YUGA (Thermal Studio, Japan): Baubericht

Liebe Kollegen,


ich habe den Bau eine Yuga von Thermal Studio (oder jap.: Thermal Kobo) begonnen.
Ich habe über das Modell nichts finden können. Deshalb habe ich beschlossen, einen
Baubericht anzufertigen.

Dieses ist der kleine E-Segler, SPW 1.90 und gesteuert über Höhe, Seite und Langeklappen,
also ein motorisierter RES:

scalehobbyshop yuga.jpg

thermal studio yuga.jpg


Das fertrige Modell kann ich noch nicht vorzeigen, diese Bilder stammen also von der
Website von www.scalehobbyshop.de. Dort ist der japanische Hersteller 'Thermal Studio'
im Vertrieb.

Besonders nett und lohnend anzuschauen finde ich dieses Video, Yuga vs. Greifvogel:

https://www.youtube.com/watch?v=-FOytelshEk&t=195s

Das Gewicht wird auf dem Karton mit 420 - 480 Gramm angegeben, also eine einigermaßen filigrane
Konstruktion. Das war aber genau, was ich suchte.

Über die Qualität dieser Kits von Thermal Studio muss man nicht viele Worte verlieren. Ich meine die
sind legendär und unter den Scalefreunden ein Begriff.

Dieses ist die japanische Website des Herstellers, ziemlich edel alles: www.thermal-kobo.jp

Hier ist der Deutsche Vertrieb, der die richtig lustigen Sachen im Sortiment hat, die jeden echten
Nerd glücklich machen: www.scalehobbyshop.de
 
Die Ausgangsituation

Die Ausgangsituation

Nach meinem Umzug ans Stettiner Haff vor gut einem Jahr dachte ich zunächst,
dass es mit der Thermikfliegerei schwierig oder eher ganz vorbei sein würde.

Ich bin zwar ein absoluter Methanol-Kopp, Retro-Freak und Motorensammler -aber
eben auch Thermik-Flieger. Und ehrlich gesagt: Wenn ich mich für eins entscheiden müsste,
dann wärs wahrscheinlich die Thermikfliegei. Denn kein Thermikflug ist wie der andere, besonders
dann nicht, wenn die Bedingungen schwieriger sind. Dann ist das jedesmal eine Geschichte
für sich.

Aber tatsächlich trägts hier oben praktisch immer. Zumindest ab 140 Meter gehts rauf bis
400, 500, ohne Probleme. Für die leichtere Thermik flog ich letztes Jahr ein größeres RES:

E-Flight Mystic RES.JPG


Und man sieht schon an den Wolken, wie es hier saugt. Meinen Valenta Thermik habe ich
neulich verschenkt. Weil ich mehr SPW haben möchte, wg. der Sichtbarkeit. Mal schauen, was
es Neues wird um die 4+ m.

Unter der o. g. Aufgangshöhe ist es allerdings recht zerblasen. Was allerdings lustig ist, denn
tief einsteigen und kämpfen macht IMO viel Freude.

Dafür habe ich sehr gerne einen Simprop 'Excel' benutzt, Version 1 und auch 2, auch im
Winter:

UrExcel.jpg


Der macht den Job im Grunde alleine, da brauchts auch kein Vario; der Excel dreht ein, wenns
hoch geht. Das mag nicht besonders zeitgemäß sein, kein Carbon, keine Flaps. Aber es ist eine
nette Art zu fliegen, weil man sehr auf die Natur achtet, auf Greife, die vielleicht irgendwo
aufdrehen, auf Windbewegungen, Schattenwurf usw. usw.

Besonders abwechslungsreich finde ich, mit einem kleinen Flieger in die Natur raus zu fahren, an immer
andere Orte, und zu gucken, ob was geht. Wird nie langweilig:

Transport.jpg


Anyway, der Excel ist nun seit 1995 (!) bei mir, wahrscheinlich, weil ich damals die Zelle Rumpfboot vorne,
innen mit Glas ausgelegt habe, Rovings auf die Holme getan habe und mit Epoxy geklebt habe?

