Schwerpunkt "erfliegen"

catchup

User
Also mittels anstechen und Abfangbogen analysieren.

Ja ich weiß, da gibt es einige threads zu.
Das ist auch eine brauchbare Methode.
Aber warum ist das so?

Komme einfach nicht dahinter.
Hat jemand eine Erklärung?

Danke
Heinz
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Heinz

bei WIKI hat's geschnaggelt;)

Freut mich - zumal viele scheinbar immer noch nicht wissen, dass dort einiges interessantes und wissenswertes drinne steht - und nicht nur die Modellflug-Datenbank ist ;)
 

catchup

User
Für ganz eilige:

Die Begründung liegt in:

- der ABNAHME des Anströmwinkels (AOA) der Fläche, weniger Auftrieb
- der ZUNAHME des (-) Anströmwinkels des HLW, mehr Abtrieb

beim Anstechen.
Der Hebel, also Abstand zum Schwerpunkt, führt dann zum entsprechenden Verhalten.
 
Ist der Flieger hecklastig, trimmt man das HR für den Horizontalflug nach unten. Sticht man das Modell nun an, erhöht sich mit zunehmender Geschwindigkeit die Tiefenruderwirkung und der Flieger unterschneidet. Bei Kopflastigkeit ist das eben anders rum. Mit Trimmung des Höhenruders auf NULL wird ein hecklastiges Modell (wie früher auch schon) pumpen und ein kopflastiges Modell eben auf den Kopf gehen. Liegt der SP extrem weit hinten, wird das Modell instabil und nicht mehr steuerbar sein. Die Aerodynamik wurde also nicht neu erfunden.
 
Ich hänge mich da mal dran.
Bei mir funktioniert das nämlich nicht. Und zwar bei einem Riser 100. Selbst wenn ich die EWD um 2° erhöhe und der Schwerpunkt entsprechend 1 oder 2 cm weiter vorne liegt (genau weiß ich es nicht mehr) flieht das Modell erwartungsgemäß sehr stabil aber einen Anfangbogen gibt's immer noch nicht. Ich habe hier im Forum gelesen, dass das auch andere so beachten,bei diesem Modell. Aber ich verstehe nicht warum?!

Ulrich

P.S. Nein, der hat kein tragendes Höhenleitwerk
 
P.S. Nein, der hat kein tragendes Höhenleitwerk
Aber vermutlich einen weichen Flügel (ist doch offen Rippenbauweise?)

Der tordiert dann beim Anstechen dermassen, dass der Flieger unterschneidet.

(Ein tragendes Höhenleitwerk ist übrigens KEIN Grund zum Unterschneiden. Jedenfalls nicht direkt über den Mechanismus "trägt bei hoher Geschwindigkeit immer mehr". Wenn schon, reisst am HLW die Strömung ab. Und zwar an der Unterseite...)
 
Aber vermutlich einen weichen Flügel (ist doch offen Rippenbauweise?)
Genau und größtenteils unverkastetem Hauptholm; also Butterweich. Profil mit gerader Unterseite, beim Bau flach auf dem Baubrett. Bedeutet bei abnehmender Profiltiefe eine negative geometrische Schränkung!?! Tolles Abrissverhalten übrigens und toll im Langsamflug.
Ich erinnere mich noch mit Schrecken an den Versuch meines Filius eine Rolle zu fliegen, ohne Querruder versteht sich, weil gar nicht vorhanden. Aus der Fassrolle raus war kein Problem aber das Abfangen war kaum noch möglich. So schnell hab ich den auch noch nie geflogen. Da war dann auch ordentlich Flattern zu hören. Das war dann wohl der selbe Effekt in extrem.

Das heißt also, dass so ein Flugzeug möglicherweise schon einen Anfangbogen fliegt, aber eben aus angemessener Geschwindigkeit. Ich werde es testen,wenn ich das nächste Mal fliegen gehe.

Danke!
Ulrich

P.S. Korrekturen für falsche Gedankengänge erwünscht ☺️
 
Genau und größtenteils unverkastetem Hauptholm; also Butterweich. Profil mit gerader Unterseite, beim Bau flach auf dem Baubrett. Bedeutet bei abnehmender Profiltiefe eine negative geometrische Schränkung!?! Tolles Abrissverhalten übrigens und toll im Langsamflug.


