Hallo,
sind die Teile für den Firewall Umbau schon gekommen, und hat das alles soweit geklappt?
Würde mich mal interessieren.
Habe nämlich gerade bei meiner neu getunten
Freewing Mustang P 51, den hübschen Vierblattpropeller komplett, zerlegt da ist dachte ich gebe ihr an der Firewall etwas mehr Motorsturz mit zwei Unterlagscheiben damit sind bei Vollgas nicht so stark hochsteigt, und hatte so 1 Grad eingestellt.
Dadurch konnte ich sie beim Start nur noch mit dem voll gezogenen Höhenruder vor dem Überschlag bewahren, als ich abheben wollte mit Neutralstellung, fräste sich der Propeller langsam in den Boden und sie kippte über die Nase und blieb auf dem Rücken liegen.
Vierblattpropeller ist nun repariert und feingewuchtet, und die beiden Unterlegscheiben habe ich natürlich wieder entfernt.
...
Mal schauen ob ich nochmal einen Startversuch wage, mit richtigen Sturz.
Hoffe der 80A Regler macht das auch mit, da die Mustang P 51, immer noch völlig unversehrt ist...
@techmaster: die Warbirds sind nicht ohne, wie du an meinem Beitrag sehen wirst. Übrigens, mit 2Blatt für 14 Euro statt 4Blatt für 40 Euro fliegen sie auch ...
TOUR DER LEIDEN
So ich wollte mich mal wieder melden.
Steckte im Tal der Finsternis, Pleiten, Pech und Pannen. Da zeigt es sich, ob man genügend Durchhaltewillen hat.
Die FMS Corsair hat vor ca. 4 Wochen ihren Erstflug absolviert. Und das ging so:
START # 1 und FLUG (vor ca. 4 Wochen)
Flieger schlägt beim Anrollen einen Haken, zieht auf das hohe Gras zu, Entscheidung Sekt oder Selters, Vollgas und hoch, und ZACK, da war er in der Luft.
Stark linkslastig, SIcherheitshöhe, Platzrunden (beim Trimmen die Wenden nicht vergessen!), mußte am Quer stark getrimmt werden. Landeanflug mit Klappen. SIchere Landung auf der Bahn. Puh, Fertig!
Dann wurde die starke Trimmung am Sender rausgenommen und mechanisch nachgestellt.
Geplant war jetzt eigentlich das Feintuning.
Statt dessen begann eine eine Unglücksserie.
START # 2 - Fehlstart
Flieger frißt beim Anrollen die Piste, Überschlag und peng.
Schäden: Prop gebrochen (der Original 4Blatt für 40 Euro), Schäden an beiden Leitwerken.
Fehler: Höhe freigegeben. Ohne Höhe kippt er vorn über, auch wenn er schon rollt.
Mangels Prop nächster Start einige Tage später.
Start #3 - Fehlstart
Prop: Menz 3 Blatt statt Original 4 Blatt. Der 19x10 Menz wurde auf 17x10 gekürzt, um Bodenfreiheit über der Piste zu haben. Danach gewuchtet.
Maschine rollt an, schlägt dann wieder einen Haken, läßt sich nicht anheben, ab ins hohe Gras.
Schäden: keine.
Start #4 - Fehlstart
Maschine rollt gut an, Höhe wird nicht freigegeben, sondern ein kleines bißchen gehalten, Flieger hebt plötzlich (zu früh) ab, Pilot nimmt Gas raus, hilft aber nichts mehr, Flieger schwingt sich hoch in 1 Meter Höhe und knallt mit dem Prop voran ins Gras.
Kommentar Kollege: er war schon in der Luft, hättest nur das Gas stehen lassen müssen.
Meiner Meinung nach war er zwar in der Luft, aber mit Strömungsabriß, weil zu früh.
Schäden: Propeller (menz, 42 Euro), Rumpf gebrochen.
Start #5 - Fehlstart
Prop jetzt wieder Original 4-Blatt (40 Euro). Flieger am Rumpf repariert, auch sonstige Schäden (Ruderanlenkungen etc.) repariert.
Jetzt dachte ich: falls er zu früh abheben sollte, ziehst du es durch, nicht Gas wegnehmen, der muß einfach nur hoch.