Holz Excel.JPG


Vielleicht war mir damals schon der Unterschied zwischen Festigkeit und Haltbarkeit klar? Ich
glaube allerdings eher, ich habe gedacht, dass sei nicht fest genug.

Nach der Umrüstung auf Außenläufer war die Penetration immer noch sehr gut. Allerdings
wurde das Landen (in der Pampa) jetzt seeehr schwierig. Der Flieger kommt nicht runter.

Somit stand ich jetzt vor der Wahl, nach dem letzten Weidezaun erneut etwas zu flicken und
endlich eine Landehilfe einzubauen, oder einfach mal nach was anderem zu suchen. Müsste aber
schon was Besonderes sein.

Und so kam ich schließlich und nach längerem Suchen auf den Yuga. Ich finde die Auslegung
extrem elegant. Man sieht dem Flieger IMO schon an, dass er super fliegt und eng eindrehen
kann usw.

Ich möchte mich in diesem Bericht nicht in Details verlieren. Da gibts etliche Leute in diesem
Teil des Forums, die sich mit dieser Materie wesentlich besser auskennen, als ich. Sorry also,
wenn mir einige Begrifflichkeiten durcheinander gehen. Ich bin kein Segelflugzeug-Freak,
ich fliege sie nur. Aber mal den Aufbau aufzeigen und zeigen, was man bekommt. Also los.
 
Thermal Studio Yuga, Kit 1

Thermal Studio Yuga, Kit 1

Das also ist, was man zuerst vom Yuga sieht:

Therma Studio Yuga RES 8.JPG


Und natürlich japanische Schriftzeichen, aber auch die Abmaße:

Scalehobbyshop Yuga 6.jpg


Ich muss das nochmal zeigen, ihr müsst mir das bitte nachsehen. Denn ich bin ein absoluter Fan
solcher japanischen Ware. Das sind eben einfach richtige Könner und man wird hier nicht
Opfer etwaiger CNC-Selbstfindungsprozesse ;).

Therma Studio Yuga RES 7.JPG


Man bekommt nicht viel, darf man aber auch nicht bei dem avisierten Fluggewicht. Meine
Erwartungshaltung ist hoch und jetzt möchte ich gerne eine schöne Holzselektion sehen.
Die ist im traditionellen Holzbau schließlich das Wichtigste.

Und die sehe ich auch! Festes und doch leichtes Holz, klasse gelastert, nicht zu heiß und
alle Teile beschriftet, stets auf dem Bauteil:

Therma Studio Yuga 4.JPG


Die Stege sind super gesetzt. Ganz schlimm sind Kits, wo die Teile schon von alleine rausfallen,
hier ein Crop vom obigen Bild:

Therma Studio Yuga 4 crop.JPG
 
Thermal Studio Yuga, Kit 2

Thermal Studio Yuga, Kit 2

Hier ist das Hartholz zu sehen, zwei verschieden Sorten werden verwendet:

Therma Studio Yuga 5.JPG


Was es ist, vermag ich nicht zu sagen und ich bin auch vorsichtiger geworden, je länger ich mit
Holz zu tun habe.

Es ist recht ölig, verklebt sich aber gut, wie sich gleich noch zeigt. Auf jeden Fall ist es keine
Ware für Schrankrückwände ;). Sehr schön, homogen, leicht, fest, praktisch keine Äste.

Das Balsa für die Rippen wiegt bei einer Abmessung von 80x775 mm bei ca. 1.7 mm Dicke rund
15 Gramm:

Therma Studio Yuga 2.JPG


Das Balsa für Rumpfteile ist fester selektiert und somit auch etwas schwerer. Und dies ist die
'Hardware', die man für den Yuga bekommt:

Scalehobbyshop Yuga RES 3.jpg


Der Plan ist sehr schön und clean gezeichnet, auch wenn die Verwendung der vielen Leisten im
Rumpf die Übersicht natürlich etwas erschwert:

Scalehobbyshop Yuga 5.jpg


Beide Seiten des Flügels sind gezeichnet:

Therma Studio RES 6.JPG


Dazu kommt eine Aufbauanleitung. Ok, die Schrift ist so ohne weiters nicht zu verstehen ;). Aber die
Zeichnungen sind dafür leicht verständlich, der Aufbau ist klar gezeigt und wo die Konstruktion 2K-Kleber
vorsieht, gibts dafür ein Symbol:

Scalehobbyshop Yuga 3.jpg
 

otaku42

User
Einen (hoffentlich nicht) ersten interessierten Mitleser hast Du schonmal. Ich bin auf den weiteren Bericht gespannt.
 
