Kadett von Pepe Aircraft - echter Modellbau mit viel Holz

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Nachdem ich längere Zeit pausiert hatte und die Motivation wieder da ist, kam mir der kleine Kadett von Pepe Aircraft gerade recht. Den Baukasten kann man bei ScaleHobbyShop bekommen, und das ist unser Andy, der auch die Enya Motoren wieder nach Deutschland gebracht hat.

Pepe Aircraft hat den Werbeslogan "Balsa.Fliegt.Besser" und dem stimme ich als alter Modellbauer nach meinen Erfahrungen mit ein paar Schaummodellen zu. Die Schäumlinge haben ihre eigenen kleinen Macken und Mucken, teilweise erinnern sie mich an die alten "Ferranbomber" von Carrera. Jeder Flugtag mit meiner Sbach 342 mit 1400 mm Spanneite beginnt damit, die kleinen Verzüge des Schaums erstmal auszutrimmen, bevor mit dem richtigen Kunstflug begonnen werden kann. Modelle aus Holz haben solche Krankheiten nicht.

Wer jetzt dem Link gefolgt ist, wird erstmal über den Preis stolpern. 129 € erscheinen für einen Baukasten eines kleinen Hochdeckers mit 1200 mm Spannweite erstmal recht hoch. Ok, in Deutschland konstruiert und hergestellt, aber was ist das heute noch wert? Nun, im Fall des Kadett war ich angenehm überrascht, aber seht selbst:

100_3777.jpg

Die Verpackung ist stabil und sinnvoll, der Inhalt gut geschützt.

100_3782.jpg

Kleinteile...

100_3788.jpg

Balsateile für Leitwerke...

100_3790.jpg

... Holme für die beiden Flächenhälften

100_3791.jpg

Leichtsperrholz in bester Qualität

100_3793.jpg

100_3794.jpg

Hebt man ein Brett an und hat damit schon etwas hantiert, fallen manche Teile von alleine heraus.

100_3795.jpg

Kaum Brandspuren vom Laser, nicht wie bei einigen billigen Baukästen mit extrem starkem Abbrand

100_3796.jpg

Beim Balsa sind kaum Brandspuren vom Laser zu sehen, das ist sehr gut.

Das Holz ist rundherum Premium Qualität, da ist nichts 2. Wahl, nichts verzogen, hier gibt es auch für den größten Nörgler nichts zu meckern.
 
Kommen wir zu den Kleinteilen, da sieht man in Baukästen und ARF-Kästen ja die abenteuerlichsten Dinge.

100_3797.jpg

Das sieht schon sehr gut aus

100_3798.jpg

Wer genau hinschaut, sieht rechts den Gestängeanschluß mit selbstsichernder Mutter, und ein Versuch ergab: die Gabelköpfe sind nicht die billigen, die nach dem ersten aufbiegen zum einhängen nicht mehr ganz zusammen gehen, sondern die federn kräftig zurück - Federstahl statt minderwertigem vernickelten Eisen! Und sie lassen sich sauber auf die Gewinde drehen, die bereits auf die Schubstangen geschnitten sind. Jedes einzelne Teil des Kleinteilsatzes ist sehr sauber verarbeitet, hier wurde beim Einkauf auf Qualität geachtet und nicht auf den Preis. Bei so einem kleinen Häufchen Kleinteilen kommt da schon ein Sümmchen zusammen, was den Preis des Baukastens in ein ganz anderes Licht rückt. Zu teuer ist er nach der ersten gründlichen Sichtung wirklich nicht. Etwas skeptisch bin ich nur beim 2 mm Fahrwerksdraht, da ich von einem Rasenplatz aus starte und lande. Aber auch hier ist die Materialqualität sehr gut, der Draht federt weitaus besser wieder in die richtige Position zurück als das manch ein 3 oder 4 mm Draht das bei anderen Modellen macht. Vielleicht haben mich in dieser Hinsicht die billigen Fahrwerksdrähte anderer Modelle etwas zu skeptisch gemacht und das dünne Fahrwerk funktioniert bei diesem leichten Modell einwandfrei.

Jetzt wird noch der Enya 09 "Quickie" nebst Zubehör bei Andy bestellt, denn dieses Modell soll mit einem ruhig dahin schnurrenden Zweitakter fliegen. Außerdem habe ich Sehnsucht nach dem Geruch heißen Rizinusöls, und nach vielen Jahren Modellflug ganz ohne ölige Finger fehlt mir etwas.

Mein erster Eindruck:

Das Modell ist toll konstruiert und sollte sehr einfach zu bauen sein. Die Qualität ist rundherum hervorragend. Das zeigt sich auch beim Plan, der ist auf glänzendem und sehr stabilem Papier sauber gedruckt. Ich hoffe, noch diese Woche mit dem Bau beginnen zu können, dann geht es hier flott weiter.
 
