Flächen folieren
Flächen folieren
• Orastick Weiss 25-010-010 genommen,
Montageanleitung von Lanitz-Prena Folien Factory GmbH seriös befolgt. Hinweise zur
Empfangsreduktion bei SCALE- und CHROM-Farben beachtet.
• Stick statt Cover genommen auf Anraten von Jürg Vetterli, und weil meine Tests ergeben haben, dass Stick etwas weniger schrumpfempfindlich ist und dann auch weniger schnell faltet und Blasen bildet als Cover. Konnte Stick einfacher zuschneiden als Cover, weil bei Cover die Trägerfolie ständig verrutscht (das nervte mich vielleicht). Konnte Stick auf den kleineren und mittelgrossen Flächen besser anbringen (zu zweit) als Cover, und man muss sich beim Bügeln nur noch aufs Bügeln konzentrieren und nicht auch noch auf die Ausrichtung der Folie. Nachteil von Stick sind die haftenden Überstände, auf die man achten muss, dass sie nicht zufällig irgendwo ankleben. Stick Weiss ist 92g/m2, Cover Weiss wäre 89g/m2.
• Standard Weiss statt SCALE-Weiss genommen, weil die rückseitig bedampfte Alu Nanoschicht bei den SCALE-Farben die 2.4GHz Empfangsanlage empfindlich stören kann, auch wenn die Antennen im GFK Rumpf verbaut sind und die SCALE-Folien nicht direkt einen Faradayschen Käfig um die Antennen bilden. Allerdings würde SCALE-Weiss besser decken als Standard Weiss, hätte mir von da her besser gefallen. Jedoch hat SCALE-Weiss einen ganz leichten graublau Stich vom Alu und wirkt etwas kühler oder frischer als Standard Weiss. Das Standard Weiss wirkt etwas süffiger und wärmer. Beide Farbtöne passen relativ gut zum Rumpf, SCALE-Weiss hätte noch einen Tick besser gepasst, aber die Empfangssicherheit ist mir wichtiger.
• Flächen auf Anraten von RCN User „Uhu“ mit Clou Schnellschleifgrund G1 (300) 1x versiegelt und verschliffen und entstaubt. Der Fläche links hatte ich deutlich mehr Material aufgetragen (2x versiegelt), um den Gewichtsausgleich zu Rechts etwas zu kompensieren (Schon beim
Einbau Flächenservos etwas Gewicht kompensiert). Der befürchtete Holzverzug auf Grund je einseitiger Behandlung hat sich überhaupt nicht bestätigt. Die Ruder und Endleisten sind nach wie vor top gerade, null Verzug.
• Erst hatte ich Oracover Heisssiegellack auf einem Muster von Marcel Schneider getestet, und nicht bedacht, dass der Heisssiegellack als Haftgrund für nicht tragfähige Materialien (wie z.B.: sehr poröses und faseriges Balsa) vorgesehen ist, dessen Fasern den Folienkleber schlecht tragen. Das hat aber den Nachteil, dass späteres Feinschleifen der Oberfläche im Haftgrund hängen bleibt und als Staub zurückbleibt, das ist natürlich unbrauchbar für meine Anwendung.
• Nach 1 Tag Trocknung mit 800er Papier und nicht zu starkem Druck feingeschliffen. Es braucht nicht viel Druck und nicht viel Zeit, bis die Oberfläche wieder glatt und hell wird. Danach komplett entstaubt mit Sauger und Pinseldüse, sowie teils Pressluftpistole (Kompressor ist mir kaputt gegangen) oder leicht feuchter Mikrofaserlappen. Staubtest: Hände spülen und abtrocknen, danach mit Handfläche über Oberfläche fahren. Wenn die Handfläche leicht weiss wird, ist noch Staub in den Abachiritzen. Das muss raus.
• Querruder bei der Verkastung um 1mm abgeschliffen, das ist das Spaltmass für das spätere Silikonscharnier plus die Foliendicken. Höhenruder Aussparung für SLW ebenfalls die 1mm einberechnet.
• Seitliche Verkastungen bei Querruder und dessen Flächenaussparung glatt gespachtelt, damit Folie besser hält
• Am Schluss nach dem Folieren die 2 Augenschrauben M4 für das HLW und SLW sowie die 2 werkseitig gelieferten GFK Ruderhörner für die Querruder mit Epoxy eingeklebt.
• Am Folieren habe ich keinen Spass, egal ob Stick oder Cover. Alleine mit nur 2 Händen gehen die mittelgrossen und grossen Flächen praktisch kaum zum schön verarbeiten, es braucht 4 und zeitweise sogar 6 Hände dazu (2 Hände halten die Folienrolle, 2 Hände halten das Bauteil, 2 Hände folieren).
• Querruder: Die sind erfreulicherweise sehr gut zum Folieren gegangen, gerade Kanten und keine Rundungen, das geht prima auch alleine. Nur zum Aufziehen des Streifens zu zweit.
• Seitenleitwerk und Höhenruder: Bei den Rundungen des SLW und den runden Aussparungen des HR ist es nicht so schön geworden. Es hat dort etwas Falten gegeben, und die Kontur ist dort teils unstetig geworden. Das sind meines Erachtens die schwierigsten Teile.
• Höhenleitwerk: Ähnlich gut gegangen wie bei den Querrudern. Die konvexe Fläche ist für die Folie kein Problem, allfällige Rümpfe auf Grund der bombierten Oberfläche lassen sich schon vor dem Bügeln ausstreichen. Die Randböglein habe ich die Folie gezogen und gewärmt und gezogen, dann das überstehende Gewurstel abgeschnitten. Dann die Restfalten mit einer höheren Bügelstufe glattgebügelt. Die Falten sind aber dort nicht ganz verschwunden.
• Flächen: Die Befürchtung um Verarbeitungsprobleme auf Grund der konvexen und konkaven Oberfläche auf der Flächenunterseite quer zur Abrollrichtung der Folie hat sich überhaupt nicht bestätigt. Die Folie konnte zu zweit in nur 5min falten- und blasenfrei aufgebracht werden, es ist wieder etwas Freude zurückgekehrt. Die Abschlüsse ab der Wurzel und am Rand habe ich bei der Rundung Stück und Stück eingeschnitten und angebügelt, sieht sehr gut aus. Als Antirutsch wurden 2 Schaumstoffunterlagen auf den Tisch gelegt, wo dann der Flügel draufgelegt wird.
• Der Farbton vom Rumpf ist bei Tageslicht nun doch auffällig anders als die grossflächige Folie. Ich müsste fast den Rumpf lackieren, das unterlasse ich definitiv. Was soll’s, fliegen wird’s trotzdem. Vielleicht ist’s mein Erster und Letzter Styro-Abachi Baukasten…