Weihe 50: Baubericht

Hallo Kollegen,

morgen gehe ich meinen Frästeilesatz bei Fräsfritz in Limburg abholen.

Gefunden habe ich im Netz bisher erst einen etwas älteren Baubericht. Hat noch irgendjemand aktuellere Erfahrungen und kann darüber etwas mitteilen? (Servoausstattung, Schwerpunkt, EWD etc.)

Bei Interesse würde ich einen Baubericht verfassen (ich hoffe, es geht diesmal schneller als bei meinem Sperber-Junior :))

Grüße, Nick
 
Keiner was beizutragen?

An einem Baubericht besteht offensichtlich auch kein Interesse.
Na gut, spare ich mir das und werkele im Stillen vor mich hin.

Grüße, Nick
 

SZD 22 Mucha

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Bauzeichnungen der Foker Wulf WEIHE

Bauzeichnungen der Foker Wulf WEIHE

Canopy_01.jpg

Canopy_03.jpg

Suchst Du so etwas ? Einen ganzen Sack voll davon, zum original Bau der Weihe.

Olaf
 

hortenix

User
Hallo Heinz,

die Weihe wurde Anfang der 50-iger Jahre bei Focke Wulf und im Ausland weitergebaut.

Ich finde nicht das der Beitrag Off Topic wäre. Da gibt es ganz andere die überflüssig sind.

Gruß
Stefan
 
@Heinz

Sei nicht so pingelig wegen eines "r" ;)

@Olaf
Vielen Dank, die Konstruktionszeichnungen kenne ich.

Ich habe lange Zeit hin und her überlegt, ob ich die Weihe mit DFS-Störklappen baue und dann auch die ursprüngliche Haube dazu. Seit gestern habe ich die Frästeile, die sind sehr filigran, da müsste ich einige Rippen komplett neu anfertigen um noch DFS-Klappen unterbringen zu können, also bleibt es bei den vorgesehenen Schempp-Hirth-Klappen und damit dann auch passend bei der geblasenen Haube.

Inzwischen habe ich auch ganz brauchbare Angaben zu Schwerpunkt, EWD und Ruderausschlägen. Trotzdem sind Erfahrungen und Tipps zu dem Frästeilesatz von Fräsfritz nach wie vor hochwillkommen.

Dank einer detaillierten Materialliste geht jetzt erst mal eine größere Bestellung für div. Kiefern- und Balileisten, -brettchen und Sperrholz auf die Reise und dann gibt es auch schon die ersten Bilder.

Grüße, Nick
 
Zuletzt bearbeitet:
Freue mich auf deinen Baubericht.

Freue mich auf deinen Baubericht.

Hi
Bitte schön beschreiben. Die Weihe ist doch ein schöner großer Flieger.
 
Was gibt´s für´s Geld

Was gibt´s für´s Geld

Während ich auf meine Holzbestellung warte, will ich Euch zeigen, was ich letzte Woche aus Limburg abgeholt habe:

rumpf1.jpg

Einen hochglänzenden Rumpf, in meinen Augen perfekt laminiert.

rumpfinnen.jpg

rumpfnaht.jpg

Und so sieht es von innen aus. Sauber, oder?

rumpf2.jpg

Die Hersteller müssen sich nicht verstecken!

frästeile.jpg

rippen.jpg

Jede Menge Frästele, fein säuberlich in Baugruppen sortiert und von Hand(!!!) nummeriert!

haubenrahmen.jpg

Einen Haubenrahmen

Haube.jpg

und natürlich eine Haube. Aus der linken Hälfte soll die geblasene Habe ausgeschnitten werden. Ohne das im Detail geprüft zu haben, sieht es für mich so aus, als können man aus dem rechten Teil die ursprüngliche Vorkriegshaube bauen.

plan.jpg

Und natürlich je einen Plan für die Leitwerke und die Tragflächen, der für die Leitwerke sogar in Farbe. (Kein Vergleich zu den teilweise noch handgezeichneten Plänen, die´s zum Sperber Junior gab)

So, das war´s erst mal, soll fortgesetzt werden!

Grüße, Nick
 
Hallo,

Joooo. Bitte fortsetzen.

Werde still mitlesen. Habe vom Holzmodellbau keine Ahnung, finde es aber sehr interessant. Wenn ich mal Zeit habe möchte ich auch sowas in der Richtung bauen.