Na denn mal los!

Ich werde immer mal reinschauen. Habe gerade mit einem Projekt ähnlicher Kragenweite begonnen, das ist allerdings ein chinesischer Lasercut-Bausatz, der Big Stick von HK.
Da kommt selbstredend ein Glühzünder rein. :)

Wird interessant sein, die Holzqualität zu vergleichen.

Dominik
 

rkopka

User
Jeder Flugtag mit meiner Sbach 342 mit 1400 mm Spanneite beginnt damit, die kleinen Verzüge des Schaums erstmal auszutrimmen, bevor mit dem richtigen Kunstflug begonnen werden kann. Modelle aus Holz haben solche Krankheiten nicht.
Wäre schön, kommt aber auch bei Holzmodellen vor. Gerade die Folienbespannung kann eine Fläche ganz schön herumziehen. Holzbeplankt vermutlich nicht.

RK
 
Wenn man eine Rippenfläche mit Verkastung baut und angemessenes Material verwendet, verzieht diese Fläche sich nicht dermaßen, daß ich bei 3 Tagen fliegen in der Woche jeden Tag neu trimmen muß. Die meisten meiner Holzmodelle kann ich jahrelang ohne nachtrimmen fliegen.

Ich warte jetzt nur noch auf den bestellten Enya Quickie 09 nebst Zubehör wie Tank und Spritschlauch, dann geht es hier los :)
 
Kennt ihr das... die Weißleimflasche ist dauernd im Wege, der Sekundenkleber ebenso. Eine innere Unruhe erfaßt einen, immer wieder schielen die Augen ungewollt zum Baukasten. Der Plan wird mehrmals ausgerollt und mit glänzenden Augen betrachtet, und schließlich wird der Platz auf dem Baubrett etwas aufgeräumt, damit man einen Eindruck davon bekommt, was einen erwartet. Die ersten Rumpfteile werden gesucht und schnell gefunden, lösen sich fast von alleine aus ihren Brettchen. Die Passungen werden per Augenmaß geprüft und für gut befunden. Ein Anfall von Bauwut hat mich befallen, eher der Urgroßvater der Bauwut. Die einzige Heilungschance: mit dem Bau beginnen!

Also, schauen wir mal, was wir da haben, es wird ausgepackt

100_3807.jpg

Viele kreisrunde Ausschnitte zur Gewichtsersparnis auf den inneren Verstärkungen des vorderen Rumpfes.

100_3808.jpg

Die Reste davon. Deutlich erkennbar ist, daß der Abbrand vom Laser sehr gering ist, das Holz ist nur sehr gering geschwärzt. Hier haben Holz, Laserintensität und Schnittgeschwindigkeit wunderbar zueinander gepaßt. Das ist für Verleimungen mit Weißleim sehr vorteilhaft, man muß nicht viel Abbrand wegschleifen und sich nachher über "Wurfpassungen" ärgern. Hier wurde sehr auf die Qualität geachtet, was den Baukasten hochwertig erscheinen läßt.

100_3809.jpg

Hier ein Detail, daß diesen Baukasten ebenfalls deutlich von anderen abhebt. Normalerweise sind die Teilenummern immer auf der gleichen Seite, das bedeutet, daß man auf einer Rumpfseite die Nummer kaschieren muß. Wer das Modell mit transparenten Folien bespannen will, ärgert sich darüber. Bei diesem Baukasten ist das ganz anders! Hier sehen wir: es gibt die Rumpfseitenteile RR1 und RL1. Das bedeutet, daß man - mit ein wenig Aufmerksamkeit - alle Teilenummern nachher innerhalb des Rumpfes hat, außen ist davon nichts zu sehen. Da hat der Konstrukteur nachgedacht!

100_3810.jpg

Die Verstärkung innen paßt genau, steht oben etwas über...

100_3811.jpg

... und der Sinn des Überstandes erklärt sich anhand dieses Fotos von selbst.

100_3812.jpg

Anprobe von 2 Spanten, der erste...

100_3816.jpg

... und der zweite.

100_3815.jpg

Der hintere Spant schließt bündig mit der Verstärkung ab. Mal schauen, wie es außen aussieht.

100_3813.jpg

Die Verzapfung des Spantes ragt aus dem Verstärkungsteil hervor...

100_3814.jpg

... und greift in die Rumpfseite.

Interessant ist, daß die Teile ohne abschleifen der winzigen Nasen, die die Bauteile im Brettchen hielten, nicht zusammen paßten. Ganz kurz mit 400er Schleifpapier drüber, Näschen weg, Teile passen.

