Admirals Cupper Container 87

DUCDUC

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Vor gut 20 Jahren habe ich eine Dream 43 nach Plänen von Willi Hoppe mit GfK-Rumpf gebaut. Da ich eigentlich Modellflieger bin, stand das Boot meist im Keller und fuhr nur selten. Aber 2015 habe ich Spaß am Segeln gefunden und ich erinnerte mich, dass Willi Hoppe auch eine wunderschöne Container 87 gezeichnet hatte. Die wollte ich schon damals haben, hatte mich nach Beratung durch Herrn Hoppe aber für die Dream entschieden.
So habe ich Herrn Hoppe nochmals besucht und wenige Tage später hatte ich frisch kopierte Baupläne auf dem Tisch!
Leider hat es dann doch noch zwei Jahre gedauert, bis ich mich an meinen ersten Rumpf auf Spanten traute. In dieser Zeit habe ich die Pläne öfters in der Hand gehabt, und erst nach und nach begriff ich, wie man so einen Rumpf nach den Skizzen baut. Zum Beispiel sind die Spanten nicht klar gezeichnet, es gibt nur einen Spantenriss.
Vor einer Woche habe ich endlich angefangen. Bis hierher war es harte Arbeit für mich, aber nun ist mir das meiste doch klar. Fertig sind Kielleisten, Spanten und Balkweger.
Grüße Jürgen
 

DUCDUC

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Anbei erste Baubilder und ein Bild der Dream 43
Gruss Jürgen
 

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Ragnar

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Dream

Dream

Hallo

Die Dream ist ja ein Traum.
Wo hast Du denn die Decksluken her?
 

DUCDUC

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Hallo Ingolf, die Luken sind Eigenbau. Ich habe quadratische Leisten auf Gehrung verleimt und eine getönte Kunststoffplatte oben aufgeklebt. Danach erst am Bandschleifer die Schräge angeschliffen. Beim lackieren wird dann der Rand der Platte überlackiert.
 

molalu

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Admirals Cupper Container 87

Hallo Jürgen,
perfekt - das ist Modellbau. Mit Fertigteilen kann ja jeder!!?? Ich bin auf den weiteren Baubericht gespannt.
 

DUCDUC

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Es geht weiter. Die Spanten wurden auf dem Baubrett ausgerichtet und verschraubt. Die Kielleisten sind mit Erleichterungsbohrungen versehen und mit den Spanten verleimt. Ebenfalls sind die Balkweger eingeleimt. Die Ruderbefestigung wurde ebenfalls gleich mit eingeklebt. In dem Bereich habe ich Uhu Plus verwendet.
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DUCDUC

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Die ersten Planken aus 3mm Balsa sitzen. Der Rumpf wird zwar beglast, trotzdem verleime ich die Planken vollflächig, weil ich glaube, dass das schleifen dadurch einfacher wird. Es würde sonst wohl federn. Am Heck musste ich aus zwei Leisten eine Hilfskonstruktion anbringen, da der Spiegel sehr niedrig ist. Hier wäre ein voller Spant hilfreich gewesen, um die Bauchigkeit des Rumpfes zu gewährleisten. Zum klemmen der Planken habe ich Wäscheklammern modifiziert.
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DUCDUC

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Mittlerweile sind die ersten 12 Planken verleimt.
Acht Planken gehen über die gesamte Rumpflänge, danach wurde die seitliche Biegung der Planken zu gross. Deshalb habe ich angefangen, kürzere Planken zu verleimen. Diese laufen spitz aus und werden nun von Reihe zu Reihe länger, bis sie wieder über die gesamte Rumpflänge laufen. So umgehe ich das Problem, dass die letzten Leisten am Rumpfboden stark verdreht werden, denn sie würden vorne am spitzen Bug sehr steil, am Kiel aber sehr flach verlaufen, was wohl eine starke Verdrehung erfordern würde. Hätte ich die ersten acht Planken gleich spitz auslaufen lassen, anstatt sie nur auf 4mm zu verjüngen, hätte ich das Problem evtl. umgehen können. Vielleicht aber auch nur auf später verschoben,wer weiss...
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Ragnar

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Luken

Luken

Klasse Idee.

das werde ich mal nachmachen.
Bin ja auch eher der Selbermacher............
 