Thermal Studio Yuga, Kit 3

Thermal Studio Yuga, Kit 3

Es gibt im Kit kein Leistenmaterial, ist alles geschnitten und muss dann geschäftet werden.
Dafür muss man aber auch nichts biegen:

Therma Studio Yuga 3.JPG


Beim Schäften kann man sich den Abbrand vom Lasern vllt. vorsichtig wegschleifen,
aber ansonsten ist der IMO zu ignorieren. Ich habe zum Ausprobieren Teststücke mit und ohne
Abbrand auf ein Stück Holz aufgeklebt und wieder abgebrochen; also etwa so, wie man
Epoxy auf eine Glasscheibe klebt, um die Abschlagshaftung zu prüfen. Da war kein Unterschied.

Auf dem Plan ist für die Ohren des Fliegers eine Steckung gezeichnet und es liegt entspr.
Hardware bei: bereits abgelängte CFK-Stäbchen, Alu-Hülsen und Rundhölzer, siehe oben.

Therma Studio RES 6.JPG


Für meine Anwendung wäre das gut, wenn das Modell möglichst klein zu packen wäre. Zumal
durch die recht heftige V-Form des Flügelmittelteils ohnehin Volumen beim Packen entsteht.
Am Flügelende und am inneren Teil des Ohrs ist Beplankung vorgesehen, so dass man Tesafilm
zum Verbinden einsetzen kann. Oder halt ein anderes Verfahren, mal schauen.

Im obigen Planausschnitt ist auch die Landehilfe gut zu sehen. Wie die angesteuert wird, ist
nicht gezeichnet. Statt dessen kann (und muss) man hier seine eigenen Vorstellungen realisieren.

Die Ruderhörner für die Klappen und auch für das LW sind gelastert dabei, weiter oben im Bild
zu sehen. Ebenso Bowdenzüge, also Stahldraht 0,9 mm und entspr. Kunstoffröhre.

Für den Motoreinbau sind vier verschiedene Motor-, bzw. Montagevarianten vorgesehen. Die
entsprechenden Teilstücke werden von hinten in ein Formteil aus ABS eingeklebt:

Scalehobbyshop Yuga 2.jpg


Durch dieses ABS-Teil wird der Sturz und Seitenzug des Motor realisiert. Es wird vorne an den
Rumpf geschraubt, hier ist der Planausschnitt:

Therma Kobo Yuga 6.JPG


Der Spinner muss 30 mm haben. Der Spant F11 ist dann so ausgeschnitten, dass jeder Motor durchpasst.
Ich finde diese Anschraub-Lösung eigentlich sehr gut, denn so ist der Motoreinbau einfach und es gibt
nicht viel zu verkleben und zu schleifen. Außerdem hat man die Option, dass man Sturz und Zug oder auch
den gesamten Antrieb leicht abändern kann, wenn nötig. Zumal so ein lüttes Teil schnell abgeformt und
neu gemacht ist.

Der Nachteil bessteht darin, dass man vorne am Rumpf dann Schrauben hat, voll auf Sicht. Diese Lösung ist
also nicht so clean , man das so sagen kann. Aerodynamisch ist das eher wumpe. Ok, man kann könnte
das ABS-Teil natürlich auch fest mit dem Rumpf verkleben.
 
ABS = kurzlebig

ABS = kurzlebig

Hi Alemao,
ich würde das Teil von vorn herein abformen. Du baust Deine Modelle nicht nur für eine Saison, und das ist das Gegenteil von ABS...
Schöner Vogel, und noch dazu ohne QR!
H.
 