Die Bauanleitung - die hier Flugzeughandbuch heißt - braucht man als alter Modellbauer nur zum kontrollieren, welches Teil wie herum eingebaut werden soll. Die Konstruktion ist so ausgelegt, daß man den Rumpf kaum falsch zusammen bauen kann. Das ist sehr anfängerfreundlich und entlockt dem alten Holzwurm ein Lächeln. Dieses Flugzeughandbuch werde ich erst später zeigen, um euch ein wenig auf die Folter zu spannen. Momentan benutze ich die elektronische Version im PDF-Format, die von der Hersteller-Homepage herunter geladen werden kann. Das habe ich natürlich auch getan und mir die Datei dann auf mein Tablet geholt, um es von dort aus einzusehen. Es fnden sich dort viele Tips für Bauanfänger, die den ersten Bau erleichtern sollen. Auch Grundlagen wie Motorsturz-und Seitenzug werden einfach und verständlich erklärt. Der Vorteil beim Tablet ist, daß ich das Dokument auch mal vergrößern kann, um mir kleinere Details anzusehen. Und daß ich nicht so viel "Papierkrieg" auf meinem kleinen Basteltisch habe, der so gerne mit irgendwelchen anderen Dingen verklebt ;)

Laut Flugzeughandbuch, die ich hier der Einfachheit halber Anleitung nennen werde, soll der Bau mit eienr Entscheidung begonnen werden: Elektro oder Verbrenner. Ich habe mich für einen Enya 09 Quickie entschieden, da Enya Motoren sehr haltbar und zuverlässig sind. Außerdem bekommt man Modell, Motor und Zubehör beim Andy, alles aus einer Hand und somit nur einmal Versandkosten.

Genug gequatscht, ich muß jetzt was verleimen, sonst kann ich die ganze Nacht nicht schlafen ^^
 

Anhänge

  • 100_3817.jpg
    100_3817.jpg
    435 KB · Aufrufe: 96
Auf dem Tablet sieht man: beide Motorträger sind in der PDF-Datei vereinfacht gezeigt. Das Modell kann wahlweise für einen Methanoler wie dem Enya 09 oder einen Außenläufer mit 28 - 35 mm Durchmesser gebaut werden.

100_3822.jpg

100_3823.jpg

Hier der Motorträger der Verbrenner-Version, die ich baue. Der Seitenzug ist bereits berücksichtigt, hier muß beim Bau ein wenig aufgepaßt werden. Oder gibt es auch dort eine Maßnahme, um Baufehler zu verhindern? Wir werden sehen...

100_3818.jpg

100_3820.jpg

Für die Modellflieger, die elektrisch fliegen möchten oder müssen, ist das Modell auch bestens gerüstet.

100_3821.jpg

100_3824.jpg

100_3825.jpg

Später beim Rumpfbau werde ich zeigen, wie weit beide Antriebsvarianten durchdacht sind. Laut Anleitung soll man erstmal die Leitwerke bauen. Na schön, überredet ;)
 
Bei den Leitwerken gibt es die nächste angenehme Überraschung. Keine einfachen Brettchenleitwerke, keine Leisten zurecht schneiden, nein, besser.

100_3826.jpg

Alle Teile sind lasergeschnitten und passen. Wozu braucht man als alter Holzwurm da noch eine Anleitung? Das paßt alles nur in eine Richtung, Baufehler sind nahezu ausgeschlossen. Außer man ist stockbesoffen :rolleyes:

Beim Seitenleitwerk das gleiche Bild.

100_3827.jpg

Bei den Pilot Baukästen haben wir *damals* ™ immer gesagt, den Rumpf zu bauen ist Lego für Große. Das ist beim Kadett nicht anders, und hier wurde diese Definition auf die Leitwerke erweitert. Mir wird bei diesem Bauksten keine Chance eingeräumt, mal den Meckerfritzen raushängen zu lassen, es paßt alles noch besser als versprochen und erwartet. Damit ist natürlich die Meßlatte für den weiteren Bau schon jetzt sehr hoch gelegt!

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, daß das mühsam gesparte Geld für den Baukasten des Kadett eine verdammt gute Investition war :D und genau das brauchte ich als Motivation, um wieder voll in das Hobby einzusteigen. Nachdem 2016 das Jahr der Pannen war, ich einen schrottigen Frästeilsatz für ein Terry bekommen hatte, mir viel Technik versagte, war ich extrem gefrustet und kurz davor, dieses Hobby aufzugeben. Ein Baukasten wie dieser ist ein Lichtblick, der mich sehr motiviert. Morgen klopfe ich in einer Baupause mal wegen Knut an... Knut ist ein Spaßmodell mit 3-Achs-Steuerung, sieht heiß aus - und ist neben dem Kadett genau das, was ich brauche. Dann habe ich ein neues urgemütliches Modell und ein sportliches bis rasantes, für das mir auch schon ein paar Ideen gekommen sind.

