F4U Corsair 1700 von FMS

genial, das wird richtig gut ...

Hallo dc,

vor einigen Tagen hab ich mir mal ein Quad angesehen, das stand zum Verkauf bei meinem Autohändler.

Das ist alles sehr primitiv gemacht, umso besser kann man das Prinzip sehen.

Die Vorderräder werden einzeln geführt mit einer Dreiecksanlenkung, die am Fahrzeug eine Drehachse hat. Am Ende des Dreiecks greift von schräg oben jeweils ein Stoßdämpfer an.

Hinten Starrachse. Links von der Mitte sitzt das Kettenritzel für den Abtrieb, rechts eine Scheibenbremse. Gelenkig aufgehängt ist die Achse in der Fahrzeugmitte, und dort sitzt von oben ein Stoßdämpfer.

ALso Vorderräder mit "Einzelaufhängung", die Hinterachse ist starr mit einer weiteren Aufhängung, insgesamt 3 Stoßdämpfer.

Das ist das Prinzip. Wenn das nicht funktionieren würde, würden die es so nicht bauen:

1. Gelenkige Aufhängung des Rades.
2. Stoßdämpfer greift in einem größtmöglichen Abstand vom Gelenk von oben an.

Wie ich sehe, hast du das bei deiner Mulitplex-Schaumwaffel genauso gelöst, das Rad schwingt in einer gelenkigen Achse (Draht), darüber greift der Stoßdämpfer an.

Es ist absolut dasselbe wie bei dem Quad.

Wobei die Frage wäre, ob man sowas für eine Schaumwaffel wirklich braucht. ;)

Nun , die Saison ist gelaufen. Nächstes Jahr mal sehen, wie es weitergeht.

Xeno
 

cap-1

User
Hallo Xeno,

wenn ich deine Konstruktion anschaue, hast Du das Wilga Fahrwerk neu erfunden, an die würde das passen.
Du gehst das Risiko ein, dass bei deiner Konstruktion die Radachse beim Landestoß sich nach hinten verlagern kann in Richtung Schwerpunkt,
das ist bei einem Warbird sicher die schlechteste Lösung. (Warum sind viele zu schwache Drahtfahrwerke gerne nach hinten gebogen)
Beim Aufsetzen kommt die Kraft von vorne (Bremswirkung) und oben (Gewicht der Maschine), die Kraft-Komponente will das Flugzeug aufbäumen da der schwere Rumpf ja nur durch die Räder gebremst wird in Verbindung mit den Fahrwerksbein-Hebel, jetzt gibt das Fahrwerk nicht nur dem Landestoss (Dämpfung) nach, sondern wandert kurzzeitig auch noch nach hinten.
Das braucht sicher eine sehr gute Höhenruderwirkung in dem Moment, sonst liegt s die Chose auf der Nase.

Schau dir mal die original Corsaires an, die haben das Fahrwerk nicht umsonst ganz vorn an der Nasenleiste angebracht.
Nicht für ungut.....
Gruß Günther

die Corsair meines Bruders......

Corsair 1.jpg
 

dc3c47

User
Hallo dc,

...
1. Gelenkige Aufhängung des Rades.
2. Stoßdämpfer greift in einem größtmöglichen Abstand vom Gelenk von oben an.

Wie ich sehe, hast du das bei deiner Mulitplex-Schaumwaffel genauso gelöst, das Rad schwingt in einer gelenkigen Achse (Draht), darüber greift der Stoßdämpfer an.

Es ist absolut dasselbe wie bei dem Quad.

Wobei die Frage wäre, ob man sowas für eine Schaumwaffel wirklich braucht. ;)

Nun , die Saison ist gelaufen. Nächstes Jahr mal sehen, wie es weitergeht.

Xeno

Hallo Xeno,

nein, braucht man bei einer Schaumwaffel natürlich nicht. Es ging mir darum das Prinzip zu testen,
weil ich auf einem alten Truppenübungsplatz auch mal größere Flieger landen wollte- das war völlig
ungeeignetes Gelände. Damals wusste ich noch nicht, dass wir eines Tages dem MFC-Lemgo beitreten
würden und sich das Problem damit zunächst erledigt hat.
Dennoch sind für mich diese Überlegungen jetzt wieder aktuell, da die geschleppten Fahrwerke von
Black Horse und Phoenix & Co. zwar schon recht brauchbar sind, aber zu weiches Material verwendet
wird. Die verbiegen sich wenn das Gras mal zu lang ist, fahren dann nicht mehr zuverlässig aus etc.
Wenn ich schon anfange daran etwas zu ändern, reitzt mich die Sache mit den Dämpfern ungemein.

