Mo 2a (M 1:3,5 - Bauplan von Chris Williams): Baubericht

Hallo Johannes ,
danke für dein nettes Kompliment
- es ist immer schön, wenn man eine Rückmeldung bekommt, zu dem was man hier schreibt und zeigt.

Das Kevlar dient dazu, dass ich das Sperrholz umklappen kann und vor allem dass die Endleiste ganz hinten gegen
Beschädigungen (meistens beim Transport.....) entsprechend widerstandsfähig ist.
Hier beim Außenflügel habe ich auch nur jeweils zwei CfK-Rovings dazu gelegt.
(Beim Inneflügel hatte ich auf der Unterseite ein CfK-Profil mit 0,5mm Stärke verwendet)

Du hast recht, das Kevlar ist im Prinzip hinten bündig mit dem 0,4mm Sperrholz aber kaum sichtbar.
Die Endleiste wird zwar bespannt aber nicht (farbig) lackiert, so dass hier die Holzopitk
nicht gestört wird.

Gruß Hansjörg
 
Inspiration

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Hallo Hansjörg,
danke für die Info. Dann hatte ich mir das schon so ca. richtig zusammengereimt. Ich wollte nur noch sagen, dass ich von deinem Baubericht echt inspiriert bin. Als Holzwurm, der in letzter Zeit sehr viel Harz geschnüffelt hat bricht gerade die alte (Sehn-)Sucht nach Holzleim, Sperrholz und Balsa durch....Und dann gibts da noch diese excellente 3S-Ansicht von der Mo2a, die das Autocad dierekt in dwg umwandeln konnte.... Schau mer mal wie die Reise weiter geht. Auf alle Fälle werde ich deine weiteren Bauvortschritte gespannt beobachten und freue mich immer über ein Update.
Schöne Grüße,
Johannes
 
so, ein wichtiger weiterer Bauabschnitt ist vollbracht.....
Habe in den letzten Tagen die beiden Verbinder für die Außenflügel gemacht.

Nachdem die Wicklungen mit Aramid-Rovings in den Steckungsbereichen gemacht waren,
konnte ich die Ausschnitte in den Rippen entsprechend aufweiten.
IMG_20190316_090341.jpg


Ich hatte mir lange überlegt, wie ich denn die Passform für die Verbinder abnehmen kann
(eventuell Tüte mit Microballons füllen und in den Tunnel einstecken.....)
Hatte dann eine Idee, die sogar recht gut funktioniert hat.
Vielleicht kennt der eine oder andere von euch das Material Moosi, das die Floristen benutzen!?
Ist ein Schaum, der druckempfindlich ist und die einmal eingenommene Form beibehält.
Ich habe Streifen mit Übermaß zugeschnitten und in den Holmtunnel eingeschoben.

Um diese Streifen habe ich dann eine ganz primitive Holzform gebaut.
(Leider verfüge ich weder über Fräsmaschine noch 3D-Drucker etc.
- damit hätte man das sicher eleganter machen können - aber das Ergebnis zählt......)
IMG_20190309_095245.jpg

Aus Conticell habe ich den Kern des Verbinders so gemacht, dass die Stärke der
Rovingbereiche am Knick entsprechend stark ist und nach außen abnimmt.IMG_20190309_095348.jpg

Die äußeren Diagonal-Lagen CFk-Gewebe habe ich im Voraus laminiert und vor dem Schließen der Form eingelegt
IMG_20190309_100443.jpg

Gruß Hansjörg
 
Gestern habe ich mit dem Herstellen der Nasenbeplankung begonnen.
Diese wird aus Faserverbundmaterial in einer Form aus Styrodur gepresst.

Belegung wie folgt:
1. PET-Folie 0,2mm als Trennlage zum Negativ
2. Glasgewebe 50 gr./m²
3. Spread-Tow CFK 100 gr./m²
4. Hybrid-Gewebe CFK/AFK 205 gr./m²
5. Spread-Tow CFK 100 gr. /m²
6. Abreißgewebe

Das erste Teil für den Innenflügel sieht schon mal ganz gut aus.....


