Effizienzfaktor E-Segler

Hallo,

ich führe ein Flugbuch mit den Motor-und Flugzeiten meiner E-Segler. Das Verhältnis Motorlaufzeit/Segelflugdauer ist für mich
ein Effizienzfaktor vom Modell und dem Antrieb. Ziel ist für mich ein möglichst lange Flugdauer pro Akkuladung. Voraussetzung ist eine
moderate Steiggeschwindigkeit. Ich komme bei 5 verschiedenen E-Seglern (3s-4S LiPo), eine Mischung aus Thermiksegler und Softliner, auf ein Verhältnis 1/9,4. Dies ist ein Mittelwert (2017) über 56,5 h Segelflugdauer und 6 h Motorlaufzeit. Heute sind 2 Flüge dazu gekommen. Auf welche Quotienten kommt Ihr.

Gruss Micha
 

heikop

User
Wie kommt man auf so eine Idee?

Meine E-Segler werden im Flachland, da ausreichend motorisiert, mit offenem Regler und so senkrecht wie möglich
auf Höhe gebracht, an geeigneten Hängen und passenden Bedingungen wird ohne Antrieb geworfen.

Anschließend freue ich mich wenn es gut trägt und wenn nicht wird halt der Akku leergeflogen und rumgeturnt.

Papierkram habe ich im Beruf schon genug, den brauche ich nicht noch beim Hobby.
 
Hallo Heiko,

ich fliege an einem Hang an welchem ohne Antrieb kaum ein wegkommen ist. Die Bärte fangen in der Regel erst ab 50 m Startüberhöhung an.
Der Hang ist zudem nur zu Fuss erreichbar. Also nachladen der Lipo's geht nicht. Meine E-Antriebe sind bis auf eine Ausnahme Getriebemotore.
Die müssen nach etwa 5-6 h Motorlaufzeit gereinigt und gefettet werden. Da ist die Kenntnis der Motorlaufzeit schon nicht verkehrt.

Gruss Micha
 

Heim62

User
Hallo Micha

also man sollte ja die antriebe so effizient wie möglich auslegen. aber wieviele Lipos brauchst den wirklich, z. B. bei einem Satori oder ähnlichem. da fliegst du mit einem Akku 1-2 stunden und meine Hose hat 4 Taschen. eine für den Autoschlüssel und dann in jede tasche ein Lipo, macht 3. dann kannst du doch fast unbegrenzt fliegen. und einer ist ja noch im flieger .

gruß
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

mit einem Akku 1-2 Stunden ist ja ne Menge. Mein Mittelwert bei 75 Starts (2017) liegt bei 45 min. Flugdauer ist ja auch Hangabhängig.
Zudem möchte ich nicht gerade 4 LiPo Akkus 3S- 4S mit >= 2200 mAh in den Hosentasche tragen. Kurzschluss vom LiPo in der Hosentasche ist sehr schmerzhaft! Erfahrung von einem Hangflugkollegen.

Gruss Micha
 

heikop

User
Hallo Heiko,

ich fliege an einem Hang an welchem ohne Antrieb kaum ein wegkommen ist. Die Bärte fangen in der Regel erst ab 50 m Startüberhöhung an.
Der Hang ist zudem nur zu Fuss erreichbar. Also nachladen der Lipo's geht nicht. Meine E-Antriebe sind bis auf eine Ausnahme Getriebemotore.
Die müssen nach etwa 5-6 h Motorlaufzeit gereinigt und gefettet werden. Da ist die Kenntnis der Motorlaufzeit schon nicht verkehrt.

Gruss Micha

Ok, ich verwende ausschließlich Direktantriebe, Getriebeantriebe sind mir zu laut, zu teuer und der eine, den ich mit einem Modell
übernommen habe, war unzuverlässig (Klebung des Ritzels und lose Magnetringe am Rotor) und hat ordentlich Schaden verursacht.

Ich nehme immer 2 4s/3000 Akkus mit (in allen E-Seglern in Verwendung, nur die ganz kleinen haben 3s/1600), schleppe die aber immer
öfter kaum entleert zurück weil ich immer öfter lieber mit z.B. dem Nordic fliege und den auf über 80m flitschen kann.
 
Hallo Heiko,

Getriebemotoren mit gescheiten Getriebe sind nicht laut. Ich fliege unter anderem Maxon Getriebe seit mehr als
20 Jahren. Die funktionieren dank der Wartung immer noch. Der Gesamtwirkungsgrad Inrunner+ Getriebe und grossem Prop ist zudem mit Direktantrieb kaum zu erreichen.

Grüße Micha
 

heikop

User
Wie wohl schon erkennbar war ist mir der Wirkungsgrad innerhalb gewisser Grenzen völlig egal,
je weniger bewegte Teile desto besser und umso geringer der Verschleiss.
Ich habe auch keine Lust alle paar Betriebsstunden den Antrieb zu zerlegen,mache ich ja beim Auto oder Motorrad auch nicht.

Das Ganze ist ein Hobby für das ich eh' schon zu wenig Zeit habe, da muß es nicht noch unnötig kompliziert werden.
 