Flieger zieht schön über die Bahn, Höhe wird gehalten (muß man), Flieger hebt viel zu früh ab, bildschönder Strömungsabriß mit Bug oben und Kippstellung zur Seite. Wie sterbender Schwan.
Schwere Schäden.
Rumpf erneut gebrochen, Flächen gebrochen, Leitwerke gebrochen, Ruderanlenkungen gebrochen.
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************************ Das kann man alles reparieren ******************************************
*********************** Man kann aber nicht 5 Stunden reparieren **********************************
*********************** und dann genauso weitermachen wie bisher *******************************
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Es war die Zeit gekommen für Ursachen-Analyse.
Fazit Nr. 1: Wenn man die Höhe beim Anrollen freigibt, frißt er Gras. Einige mm Höhe muß man halten, geht nicht anders.
Problem: mit dem bißchen Höhe darf er nicht zu früh hochziehen, weil Strömungsabriß. Tut er aber.
Frage: Woran könnte das liegen?
Nun liest man viel über alle möglichen Einstellungen und wie man sie im Flug testet. Man liest aber nichts darüber, wie man sie ohne Flug testet. Schließlich war das Problem, den Flieger überhaupt in die Luft zu bekommen.
Erster Hauptverdächtiger: EWD. Problem: Kenn ich mich nicht mit aus, will ich nichts dran ändern. IM übrigen nach meinem Dafürhalten wirkt die EWD eigentlicht erst richtig im Flug, zumindest dann, wenn Strömung anliegt. Hier lag aber keine Strömung an, Strömungsabriß.
Ein ähnliches Fehlstart-Problem hatte ich vor einigen Monaten mit dem Dogfighter. Der rammte sich plötzlich ungespitzt in den Boden, ganz plötzlich. Die Lösung war: Flieger hatte sich verzogen, der Motorsturz war sehr stark nach unten gerutscht, dadurch keine Chance, den zu starten. Läßt sich natürlich mit der Corsair nicht direkt vergleichen, da Handstarter.
Daher zweiter Hauptverdächtiger: Motorsturz.
Das erschien mir, je mehr ich drüber nachdachte, immer wahrscheinlicher, daß der Motor den hochziehen kann, auch ohne Strömung, und in den Abriß zieht. Nicht das Höhenruder war der Schuldige, denn weniger als einige mm kann man nicht ziehen, und die muß man ziehen.
Daher Vermessung:
Die Vermessung des Corsair ist nicht einfach, weil man keine Bezugslinien hat. Als Bezugslinie wurde daher die Sehne des HLW festgelegt.
In einem zweiten Schritt wurde der Corsair fotografisch vermessen: Foto direkt von der Seite machen, dann mit PAINT auf dem Foto Referenzliniien ziehen und den Winkel messen.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt oben 2 mm unterlegt, auf 50 mm Motorhalterung macht das ungefähr 4,5 Grad. Gemessen wurden ca. - 1 Grad Motorsturz, (minus = nach unten), bezogen auf das Leitwerk. Zurück überlegt hieß das, der Motor hatte vorher ca. 3 Grad +, also falsche Richtung, was erklären würde, warum ihn der Motor beim Start zu früh hochgerissen hat.
Es wurden insgesamt 3 mm unterlegt, ca. 6 Grad, Motorsturz danach ca. -3 Grad.
Alle Schäden waren repariert worden.
Aber war die Überlegung richtig, oder würde es trotzdem wieder nicht klappen?
Irgendwie war es mir egal. Wenn ich den Flieger schrotten würde, dann war es das eben. Mehr als 150 Euro für Ersatz- und Austauschteile (Leitwerke, Rumpf, Flächen) zu investieren war ich nicht bereit. Zudem hab ich bereits den MPX TUCAN fertig gebaut da stehen, der wartet schon.
ALSO, heute war dann der Tag.
Start #6 und ERFOLGREICHER ZWEITER ERSTFLUG
Die teuren 4Blatt Props sind bei mir nicht mehr angesagt. Statt 4BL 17x10 (40 Euro) war ein 2BL 18x10 (14 Euro) montiert (wie man auf den Bildern sieht).