Ich hatte mich damals an dem Kickup-Winkel der Vorderachsen meiner Offroad Buggys orientiert (wird
wohl vergleichbar sein mit dem Quad) und war erstaunt, dass ich keine verbogenen Fahrwerksdrähte
mehr hatte, egal wie übel ich die Parkmaster hingeknallt habe.
Die Dämpfer lassen sich darüber hinaus mittels Ölfüllung und Gestaltung der Lochplatten so abstimmen,
dass sie umso härter werden je schneller sie einfahren müssen.
Eine elegantere Methode das Durchschlagen der Federung bei einer harten Landung zu unterbinden,
fällt mir beim besten Willen nicht ein.

Viele Grüße, Jochen
 
Hallo Xeno,

wenn ich deine Konstruktion anschaue, hast Du das Wilga Fahrwerk neu erfunden, an die würde das passen.
Du gehst das Risiko ein, dass bei deiner Konstruktion die Radachse beim Landestoß sich nach hinten verlagern kann in Richtung Schwerpunkt,
das ist bei einem Warbird sicher die schlechteste Lösung. (Warum sind viele zu schwache Drahtfahrwerke gerne nach hinten gebogen)
Beim Aufsetzen kommt die Kraft von vorne (Bremswirkung) und oben (Gewicht der Maschine), die Kraft-Komponente will das Flugzeug aufbäumen da der schwere Rumpf ja nur durch die Räder gebremst wird in Verbindung mit den Fahrwerksbein-Hebel, jetzt gibt das Fahrwerk nicht nur dem Landestoss (Dämpfung) nach, sondern wandert kurzzeitig auch noch nach hinten.
Das braucht sicher eine sehr gute Höhenruderwirkung in dem Moment, sonst liegt s die Chose auf der Nase.

Schau dir mal die original Corsaires an, die haben das Fahrwerk nicht umsonst ganz vorn an der Nasenleiste angebracht.
Nicht für ungut.....
Gruß Günther

Die Saison ist ja vorbei. Jetzt kann man in Ruhe überlegen und muß nicht überstürzt irgendwas hinzaubern. Wenn im Frühjahr der erste Start kommt, soll es funktionieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir von demselben Fahrwerk reden. Das was ich neu entwickelt habe, ist in dem youtube Video enthalten. Es ist diese Konstruktion:

Fahrwerk_neu.jpg

Vorn ist auf der linken Seite im Bild. Der Flieger setzt auf von rechts nach links.

Die Kräfte beim Aufsetzen kommen von unten und von vorn.

Dementsprechend muß das Rad nach oben und nach hinten ausweichen können. Hierbei soll die Dämpfung des Stoßdämpfers einwirken, um die Kraftspitzen zu entschärfen und zum Teil zu absorbieren.

Das gelbe Kreissegment zeigt den Weg der Radachse um den Drehpunkt. Das Rad versetzt ein klein wenig nach hinten, aber vor allem nach oben.

Die pinkfarbene Kugel des Meßstabes kennzeichnet die Position der Achse, wenn das Modellgewicht aufliegt. Ausgefedert (im Flug) schiebt sich die Radachse auf dem gelben Kreissegment entlang etwas nach vorn unten.

Zweck der Konstruktion:

Die Kräfte beim Aufsetzen sollen von der Fläche entkoppelt werden (im Vergleich zu einem starren Fahrwerk), insbesondere werden die Kraftspitzen "entschärft".

Ich erwarte mir davon, daß das Fahrwerk auch einen mittleren "Bums" beim Aufsetzen problemlos wegsteckt,

ohne daß Schäden am Fahrwerk oder der Fläche auftreten.

Man soll den Corsair so landen können, wie man eine Funcub XL landet, Buschfliegermanier.

Für die Sonntagslandungen braucht man sowas nicht.