Quotientberechnung gelungen - Patient tot

Quotientberechnung gelungen - Patient tot

Ich fliege seit 20 Jahren eigene Thermiksegler, ca 250 cm Spannweite, mit dem Ziel, die Stunde voll zu machen.

Früher mit Keller 40/10 und 8 Nicad 1600, heute mit billigem Brushless direkt mit 3 Zellen 3200-4000, Modell auf Basis von Hölleins Climaxx.

Während früher 1 std schon eher die Ausnahme war und mich mit Stolz erfüllte ist die Stunde heute völlig langweilig geworden. In den letzten Jahren habe ich nach der Stunde abgebrochen und konnte mich daran erfreuen, daß der Akku noch zu 60 - 70% voll war. Nur selten mußte ich nach dem letzten Steigflug mit den Minuten kämpfen, um die Stunde voll zu machen.
Die letzten 2 Jahre habe ich diese Modell fast nicht mehr geflogen, weil ich mit meinen RES-Modellen wieder eine Herausforderung gesehen habe.

Die max Motorlaufzeit war 6 min mit ca. 4-5 m Steigen, normal war dann für die Stunde 3 min Motorlaufzeit und 60 min Gesamtflugzeit, also ca 1:20.
Und das alles ohne Getriebe, ohne jeden Wirkungsgrad, ohne viele Akkus in der Tasche, einfach nur mit einem guten Modell und viel Thermik bei uns auf der Wiese und manchmal auch viel Wind hier im Norden.

Also mit einem rasanten Peggy Pepper Getriebeantrieb und 15 m Steigen könnte man den Quotienten ganz schnell noch mal auf 1:40 verdoppeln, will sagen - der Quotient ist irrelevant

meint der Nichtflügler
 
So richtig Sinn macht dieser Quotient, Motorlaufzeit/Flugzeit, nicht. Bei guter Thermik ist die Flugzeit sehr groß und der Quotient damit klein. Die Effizienz des Antriebs geht wenig in den Qotient ein, die Wetterbedingungen schon. Vergleiche zwischen Modellen sind damit nicht sinnvoll. Vergleiche von Wettervorhersagen schon eher.
 

Gast_74695

User gesperrt
Letztlich ist es eine Frage des Wirkungsgrades :). Dazu kann man drei Phasen ansehen (vereinfacht). Der Steigflug wandelt elektrische Energie möglichst in potentielle und kinetische Energie des Seglers. Beim Thermikfliegen wandelt man die in der Thermik steckende Energie möglichst ebenfalls in potentielle und kinetische Energie des Seglers. Der Segler wandelt seine potentielle und kinetische Energie in Wärmeenergie, auch die bleibende Verformung bei manchen Landungen ist letztlich Wärmeenergie ;). Das eigentliche Ziel der letzten Phase ist es, die Umwandlung möglichst lange dauern zu lassen. Die Qualität der letzten Phase wird aber in der Praxis über Gleitzahl bzw. geringstes Sinken definiert, je nachdem, ob man die zurückgelegte Strecke oder die Flugzeit maximieren will. Die drei Phasen versucht man in der Regel zu optimieren.

Hotliner versuchen, die Umwandlung in Wärmeenergie möglichst schnell zu erledigen, daher der Name :D
 

.Claus

User
Habe bei meiner DX9 die 2 Uhren programmiert. Die eine zeigt die Motorlaufzeit an (Countdown), dann weiß ich wann ich runter muss. Die 2. Uhr zeigt die Flugdauer an. Wird aktiviert über den Sicherungsschalter für den Motor. Nach dem Flug mache ich einen Screenshot vom Display. An einem langen Winterabend wenn es mir mal langweilig ist werte ich die Daten aus. Hier sehe ich auch wie oft und lang ich mit welchen Modell geflogen bin. Ich mache mir auch ein Kreuzchen in meinen Kalender wenn ich fliegen war. So sehe ich wie oft ich es im Jahr zum fliegen schaffe. Muss man alles nicht machen, kann man aber machen :D
 

Eisvogel

User
Das Verhältnis Motorlaufzeit/Segelflugdauer ist für mich
ein Effizienzfaktor vom Modell und dem Antrieb.

Damit wär klar: maximale Effizienz erreicht ein Hotliner.
80 m/sek steigen bedeutet 400m in 5 sek. Das reicht locker ohne Thermik für 5 min segeln (besser: abgleiten) Faktor 1: 60!

Ziel ist für mich ein möglichst lange Flugdauer pro Akkuladung.

Das erreicht man eher mit einer gemäßigteren Auslegung: wenig Strom + hoher Wirkungsgrad ergibt gutes und öfteres steigen. Durch die längere Motorlaufzeit wird dein Faktor aber schlechter obwohl die Flugzeit (bei gleich viel verbrauchter Energie) länger ist.


Zur Anfangszeit des E-Flugs gabs mal die Sunset-sunrise Wettbewerbe. Da musste von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang immer ein Modell fliegen, d.h. bevor das eine landete musste das nächste in der Luft sein. Das Team mit den wenigsten Wechseln war Sieger.
Dieser Bewerb wurde nur wenige Male ausgeführt, weil man bald auf dem Stand war, daß man mit einem einzigen Flug den ganzen Tag schaffte. Faktor Motorlaufzeit/Fluzeit: keine Ahnung.