DUCDUC

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@Ragnar: freut mich, dass Dir die Luken gefallen und zum Nachbauen anregen!

Mittlerweile habe ich weitere Planken verleimt und so langsam wird die Beplankung komplett.
Daher habe ich den mittlerweile rohbaufertigen Kiel positioniert. Dazu habe ich zwischen die doppelten Kielleisten Sperrholzklötze geklebt. Sie haben 6mm Bohrungen für Gewindestangen, die im Kiel eingeharzt sind. Wie bei meiner Dream 43 gehen sie bis zu den Decksbalken hoch. Zwar hätte ich mir gerne etwas Gewicht gespart, aber bei einer eventuellen Grundberührung bringt das Sicherheit. Ausserdem transportiere ich das Modell gerne aufgeriggt im Van, und dann liegt das Modell auf dem Kiel. Bei der Dream habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Ich werde aber sobald die Rumpfschale beplankt und mit Glasgewebe belegt ist, nochmal Belastungstests machen, um zu sehen, ob das wirklich nötig ist. Kürzen kann ich das immer noch. In den nächsten Tagen kann ich dann den Kiel in Form schleifen. Auf diese Stauberei freue ich mich heute schon.

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DUCDUC

User
Fast hätte ich den Rumpf heute Abend geschlossen, aber dann hatte ich keine Lust mehr ;)
Aber auch so habe ich einiges geschafft.
Die wegen der engen Radien als knifflig eingestufte Stelle am Übergang vom spitzen Bug zum Boden war kein großes Problem. Die Planken müssen nur schmal genug sein. Den platten Rumpfboden habe ich dann aus einer 50mm breiten Planke gemacht. Im Bereich der Kielverschraubung habe die Beplankung geöffnet und Sperrholzverstärkungen eingeleimt. So vermeide ich, dass beim verschrauben des Kiels die Balsabeplankung zusammen gedrückt wird. Im Heckbereich hat der Rumpf eine charakteristische Einschnürung, die den Sinn hat, die Wasserlinie zu verkürzen, vermutlich aus Vermessungsgründen. Hier konnte ich die Planken aufgrund des engen Knicks nicht bis zum Heck durchlaufen lassen.
Nun kann ich mir langsam Gedanken über das Glasgewebe machen, mit dem ich den Rumpf belege, denn was nützt ein schöner Rumpf, wenn er zu schwer ist? Das Kardinalproblem der Container ist nämlich die geringe Verdrängung trotz großer Abmessungen in Verbindung mit einem riesigen Rigg. Um da genügend Ballast an den Kiel zu bekommen, darf der Rumpf nur wenige hundert Gramm wiegen.
Gruss Jürgen


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DUCDUC

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Heute habe ich die letzten beiden Planken verleimt. Nun muss ich mir erst einmal eine vernünftige Schleiflatte anfertigen, dann wird verschliffen.
In der Zwischenzeit habe ich mit Kiel und Ruder weiter gemacht. Die Kielhälften wurden miteinander verschraubt und ein Raster aufgezeichnet. Dies, und die verschiedenen Lagen des Sperrholzes geben einen guten Anhalt beim verschleifen am Bandschleifer. Doch zuerst habe ich die Endfahne des Kiels auf der Kreissäge etwas schmaler gesägt, um Zeit und Arbeit zu sparen. Der Kiel ist oben und unten etwas kürzer als in der Mitte, daher dort natürlich auch etwas dünner. Ansonsten würde der Profilverlauf nicht passen. Verleimt wurden die Hälften mit Uhu plus. Zum trocknen wurde der Kiel an den Rumpf gesteckt, damit die Gewindestangen wirklich perfekt fluchten. Wenn der Kiel ausgehärtet ist, wird er weiter bearbeitet, er ist hinten noch zu dick.
Dann habe ich das Ruder angefertigt. Es besteht aus einer 4mm Mittellage und zwei 3mm Außenlagen. Diese habe ich gleich schmaler ausgesägt. Die Ruderachse ist aus Edelstahl um Rost vorzubeugen. Allerdings ist Edelstahl etwas weicher, wenn sich das nicht bewährt, muss ich das Ruder wohl irgendwann neu anfertigen. Auch das Ruder wurde mit Epoxi verklebt.
Gruss Jürgen
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DUCDUC