Xeno
 

cap-1

User
Hi Xeno,
in deiner Zeichnung fehlt die eigentliche Kraft als Pfeil, die auf das Rad wirkt direkt da wo es auf das Gras Aufsetzt,
die Bremskraft, sonst würde deine Kiste gar nicht anhalten, problematisch bei höherem Gras oder weichem Boden.
Dein gelber Radius ist ganz maßgebend für das Kippmoment das das gesamte Fahrwerk ausübt.
Du dämpfst nur das Aufsetzmoment, das kann ein normaler Dämpfer auch, wenn aber die Radachse in Richtung Schwerpunkt wandern kann,
greift auch das Bremsmoment weiter hinten an, das Kippmoment deiner g e s a m t e n Konstruktion verstärkt sich.

Die Fun Cup, ein gutmütiger Hochdecker ist nicht mit einem Warbird beim Landen zu vergleichen,
da dort eine völlig andere Konstruktion und Aerodynamik zu Grunde liegt..
Ich hab die Fun Cup XL im Verein oft für Kollegen zum Schleppen geflogen,
die ist wirklich Anfängertauglich, die kann man fast im Schrittempo landen, das ist keine Herausforderung.

Gruß Günther
 
Das Ende der Saison hat mich erwischt. Im Frühjahr geht es weiter.

Bilanz des bisherigen Fliegerschicksals, halten wir mal fest:

der Flieger ist voll flugfähig. Der ist nicht auseinandergebrochen oder explodiert oder sowas.

Ich hatte ihn dreimal in der Luft. Beim allerersten Start lief alles gut. Dann kam der Grasfresser beim Start mit Überschlag, worauf sich die Konstruktion verzogen hat und bei den nachfolgenden Starts Fehlstarts die Folge waren.

Dann hatte ich ihn nach Korrektur des Verzugs erneut in der Luft und ebenfalls problemlos gelandet (Flug Nr. 2).

Der dritte Flug war bei heftigen Böen und die Landung war eigentlich so schlecht nicht, nur daß die fms-Fahrwerke beim Aufsetzen ihren Geist aufgegeben haben. Schäden am Flieger dabei ansonsten keine, und über die fms Fahrwerke kann man genügend nachlesen, nur nichts gutes. Wobei diese Landung eher eine Notlandung war, um ihn aus den heftigen Böen herauszuholen. Hätte man vielleicht auch geschickter machen können. Das Problem mit den Fahrwerken wäre dann eben später aufgetreten, daher besser sofort und nachbessern. Ansonsten wurden ja schon alle Anlenkungen und alle Schrauben ausgetauscht,die Motorverankerung überarbeitet. Man kann diesen FMS Flieger nicht als ARF einschätzen, sondern muß ihn als Bausatz betrachten, wo der Modellbauer noch ordentlich Hand anlegen muß, bis der wirklich "rund" läuft.

Aus der Geschichte zu schließen, wie Markus vorhersagt, der Corsair macht nicht mehr lange, 1 von 10 Piloten schafft den Warbird ...

Das ist wie wenn man sagt, Glas ist halb leer oder halb voll.

Markus sagt: das Glas ist (schon) halb leer (blanker Pessimismus).

Ich sage: das Glas ist (noch) halb voll. Der Vogel lebt ja noch.

Ich trau mir diesen Warbird zu. Wenn der abhebt, flieg ich den und kann den auch landen.

Im nächsten Jahr wird der mir aus der Hand fressen.

Der Reiz des Corsair besteht ja gerade darin, daß der KEIN Anfängerflieger ist.

Daher werde ich 2018 die Prognose von Markus leider widerlegen müssen, reiner Selbsterhaltungstrieb. ;)

Xeno
 
Xeno, eine Frage: Bezeichnest du dich als Anfänger?

Gruß,

Uwe

Ja klar. Ich hab im Mai angefangen zu fliegen. Und zahlreiche Baum- und Bodenkontakte haben mir dann den Weg gewiesen.

Kategorie: fortgeschrittener Anfänger. Fortschritt kommt davon, sehr viel geflogen mit verschiedenen Modellen, mit den meisten (zunehmend) zurechtgekommen.

Hangar: Pilatus pc6, dogfighter, Funcub XL, und dieser Warbird. Den Tucan hab ich dieses Jahr zwar zusammengebaut, aber nicht mehr geschafft zu fliegen.

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Mal was anderes.

Die Fahrwerke.

Ich bin jetzt dabei, das technisch umzusetzen. Und stelle fest, wenn man das aus Alu-Frästeilen herstellt, hat man viel Aufwand, und das Ergebnis ist nicht elegant. Es ist alles recht viereckig und klobig, bei 90 % Spanvolumen auf das Rohmaterial. Sowas mach ich nicht gern.