IMG_20190517_215332.jpg

IMG_20190517_215351.jpg

IMG_20190518_122816.jpg

IMG_20190518_122821.jpg


Gruß Hansjög
 
Sau cool Hansjörg,
du wirst es sicher nicht machen: Aber ne Minimoa mit Sichtcarbon hätte schon was ;-)
Die Idee mit der laminierten Nasenbeplankung finde ich Klasse.
Schöne Grüsse,
Johannes
 

Yeti

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Ich finde ja bei Holzflugzeugen Nasenbeplankungen aus Holz schöner (ist aber Geschmackssache).
 

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Hallo Yeti,

gebe dir grundsätzlich recht. Eigentlich mag ich das Arbeiten mit Holz sehr.

Mir ist aber bei meinen Modellen immer wichtig, dass neben dem Aussehen
die Flugeigenschaften und - Leistungen gut sind.
Dann macht nicht nur das Bauen Spaß, sondern auch das Fliegen.
Deshalb verwende ich auch kein GÖ-Profil, das sicher originalgetreuer aussieht,
aber eben relativ bescheidene Flugleistungen hat.

So ein kompletter Holzbau - vor allem im Original - hat natürlich einen ganz
besonderen Reiz. Immerhin habe ich die Werkstattleiter-Lizenz ;-)

Gruß Hansjörg
 

Yeti

User
Ja klar, Originalprofile funktionieren beim Modell nicht so gut.

Hat vielleicht noch jemand einen Link mit weiteren Infos zum Original? Das im Eingangsbeitrag verlinkte Dokument bei scalesoaring.co.uk ist nicht mehr verfügbar. Das hatte ich auch mal runtergeladen, kann es aber gerade nicht mehr wiederfinden.

Insbesondere würden mich folgende Daten interessieren:
- Gab es strukturelle Änderungen des Flügels im Vergleich zur Gö3?
- Rumpfgewicht und Zuladung der Gö6

*edit: diesen Link kenne ich: https://cevans.me/VINTAGE/Documentation/Minimoa_Mo_2a/MozwoaPhotoShow/Minimoa_Mo_2a.html

Da steht, dass es keine strukturellen Verstärkungen gab.

Sorry für's Offtopic
 
Wenn du mir eine PN per Mail sendest, kann ich dir die Doku zukommen lassen.
Die Mo2a hatte halt im Gegensatz zur Gö3 noch zusätzlich die Wölbklappen
im Bereich des Innenflügels.
Habe mich mal mit Peter Selinger über das Flugzeug unterhalten.
Er meinte, dass die Mo2a eine sehr geringe Zuladung hatte.
Die Vermutung liegt nahe, dass da strukturell nicht viel gegenüber der Minimoa
verändert wurde.
 

Yeti

User
Dies kenne ich auch: https://www.j2mcl-planeurs.net/dbj2...er_Profiles_(Cockett_Diekmann_Krieg_2014).pdf

Darin steht ein Rüstgewicht von 216kg und die höchstzulässige Abflugmasse ist wie bei der Gö3 nur 350kg. Das ergibt eine Zuladung von gerade einmal 124kg. Nicht viel für einen Doppelsitzer, auch wenn die Leute damals kleiner waren als heute (auch in der Breite).

Ich hätte gedacht, dass man bei der Gö6 das zulässige Lastvielfache gegenüber der Gö3 begrenzt, um ein höheres zulässiges Gewicht der nichttragenden Teile zu erzielen.
 
Ich hätte gedacht, dass man bei der Gö6 das zulässige Lastvielfache gegenüber der Gö3 begrenzt, um ein höheres zulässiges Gewicht der nichttragenden Teile zu erzielen.
Na ja, damals war Wolkenflug halt noch ein Thema. Da war wahrscheinlich Reduktion des zulässigen Lastvielfachen nicht so beliebt.

Und Moa in Sichtkarbon, das ist so pervers, dass es schon wieder gut ist...
 
keine Sorge.... , die Kiste wird dann schon noch standesgemäß im klassischen hellelfenbein lackiert.

Ob es nun unbedingt SpredTow sein musste, kann man drüber streiten.
Bin zu einem günstigen Preis an das Material gekommen.
Jedenfalls finde ich es super zu verarbeiten.
Fast so gut wie Sperrholz.....
 

Yeti

User
Na ja, damals war Wolkenflug halt noch ein Thema. Da war wahrscheinlich Reduktion des zulässigen Lastvielfachen nicht so beliebt.
Die Gö3 war damals (vermutlich) für ein Lastvielfaches von 12G ausgelegt. Das geht jedenfalls aus einem Brief hervor, den Wolf Hirth an einen Kunden geschrieben hat, von dem wir eine Kopie haben. Wenn man das max. Lastvielfache für den Doppelsitzer -sagen wir mal- auf 8G begrenzt hätte, hätte man deutlich an Zuladung gewinnen können.