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Schon vor zwei Tagen habe ich den Kiel und das Ruder in die endgültige Form geschliffen. Das ging unerwartet schnell und problemlos. Trotz intensivem Staubsaugereinsatz sind meine Hubschrauber nun doch etwas eingestaubt, ich hab im Arbeitseifer gar nicht bemerkt, wie die Luft immer dicker wurde. Erst als meine Frau in den Keller kam, fiel das auf.
Beide Teile sind im hinteren Bereich laut Zeichnung konkav, dies ließ sich auf dem Bandschleifer nicht herstellen. Um das nicht alles per Hand schleifen zu müssen, hab ich mal mein Werkzeug durchgesehen und da fiel mir die kleine Flex in die Hand. Da hatte ich eine spezielle Kunststoffscheibe drauf. Sie sieht eher wie ein gropporiger schwarzer Schwamm aus und ist mehrere Zentimeter dick. Damit konnte ich zumindest am Kiel die konkave Einschnürung problemlos anfertigen. Das schmale Ruder war etwas schwieriger zu formen. Härteres Holz und kaum Material zum festhalten, aber es ging dann doch. Gestern habe ich es nicht mehr aushalten können, der Rumpf musste von der Helling.
Der erste Blick in den Rumpf war großartig und die reine Freude. Das kann nur jemand verstehen, der selbst schon mal so etwas gemacht hat!
Nun ging es an die Ermittlung des Gewichtes.
Der Rumpf wiegt mit Decksbalken und den noch abzusägenden Füßen 836 Gramm. Die Füße und Decksbalken bringen je 90 Gramm auf die Waage, so dass ich bei etwa 650 Gramm liege. Schleifen des Rumpfes und absägen des schrägen Hecks bringen nochmal geschätzte 20 Gramm. Damit habe ich bis zum Wunschgewicht von 850 Gramm für den Rumpfkasko genügend Reserve für Gewebe und Harz.
Laminiert wird mit je einer Lage 80gr Gewebe innen und außen.
Willi Hoppe hat mir heute in einem Telefonat bestätigt, dass das ausreichend ist. Sein Modell mit gleichem Aufbau hat mal einen Rempler mit voller Wucht in die Seite bekommen und nur eine leichte Delle davon getragen. Meine Idee, die Gewindestangen aus Gründen der Stabilität bis zu den Decksbalken laufen zu lassen, ist dagegen nicht nötig. Anders als bei der GfK-Schale meiner Elan 431, die kaum Einbauten hat, trägt der innere Doppelkiel des Rumpfes den Langkiel problemlos ohne seitliche Labilität.
Nebenbei überlege ich mir auch schon die Vorgehensweise beim Kielgewicht. Am liebsten hätte ich die Bombe der Rubin mit meines Wissens 3,2kg. Kann man vl gebraucht auftreiben. Falls nicht, denke ich über Schichtbauweise aus Walzblei mit Epoxi nach. Giessen möchte ich nicht.
Für Hinweise und Ideen bin ich dankbar.
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molalu

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Admirals Cupper Container 87