So, jetzt wird geleimt...

100_3828.jpg

Wie üblich, werden Akkus zum beschweren für die Trockenzeit genutzt. Aber sagt mal, wer hat an der Uhr gedreht... mir werden gerade die Augenlider etwas schwer, und der Blick auf die Uhr zeigte, wieso... den Rest der Nacht verbringe ich doch lieber schlafend.
 
Heute geht es weiter, und jetzt habe ich doch einen klitzekleinen Punkt gefunden, der mich leise zweifeln läßt. Das 3 mm Balsaholz für die Leitwerke ist weich, und die montierte Dämpfungsfläche des Höhenleitwerks ist immer noch recht flexibel. Das sollte sich nach dem bespannen aber ändern, da die Folie das Leitwerk zusätzlich stabilisiert. Außerdem ist das Mittelteil so breit, daß es über den Rumpf hinaus geht und somit ist das keine wirkliche Schwachstelle. Außerdem ist der Kadett so kontruiert, daß er sehr leicht ist, was das Bruchrisiko an solchen Stellen minimiert. Ich bin da zwar minimal skeptisch, aber das kommt wohl eher daher, daß bei zu vielen Modellen die Leitwerke übermäßig stabil und damit schwer waren. Hier beim Kadett hat man praktisch nichts in der Hand, wenn man am Leitwerk bastelt.

Wenn ich an meine selbst gebauten E-Flieger mit günstigen Bürstenmotoren zurück denke, da habe ich in den frühen 90er Jahren Leitwerke aus 0.8 mm Balsa gebaut und die halten teilweise heute noch.

Wenden wir uns den Ruderblättern zu. Diese sind wie die Dämpfungsfläche aufzubauen.

100_3829.jpg

Der Sperrholz-Verbinder ist ziemlich schwarz von Abbrand...

100_3831.jpg

... aber das ist mit Schleifklotz und Feile sehr schnell korrigiert. Dabei werden wieder die Reste der Haltenasen weg geschliffen, eine Sache von Sekunden und fast ohne Schleifstaub.

100_3832.jpg

Probeweise zusammengesetzt zeigt sich, das paßt.

100_3836.jpg

Also vorbereiten, Weißleim dran...

100_3837.jpg

...ausrichten...

100_3838.jpg

... und zum Trocknen mit Akkus beschweren.

100_3840.jpg
 
Beim Seitenleitwerk ist es auch unmöglich, die Teile irgendwie falsch zusammen zu leimen. Da paßt alles nur in einer Richtung sauber, falschrum würde sofort auffallen.

100_3842.jpg

Kurz verschleifen, Weißleim dran, paßt. Das vordere Teil werde ich erst anleimen, wenn das Seitenleitwerk auf den Rumpf geleimt wird. Sonst ist das sehr empfindlich, und ich möchte es nicht beschädigen.

100_3843.jpg

Und wieder der Akkueinsatz, die Dinger sind dafür optimal. Das sind übrigens keine ausgemusterten Lipos, sondern die sind nur auf Lagerspannung und kommen nächstes Jahr wieder zum Einsatz.

100_3844.jpg

Lipos mit "Blähung" sind hierfür ungeeignet, man braucht schon welche, die noch gerade sind. Nur solche drücken die Teile gleichmäßig runter und sorgen so für gerade Leitwerke.
 
Die Leitwerke sind beiseite gelegt, Abendessen auch geschafft, frisch gestärkt geht es an den Rumpf. Hier wird mit dem Rumpfboden begonnen, nicht wie gewohnt mit den Seitenteilen. Und hier gibt es wieder ein Merkmal, das diesen Baukasten deutlich von der Masse abhebt. Der Rumpfboden kann für die Elektro-Version mit einer Lufthutze als Auslaß gebaut werden, oder geschlossen für die Verbrenner-Version. Zuerst wird der vordere Rumpfboden aus 3 Teilen zusammen gesetzt, was dank der Verzapfung einfach gelingt.

100_3845.jpg

Hier die Teile für den hinteren Rumpfboden, deutlich erkennbar der Ausschnitt für die Lufthutze der E-Version und die Teile, die sie wieder verschließen.

100_3847.jpg

Zuerst habe ich das obere Teil aufgeleimt, um eine schöne Klebefläche zu bekommen...

100_3848.jpg

... dann das Füllstück eingesetzt und den kleinen Spalt mit etwas Holzleim gefüllt.

100_3849.jpg

Umdrehen, paßt.