Viel eleganter und fast ohne Materialkosten wäre eine Konstruktion aus Rundstäben. Material der Wahl wäre z. B. der etwas bessere Baustahl, st52.

Wenn man sich die kommerziell angebotenen Einziehfahrwerke besieht, die machen das alle so.

Auch gewichtsmäßig ist das besser.

Das will ich jetzt auch so machen.

Die Rundstäbe kann man nicht fräsen und nicht verschrauben.

Die müssen warm gebogen und hartgelötet werden.

Werde mich demnächst mal mit Bildern aus der Werkstatt melden.

Xeno
 
Das Ende der Saison hat mich erwischt. Im Frühjahr geht es weiter.
Aus der Geschichte zu schließen, wie Markus vorhersagt, der Corsair macht nicht mehr lange, 1 von 10 Piloten schafft den Warbird ...
Das ist wie wenn man sagt, Glas ist halb leer oder halb voll.

Markus sagt: das Glas ist (schon) halb leer (blanker Pessimismus).

Ich sage: das Glas ist (noch) halb voll. Der Vogel lebt ja noch.

Ich trau mir diesen Warbird zu. Wenn der abhebt, flieg ich den und kann den auch landen.
Im nächsten Jahr wird der mir aus der Hand fressen.
Der Reiz des Corsair besteht ja gerade darin, daß der KEIN Anfängerflieger ist.
Daher werde ich 2018 die Prognose von Markus leider widerlegen müssen, reiner Selbsterhaltungstrieb. ;) Xeno

Huch ja was ist denn nun passiert?
Da wird einer Philosophisch….;)
Aber jetzt das Fliegen einzustellen und bis Frühjahr warten, geht als Warbirdpilot eigentlich nicht….:cool:
Der muss immer nach der Sicherheit schauen.
Für den Winter gibt es die „alten“ Slowflyer wo „Mann“ in Übung bleibt.

Ach und genau deshalb habe ich das geschrieben, um es zu widerlegen….
Ich freue mich über jeden Warbirdpiloten.

Grüßle Markus, der über den Winter einen ganz schönen Warbird baut.:D
 
Fahrwerk mit Stoßdämpfung

Fahrwerk mit Stoßdämpfung

So, die Fahrwerke sind fertig.

Das Rad hat D=100. Abstand der Radnabe unterhalb der Fläche ca. 130-140 mm (was dem Original entspricht).

Die Konstruktion besteht aus 3 Alu-Frästeilen.

Oben die Verankerung in der Fläche (U-Profil),

Darin wird starr eingepaßt die schräg gestellte Strebe.

Diese wiederum bildet mit dem nachfolgenden Verbinder das Gelenk, um das das Rad schwenken kann.

Der Verbinder verbindet also das Gelenk mit der Radhalterung.

Die im Bild ist original von fms, 8 mm Niro und sehr stabil, das stabilste Teil an dem ganzen Flieger. Darum hab ich sie erstmal gelassen. Sie sitzt allerdings nicht in Radmitte, sondern neben dem Rad, so daß ein Hebel von ca. 15 mm zur Radmitte resultiert. Bzw., es resultiert beim Aufsetzen ein Kippmoment zur Seite.

Alternative individuell gefertigte Radhalterung:

Will man das nicht, muß man eine solche Stahlwelle warm biegen, um das Rad herumführen und dann gegenläufig biegen, sozusagen eine S-Kurve, so daß sie exakt über der Radmitte steht. Das habe ich mit 8 mm Rundstahl probiert, das geht, wenn man etwa auf 800-900 Grad (leicht hellrot) vorsichtig erwärmt. Um das maßhaltig zu machen, braucht man dafür eine Biegeschablone. Was auch sehr gut geht, ist den Querdorn für die Radnabe einlöten. Hierzu habe ich versuchshalber Silberlot verwendet, was ebenfalls bei ca. 800 Grad fließt, und eine unlösbare Verbindung ergibt.