Hallo Jürgen,
ich verfolge Deinen BB aufmerksam. Frage: Ist der Sprung im Rumpf, unmittelbar vor dem Ruder, gewollt oder typgerecht?
Ich habe große Bedenken, dass ein Kielblei mit nur 3,2 kg bei dieser kurzen Kielflosse ausreichend ist. Ich glaube eher, dass der Schwerpunkt mit 3,2 kg (aufrichtendes Moment) deutlich weiter nach unten gehört. Alternativ das Kielgewicht auf ca. 5 kg erhöhen. Ich gehe davon aus, das der Mast eine Höhe von ca. 1,80 - 2,00 mtr. haben wird. Bei der angestrebten Segelfläche fürchte ich das die Yacht ab 2 Bft. nur noch auf der Backe segelt.
Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.

LG
Ingolf
 

DUCDUC

User
Hallo Ingolf,
der Sprung vor dem Ruder ist originalgetreu. Der Mast hat 170cm. Die Verdrängung beträgt nur 5,6kg. Den Ballastanteil habe ich nicht selbst festgelegt, diese Info stammt von Willi Hoppe. Aber je leichter ich baue, desto mehr Kielgewicht kann ich verbauen. Der Kiel ist schon verlängert, auch dieses Maß stammt von Willi Hoppe. Die Container trägt im Original eine riesige Segelfläche, am Modell wird sie schon um 20% verringert. Trotzdem trägt sie noch wesentlich mehr Tuch als eine vergleichbare Rubin. Die Container ist laut Willi Hoppe auch nur für leichte Winde geeignet. Mit meinen Umbauten soll das besser werden. Ob es ausreicht, wird man sehen
Gruss Jürgen
 

DUCDUC

User
Das Boot ist nun von innen komplett mit 80gr Gewebe ausgelegt. Dazu habe ich 43 Gramm Gewebe benötigt. Hinzu kommen 75 Gramm Harz, wobei man berücksichtigen muss, dass auch alle Spanten und Decksbalken bereits imprägniert wurden. Das Rumpfgewicht beträgt nun abzüglich der Spantfüße und des abzuschneidenden Hecks etwa 770 Gramm. Damit bin ich sehr zufrieden. Da das Harz auch in das Balsaholz eingezogen ist habe ich eine sehr harte Oberfläche erzielt. Dies bestätigt mich in dem Vorhaben, auch aussen nur eine Lage Gewebe zu verwenden. Ich habe auch durch drücken auf den Rumpf festgestellt, dass die innere Lage beim schleifen der Aussenhaut sehr hilfreich ist, weil man im Vergleich zu unbehandelten Feldern eine deutlich höhere Stabilität spürt. Als nächstes muss ich nun erst einmal den Decksknick am Rumpfbug bauen(siehe Foto), um danach den Rumpf zu verschleifen.
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Dieses Bild zeigt die Container 87 zu einem späteren Zeitpunkt, mit Änderungen am Unterwasserschiff im Bereich des Ruders und mit Hilfsmotor. Man sieht deutlich den Knick vorne am Deck.
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Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
Bist Du sicher das das gleiche Schiff ist? Ebenso wie von der Rubin gab es auch von der Container mehrere Ausführungen, praktisch mindestens zu jedem AdmiralsCup eine Neue, nach neuen Regeln, Vermessungregularien und natürlich nach neuen technischen Entwicklungen.

Die Ex-Conatiner war(ist) übrigens in Holland unterwegs und lag(liegt?) bei uns im Yachthafen in Warns/Friesland ;). Recht puristisch der Kahn :D
 

DUCDUC

User
Hallo Stephan, ich bin mir da nur ziemlich sicher. Es soll fünf oder sechs Container gegeben haben, von vieren hab ich Infos. Das sind die 87,89, 91 und 08. Es hat laut rb sailing möglicherweise auch noch 81, 83 und 85 gegeben. Vermutlich haben die Boote aber nie das gleiche farbliche Design gehabt und dann muss das gezeigte Boot die 87er sein.
Ws bringt dich zu der Vermutung, es könnte nicht die 87er sein?
Gruss Jürgen
 
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