Gelcoat - vergilbt das Material immer?

Habe ein paar Frage zum Gelcoat an die Experten, oder an diejenigen die sich damit auskennen.

Ich möchte Gelcoat als erste Schicht in die Form streichen. Nun liest man ja immer wieder, dass Gelcoat vergilbt.

Ist das tatsächlich und immer so, und wenn ja wovon hängt das ab?

Kann man sagen, dass soetwas nach drei, vier Jahren o. ä. passiert?

Beobachtet man das Vergilben beim weissen Gelcoat auf Epoxybasis, beim Material auf Polyestherbasis oder bei beiden?

Ist UP Vorgelat oder Schwabbellack zum Beispiel von R&G das Gleiche wie Gelcoat?

Danke euch für eure Tipps,

Robert
 

Gideon

Vereinsmitglied
Gelcoat = Thixotropiertes und farbloses / eingefärbtes Harz, meist auf Basis von EP / UP / VE / PUR, als Deckschicht für die Fertigung von Bauteilen und für den Formenbau.

UP-Vorgelat ist die Bezeichnung von MGS (jetzt Hexion) für ein eingefärbtes, epoxykompatibles UP-Deckschichtharz.


Die unterschiedlichen Eigenschaften einmal im Vergleich:

EP = sehr gute Wasserbeständigkeit / gute chemische Beständigkeit / geringe UV-Beständigkeit / lösungsmittelfrei

UP = schlechte bis gute Wasserbeständigkeit / gute chemische Beständigkeit / gute UV-Beständigkeit / styrolhaltig

VE = sehr gute Wasserbeständigkeit / sehr gute chemische Beständigkeit / gute UV-Beständigkeit / styrolhaltig

PUR = schlechte Wasserbeständigkeit / mittlere chemische Beständigkeit / sehr gute UV-Beständigkeit / lösungsmittelfrei und auch -haltig
 
Gelcoat = Thixotropiertes und farbloses / eingefärbtes Harz, meist auf Basis von EP / UP / VE / PUR, als Deckschicht für die Fertigung von Bauteilen und für den Formenbau.

UP-Vorgelat ist die Bezeichnung von MGS (jetzt Hexion) für ein eingefärbtes, epoxykompatibles UP-Deckschichtharz.


Die unterschiedlichen Eigenschaften einmal im Vergleich:

EP = sehr gute Wasserbeständigkeit / gute chemische Beständigkeit / geringe UV-Beständigkeit / lösungsmittelfrei

UP = schlechte bis gute Wasserbeständigkeit / gute chemische Beständigkeit / gute UV-Beständigkeit / styrolhaltig

VE = sehr gute Wasserbeständigkeit / sehr gute chemische Beständigkeit / gute UV-Beständigkeit / styrolhaltig

PUR = schlechte Wasserbeständigkeit / mittlere chemische Beständigkeit / sehr gute UV-Beständigkeit / lösungsmittelfrei und auch -haltig

Stefan,

ich danke Dir. Damit kann ich schon etwas anfangen.

Wie sind denn die allgemeinen Erfahrungen bzgl. der Zeit bis Gelcoat auf Polyestherbasis vergilbt?

Wäre sehr schade, wenn mein aufwändig gebautes Modell http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/663713-Projekt-MPX-Dogfighter-Clon-oder-wie-daraus-ein-Gl%C3%BChw%C3%BCrmchen-wird bereits nach einem Jahr bräunliche Flecken hat.

Robert
 
giftig aber gut

giftig aber gut

Hallo Robert,

Epoxidharz vergilbt unter UV-Einfluss sehr schnell > schon nach ein paar Wochen sichtbar.

Polyester tut das überhaupt nicht. Weißes Gelcoat unter ständiger Bewitterung wird nach 10-12 Jahren "verkreiden". Es wird stumpf, matt und porös. Ist es dick genug, kann man das wegpolieren.
Vereinzelte braune Flecken könnten je nach Härtersystem auf schlechte Vermischung hindeuten. Härternester können zu Flecken führen. (besonders bei MEKP-Härter)

Viel Erfolg
Andreas

p.s.
Na ja, vielleicht war "überhaupt nicht" zu absolut. Ich korrigiere auf: "erheblich weniger".
 
Wie und wo?

Wie und wo?

Habe jetzt einmal ein wenig gegoogelt, finde leider aber immer nur "Monstergebinde" von mindestens 750 ml :(

Kennt jemand eventuell einen Shop, wo ich kleinere Mengen bestellen könnte?

Und wie verarbeitet man diese Lacke?