Leider sind alle Nachweisunterlagen aus der damaligen Zeit verloren gegangen, so dass das max. Lastvielfache nach dem Krieg auf 4G begrenzt wurde. Das war die Mindestforderung der damaligen Zulassungsvorschrift, nach der die Minimoa zugelassen war. Diese Forderung muss sie also mindestens erfüllt haben, aber es gibt keinen belastbaren Nachweis, wie viel mehr sie konnte.

Ich bin auf der Suche nach weiteren Hinweisen, was die Gö3 (oder die Gö6) tatsächlich ausgehalten hat. Die genannten Massen aus obigen Link (Rüstmasse 216kg, max. Abflugmasse 350kg) halte ich eigentlich für unrealistisch. Die Flügel wiegen jeweils ca. 75kg, das Höhenleitwerk 10kg und das Seitenruder 5kg. Da würden gerade einmal 50kg für den Rumpf übrig bleiben. Realistisch ist eher das Doppelte (inkl. Kufe, Instrumente, etc.). Die reine Rumpfstruktur der Gö3 wiegt unlackiert ohne Steuerung, Rad, Kufe und Instrumente ca. 65kg, flugfertig um die 90kg.

Damit wir Hansjörgs Baubericht nicht zerschreddern, freue ich mich über weitere Hinweise auch über PN.
 
Trotz Flugsaison gibt es etwas vom Baufortschritt zu berichten.
Alle Servos in den Flächen sind eingebaut und elektrisch verkabelt.
Störklappen eingebaut und mechanisch angelenkt.

- und - die Carbonbeplankung ist auf allen vier Flügelsegementen aufgeklebt.

seht hier:
DSC_0870klein.jpg

DSC_0874klein.jpg

Die Flügel sind dadurch sehr torsionssteif.

Als Bespannmaterial habe ich mich für Ceconite Superflite 104 entschieden.
Um die Torsionsfestigkeit nochmal zu verbessern. könnte vielleicht die diagonale
Ausrichtung einen kleinen Vorteil bringen.

Hat das schon mal jemand von euch gemacht ?

Gruß Hansjörg
 

OE-0485

User
Ceconite

Ceconite

Servus Hans Jörg !
- Ja, das hab ich auf meiner Musger Mg 19. Brauchst keinesfalls diagonal verarbeiten. Meine Flügel D - Box hat 2 mm Balsabeplankung und zarte Rippen mit 0,6 mm Sperrholz Rippenaufleimern und laminierte Kieferendleisten. Ist Bocksteif.

vg hans
 
Viel sichtbaren Fortschritt kann ich gerade nicht bieten.
Habe die Ruder abgetrennt, noch mit diagonalen Rippen
aus 3mm Balsa-sperrholz versehen und dann die Endleisten
geschlossen und mit Microballon verklebt.

Für die Torsionsnasen der Ruder habe ich 0,6mm Sperrholz
mit einer Lage Kohlefasergewebe in der Styrodurform
gepresst. Verklebt mit dem Rudergerippe ergibt das
sehr torsionssteife Teile....

DSC_1062.JPG

DSC_1060.JPG

DSC_1063.JPG
 
Die Wölbklappen sind auch abgetrennt.
Diese werden nicht in Hohlkehle ausgeführt,
sondern unten angeschlagen, damit ich einen großen Ausschlag erreiche.

Sieht soweit ganz gut aus....

DSC_1068.JPG

DSC_1066.JPG

DSC_1065.JPG

Das Scharnierband ist (im Moment noch) aus Tesa-Krepp....
 
Topp Arbeit Hansjörg,
Klassik trifft Moderne. Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude beim Bau und freue mich auf weitere Berichterstattung.
Schöne Grüße,
Johannes
 
Großartig

Großartig

Hallo Hansjörg,

nach längerer Zeit habe ich mal wieder etwas ausführlicher im Forum gestöbert und Deinen Baubericht gefunden. Wunderbar. Habe mir gestern alles Bisherige durchgelesen und verfolge mit Spannung, wie es weitergeht.:)
Den Bauplan kann man wohl nicht mehr downloaden!?
 
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