Findest Du den Rumpf eigentlich stabil genug? Habe eine ASW15 von UH. Der Rumpf hätte gerne im Flügelbereich stabiler sein können. Musste ihn nachträglich aussteifen.

Viel Spaß meim Bau.

Gruß

Andreas
 
Seitenruder

Seitenruder

@Andreas
Der Rumpf ist im Vergleich zum Sperber-Junior ein absolutes Leichtgewicht, er wiegt gerade mal 1250 g.
Ich werde ganz sicher im Bereich der Steckung einen ordentlichen Spant einziehen. Dann soll die Weihe ein Rad bekommen, das gibt auch noch mal Verstärkungen und ob ich weiter hinten auch noch einen Spant einziehe, wir sich zeigen, wenn ich über die Seitenruderanlenkung nachdenke. So wie der Rumpf aussieht, ist eine Anlenkung mit Bowdenzug bzw. Kohlestab vorgesehen, da müsste noch ein Stützspant rein. Ich präferiere aber eigentlich eine Seilanlenkung. Dazu später mehr.

Beim Bau fange ich mal wieder von hinten an. Beim Seitenruder braucht man wenig zusätzliches Material und das fand sich noch in meiner Grabbelkiste.

seitenruderpuzzle.jpg

Aus diesem Puzzle soll also das Seitenruder entstehen. Man tut gut daran erst mal `trocken`zu üben, um sich in die Konstruktion einzudenken zumal ja keinerlei Reihenfolge vorgegeben ist. Den Hauptspanne des Seitenruders (im Bild ganz vorne) sollte man sich auf Papier oder am besten gleich auf Sperrholz übertragen, dann hat man schon mal 90% des Abschlussspanes der Seitenruderdämpfungsfläche. Die Ruderachse soll in einen Bowdenzug gelagert werden, der in die Bohrungen der Rippen eingezogen wird. Das ging bei mir sehr, sehr stramm, ich habe sie mit einer Schlüsselfeile etwas aufgerieben, das geht bei den einzelnen Rippen sehr viel besser und schneller als wenn alles verbaut ist.

Die Endleiste besteht aus einer Sperrholz Mittellage (1,5 mm) mit beidseitiger Aufdopplung mit Balsa.

rippenende.jpg

So sehen die Rippenenden aus (Im Foto ist allerdings eine Rippe des Höhenruders zu sehen, da sich die entsprechenden Fotos vom Seitenruder partout nich hochladen ließen)
Die Endleiste lässt sich von Schräg oben einstecken und dann umklappen. So weit so gut. Das funktionier aber nur mit dem blanken Sperrholzteil, mit den Balsadoppelungen bin ich schon gescheitert. Also entweder habe ich das Prinzip nicht verstanden, oder es war gar nicht so gemeint.

Rippenende2.jpg

Ich habe kurzerhand die Fahnen abgeschnitten, so lässt sich die Endleiste ganz einfach von hinten einschieben.

rippe.jpg

Die Frästeile sind super exakt und passen ohne Nacharbeit. Die Rippen werden schräg in den Spant eingesetzt und dann in die senkrechte Lage geklappt. Geht supereinfach und ruck zuck.

rippen2.jpg

Damit das Ganze auf dem Plan nicht immer hin- und herrutscht habe ich mir aus Kieferleisten kleine Klötzchen geschnitten, die mit Stahlnadeln auf das Baubrett geheftet werden.

Bowdenzug.jpg

Hier ist schon die Endleiste eingeklebt, der Bowdenzug eingezogen und die das erste Beplankungsteil (Im ersten Bild ganz oben zu erkennen) aufgeklebt. Die Eckverstärkungen sind sauber gefräst und passen exakt.

Intarsie.jpg

Beim Aufbringen der Rippenaufleimer ist noch etwas Intarsienarbeit gefragt.

Seitenruder.jpg

So sieht dann das grob verputzte Seitenruder aus. Die Hufdopplungen an der Endleiste kann man jetzt in der Flucht der Rippenaufleimer bis auf die Sperrholzmittellage herunterschneiden und erhält so eine wirklich dünne Endleiste.

So, jetzt könnte ich allmählich endlich meine Holzlieferung bekommen, für´s Höhenruder benötige ich nämlich Kiefernleisten, die sich nicht mehr in meinem Fundus finden.