Hi Holger, ja, hast Recht. Ich müsste eigentlich auch die Haube in transparent/rot haben. ;)
Ich kann das ABS-Teil wahrscheinlich nicht als Form mißbrauchen (die Canopy schon), dass
passt alles sehr präzise, soweit ich das jetzt übersehe. Mal schauen, wie das alles
zusammengeht. Wenn das Innenmaß des ABS-Teils auch als Außenmaß passt, gehts fix.
Das ABS ist aber wahrscheinlich zu dickwandig. Halten wird das wohl lange.
 
Einen noch: wenn das meiner wäre...

Einen noch: wenn das meiner wäre...

...Im obigen Planausschnitt ist auch die Landehilfe gut zu sehen. Wie die angesteuert wird, ist
nicht gezeichnet. Statt dessen kann (und muss) man hier seine eigenen Vorstellungen realisieren...

...dann würde ich genau an der Stelle so lange nachdenken, bis die Landehilfe aus den Flächen raus wäre.
Eine grosse Stärke so eines Zweiachsers ist doch seine klappenfreie Fläche. Das vereinfacht den Bau und die Statik, ist gut fürs Gewicht und erspart Fummelei bei der Montage auf dem Flugfeld. Und dann sind bei allen mir bekannten Baukästen oder -plänen Störklappen im Flügel. Selbst bei RES-Vögeln fehlt mir da jeder kreative Ansatz. Es gibt viele akribische Auslegungen mit Profilstraks, Verwindung etc., aber dann sind mittendrin Klappen mit Spalten und Anlenkungsgedöns. Das passt für mich nicht zusammen. Oder steht das im Reglement? Dann umso schlimmer.

Weil hier die Leitwerke das einzige sind, was steuert, sollte deren Anströmung nicht durch die Bremse gestört werden.

Mit einem Kreuzleitwerk könnte man z.B. das Seitenruder entsprechend dimensionieren und spreizbar gestalten.

Hier beim V-Leitwerk ist das wegen des doppelten Mischaufwandes eher keine Option. Da könnte eine aufstellbare Bremsklappe auf dem Rumpf funktionieren. Multiplex hat das in grauer Vorzeit beim Akro mal per aufstellbarer Cockpithaube umgesetzt.

Wär das ne Idee?;)
H.
 
Haha, auch sehr richtig. Das Problem ist: ohne Landehilfe ists schwer
mit so einem Thermikschnüffler runter zu kommen, wenn wenig Platz ist, Hindernisse usw.
Ich will jetzt nix hören von wegen: fang doch auf. Landevolte und präzise Landung gehören
schon mit dazu ;).

Hinzu kommt, dass ein Spoiler sehr gut funktioniert. Klar, es gibt Butterfly, aufgestellte QR.
Aber nur, wenn man Flaps und QR auch hat...

Also kann man das Problem vllt. handwerlich lösen. Bedeutet, dass der Spoiler möglichst gar
nicht da ist, wenn er eingefahren ist. Folglich ist der eingefahrene Zustand der entscheidende
Zustand. Und da geht das Problem auch schon los. Will man sich auf die Stellgenauigkeit
so lütter Servos im Flügel verlassen? Hm... eher nicht, aus Prinzip nicht. Ungenauigkeiten in
der Anlenkung/Spielfreiheit kommen noch hinzu.

Ideal wäre also , wenn der Spoiler auf einen Anschlag fährt, wenn er drin ist. An diese dann
bekannte Position könnte man das Bauteil (Spoiler) präzise anschleifen. Und rundrum für kleine
Spaltmaße sorgen.

Bedeutet: Der Spolier muss dann mit Feder oder Gummi nach unten gegen diesen Anschlag
gezogen werden.

Bei der Fisher FP-303 etwa wird das so gemacht:

Fisher FP-303.JPG
(Quelle: Fisher Flying Products, https://fisherflying.com/photo-gallery/nggallery/fp-303/FP-303)

Auch bei anderen UL. Ein Gummizug zieht die Klappe in die Ausgangposition. Ein möglichst
langer Gummizug ist besser, als eine Feder, weil das Gummi längere Zeit die Zugkraft hält und sich
schön justieren lässt.

Also habe ich mir erst mal 2 und 3 mm Gummikordel bestellt. Dann reicht ein Servo, die Spoiler über
Seilzug rauszuziehen. Wie präzise das dann ist, ist völlig egal. Ich meine, ich hab irgendwo noch
ein D60 NIB.

Allerdings muss man alles so verbauen, dass man an die Teile wieder rankommt, weil man das
Gummi ggf. tauschen will. Alles muss justierbar sein und ordentlich umgelenkt, so dass nichts
klemmen kann. Kann man aber hinbekommen...
 
Scalehobbyshop Yuga, Rumpf 1

Scalehobbyshop Yuga, Rumpf 1

Der Kit ist soweit beschrieben, denke ich. Ich habe mit dem Rumpf begonnen, das ist traditioneller
Holzmodellbau :).

Therma Studio Yuga 1.JPG


Wie auch zu erwarten war, passt das alles sehr präzise zusammen.

Therma Studio Yuga 12.JPG


Damit der Rumpf nachher ordentlich verrundet werden kann, werden die Leisten unten und
oben nochmals aufgedoppelt:

Therma Kobo Yuga 5.JPG


Ich habe mir die Spanten immer mal hin gesteckt, um zu sehen, wie weit die
Aufdopplung geht. Hier wird die Aufdopplung z. B. noch durch den Spant geführt:

Therma Kobo Yuga 4.JPG


Wenn die Seitenteile soweit vorbereitet sind, sollte die Verlängerung des Rumpfes schon ruhig
fertig sein, damit man sieht, wie weit der Rumpf hinten zusammen muss. Hier sind die Einzelteile:

Therma Kobo Yuga 2.JPG


Hier ist der entspr. Planausschnitt, wo man sieht, wie es später werden soll:

Therma Kobo Yuga 1.JPG
 
Yuga Canopy

Yuga Canopy

Nun hat sich 'Thermal Studio' zwar Mühe gegeben und eine schöne Plexi-Haube gezogen.
Auf welcher sich übrigends die Outline ganz dezent abzeichnet, so dass man die leicht
korrekt ausschneiden kann.

Aber diese rote Haube... also das muss schon sein. Also habe ich zwischendurch
das Plexiteil als Form mißbraucht, Lamierharz mit roten Pigmenten versetzt und etwas mit
Methanol verdünnt (sonst gibts die gefürchteten Pinholes, also so Löchlein in der Oberfläche)...

Yuga Canopy 0.jpg


... dann die Haube eingewachst und zwei Lagen 160 Gr. Glasgewebe eingelegt. Köperbindung natürlich,
damit sich das gut schmiegt:

Yuga Canopy 1b.jpg


Voila!... da ist die rote Haube:

Yuga Canopy 2.jpg


Ok, man sieht natürlich ein wenig das Gewebe. Dafür leuchtet die aber richtig schön, wenn Licht drauf scheint.
Ist ja auch aus Glas. Das wirkt schon etwas schöner, als etwa (von innen) transparent gesprüht, was auch meist
schnell verschrabbelt. Außerdem kann man jetzt besser einen Verschluss reinkleben, vielleicht eine Lufthutze
aufkleben usw. Wird man später sehen.
 
Moinsen Kai, ja, dieser lütte Flieger hat schicke Kurven und ist damit mal etwas ab von aktuellen
CNC-Design (=Form-Follows-Function). ;) Ich bin auch schon etwas weiter gekommen...
 
Scalehobbyshop Yuga, Rumpf 2

Scalehobbyshop Yuga, Rumpf 2

Hier sind die Spanten zu sehen, die in den Rumpf kommen. Der Spant, welcher den Flügel
hält, ist dreifach aufgedoppelt; vorne ist noch ein kleines Stück drauf, weil hier eine Verschraubung
der Canopy vorgesehen ist:

Therma Studio Yuga 11.JPG


Bevor der Rumpf zusammen kann, muss er hinten abgerichtet werden, damit er eng zuziehen kann.
Um Maß zu nehmen hatte ich wie gesagt das Bürzel (?) schon verklebt.

