die einzelnen Funktionen und Flugzustände heran und da fehlt auch nach zehn Flügen noch einiges. Den Schwerpunkt habe ich etwas vorgelegt, die Querruderausschläge leicht vergrößert und Seitenruder etwas verringtert. Die Landeklappen teste ich gerade noch aus. Ziel ist eine Klappenstellung für Windstille und leichtem Wind, eine zweite für starken Wind.
Die Geschwindigkeit ist selbst mit der 16x10 Grp Sonic bereits richtig gut, für höheres Tempo liegt noch eine 16x14 bereit. Akku ist ein 6S5000. Der Scorpion 4025-10 mit Jeti-120A-Regler zieht momentan 70A am Boden und 62A in der Luft, ist leise und kraftvoll. Alles also im grünen Bereich und mit Luft nach oben.

Das Flugverhalten ist bislang mit beim Besten was ich bislang geflogen habe. Die Glasair liegt völlig ruhig in der Luft und fliegt sich eher wie ein Jet als wie ein Propellerflieger. Zum Start muss man sie zu Beginn etwas mit Seite gerade halten und beim Abheben leicht mit Höhe unterstützen. Zum Landen braucht man eigentlich nur den Gashebel um die Sinkrate zu beeinflussen. Die Richtung hält sie von alleine.

Die Flugbilder sind wieder von meinem Bruder, der mich die Jahre auch immer wieder motiviert hat das Projekt weiter zu verfolgen.
 

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Hayabusa55

User †
Hallo Timo,
wir haben ja seehr lange hin & wieder mal nachgefragt, was denn wohl der Glasair- Bau macht...:cool:
Aber bei deiner Präsentation und den tollen Flügen in Möckmühl blieb uns ja doch der Mund offen stehen.
Super gebaut, flotte Flüge- da passt einfach ALLES!
Begeisterung pur!
Liebe Grüße & weiterhin viel Freude an diesem Meisterwerk aus deiner Schmiede
Frieder
 
Hallo,

super Modell was Du da gebaut hast.
Wo kann man denn den Bauplan bekommen oder hast Du das selbst konstruiert?

Oder weis jemand anderes von Euch wo man den Bauplan bekommen kann oder hat jemand von Euch einen?


Gruß Erik
 
Hallo,

super Modell was Du da gebaut hast.
Wo kann man denn den Bauplan bekommen oder hast Du das selbst konstruiert?

Oder weis jemand anderes von Euch wo man den Bauplan bekommen kann oder hat jemand von Euch einen?


Gruß Erik

Hi,
Lest ihr eigentlich auch mal bevor ihr was fragt?

Schreibt er doch in den ersten 2 Zeilen schon das es eine Eigenkonstrucktion ist und auch der
Plan selbst gezeichnet is .
Nix für ungut aber manches erklärt sich auch von selbst.
 
Mit Erik hab ich mich auch schon über PM ausgetauscht. Einen richtigen Bauplan für die Glasair zu machen, hatte ich ursprünglich vor aber dann nicht mehr verfolgt weil ich zuviele Dinge hab ändern müssen und die Zeichnungsdatei ein ziemliches Durcheinander ist. Anderseits fliegt sie einfach klasse und es gibt absolut keine Pläne zu dem Flieger.
Mal schauen. Erstmal muss ich den TK4-Plan fertig bekommen und dann stehen auch schon die nächsten Ideen an. Aber ich helfe gerne mit ein paar Daten zu den Spanten und dem prinzipiellen Aufbau aus wenn jemand was bauen will und nach Infos sucht.

Hallo Juliaan, schön was von dir zu hören. Wie geht's dir und Linda? Die Glasair wäre gut geeignet für den ESC-Cup, kein auf die Nase gehen beim Landen und mit dem Flugprogramm wäre ich in unter 3min durch :) Nur eine Piper werd ich nicht bauen, da gibt's schon so viele :)

Hallo Frieder, war nicht einfach über so lange Zeit dranzubleiben, aber es ging schon zuviel Zeit in das Projekt um es einzustampfen. Und es ist halt schon spannend ob das was man sich alles überlegt hat nachher auch so funktioniert. Und ich hab durch die Glasair wieder viel dazu gelernt.

Viele Grüße,
Timo
 
Winterpause und neben dem ganzen TK4-Zeichnen muss ich ab und an auch wieder was praktisches machen. Bei der Glasair hatte bei den letzten Flügen im Sommer das Fahrwerk Mucken gemacht. Der Spielraum für die Räder war etwas zu knapp, wie ich jetzt herausgefunden habe. Optisch siehts gleich aus wie vorher, hat aber ein paar Stunden Zeit gekostet und funktioniert jetzt hoffentlich zuverlässig. Bei der hohen Landegeschwindigkeit ist das Fahrwerk echt wichtig.

Außerdem gibt es noch einiges zu tun um die Optik zu verbessern. Die Motorhaube hat zusätzliche Lufteinlässe und der 6-Zylinder-Lycoming einen Auspuff bekommen. Der Akkudeckel ist jetzt ordentlich gemacht und wird nicht mehr mit Klebeband gehalten.
 

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Es geht weiter mit dem Urmodell für die Kabinenhaube. Ein flexibles Lineal aus Zeiten vor CAD ist immer noch nützlich :-)
 

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Auf der Herstellerwebseite findet man übrigens das komplette Manual der Glasair III. Es ist klar und anschaulich geschrieben und sehr interessant zu lesen. Viele gute Tips kann man auch auf das normale Einfliegen von Modellen anwenden.

Ansonsten wird durchgehend gewarnt was bei der Glasair zu beachten ist. Als Vergleich des Flugverhaltens und des Anspruchs wird die Mustang herangezogen. Für die ersten Flüge werden Landebahnen mit 4000-5000ft Länge (1200-1500m) empfohlen. Ein echter Hochleistungsflieger für erfahrene Piloten!

http://glasairaviation.com/wp-content/uploads/2017/05/633-0130-001-GA-III-POH-pages.pdf
 

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