Grüße, Nick
 
Höhenruder

Höhenruder

So, nachdem meine Holzlieferung endlich gekommen ist, konnte es auch wieder ein Stück weitergehen,

Zuerst mal den Holm auf dem Baubrett fixieren und probehalber die erste Rippe aufstecken. Aha, die Klötzchenmethode funktioniert hier nicht,der Holm ist nach hinten geneigt!
Warum das so ist, wird sich gleich zeigen:

Endleiste.jpg

Das ist zunächst einmal die Endleiste, wieder aus einer Mittellage Sperrholz, beidseitig mit Balsa aufgepäppelt.

Einfädeln.jpg

Und jetzt hat sich auch der Sinn der "Fahnen" am Rippenende für mich erschlossen! Die Rippen werden in die Endleiste eingeleimt, dazu werden sie von vorne in die Endleiste eingeschoben und dann nach unten auf den Holm geklappt. Damit das funktioniert muss natürlich auch der Holm etwas geneigt sein.

Endleiste3.jpg

Von hinten sieht das dann so aus: die Endleiste liegt genau auf den "Fahnen" auf.

Randbogen.jpg

Als erstes sollte man allerdings die äußeren Rippen einfädeln. Die Endleiste greift nämlich vorne in die äußeren beiden Rippen ein, muss dann noch seitlich in den Holm eingefädelt werden und am Ende muss natürlich auch das hintere Ende der Rippe wieder in die Endleiste eingeleimt werden. Das ist eine arge Fummelei, bei der man äußerst vorsichtig vorgehen sollte, die Teile sind sehr filigran und brechen leicht. Ich empfehle daher die äußeren beiden Rippen "trocken" einzufädeln und anschließend mit Sekunde zu verkleben.

Endleiste5.jpg

Mit welcher Genauigkeit die Teile gefräst sind sind man an diesem Detail der Endleiste: Selbst die keine Ecke, in die später der Rippenaufleimer eingreift, ist ausgefräst!

Mittelrippe.jpg

Hier soll Rippe 18 eingefügt werden, die war allerdings nur einmal vorhanden, was für mich keinen Sinn macht, denn genau hier soll später die Verschraubung mit dem Rumpf sitzen und in Hinteren Teil soll ein Holzdübel eingeklebt werden, ebenfalls zur Verbindung mit dem Rumpf. Ich habe mir kurzerhand ein zweite Rippe 18 geschnitzt, so ist das Mittelteil komplett ausgefüllt.

Arretierrung.jpg

Hier noch mal ein Detail des Mittelteils, durch dieses Sperrholzbrettchen soll später die Verschraubung erfolgen.

Soviel für heute

Nick
 
So, nachdem ich in den letzten Tagen mehr mit dem Bild-Upload von RCN als mit dem Frästeilesatz gekämpft habe, geht´s wieder etwas weiter:

Leiste.jpg

Wer vorausschauender ist als ich, fädelt diese Kiefernleiste ein, bevor man die Mitte zumacht. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die Leiste auf der Unterseite eingefügt wird, bevor ich dahinter gekommen bin, dass sie von hinten in die Rippen eingeleimt wird. Mit etwas Fummelei hat es aber auch so geklappt.

Nasemhilfsleiste.jpg

Nachdem die Nasenstützleiste in die Rippen eingeleimt wurde, wird jetzt die Nasenhilfsleiste auf Rippen und Stützleiste aufgeleimt.

Gerippe.jpg

Hier sind schon die Rippenaufleimer auf die Oberseite der Ruderflächen aufgebracht.

Leistenschneider.jpg

Gute Dienste hat mir dabei mein selbst gebauter Leistenschneider geleistet. Die Anleitung dazu hatte ich irgendwann mal in RCN gelesen, dann aber nicht mehr wiedergefunden. Nach längerer Internetrecherche bin ich hier fündig geworden. Als Schreibunterlage habe ich mir vom Schreiner meines Vertrauens eine 20 cm breite MDF-Platte mit einer mittigen 5 x 5 mm Nut fertigen lassen.

Als nächstes habe ich die Beplankung der Oberseite der Höhenruderdämpungsflosse aufgebracht. Diesmal habe ich die Beplankung aufgebügelt.
Anleitungen dazu gibt es zu Hau im RCN. Ging erstaunlich einfach und schnell.

Säge.jpg

Irgendwann kommt unweigerlich der Moment, an dem die Säge sägen muss, als erstes die Füsschen der Ruderflächen, um auch hier die Rippenaufleimer aufbringen zu können.