100_3850.jpg

Akku drauf und trocknen lassen.

100_3851.jpg

Ein kleines Detail, das zeigt: der Konstrukteur weiß, worauf es ankommt. Hier die Teile der Lufthutze und die Stelle im Plan, auf der sie eingezeichnet ist.

100_3852.jpg

Ablufthutzen dieser Art habe ich schon in vielen ARF-Modellen nachrüsten müssen, selbst wenn diese nur für E-Antrieb ausgelegt waren. In Baukästen findet man dieses Detail auch nur sehr selten. Einige Schaummodelle haben eine gute Luftführung, um Akku und Steller zu kühlen. Endlich sehe ich das, was ich sonst immer nachrüsten mußte, auch mal in einem Baukasten als Bauoption.
 
Weiter geht es mit den Rumpfseiten. Der kurze Blick in die Anleitung zeigt das hier:

100_3853.jpg

Aha... mal schauen... ja, sieht gut aus. Aber diese kleinen Absätze, haben die eine Bedeutung? Aber erstmal müssen diese kleinen Nasen dran glauben.

100_3854.jpg

Ja, die kleinen Absätze haben eine Bedeutung! Es wurde bis hierher wirklich alles getan, um einen falschen Aufbau zu verhindern bzw. sehr zu erschweren.
100_3855.jpg

Holzleim dran, verschmieren, Teile zusammen fügen, übergequollenen Leim erst mit einem Finger verstreichen und dann mit einem Küchentuch nachreiben. Sitzt perfekt!

100_3856.jpg

Andere Seite, gleiches Spiel.

100_3857.jpg

100_3858.jpg

Und wir haben... 2 Rumpfseiten, jede mit ihrer Beschriftung innen.

100_3860.jpg
 
Darf ich vorstellen? Pepe, der Werkspilot.

100_3861.jpg

Was er da sagt, ist besonders für Bauanfänger sehr hilfreich. Selbst mir altem Hasen entlockt das "kleine Klugscheißerchen", wie ich ihn heimlich nenne, immer wieder ein Lächeln. Aber verraten ihm bitte nicht, wie ich ihn heimlich nenne ;)

Ok, fangen wiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii HAAAAAAAAATSCHIIIIIIIIIIIIIIIIIII :eek:

Auch ohne eine Wolke aus Balsastaub niese ich manchmal spontan und ziemlich kräftig. Zu kräftig für Teil RVR2, die obere Verstärkung des rechten Rumpfteils. Es flog vehement vom Basteltisch, um nach 2 Kollisionen mit Gegenständen zu Boden zu sinken. Dabei brach es sich einen der Zapfen. Aber solange der andere noch dran ist, ist es kein Problem, der Fehler ist rein optisch. Später kann ich ja ein kleines Dreieck aus Restbalsa ausschneiden und einsetzen.

Nach der Niesattacke und wiederfinden des Verstärkungsteils haben wir diesen Stand der Dinge. Anprobe.

100_3865.jpg

Mit Hilfe der Spanten läßt sich schnell kontrollieren, ob alle Teile passen. Die passen so gut, daß es fast schon langweilig ist.

100_3867.jpg

Also, Weißleim marsch, das Verstärkungsteil dünn einschmaddern, auflegen, mit 2 Spanten die korrekte Lage prüfen. Ja paßt perfekt.

100_3868.jpg

Die Spanten schnell wieder weg, dafür Akkus zum andrücken drauf, trocknen lassen.

100_3869.jpg

Das gleiche Spiel mit der oberen Verstärkung, die schon fliegen wollte.

100_3871.jpg

Bis jetzt waren am Holz nur geringste Korrekturen notwendig, meisten nur abschleifen von den kleinen Nasen, die die Teile im Brett hielten.
 
Nachdem beide Seitenteile so vormontiert wurden, war ich neugierig. Wieviel Platz hat man in diesem kleinen Flieger, passen da eventuell robuste Standardservos rein statt der Mikros der 9 Gramm Klasse? Die Mikroservos haben meistens sehr empfindliche Motoren, bzw, sind deren Draht"bürsten" etwas anfällig gegen Vibrationen, und die Potis sind teilweise auch nicht besser. Standardservos haben oft Motoren mit richtigen Kohlen statt der einfachen Drahtschleifer, auch sind die Potis größer und haben Mehrfachschleifer. Damit sind sie weit weniger anfällig gegen Vibrationen, das Ausfallrisiko ist geringer. Das sind Dinge, die ich bei einem Modell mit Verbrennungsmotor berücksichtige.

Erstmal den Rumpf zusammen stecken, nanu, 2 Spanten klemmen. Da ist ein wenig Weißleim in die Schlitze gekommen, vorsichtig ausfeilen, und alles ist gut.