Das ist aber alles Aufwand. Erstmal mit dem arbeiten, was man hat. Der Querdorn für die Radnabe bei fms ist übrigens nicht gelötet, sondern in einer Querbohrung geklemmt, Klemmgewinde sitzt in der Stirnfläche des 8 mm Niro-Rund. Technisch ok, wenn, würde ich aber löten anstatt zu schrauben.

fwd01.JPG

Das ganze wird zusammengesetzt mit einer M3, einer M4 und zweimal M5, sieht dann so aus:

fwd02.JPG

Betrachten wir jetzt mal die Mechanik und die Geometrie:

fwd03.JPG

Das Rad beginnt bei einer Belastung von ca. 2 kg an einzufedern, bei weiterem Einfedern steigt der Gegendruck auf ca. 3,8 kg. Dann ist der Anschlag erreicht.

Ich stelle mir das etwa so vor: Wir haben eine Dämpfung von 2x4 kg (2 Fahrwerke). Setzt der Flieger mit 8 kg auf, werden diese komplett gedämpft. Das ist immerhin mehr als dass Modelgewicht von ca. 6 kg. Sind die Kräfte größer, werden 8 kg davon gedämpft, der Rest schlägt auf den Anschlag durch. Bei 12 kg wären das immernin noch ca. 2/3, die gedämpft werden. Der Bums dürfte daher auch bei großen Kräften wesentlich weniger hart ausfallen als bei einem völlig ungedämpften Fahrwerk.


Betrachten wir die Mechanik:

Dem Dämpfer habe ich schon eine stärkere Feder verpaßt, mehr geht nicht. In Bezug auf das GElenk hat er allerdings einen Hebel von nur ca. 1/3 der Radachse.

fwd04.jpg

Würde man ihn, wie mit der gelben Linie angedeutet, statt dessen auf einer Linie mit der Radnabe befestigen, könnte die Dämpfung wesentlich größere Kräfte aufnehmen.

Fazit:

So ein Fahrwerk ist nicht einfach, weil

a) es sehr viele Möglichkeiten gibt, das zu realisieren und

b) alle KOmponenten aufeinander einwirken und voneinander abhängig sind.


Im Prinzip muß man das erfliegen, um eine Vorstellung zu bekommen.

Leider gibt es zu diesen Dämpfern im Modellbaubereich keine technischen Angaben. Man ist auf Probieren angewiesen.

Xeno
 
Neues aus der Fahrwerks-Werkstatt

In Bezug auf den verwendeten Dämpfer habe ich größere bestellt, die sogenannten big bore von Carson, weil mir die Dämpferleistung zu gering erscheint.

Zweitens will man in der Lage sein, den Aufhängungspunkt des Dämpfers mehr zur Radmitte zu orientieren.

Dazu kann man die FMS-Radaufhängung aber nicht verwenden, es muß eine eigene Radaufhängung her.

Ansonsten sollte die Aufhängung nicht seitlich neben dem Rad, sondern exakt Mitte Rad fluchten, damit beim Aufsetzen keine Seitwärtsmomente entstehen.

Wie schon beschrieben, muß man den Draht dazu biegen, und zum biegen muß er auf ca. 800 Grad erwärmt werden.

Erster Versuch: Stahl Rundstange 8 mm:

wb01.JPG

Dazu braucht es eine solche Biegeschablone. Die Stifte müssen herausnehmbar sein, damit man sie je nach Biegefortschritt einsetzen kann.

Nachdem wie oben zu sehen die erste Biegung erfolgt ist, wird der nächste Stift gesetzt für die Gegenbiegung

wb02.JPG

Es resultiert dann die gewünschte Form:

wb03.JPG

Die Nut in der Bohrschablone soll verhindern, daß zuviel Wärme in die Schablone abfließt.

Wärmequelle war ein Bauhaus-Brenneraufsatz mit sog. Supergas, eine Propan-Butan-Mischung 70:30.

Man muß sagen: um einen 8mm Rundstahl zu biegen, liegt dieser Brenner absolut an der Leistungsgrenze. Es dauert lange, und man kann die Wärme nicht gut steuern, so daß die Kurvaturen unterschiedlich ausfallen. Für 8mm Rundstahl braucht man einen Azetylen- oder Propan-Sauerstoff Brenner. Damit wird man schöne ERgebnisse erzielen.

Mit meinen war ich aber nicht zufrieden.

Warum 8 mm? FMS hat diesen Durchmesser ganz sicher deshalb gewählt, weil sie die Radachse 4 mm mit Querbohrung reingesetzt haben. Man kann nicht 4mm in 6er rund bohren, daher ist das auch o.k.

Aber insgesamt sind 8mm völlig übertrieben. Selbst 6 mm haben eine Stabiltät, die für viel höhere Lasten reichen würde.

Daher hab ich als nächstes einen 6 mm Rundstahl probiert.

Fazit: Erwärmt sich mit dem Supergas innerhalb weniger Sekunden auf Rotglut, Wärme läßt sich schön steuern und die Biegung sitzt da, wo man sie haben will. Die Nut hab ich noch verbreitert, um die Wärme besser führen zu können. Sie sollte exakt an der Biegestelle liegen.

Schablone mußte dafür natürlich neu gebohrt werden, sonst hätten die Radien nicht gestimmt.

wb04.JPG

Das ist wirklich in weniger als 1 Minute erledigt.

wb05.JPG

So ist das Ergebnis dann.

Wie gesagt, ein 6 mm Rundstahl ist in Bezug auf einen Warbird immer noch über-überstabil.

Jetzt käme das Problem mit dem Querdorn 4 mm, der Radachse.

Eine Querbohrung von 4mm in 6mm Rundmaterial läßt fast kein Material mehr stehen. Verschrauben darf man das auf keinen Fall.

Aber wenn man das mit Silberlot hartlötet, schießt das Lot in die Bohrung und der Materialverlust wird vollständig kompensiert. Schießt das Lot um die Fügestelle herum, wird es sogar noch stabiler als vorher.

Wozu der (recht bescheidene) Aufwand?

1. Radhalterung steht nun mittig über dem Rad.

2. Man kann nun gewünschte Modifikationen vornehmen, z. B.

- wie hier gewünscht, die Aufnahme für den Stoßdämpfer an beliebiger Stelle anlöten.

- sonstiges Zubehör anbringen, z. B. Halterung für Schutzbleche etc.

Die Materialkosten für 2x100 mm Stahlwelle sind fast Null.

4 mm Material für die Achse hatte ich nicht zur Hand, sonst hätte ich die Lötung gleich mit ausgeführt (und 4mm auf D10 auf der Drehe muß man sich nicht antun).

Eine Überlegung wär noch, VA zu nehmen. Wie das mit VA und Silberlot aussieht, muß ich mal nachforschen.


Xeno
 
Das Fahrwerk ist zukünftig unzerstörbar. Dafür wird es den Rest vom Flieger zerbröseln, bei der nächsten harten Landung. Irgendwo müssen die Kräfte ja hin.:)
 
Das Fahrwerk ist zukünftig unzerstörbar. Dafür wird es den Rest vom Flieger zerbröseln, bei der nächsten harten Landung. Irgendwo müssen die Kräfte ja hin.:)

Warum glaubst du, hat ein Auto Stoßdämpfer?

Nach deiner Theorie müßte es völlig egal sein, ob das Auto Stoßdämpfer hat oder nicht, weil "die Kräfte ja irgendwohin müssen".

Das kann nicht wirklich dein Ernst sein.

Nach meinem jetzigen Kenntnisstand geschieht folgendes:

Die Feder verhindert, daß der Schlag auf die Karosserie durchschlägt. Sie speichert die Energie, indem sie zusammengedrückt wird. Der Schlag kommt also "oben" nicht an, sondern bleibt erstmal im Fahrwerk, genauer, in der Feder hängen.

Nun will die Feder zurückfedern und die Energie wieder freisetzen.

Jetzt kommt aber der Dämpfer ins Spiel.

Dämpfer haben eine asymmetrische Wirkrichtung. Das ist technisch so realisiert, daß die Bohrungen für die beiden Kammern unterschiedlich groß sind. Wenn die Feder einfedert, setzt der Dämpfer dem praktisch keinen Widerstand entgegen (große Bohrung), will sie aber zurückfedern, läuft sie gegen einen sehr großen Widerstand (kleine Bohrung, Dämpferöl kommt da nur sehr langsam durch). Die Absorbierte Kraft kann somit nur sehr langsam frei werden.

Und ist damit für die Karosserie unschädlich gemacht.

Anders gesagt, wird es schwieriger, den Flieger zu zerbröseln ... ;)

Ich hab die Big Bore von Carson jetzt erhalten. Wenn man die in die Hand nimmt (14 mm Zylinder), im Vergleich zu dem Stoßdämpfer vorher (10 mm Zylinder), merkt man schon, Unterschied wie Tag und Nacht. DIe Big Bore kjönnen Stöße von mehreren Kilos locker wegstecken. Da sie für Monstertrucks der 6 kg Klasse eingesetzt werden, paßt das zu dem Gewicht des Fliegers.

Das Federbein leistet also folgendes: Die gesamte Kraft, die erforderlich ist, um die Feder auf Anschlag zusammenzudrücken, wird absorbiert und dann in unschädlichen langsamen Portionen wieder freigegeben.

Das Carson Big Bore schätze ich, so aus dem Bauch heraus, kann einen Bums von 10 kg locker wegstecken.

Carson big bore.png

Sie sind leider sehr groß. Man muß ein bißchen knobeln, wie man die innerhalb der knappen Abmessungen unterbringt. Daran arbeite ich gerade.


Xeno
 
Neues vom Federbein

Neues vom Federbein

Um den Dämpfer von Carson, Lochabstand = 110 mm, unterzubringen, mußte die Konstruktion nochmal geändert werden.

Wir haben jetzt ein recht sauberes Dreieck:

Das Rad wird geführt in einem Gelenkarm, bestehend aus dem Ausleger, der im Flieger verankert ist, und der Radanlenkung.

Das Dreieck wird geschlossen von dem Stoßdämpfer.

AUs dem ursprünglichen Trapez ist also ein Dreieck geworden, und der Grund ist, daß der Stoßdämpfer nun direkt an der Radachse angreift. Das ist technisch sauber, aber auch dem Umstand geschuldet, daß man den großen Dämpfer im Trapez nicht gut unterbringen kann. Das Trapez hat den Nachteil, daß die Hebelarme von Rad und Dämpfer unterschiedlich ausfallen. Jetzt sind sie 1:1, was wahrscheinlich die bessere Lösung ist.

FW01.jpg

Ich habe versucht, die optimalen Materialien zu wählen, so stabil wie nötig, aber so leicht wie möglich. Bislang wiegt die Konstruktion unwesentlich mehr als das FMS-China-Kunststoff-Konstrukt, nur daß dieses hier um den Faktor 10 stabiler sein sollte.

Der Ausleger in der Fläche ist ein 6 mm VA Rundstahl, der ein Gelenk bildet mit der Radanlenkung. Der Querbolzen mißt 4 mm, und ist daher mit dem VA Rund verlötet, eine Schraubverbindung von D=4 auf D=6 geht nicht.

Ebenfalls verlötet ist der 4 mm Querbolzen an der Radanlenkung. Dieser steht beidseitig heraus. AUf der einen Seite bildet er die Achse für das Rad, auf der anderen den Halter für den Dämpferfuß. Rad und Dämpferfuß sitzen damit auf derselben Achse.

ANders gesagt, die Radanlenkung sitzt in der Mitte zwischen Rad und Dämpfer. Dadurch haben wir kurze Wege und maximale Stabilität.

Oben ist das Gegenlager für den Dämpfer, ein weiterer hartverlöteter Bolzen 4mm in dem 6 mm Ausleger.

Von der anderen Seite sieht das so aus:

FW02.jpg

Das ist im Prinzip der fertige Prototyp. Frisch gelötet und noch nicht versäubert. Die Beulen sind Flußmittelreste.

Das einzige, was ich noch ändern werde:

Das Gegenlager oben für den Dämpfer wird höhenverstellbar. Damit kann man die BOdenfreiheit des Fliegers auf dem Platz stufenlos verstellen, in Abhängigkeit z. B. vom verwendeten Propeller.

Denke, daß ich das am Wochenende endlich abschließen kann.

Xeno
 
Neue Fahrwerke sind fertig

Neue Fahrwerke sind fertig

Das Fahrwerk besteht aus 2 Teilen, dem Ausleger und der Radanlenkung. Diese bilden ein Gelenk.

nf01.jpg

Das ist eine recht sparsame Konstruktion. Nur das, was muß.

Im nächsten Bild erkennt man ein Problem, welches mit den Lötstäben mit Flußmittel-Ummantelung auftritt:

nf02.jpg

Das Lot ist sauber in alle Spalten geflossen, bildet eine Verbindung (je nach Basismaterial) von ca. 400-650 N/mm_2, das heißt, die Festigkeit ist 40-65 kg pro mm_2 Lötfläche, von Stabilität müssen wir nicht reden (insbesondere nicht im Vergleich mit dem China-Plastik). Nur ist es ein bißchen viel des Guten. Dazu im Anschluß bei technischen Bemerkungen.