Bei der aktuellen Wettbewerbsklasse Air-Cargo-Challenge hingegen geht's darum, mit vorgegebenem Motor und Akku so viel Gewicht wie möglich mitzunehmen. Wenn ich mich recht erinnere warens so um die 10 kg. Wenn man jetzt dieses Gewicht als Antriebsakku verwenden würde, dann könnte man wahrscheinlich auch den ganzen Tag fliegen, mit Faktor 1:1 :eek:

Fazit: dein "Effizienzfaktor" ist für die Katz :(
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Ich finde es immer wieder interessant, welchem Dokumentationswahn einige bei privaten Aktivitäten verfallen.
Da werden seitenweise die gesamten Flugtage, Besonderheiten, Ladezeiten, Gsprächszeiten und -Themen mit den Vereinskollegen und was sonst noch alles festgehalten. Man kennt so etwas z.B. auch vom jahrelangen Ermitteln des gesamtdurchschnittlichen Sprit-, Öl- und Ersatzteileverbrauchs des Autos.
Ich selber benötige solche Infos nicht und teile damit den Schlusssatz von Heiko in seinem ersten Post.
 

Aschi

User
Hi zusammen,

Und ich hab mich letztens mit einem befreundeten Piloten unterhalten, der hat seit knapp 20 Jahren den gleichen Maxon Drive im Flieger, der hat noch nie nachgeschmiert, bzw Erbsen gezählt.
Soviel zum Thema Wartungsintensiver Getriebeantrieb.
Mir käme es auch nie in den Sinn da was aufzuschreiben. 😎
Grüße
Thomas
 
Hi zusammen,

Und ich hab mich letztens mit einem befreundeten Piloten unterhalten, der hat seit knapp 20 Jahren den gleichen Maxon Drive im Flieger, der hat noch nie nachgeschmiert, bzw Erbsen gezählt.
Soviel zum Thema Wartungsintensiver Getriebeantrieb.
Mir käme es auch nie in den Sinn da was aufzuschreiben. ��
Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

Polytec empfiehlt bei Maxon 4.4:1 mit Keramik Lagerzapfen nach ca. 10 - 20 Betriebsstunden das Nachfetten vom Getriebe. Mit Metall Lagerzapfen nach etwa 5 - 10 h. Ein Maxon hat bei mir gefressen, das Getriebe war schön trocken. Die 20 Jahre sind wahrscheinlich Fliegerlatein. Selbst der Reisenauer liefert seine Getriebe mit Spezialfett. Wozu?

Gruss Micha
 
Gepflegte Technik ist was schönes, jeder muss für sich entscheiden, wie verranzt er seine Sachen in Schuss hält. Reisenauer gibt ja für seine Getriebe auch Leistungsdaten an die locker so um 200 % im Echteinsatz überschritten werden, und dann ist Pflege schon wichtig.
Also, mein Respekt vor Deiner Akribie, aber, so was wie einen Kennwert werden wir hier nicht bilden können, dazu sind die Unterschiede und Einflüsse zu groß.
Loggst Du automatisch mit ?
 
Hallo Uli,

die Idee mit dem Faktor von mir war eine Schnapsidee. Ist ja nur ein Nebenprodukt. Mein Logger ist ein Zettel mit Flugzeit, Motorlaufzeit und Akkunummer. Mach ich auch nur bei meinen E-Seglern. Ich hab mir vor langer Zeit mal das Datenblatt vom Maxon 4.4:1 Getriebe durchgelesen. Laut Spec. ist das Getriebe für 30W Wellenleistung (dauer) und max. 6000 rpm Eingangsdrehzahl. Da muss man so ein Getriebe schon mal von Zeit zu Zeit reinigen und frisch fetten. Der Wartungsaufwand ist dennoch gering, das ist ja nur alle paar Jahre notwendig.

Gruss Micha
 
Hi zusammen,

Und ich hab mich letztens mit einem befreundeten Piloten unterhalten, der hat seit knapp 20 Jahren den gleichen Maxon Drive im Flieger, der hat noch nie nachgeschmiert, bzw Erbsen gezählt.
Soviel zum Thema Wartungsintensiver Getriebeantrieb.
Mir käme es auch nie in den Sinn da was aufzuschreiben. 😎
Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

das Getriebefett von deinem befreundeten Piloten ist nach 20 Jahren sicherlich schon ranzig geworden. :(

Gruss Micha
 
Hallo.

@Micha
Eisvogel hat es ja schon auf den Punkt gebracht, das Motorlaufzeit und Abgleitzeit nicht aussagekräftig sind. Und wenn man solch einen Vergleich macht, dann müsste das immer bei Windstille und ohne Thermikeinflüsse gemacht werden.
Was interessanter wäre ist die verbrauchte Energie pro kg Flugzeugmasse und pro Höhenmeter mit Motor zu ermitteln, damit kann man dann wenigstens beurteilen ob der Antrieb effizient ist oder nicht ;).

Gruß Andreas
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten