Antares von Krick, ein Baubericht

ariel

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Antares

Antares

Hallo,
100%ig so habe ich mir das vorgestellt!! Du bist genau der Prototyp, der sich in solchen Foren tummelt und immer alles besser weis!! Unbelehrbar im Altdeutschen oder neudeutsch beratungsresistent. Herzlichen Glückwunsch zu deinem Motorboot mit Segel!!
Gruß
ariel
 
§ 1 - ariel hat immer Recht.
§ 2 - hat ariel nicht Recht tritt automatisch § 1 in Kraft.

Moin Manfred,

nun weiter zur Antares.
Das mit dem Ausgiessen mit geschmolzenem Blei hätte einwandfrei geklappt und den Schwerpunkt noch etwas nach unten gebracht. