Neue Fahrwerke sind fertig
Neue Fahrwerke sind fertig
Das Fahrwerk besteht aus 2 Teilen, dem Ausleger und der Radanlenkung. Diese bilden ein Gelenk.
Das ist eine recht sparsame Konstruktion. Nur das, was muß.
Im nächsten Bild erkennt man ein Problem, welches mit den Lötstäben mit Flußmittel-Ummantelung auftritt:
Das Lot ist sauber in alle Spalten geflossen, bildet eine Verbindung (je nach Basismaterial) von ca. 400-650 N/mm_2, das heißt, die Festigkeit ist 40-65 kg pro mm_2 Lötfläche, von Stabilität müssen wir nicht reden (insbesondere nicht im Vergleich mit dem China-Plastik). Nur ist es ein bißchen viel des Guten. Dazu im Anschluß bei technischen Bemerkungen.
Kommen wir zur Montage. Die beiden dürren Bauteile werden nun bestückt:
Rad und Dämpferfuß mit Stellringen, Dämpferkopf mit einem Splint. Die Halterung für den Dämpferkopf ist ein Dreh- und Frästeil von mir gefertigt, und die mehr als 10 g schwere VA-Rändelschraube ist als Gag zu verstehen, natürlich könnte man auch eine 0,5 g schwere Madenschraube nehmen. Gewinde ist M5.
Dieses Dreh- und Frästeil dient dazu, den Flieger auf dem Platz höher- oder tieferzulegen.
Man erkennt, alle Achsen haben eingestochene Nuten an den Enden für die Sicherungsringe (zusätzlich zu den Stellringen). Meine Seegering-Zangen sind aber zu groß, kann die kleinen 4 mm Seegeringe derzeit nicht montieren. Die Stellringe sind fürs Foto auch nur lose draufgesetzt.
Einige weitere Ansichten:
Kommen wir zur Höhenverstellung:
Das Gegenlager für den Dämpfer ist verstellbar. Schiebt man es nach oben, zieht der Dämpfer das Rad nach oben mit, das Fahrwerk wird kürzer und der Flieger liegt tiefer über dem Boden:
Stellt man den Dämpfer weiter nach unten, wird das Fahrwerk länger und der Flieger steht höher:
Nun kommt die Belohnung für sparsame und effiziente Konstruktion:
Sagenhafte 139 g incl. Show-Stellschraube. Es fehlt aber noch die Verankerungsplatte in der Fläche, sagen wir mal 25 g kommen noch dazu.
Das China-Plastik bringt es auf ebenso sagenhafte 156 g. Das sagenhafte hier ist, daß diese 156 g 0 NULL (in Worten NULL) Stabilität haben. Die könnte man höchstens für einen Shockflyer einsetzen.
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Einige Anmerkungen zur Herstellung:
Mit der Biege- und Löttechnik kommt man sehr schnell zu Ergebnissen, insbesondere spart das Biegen natürlich jede Menge Zeit. Versucht man das als Frästeil herzustellen, ist der Aufwand wesentlich höher.
Das Löten ist platzsparend und Hochfest (siehe oben).
Weil ich mit der Baumarkt-Bunsenflamme unzufrieden war, hab ich mir nun doch einen Propan-Sauerstoffbrenner mit richtigen Flaschen gegönnt (also nicht die 1 l Fläschchen, die im nu leer sind). Damit hat man jede Menge Power verfügbar, wenn man da zu hart rangeht, verbrutzelt das Lot und der Stahl schmilzt in Sekunden weg.
Zum Hartlöten braucht es eine kleine Düse mit weich eingestellter Flamme.
Dann ist es perfekt.
Weiterer Vorteil ist die Wirtschaftlichkeit:
Silberhartlot Stab ca. 10 Euro, Temp. ca. 700 Grad.
Neusilber Stab ca. 1 Euro, Temp. MINIMUM 920 Grad.
Mit den Propan/Butan-Brenneraufsätzen schafft man mit Mühe und Not bei kleinen WErkstücken vielleicht 750 Grad. Während der Propan-Sauerstoffbrenner locker bis 1800 Grad wegschafft und auch jede Menge Wärme nachliefert (Wärme/Zeiteinheit). Zudem ist die Flamme nadelspitz einstellbar, man kann damit millimetergenau arbeiten.
Wirtschaftlichkeit hin oder her, mit dem Prop-O2-Brenner arbeitet es sich sehr angenehm. Kann man mit dem Baumarkt-Teil nicht vergleichen.
Kommen wir zu dem Flußmittel-Problem:
Man sieht auf dem Foto, daß das Flußmittel aus der Stabummantelung die Umgebung geradezu überschwemmt, und entsprechend findet sich dort auch Lot. Macht in diesem Falle nichts, ist aber unschön und nicht sauber.
Es ist auf jeden Fall anzuraten, das Flußmittel separat einzusetzen und Blanklotstäbe (ohne Flußmittel) zu verwenden. Hatte ich nicht, hab ich mir aber bestellt. Dann kann man davon ausgehen, daß das Lot dort und nur dort ist, wo es hin soll.
Xeno