Servo.jpg

Das Höhenruder werde ich mit zwei kleinen Flächenservos anlenken (das hat sich schon bei meinem Sperber sehr gut funktioniert), also muss eine Verkabelung her. Von der Gewichtsbilanz sieht das im Vergleich zu der ganzen erforderlichen Mimik bei abnehmbaren Höhenruder und Ablenkung von vorne auch nicht so tragisch aus.

Dann wurden die Ruderflächen von der Dämpfungsfläche getrennt.

Verkastung.jpg

....und natürlich sofort verkastet. Die Farbunterschiede beim Balsa rühren im Übrigen daher, dass ich zwischenzeitig mit Clou gestrichen habe, um die "Grabbelfestigkeit" zu erhöhen, dadurch drückt man sich nicht mehr so leicht Dellen und Kratzer ins Balsa.

Jetzt fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, wie Servoausschnitte, Nasenleiste und Feinschliff, dann ist die Baustelle "Höhenruder" erst mal erledigt.

Grüße, Nick
 
Höhenruder, 2. Teil

Höhenruder, 2. Teil

Erstaunlich, wie lange scheinbare Kleinigkeiten aufhalten, vor allem, wenn noch anderes als Basteln auf der Toto-Liste steht.

Endleisteverschl.jpg

So sieht die Endleiste verschliffen aus. Ein klein wenig weiter herunterschleifen könnte man noch, dann wird´s allerdings filigran.

Servobretthöhe.jpg

Für die Montage der Servos habe ich mir Halbrippen ausgesägt, in die ein Frettchen eingeleimt wird. Die ganze Einheit kommt dann in die Servoschächte und wird mit der Oberschale und den seitlichen Rippen verleimt. Entweder werden die Servos eingeschrumpft und direkt auf dem Frettchen festgeharzt oder es kommen nich Servorahmen zum Einsatz, dazu muss aber noch die finale Entscheidung fallen, welche Servos es letztendlich werden sollen.

Dübel.jpg

Arretiert werden soll das Höhenruder hinten mit einem Buchendübel und vorne mit einer Schraube.

Höheeingeschoben.jpg

So sieht das Ganze eingeschoben aus. Bei diesem Bild bzw. beim Einpassen ist mir dann aufgefallen, dass meine Idee, die MPX-Buchse auf der Unterseite der Höhenruderdämpfungsfläche zu montieren doch nicht so schlau war. Beim Einfädeln des Höhenruder wird´s so nämlich eng, wenn vorher noch der MPX-Stecker in die Buchse muss. ES wird wohl so gerade noch gehen. Weiser wäre es allerdings gewesen die Buchse in den "Bürzel" (da wo jetzt der Buchenrundstab sitzt) einzubauen und den dazugehörigen Stecker in die Dämpfungsfläche des Seitenruders, dann hätte ich Arretierung und elektrische Verbindung zusammen gehabt. Wenn mir das Einfädeln an der jetzigen Position zu fummelig wird, bau ich das noch um!

Grüße Nick
 
Holmgurte

Holmgurte

Zunächst bin ich fast erschrocken, was das für lange Dinger sind! Mein Sperber-Junior hat zwar auch 5,20 m Spannweite, da wurden Innen und Außenfläche allerdings getrennt aufgebaut und erst zum Schluss "verheiratet". Jetzt hat man von Anfang an die 2,50 m an einem Stück auf dem Baubrett.

Holmgurte1.jpg

Zunächst wurden die Schäftugnen gesägt (und dann noch winkelgenau verschliffen)

Holmgurte4.jpg

Die Schäftungen wurden dann in einer Alu-Winkelschiene verpresst.

Holmgurte2.jpg

Das Ergebnis sieht dann so aus. Schäftungsverhältnis ist übrigens 1:20.

Holmgurte3.jpg

Dann wurde die Dopplung für den Innenflügel verleimt, gepresst wurde wieder in der Winkelschiene.
Zur Zeit bin ich dabei, auf der jeweiligen Außenseite Streifen aus 1 mm Balsa aufzuleimen. Das Balsa hat keinerlei statische Funktion sonder dient lediglich der besseren Verschleifbarkeit am fertig aufgebauten Flügel.

Als nächstes geht´s dann an den Tragflächenbau.

Grüße, Nick

Nachtrag:
Weil Ihr immer so heiß auf Gewichte seid: Das Seitenruder wiegt im gezeigten Zustand 62 g und das Höhenruder (Dämpfungs- und Ruderflächen) 177 g.
 
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