P.S. Korrekturen für falsche Gedankengänge erwünscht ☺️

Moin Ulrich,

nur ein Hinweis: wenn flach auf dem Baubrett, dann eben gleicher Winkel - bei gleichem Profil im Ergebnis dann ohne Schränkung.
Zum Flügelende (bei abnehmender Rippentiefe) eine durchgehend gleichdicke Leiste nur an der Flächenhinterkante unterlegen ergibt einen negativen Winkel zur Flächespitze hin größer werdend.
Beim Rechteckflügel passiert gar nichts - wird dann nur schwieriger zu bauen sein. Dazu muss die Leiste keilförmig nach Aussen ansteigend unterlegt werden.
 
Genau und größtenteils unverkastetem Hauptholm; also Butterweich. Profil mit gerader Unterseite, beim Bau flach auf dem Baubrett. Bedeutet bei abnehmender Profiltiefe eine negative geometrische Schränkung!?! Tolles Abrissverhalten übrigens und toll im Langsamflug.
Bei der Flächengeometrie des Risers (aussen ziemlich füllig) ist Schränkung nicht nötig. Der sollte auch so Reserven am Aussenflügel haben. Ausserdem ist er ja ohne QR, auch das entschärft die Abriss-Problematik.
 
Nachgehakt

Nachgehakt

Also, so wie ich das sehe ist das doch so:
Bei einem Flügel der eben auf dem Baubrett liegt ist die Endleiste immer auf gleicher Höhe. Durch die abnehmende Flügeltiefe und dem damit niedriger werdenden Profil sinkt der Mittelpunkt der Nasenleiste und damit senkt sich auch zunehmend die Profilsehne.
Somit habe ich doch eine, wenn auch geringe geometrische Schränkung?!
Ansonsten fehlt mir auch die Begründung für die immer gleiche (nicht-) Abfangkurve. Irgendwo her muss das Unterschneiden, bzw. die immer gleiche Verwindung, ja her kommen.

😕 🤔
Ulrich
 
Also, so wie ich das sehe ist das doch so:
Bei einem Flügel der eben auf dem Baubrett liegt ist die Endleiste immer auf gleicher Höhe. Durch die abnehmende Flügeltiefe und dem damit niedriger werdenden Profil sinkt der Mittelpunkt der Nasenleiste und damit senkt sich auch zunehmend die Profilsehne.
Ja, aber gleichzeitig wird die Flächentiefe kleiner. Netto ergibt sich aus der Ähnlichkeit der Flügelschnitte der gleiche Winkel von der Endleiste durch den Nasenradius. (Wenn das Profil wirklich gleich bleibt; das ist bei der Bauweise wie beim Riser nicht unbedingt gegeben. Aber die Unterschiede sind sowieso Peanuts im Vergleich zum elastischen Effekt der Druckpunktwanderung.)

Bei einem gewölbten Profil greift die Luftkraft je nach Anstellwinkel an einem anderen Ort an. Bei sehr kleinen ca-Werten rutscht sie weit nach hinten (das kann bis zur Endleiste und dahinter gehen.) Das führt dazu, dass sich ein (torsions-) elastischer Flügel beim Anstechen in Richtung kleiner Anstellwenkel an der Flächenspitze verdreht. Das führt je nach dem auch dazu, dass ein Flieger bei hohen Geschwindigkeiten die Flächenspitzen sichtbar nach unten nimmt. Das Ganze verstärkt sich ein Stück weit selbsttätig, da der negativ verdrehte Flügel aussen ja noch kleinere ca-Werte annimmt, die Luftkraft also noch weiter hinten angreift.

Ein torsionsweicher Flügel verstärkt also Trimmmassnahmen zusätzlich, indem er die EWD-Änderungen durch sein Verdrehen vergrössert.

Ganz allgemein ist es so, dass die Anstechmethode (jedenfalls mit steiler Gleitbahn) für leicht gebaute Themiksegler wirklich nicht ideal ist, um den SP zu testen. Diese Methode ist vor allem für die dynamischer fliegenden, hart gebauten modernen Auslegungen eingeführt worden.
 
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