Jetzt ist also ein wenig Handwerk angesagt, nämlich schleifen:

Therma Studio Yuga 10.JPG


Da ja immer Leute mitlesen, die sich überlegen, so was vielleicht auch mal zu bauen, hier ein
Wort zum verwendeten Werkzeug, der 'Balsa-Schleife'. Denn ein Schleifklotz brings da weniger.


Um eine kleinere Schleife herzustellen, verwende ich oft so Rührstäbe für ein paar Cent aus
dem Baumarkt. Die haben eine geeignete Abmessung und sind zwar aus massiv Buche, aber man
findet auch gerade Exemplare, wenn man etwas schaut.

Balsa-Schleife 1.JPG


Geeignet sind Schleifpapiere um 80, 120, 160er Körnung, auf Gewebe und für Lacke. Die setzten
nicht so schnell zu, weil das Schleif-Granulat mit mehr etwas Abstand aufgebracht wird. Man
kann sich auf beiden Seiten verschiedene Grade aufbringen.

Teppichklebeband verbindet Holz und Schleipapier, lässt sich aber auch leicht wieder abziehen,
so dass man schnell wechseln kann.

Balsa-Schleife 2.JPG


Schnell mal wechseln muss man, denn man braucht immer schön scharfes Papier. Besonders wenn
Leimfugen mitgeschliffen werden. Ansonsten drückt man sich den Kleber ins Holz und/oder schleift ihn
heiß. Das führt dann dazu, dass sich die Leimfugen später wieder aufwerfen. Was man besonders
beim Folienfinish nachher sehr gut sieht. Und so was nennt man: Baufehler.

Scharfes Papier und ohne Druck schleifen, Harzen etwas Microballons zusetzen, Weißleime (eigentlich)
vermeiden, besonders solche, die Beschleuniger enthalten, also hydroskopisch sind und später aufquellen,
z. B. Ponal 'Express'.

Balsa-Schleife 3.JPG


Kurzum: Ein gutes Finish fängt schon mit dem Schleifen an. Das mal dazu. ;)


Wenn der Rumpf hinten verschliffen ist, kann er zusammen. Die Spanten passen alle
sehr schön. Verklebt habe ich den Rumpf in einer Jig und auf dem Plan, damits auch schön
gerade wird. Zuvor habe ich noch den Austritt für die Bowdenzüge hinten im Rumpf vorbereitet,
damit die schön gerade aus dem Rumf kommen und keine unnötigen Radien und somit Reibungen
entstehen. Dazu später etwas mehr.

Scalehobbyshop Yuga 7.jpg


Das Verkleben geht bestimmt auch ohne eine solche 'Vorrichtung'. Nur muss man beachten, dass das
Rumpfboot vorne etwas "auf macht"; da ist ein schicker Schwung drinne. Bedeutet, der zwote Spant
ist etwas breiter als der Erste und Dritte. Vielleicht kann man das hier sehen:

Therma Studio Yuga 9.JPG


Ohne Vorrichtung würde ich deshalb den ersten Spant erst später einkleben, wenn die anderen
Spanten bereits ausgehärtet verklebt sind. Sonst wird das wahrscheinlich ein Gewürge.
 

otaku42

User
Um eine kleinere Schleife herzustellen, verwende ich oft so Rührstäbe für ein paar Cent aus
dem Baumarkt. Die haben eine geeignete Abmessung und sind zwar aus massiv Buche, aber man
findet auch gerade Exemplare, wenn man etwas schaut.
Schöne Idee für diese Grösse - muss ich mir merken, denn das dürfte günstiger sein als die 1m-Leiste aus dem Bastelabteilung (ebenfalls im Baumarkt), die ich für sowas bisher hergenommen habe.

Wer es noch kleiner braucht: aus der Eistruhe, die mittlerweile auch im Kassenbereich vieler Baumärkte zu finden ist, ein Magnum oder ähnliches mitnehmen, auf dem Heimweg verdrücken, und dann den Stiel nach der von Alemao beschriebenen Methode bekleben.
 
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