100_3872.jpg

Jetzt paßt es, gerade schwergängig genug, um nicht sofort wieder auseinander zu fallen.

100_3874.jpg

Und jetzt die Servos...

100_3875.jpg

100_3876.jpg

Der Rumpf ist zwar recht hoch, aber schmal. Trotzdem ließen sich auch Standardservos einbauen. Das beruhigt mich, denn davon habe ich noch genug liegen, zwischen günstig und gut und wahlweise etwas teurer und richtig gut. Das Problem der meisten Mikroservos ist, daß diese für E-Modelle konzipiert sind und daher keine vibrationsdämpfenden Gummitüllen haben. Die werden "hart" in´s Modell geschraubt, ohne jede Dämpfung, müßten damit die Vibrationen des kleinen Zweitakters in voller Stärke aushalten. Ich rechne mit einer Lebensdauer des Modells, die mindestens 10 Jahre beträgt, und 7 - 10 Jahre lang sollten die Servos nach Möglichkeit auch halten. Und da fiel mir ein, daß ich noch alte robbe S-148 und ähnliche Servos haben müßte. Die haben in Standard-Modellen 10 cm³ Zweitakter und 15 cm³ Viertakter überstanden, natürlich auch Motoren in kleineren Modellen. Also ging die Sucherei los, und tatsächlich... die würden auch passen:

100_3877.jpg

100_3878.jpg

Ein paar Schätzchen aus alten Zeiten, aber gut gepflegt und teilweise gar nicht so alt. Ein paar mit abgeschnittenen Kabeln, weil das Modell ausgemustert wurde und die Kabel irgendwo fest klebten bzw. angelötet waren.

100_3879.jpg

Das wird sicher etwas schwerer, aber hier weht eigentlich immer ein wenig Wind, da ist etwas mehr Fluggewicht nicht schlimm. Außerdem kann ich ja immer noch die Elektro-Version bauen und die würde dann wirklich leicht. In die Flächen kommen natürlich Mikroservos, aber sehr gut gepolstert, das geht dort sehr einfach. Im Rumpf möchte ich lieber robuste Servos haben, und die S-148 waren mit die besten Standardservos, die man sich wünschen konnte. Morgen löte ich Stecker an, der Empfängerakku hängt schon am Ladegerät. Servofett ist auch noch vorhanden, falls die Servos neu geschmiert werden müssen.
 

spitty

User
Georg, Schorch:) ,

man gibst Du Gas.....und hätte es kein tolles Handbuch gegeben, hätte dieser Bericht

auch ausgereicht, dass ist ja schon TopFlite Niveau, auch mit den kleinen Bautipps...

Thema ist abonniert, Erstflug am Sonntag morgen?

Man bin ich ne platte Flunder geworden, früher hatte ich auch den Biss, bis Nachts um 0300..,

Erstflug mit gerade mal grifffesten ( schreibt man das jetzt mit drei f?) Klarlack

Andy
 
Tja, Andy, leider hat meine 2. Festplatte plötzlich Fehler produziert, weil sie bei einem sehr kurzzeitigen Stromausfall gelitten hat. Habe sie aber wieder in Gang gebracht, zum Glück habe ich immer noch Tools für solche Fälle - und Backups!

Die E-Version hätte ich mit Sekundenkleber und ohne Baubericht tatsächlich so schnell "zusammennageln" können, daß der Erstflug schon nach wenigen Tagen möglich gesesen wäre. Die Qualität des Baukastens macht einen Bau des Modells in Rekordzeit möglich. Beim Verbrenner konserviere ich aber lieber sorgfältig, um das Modell resistent gegen Spritrückstände zu machen, denn der Kadett soll nicht nach wenigen Jahren schon kaputt sein. Bespannen und lackieren wird sicher deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Bau selbst.

Wenn ich "griffest" mit 3 f schreiben würde, würde meine Mutter sich im Grabe umdrehen. Ich verweigere mich standhaft der Rechtschreibreform, die der Lernfaulheit und damit verbundenen Dummheit nachgibt. Ich habe noch richtig deutsch gelernt, ich bin zwar nicht perfekt und mache ab und zu Fehler, aber insgesamt schreibe ich wahrscheinlich besser als manch ein Büromensch heute.


