Frage zu Duraluminium 2017a

ROMA

User
Hallo ihr Experten,

nach einer mißglückten Landung mit meiner Benja Piper 3,44m ca.16,7kg brauche ich neue Aluminium Fahrwerksschenkel
rechts und links in 3mm. Ist das hier Link: https://www.gemmel-metalle.de/aluminiumhalbzeuge/bleche/2017a/1.html
das was ich brauche?

Für die Achsaufnahme brauche ich eine Biegung...kann/soll man das Material an der Biegestelle,wie woanders gelesen, warm machen
und wenn ja wie Warmmachen Heißluftföhn/Bunsenbrenner...und vor allem wie warm? Oder einfach kalt biegen.

Gibt es bei dem Aluminium eigentlich eine Vorzugsrichtung fürs biegen ähnlich wie bei einer Holzmasserung?

Danke
Gruß Roland.
 

FamZim

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Hallo

Hat schon mal jemand die Blattfedern an LKWs oder Eisenbahnrädern gesehen?
Warum machen die das wohl? klar, zur verstärkung im Mittelbereich !
Wäre das für stark beanspruchte Fahrwerke nicht auch eine Verbesserung, also der Mittelteil mit zwei mal 3 mm, bis ein paar cm um die Ecke herum ?

Gruß Aloys.
 
Wäre das für stark beanspruchte Fahrwerke nicht auch eine Verbesserung, also der Mittelteil mit zwei mal 3 mm, bis ein paar cm um die Ecke herum ?
Doch, sicher. Herstellung ist halt etwas aufwendig, und die nötige Genauigkeit hinzubekommen dass auch wirklich alle Lamellen tragen dürfte beim gebogenen Fahrwerk auch nicht ganz einfach sein.
Als Vorteil bekommt man dann aber eine Feder, die durch innere Reibung auch noch ganz passabel dämpft. Es kann sein, dass die Stärke des Grundfahrwerks etwas reduziert werden muss, weil es ja darauf ausgelegt ist allein die ganze Last zu tragen. Das kann dan wiederum am äusseren Ende zu wenig sein, wo ja relativ hohe lokale Lasten auftreten können.
 

FamZim

User
Hallo MarkusN

Da das Fahrwerk ja sowieso gebogen wirt, werden zb beide Bleche zusammen gebogen, und liegen dann auch zusammen.
Etwas "Vorspannung" ginge dann durch zwischenlegen einer Teflonfolie, das ist bei Blattfedern auch der Fall gegen unnötige Reibung!
An der Radachse muß natürlich ausreichender Querschnitt vorhanden sein ! ist dort überhaubt schon mal etwas verbogen, oder nur der Bogen unter dem Rumpf.
Das ist doch die Schwachstelle denke ich.

Gruß Aloys.
 
Da das Fahrwerk ja sowieso gebogen wirt, werden zb beide Bleche zusammen gebogen, und liegen dann auch zusammen.
So einfach ist das nicht. Wenn du den klassischen abgekanteten Fahrwerksbügel machst, hast Du ja oben am Rumpf zwei Biegestellen. Wenn Du die Lamellen aufeinender liegen hast und die zweite Biegung machst, verschieben sich die Lamellen gegeneinander (da ein Biegeradius ja zwangsläufig grösser ist), und die erste Biegung kommt "aus dem Tritt".
 

steve

User
...und wenn ja wie Warmmachen Heißluftföhn/Bunsenbrenner...und vor allem wie warm? Oder einfach kalt biegen.

Gibt es bei dem Aluminium eigentlich eine Vorzugsrichtung fürs biegen ähnlich wie bei einer Holzmasserung?
...

Hallo Roland,
es gibt bei Aluminium die Walzrichtung. Die kann man in etwa mit der Holzmaserung vergleichen. In der Regel kann man das auf den Blechen auch erkennen. Das Problem ist meist, dass man das Blech so zugeschnitten bekommt - wie es eben so geliefert wird - und man meist nicht auf solche Aspekte achten kann. Hier ist eigentlich das Wichtigste zusammen gefasst: https://www.rime.de/wiki/mindestbiegeradius/

Beim Biegen würde ich Dir empfehlen, den Radius etwas größer zu wählen (ist im Link auch gut beschrieben) und wenn es irgendwie geht: In einem Rutsch abkanten. Wenn möglich nicht nachbiegen. Dazu am besten einige Probestücke anfertigen und wenn Du den Dreh raus hast, kommen die eigentlichen Teile dran. Die Kaltverformung, die beim Biegen einsetzt, ist bei Alu bedeutsam und gerade bei Fahrwerksteilen würde ich da etwas pingeliger sein.

Wärme spielt bei der Verformung von Alu in deinem Fall keine Rolle.

VG
 
Wärme spielt bei der Verformung von Alu in deinem Fall keine Rolle.
Hätte ich jetzt nicht so pauschal gesagt.

Richtig ist, dass man als Amateur kaum die Mittel hat, die Wärmebehandlung korrekt zu machen. Will man es aber richtig gut und professionell machen (und z.B. die kleinstmöglichen Radien erreichen), wird man eine aushärtbare Aluminiumlegierung erst lösungs-"glühen", dann umformen, dann - je nach Legierung - kalt oder warm aushärten.

Aber eben, mit Amateurmitteln wird man IDR einfach die Radien etwas grösser halten und kalt arbeiten.
 
Habe auf Empfehlung hier (Danke @Baste) und eines Kollegen Duraluminium 7075 bestellt.
Werde es nach Möglichkeit kalt biegen.
Moin Roland,
beim Biegen von Blechen aus 7075-T6 mußt Du einen seeehr großen Biegeradiuns einhalten, sonst wird das Material rissig. Als Rentner habe ich keinen Zugang mehr zu den entsprechenden technischen Unterlagen. Aus dem Bauch bzw. meiner Erinnerung heraus meine ich, daß z.B. ein Blech mit (metrisch umgerechnet) ca. 3mm Stärke einen Biegeradius von mindestens 20mm erfordert.
Als gelernter Metallflugzeugbauer hätte ich Dir eher ein Blech aus 2024-T3 empfohlen, welches auch deutlich weniger korrosions- und rissempfindlich als eines aus 7075 ist.
Gruß aus Münster,
HeinzH.
 
Ich stelle mal grundsätzlich für das beschriebene Modell ein 3 mm gebogenes Alu infrage.
Meine nur 2,20 m Wilga hat da wesentlich aufwendigeres.
Klar verleitet die sehr breite Form hier, einfach ein Blech herzunehmen, aber am Achsschenkel, wie Aloys richtig bemerkte, verbleibt es bei einem schmalen 3 mm Streifen mit engem Radius.
Ein richtiges, unterspanntes Fahrwerk könnte federn und dämpfen.
 

ROMA

User
Hallo Leute,

ich habe das Alu nur seitoich und eine Biegung an der Radachse.
Die Federung übernimmt selbstverständlich eine Pipergetreue Gummikreuzfederung.

Hat mit dem 7075 super geklappt auch das Biegen...ist an der Stelle nur 3cm breit..mit einem Formholz
0Problemo gehabt.

Bild, die Stoßdämpfer habe ich wie geschrieben durch eine Gummilösung mit Hartlötarbeiten ersetzt
Pro schenkel wie zu sehen nur eine Biegung:

Benja Piper PA 18 004.jpg



Gruß
Roland.
 
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