Baubericht von einer Ultimate mit 110cm Spannweite aus Depron

hallo leute

hier entsteht ein kunstflug doppeldecker mit 110cm spannweite aus depron. es wird eine ultimate und der aufbau soll möglichst einfach gehalten werden. sie bekommt auch nur flache tragflächen aus 6mm depron. das geplante abfluggewicht liegt bei 500gr.

hier sind jetzt schon mal der rumpf und der rumpfdeckel aus 3mm depron entstanden. die böden sind jeweils aus 6mm material.

gruß jens



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weiter geht es mit der motorhaube. dafür habe ich ein urmodell aus styrodur hergestellt. anschließend wird darüber mit dünner 0,3mm pvc folie eine erste form tiefgezogen. da styrodur nicht sonderlich hitzebeständig ist, muß die folie sehr dünn sein damit die wärme schnell abgebaut wird. vor dem tiefziehen habe ich die urform mit salatöl eingestrichen. das hilft beim rauslösen. die styrodurform wird dann wieder in die folie gesteckt und das ganze mit gips übergossen damit sich die dünne folie beim anschließendem ausgießen nicht verformt. nach dem trocknen wird die form herum gedreht und der styrokern rausgenommen.

es gibt auch spezielles pur schaummaterial das sich ähnlich leicht wie styrodur bearbeiten läßt und beim tiefziehen hitzebeständig ist. für wenige tiefziehvorgänge ist das einfacher als eine zusätzliche gipsform herzustellen. dieses material ist allerdings recht teuer und nicht mal eben im baumarkt zu beschaffen. da ich größer serien der hauben fertigen möchte, brauche ich aber eine dauerhafte form aus gips.



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Hallo Jens.
Sieht ganz gut aus.
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500 Gramm bei 110cm Doppeldecker ist schon ein Leichtgewicht.

Gruß aus Wo
Juri
 

GutHolz

User
Hallo jens,
sehr schick! Welche Methode hast du mit der angewendet? Bügeln ist wahrscheinlich zu heiß für Depron?
Gruß Alex
 

van3st

User
Die untere Tragfläche und der Rumpf sehen mir nach farbigem Paketklebeband(gelb) und anderem Klebeband (grau und schwarz) aus. Das Gelb auf der oberen scheint Acrylfarbe zu sein. -- Nur mal so geraten :D
 
das design wurde aus einer dünnen klebefolie erstellt. keine bügelfolie. sie nennt sich oracal 651 und ist in vielen shops zu finden. sie ist nur 0,07mm dick und relativ leicht. durch die hohe flexibilität lassen sich dünnere streifen auch in kurven legen. ein weiterer vorteil ist, das sie sich auf größeren flächen nass aufbringen lässt. dabei wird der untergrund mit spülwasser benetzt und die folie anschließen aufgebracht. mit einem stück depron kann man sie dann andrücken, bzw. das wasser rausrakeln. beim nass aufbringen läßt sie sich auch immer wieder abziehen und neu anbringen. so lassen sich falten und luftblasen gut vermeiden. die anschließende oberfläche sieht aus wie lackiert. (was im prinzip auch so ist, da sie eigenlich eine dünne lackschicht mit klebefilm ist). für eine superstabile verklebung kann man sie zusätzlich anbügeln. zb. an den rändern. die temperatur dafür ist relativ gering. ich lasse das bügeleisen nur solange vorwärmen bis man kaum noch kurz dranfassen kann.

weiter im text:

als antrieb habe ich einen 45gr. aussenläufer mit, ich glaube, 1100kv gewählt. luftschraube ist eine 10x4,5 slowfly im gws style. der lipo wird ein dreizeller so um die 1300 mAh. den motor habe ich zuerst auf einen dünnen sperrholzträger geschraubt und anschließend auf einen epp klotz geklebt. die motorhaube wird mit ein paar tropfen uhu-por beferstigt. so läßt sie sich auch jederzeit mit etwas waschbenzin wieder ablösen.

gruß jens




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Jetzt werden die Leitwerke montiert. Zuerst wird das Höhenleitwerk nass in nass mit Uhu-Por eingeklebt. Anschließend das Seitenleitwerk, ebenfalls mit Uhu-Por, angebracht. Dazu lasse ich den Kleber aber wieder ablüften. Damit das Aufkleben einfacher geht, wird das Leitwerk oben mit Backpapier unterlegt und zuerst am Rumpfende angedrückt. Dann wird das Backpapier rausgezogen und das Leitwerk auch von oben an den Rumpf gedrückt.

Die Servos sind kleine 6,5gr. Digitalservos die einfach mit Uhu-Por eingeklebt wurden. Beim Biegen der Ruderanlenkungen fixiere ich die Ruderflächen mit 2 Depronstücken und einer Klammer.


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Edgar

User
Spitze!

Spitze!

Hallo Jens,

das ist ein wirklich hervorragender Baubericht den Du hier veröffentlichst.
Ich habe da einiges jetzt schon gelernt.
Da ich mir gerade eine Tiefziehkiste am bauen bin ist dieses Praxisbeispiel hervorragend für mich.
Aber auch der Hinweis auf das oracal 651 ist spitze. So etwas habe ich noch gesucht. Sieht wirklich professionell auf dem Flieger aus.

Vielen Dank bisher.

Eddi
 

GutHolz

User
Hallo Jens,

von mir auch ein großes Danke für deine Antwort.
Das Backpapier soll wohl das Positionieren mit Kontaktkleber ermögichen was ja sonst schwierig ist. Aber eigentlich müsste das Backpapier auch verkleben. Muss es wohl einfach mal ausprobieren.
 
Nein, auf Backpapier klebt der Uhu-Por nicht. Er haftet zwar leicht, lässt sich aber wieder lösen. Bei der Verklebung oben wird das Backpapier ja nur als Trennschicht benutzt und nicht angedrückt. So kann man es völlig problemlos wierder rausziehen.


weiter im Bau:

Das Fahrwerk aus 2mm Staldraht wird mit einem Hammer oder ähnlichem, vorsichtig in den Fahrwerkspant aus 3mm Balsa getrieben. Anschließend wird der zweite Fahrwerkspant, ebenfalls 3mm Balsa, aufgelegt und auch leicht festgeklopft. Auf diese Weise entsteht eine stabile Halterung für das Fahrwerk. Es wird dann nur noch mit Epoxy oder Sekundenkleber in das Sandwich gepackt.



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GutHolz

User
Hallo Jens
danke für deine Antwort. Genau diese Fahrwerksspantmethode habe ich gerade auch bei meiner Beaver verwendet, hatte das Ganze noch vorm Eindrücken auf einer Schneidematte exakt ausgerichtet. Der Flieger steht jetzt gerade.
 
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