Wartet man bis diese vollständig durchgehärtet sind, um dann das Gewebe darauf zu laminieren? Oder muss ähnlich den 2K Autolacken zügig weiter gearbeitet werden?

Robert
 
IMC Lack als Deckschichtalternative

IMC Lack als Deckschichtalternative

Ich meine die IMC Lacke auf PU Basis.

Wie man diese verarbeitet habe ich zwischenzeitlich gefunden. Da steht dann im Datenblatt/Verarbeitungshinweis etwas von innerhalb von 6 Stunden weiter verarbeiten, sonst mit feinen Schleifflies anrauen. Das sollte auch mehrfarbig mit Abklebetechnik machbar sein.

Bleibt nur das Problem der Gebindegröße :( 750 ml scharzer Lack nur für ein paar Zierstreifen? Bei Prosol steht, dass es auch 250 ml Dosen gibt. Aber wo finde ich diese?

Robert
 
Breddermann PU Inmould-Lacke

Breddermann PU Inmould-Lacke

Hallo Robert !

Bitte beim Breddermann-Lack die Verabeitungshinweise beachten, denn anders als andere System muss der Lack mind. 24h ablüften ! Gerne auch länger, Haftungsprobleme traten bei uns bisher nicht auf. Hab mal ein Teststück nach 2 Monaten "ablüften" weiterverabeitet, Null Probleme !:cool:

Gruß
Stefan
 
Hallo !

Danke für den Tipp mit Breddermann. Ich hab noch 2 Fragen:
Wie stark riecht denn der Lack ?
Kann man den Inmould Lack auch auf schon ausgehärtetes Laminat Aufbringen ? (ep)

Viele Grüße und Danke im Voraus,
Sebastian
 
Riecht weniger als Vorgelat aber für den Wohnraum immer noch sehr stark. So wie "Farbe" halt.

Man kann damit grundsätzlich positiv lackieren. Aber das ist doch sinnlos einen "Speziallack" für eine Nischenanwendung für den Standardfall mit nicht optimalen Eigenschaften einzusetzen. Der Lack ist bspw. sehr spröde und besonders gut decken tut er auch nicht.

Positiv lackiere ich mit diesem extrem günstigen Lack. Härter hält geöffnet sehr lange.
https://www.autolackcenter.de/autolack/2k-lacke/avo-2k-hs-autolack-set-1_5-liter-in-ral-farbe.html

Stefan
 
Hallo !

Danke für den Tipp mit Breddermann. Ich hab noch 2 Fragen:
Wie stark riecht denn der Lack ?
Kann man den Inmould Lack auch auf schon ausgehärtetes Laminat Aufbringen ? (ep)

Viele Grüße und Danke im Voraus,
Sebastian

Der Lack riecht ähnlich wie ich es von den kleinen Humbrol- oder Revellfarbtöpchen für die Plastikmodelle erinnere. Nicht besonders stark oder scharf. Der Härter riecht leicht aromatisch, ähnlich dem Geruch den man vom Autolackierer kennt. Das Gemisch ist deutlich angenehmer im Geruch als das Gelcoat auf Polyestherbasis.

Angenehm ist die deutlich längere Topfzeit bei der Verarbeitung als bei Polyesther.

Bin mir sicher, dass der Lack auf jedem Untergrund haftet, also auch auf ausgehärtetem Epoyxd. Allerdings liegt seine Stärke im Verbund mit dem frisch aufgetragenen Epoxyd - siehe oben.

Robert
 
Hallo !

Danke für die Antworten. Ich brauch das ja Primär zum Versiegeln von Motorräumen e.t.c. Da ist so ein kleiner Becher besser.


Grüße !
 

Gideon

Vereinsmitglied
Man kann damit grundsätzlich positiv lackieren. Aber das ist doch sinnlos einen "Speziallack" für eine Nischenanwendung für den Standardfall mit nicht optimalen Eigenschaften einzusetzen. Der Lack ist bspw. sehr spröde und besonders gut decken tut er auch nicht.

Es kommt hier auf das Mischungsverhältnis an. 100 : 25 ergibt einen gut deckenden 2K-Lack mit guter chemischer Beständigkeit. 100 : 50 (noch besser ist 100 : 40) ergibt einen schlechter deckenden, recht spröden und chemisch nicht optimal beständigen Lack, der durch das geänderte Mischungsverhältnis erst epoxykompatibel wird. Das ist das ganze Geheimnis. Der höhere Härteranteil reduziert wiederum die Gesamtkonzentration an Pigmenten, woraus sich auch die schlechtere Deckkraft erklärt.
 
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