Fing "gut" an.
ÜBersehen war, daß sich die Steckverbindungen zu den Verbindungssteckern der einen Hälfte rausgezogen hatten. Das wieder zusammengesetzt, ergab, daß auf einer Seite nur eine Landeklappe (von 2) funktionierte, hier wäre in Y-Kabel erforderlich gewesen, gab es aber nicht. Daher wurde die innere Landeklappe auf der anderen Seite ebenfalls stillgelegt und der Winkel für die Restklappen auf 45 Grad erhöht.
Beim Anrollen brach dann die Radaufhängung an einem Flächenrad. Einfach so. Kontrolle ergab, Alu-Spritzgußteil gebrochen. Rad klapperte lose in der Aufnahme. Vergessen hab ich hinzuzufügen, daß schon ganz im Anfang die elektrische Einziehvorrichtung den Geist aufgegeben hatte, die Räder mußten ohnehin draußen bleiben.
Nun war ich extra wegen der Corsair hier angefahren, also mußte am Platz was geschehen. Es wurde dann das Rad mit viel Plastik, Styropor und Sekundenkleber irgendwie fixiert (Foto: corsair_erstflug_003).
Irgendwo habe ich gelesen, man soll sich nicht hinter den Flieger stellen. Sondern soll seitlich stehen. Weil man sonst den Speed nicht beurteilen kann. Also kam der Flieger an den Anfang der Bahn, ich stand seitlich in der Mitte der Bahn, denn der Speed war ein wichtiger Faktor. Er mußte so lange rollen und Speed aufbauen, bis die Strömung anlag, dabei etwas Höhenruder verkraften, ohne abzuheben. Das sieht man von der Seite definitiv besser als von hinten oder vorn.
Gesagt, getan.
Flieger rollt blitzsauber in Bahnmitte an, Höhe wird leicht gehalten, Gas kontinuierlich rein und
ZACK,
da war er in der Luft.
Fliegt sich wie eine ziemlich lahme Ente, sobald man Vollgas rausnimmt.
Ich dachte, wenn ich Gas rausnehme und dann Vollgas gebe, zieht der Motor nach unten, weil Motorsturz vielleicht zu stark. Tut er aber nicht. Er steigt beim Gasgeben (Motorsturz nicht stark genug oder doch die EWD versaut?).
Nimmt man bei Vollgas das Gas raus, geht er nicht nach unten, sondern wird so wie er ist einfach nur langsamer. Und zwar sehr schnell langsamer. Schwerpunkt zu weit hinten?
Der ist mit dem Strömungsabriß verheiratet, aber ich war auf der Hut. Sobald er so anfing, drücken und Gas rein.
Also, einige Platzrunden geflogen, Flieger fliegt nicht "rund", ist vielleicht noch anderweitig verzogen durch die vielen Reparaturen. Aber er fliegt.
Landung:
Mit Halbgas reinholen, die halben Klappen raus, und schon schwebt der problemlos rein, denn trotz Halbgas sinkt er schön, dann Gas fast raus, er versucht nochmal knapp über dem Boden einen Hüpfer, nur die Ruhe bewahren, Höhe ziehen und daunenfedersanft setzt er mit Schwung auf und braucht bis zum letzten Meter der Landebahn, bis er steht. Die 5,5 kg eben, es sind keine 1.0 kg.
PUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH .............................................
Soviel Arbeit, Grübelei und Aufwand. Für mich war das eine große Herausforderung, weil ich noch nicht solange fliege, nämlich seit Mai 2017, und das wurmt einen ja doch, wenn es einfach nicht weitergeht. Die Idee mit dem Motorsturz war der Problemlöser. Bzw., man muß den Flieger vermessen. ARF ist man gewöhnt, aber nach einigen Bodenkontakten ist es nicht mehr ARF, die Elapor-Teile verziehen sich in jede Richtung. Um den Einstieg in die Grundlagen des Flugmodellbaus kommt man dann nicht mehr länger herum.
So sieht er jetzt aus (nach vielen, vielen Reparaturen, die Leitwerke sehen aus wie ein gerupftes Huhn)
Xenophon