Kommen wir zur Montage. Die beiden dürren Bauteile werden nun bestückt:

nf03.jpg

Rad und Dämpferfuß mit Stellringen, Dämpferkopf mit einem Splint. Die Halterung für den Dämpferkopf ist ein Dreh- und Frästeil von mir gefertigt, und die mehr als 10 g schwere VA-Rändelschraube ist als Gag zu verstehen, natürlich könnte man auch eine 0,5 g schwere Madenschraube nehmen. Gewinde ist M5.

Dieses Dreh- und Frästeil dient dazu, den Flieger auf dem Platz höher- oder tieferzulegen.

Man erkennt, alle Achsen haben eingestochene Nuten an den Enden für die Sicherungsringe (zusätzlich zu den Stellringen). Meine Seegering-Zangen sind aber zu groß, kann die kleinen 4 mm Seegeringe derzeit nicht montieren. Die Stellringe sind fürs Foto auch nur lose draufgesetzt.

Einige weitere Ansichten:

nf04.jpg

nf05.jpg

Kommen wir zur Höhenverstellung:

Das Gegenlager für den Dämpfer ist verstellbar. Schiebt man es nach oben, zieht der Dämpfer das Rad nach oben mit, das Fahrwerk wird kürzer und der Flieger liegt tiefer über dem Boden:

nf06.jpg

Stellt man den Dämpfer weiter nach unten, wird das Fahrwerk länger und der Flieger steht höher:

nf07.jpg

Nun kommt die Belohnung für sparsame und effiziente Konstruktion:

nf08.jpg

Sagenhafte 139 g incl. Show-Stellschraube. Es fehlt aber noch die Verankerungsplatte in der Fläche, sagen wir mal 25 g kommen noch dazu.

nf09.jpg

Das China-Plastik bringt es auf ebenso sagenhafte 156 g. Das sagenhafte hier ist, daß diese 156 g 0 NULL (in Worten NULL) Stabilität haben. Die könnte man höchstens für einen Shockflyer einsetzen.

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Einige Anmerkungen zur Herstellung:


Mit der Biege- und Löttechnik kommt man sehr schnell zu Ergebnissen, insbesondere spart das Biegen natürlich jede Menge Zeit. Versucht man das als Frästeil herzustellen, ist der Aufwand wesentlich höher.

Das Löten ist platzsparend und Hochfest (siehe oben).

Weil ich mit der Baumarkt-Bunsenflamme unzufrieden war, hab ich mir nun doch einen Propan-Sauerstoffbrenner mit richtigen Flaschen gegönnt (also nicht die 1 l Fläschchen, die im nu leer sind). Damit hat man jede Menge Power verfügbar, wenn man da zu hart rangeht, verbrutzelt das Lot und der Stahl schmilzt in Sekunden weg.

Zum Hartlöten braucht es eine kleine Düse mit weich eingestellter Flamme.

Dann ist es perfekt.

Weiterer Vorteil ist die Wirtschaftlichkeit:

Silberhartlot Stab ca. 10 Euro, Temp. ca. 700 Grad.

Neusilber Stab ca. 1 Euro, Temp. MINIMUM 920 Grad.

Mit den Propan/Butan-Brenneraufsätzen schafft man mit Mühe und Not bei kleinen WErkstücken vielleicht 750 Grad. Während der Propan-Sauerstoffbrenner locker bis 1800 Grad wegschafft und auch jede Menge Wärme nachliefert (Wärme/Zeiteinheit). Zudem ist die Flamme nadelspitz einstellbar, man kann damit millimetergenau arbeiten.

Wirtschaftlichkeit hin oder her, mit dem Prop-O2-Brenner arbeitet es sich sehr angenehm. Kann man mit dem Baumarkt-Teil nicht vergleichen.


Kommen wir zu dem Flußmittel-Problem:

Man sieht auf dem Foto, daß das Flußmittel aus der Stabummantelung die Umgebung geradezu überschwemmt, und entsprechend findet sich dort auch Lot. Macht in diesem Falle nichts, ist aber unschön und nicht sauber.

Es ist auf jeden Fall anzuraten, das Flußmittel separat einzusetzen und Blanklotstäbe (ohne Flußmittel) zu verwenden. Hatte ich nicht, hab ich mir aber bestellt. Dann kann man davon ausgehen, daß das Lot dort und nur dort ist, wo es hin soll.

Xeno
 
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