Zurück zum Kadett, es hat sich ein Ausreißer reumütig zum Dienst zurück gemeldet:

100_3880.jpg

Der kleine Ausreißer konnte den offiziellen Erstflug nicht abwarten ;)

Es hat sich noch Jemand zum Dienst gemeldet:

100_3881.jpg

100_3882.jpg

100_3885.jpg

Natürlich mit richtigem Dämpfer, mit den "Abgasumlenkeinheiten", auch "Krawalltüten" genannt, tut man sich selbst und dem Modellflug keinen Gefallen. Der kleine Enya 09 "Quickie" ist super verarbeitet und vermittelt sofort den Eindruck der von Enya aus den 70er - 90er Jahren gewohnten hohen Qualität. Das ist kein Motor, der erst auf einen Prüf-und Einlaufstand muß, der kann direkt eingebaut werden und später im Modell einlaufen. Er paßt auch wunderbar auf den Motorträger des Kadett.

Sicher, der Motor kostet alleine schon mehr als ein kompletter E-Antrieb inkl. 2 - 3 Akkus. Dann kommen noch Zusatzkosten für Tank, Glühkerze, Sprit usw. dazu. Die kleinen Methanoler sind inzwischen aber so selten, daß man damit etwas ganz Besonderes hat. Viele kennen mich nur als E-Flieger und wissen gar nicht, mit wie vielen der kleinen Zerknaller ich schon zugange war. Vom einfachen OS über Bernhardt und Enya bis zu den Rennmotoren von Rossi, Cipolla, K&B und mehr habe ich mit vielen dieser Methanoler für Sound und Leistung gesorgt. Ja, ich hatte auch Billig-Chinaböller. Bei denen haben die Vergaser teilweise schon geklappert, wenn so ein Motor noch in seiner Einlaufzeit war. Da bin ich zum E-Flieger geworden und es lange geblieben. Aber bald werde ich auch wieder mit den kleinen Methanolbrennern fliegen und den Leuten Rizinusduft um die Nasen wehen lassen!

Wegen des Zwischenfalls mit meienr Festplatte konnte ich erstmal nicht auf meine Fotos zugreifen und habe den Bau des Kadett pausiert. Diese Woche geht es weiter, aber ich kann jetzt schon verraten: es wird sehr interessant!
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Wieviel Platz hat man in diesem kleinen Flieger, passen da eventuell robuste Standardservos rein statt der Mikros der 9 Gramm Klasse? Die Mikroservos haben meistens sehr empfindliche Motoren, bzw, sind deren Draht"bürsten" etwas anfällig gegen Vibrationen, und die Potis sind teilweise auch nicht besser. Standardservos haben oft Motoren mit richtigen Kohlen statt der einfachen Drahtschleifer, auch sind die Potis größer und haben Mehrfachschleifer. Damit sind sie weit weniger anfällig gegen Vibrationen, das Ausfallrisiko ist geringer. Das sind Dinge, die ich bei einem Modell mit Verbrennungsmotor berücksichtige.


Der Rumpf ist zwar recht hoch, aber schmal. Trotzdem ließen sich auch Standardservos einbauen. Das beruhigt mich, denn davon habe ich noch genug liegen, zwischen günstig und gut und wahlweise etwas teurer und richtig gut. Das Problem der meisten Mikroservos ist, daß diese für E-Modelle konzipiert sind und daher keine vibrationsdämpfenden Gummitüllen haben. Die werden "hart" in´s Modell geschraubt, ohne jede Dämpfung, müßten damit die Vibrationen des kleinen Zweitakters in voller Stärke aushalten. Ich rechne mit einer Lebensdauer des Modells, die mindestens 10 Jahre beträgt, und 7 - 10 Jahre lang sollten die Servos nach Möglichkeit auch halten. Und da fiel mir ein, daß ich noch alte robbe S-148 und ähnliche Servos haben müßte. Die haben in Standard-Modellen 10 cm³ Zweitakter und 15 cm³ Viertakter überstanden, natürlich auch Motoren in kleineren Modellen. Also ging die Sucherei los, und tatsächlich... die würden auch passen:



Ein paar Schätzchen aus alten Zeiten, aber gut gepflegt und teilweise gar nicht so alt. Ein paar mit abgeschnittenen Kabeln, weil das Modell ausgemustert wurde und die Kabel irgendwo fest klebten bzw. angelötet waren.


Das wird sicher etwas schwerer, aber hier weht eigentlich immer ein wenig Wind, da ist etwas mehr Fluggewicht nicht schlimm. Außerdem kann ich ja immer noch die Elektro-Version bauen und die würde dann wirklich leicht. In die Flächen kommen natürlich Mikroservos, aber sehr gut gepolstert, das geht dort sehr einfach. Im Rumpf möchte ich lieber robuste Servos haben, und die S-148 waren mit die besten Standardservos, die man sich wünschen konnte. Morgen löte ich Stecker an, der Empfängerakku hängt schon am Ladegerät. Servofett ist auch noch vorhanden, falls die Servos neu geschmiert werden müssen.



Sorry aber wer in ein solch filigranes Modell dieses alte Gelumpe ein baut
begeht nicht nur Verschlimmbesserungen sondern ist nicht up to date.

1) Heutige 10gr. Servos vom Fachhandel kommen mit Gummitülle und können jederzeit
diese Vibrationen des Enyas und auch leichte Schläge ab. (leichtes Modell = leichte Schläge) - Dann nimm halt mal was gescheites !

2) Bei uns ist Wind daher baue ich eine Bleiente
ist so das letzte Argument welches aus den tiefen der Vorzeit stammt.
Das habe ich nicht nur in Lübeck ;) bewiesen dass Leicht auch bei Wind leicht fliegt (dann nimm einen leichten Kreisel)
- Man fliegt das Modell so leicht wie möglich um den Geschwindigkeitsbereich so groß wie möglich zu halten.

3) Servos nach gefühlten 100 Jahren zu zerlegen und neu zu schmieren .... ähem ... ja
wenn sie verrostet sind oder willst du selbstschmierende Kunststoffe schmieren
damit der Abrieb auch immer schön in den Zahnflanken klebt ?
...ich denke unser Flugleiter hätte bei diesen Inspektionsausführungen mächtig Bauchschmerzen
und würde vor dem Erstflug so manche Verbesserung Nacharbeit einfordern.


Gruß
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_32271

User gesperrt
.......

...ich denke .......

Gruß
Andreas

als Moderator solltest du dich eigentlich neutral verhalten und dir solch arrogante Sprüche sparen .....


die kleinen preiswerten Servos sind nicht für den Betrieb mit Verbrennern geeignet, das fängt bei mangelhaften Potis an und hört bei Motoren mit Blechstreifen als Schleifer auf dem Kollektor auf,
im Verbrennerflieger sollte man nicht unter C341 gehen,

bei der Gewichtsdiskussion stimme ich dir zu, leicht fliegt besser
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe das schon mehrfach probiert, was Andreas Maier da vorschlägt.
Theoretisch
sieht das von den Kennblättern der aktuellen kleinen Servos
her auch gut aus.

In der Praxis funktioniert das aber leider nicht. Die 10 Gr.+ Servos zerlegen
sich recht schnell beim Verennerflug. (Erstaunlich langlebig ist BTW das lütte
HITEC HS 65 MG gewesen.)

Es ist dann Glücksache, ob sich erst das Getriebe, oder erst die Elektronik
zerlegt. Beim Getriebe kann man das Servo rechtzeitg austauschen...
Muß man allerdings fortwährend prüfen, also eine ewige Baustelle.

Bei einem solchen Fliegerchen müsste man unverhältnismäßig tief in die
Tasche greifen, um ein paar Grämmer einzusparen. Es ist deshalb sinniger, die
Servos von vorneherein größer zu dimensionieren, keine Frage.

Statt eines Kreisels würde ich übrigends empfehlen, die Fliegerei doch komplett
in den Simmu zu verlegen. Dann kann sicher nichts mehr kaputt gehen! ;)
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Harald

Auch wir Moderatoren sind Modellflieger:cool:

Ich wollte dazu anisch nichts schreiben da dann eben diese Klamotte kommt
ihr seit ja Moderatoren und müsst neutral sein.

Die heutigen Servos in der Größe HS 82MG/HS85MG halten durchaus den
hochfrequenten Vibrationen der Glühzünder stand.
Ich selber nutze diese Servos als Querruderanlenkung in meinen Gnümpfen
bzw Warps die mit entweder 4,6cc oder 6,5cc MVVS /MVVS GRRT
bestückt sind (die 4,6cc drehen 18500U/min und der GRRT 20500U/min
und gerade eins diese grossen Servos (HS475HB) ist ausgestiegen wegen
Abgeschmorten Schleifer durch Vibration.

Dieses kleine Modell wäre mit HS 81-HS85 ob nun in Kunststoff oder
Metall optimal ausgerüstet.Alle diese Servos haben ab Werk Gummitüllen
und Abstandsnieten dabei.

Das abgebildet Servos aus Chinafertigung wird wohl in den ersten
Flugstunden den Dienst quittieren ist aber eine Entscheidung des Themenstarters
und keine Herstellervorgabe.
die kleinen preiswerten Servos sind nicht für den Betrieb mit Verbrennern geeignet, das fängt bei mangelhaften Potis an und hört bei Motoren mit Blechstreifen als Schleifer auf dem Kollektor auf,
im Verbrennerflieger sollte man nicht unter C341 gehen,
dazu gebe ich dir volle Zustimmung aber man sollte klar Differenzieren welche Servos man da meint.

Nun aber genug abseits des Themas diskutiert kommt bitte wieder auf den Kernpunkt.

Gruß Bernd :rcn:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten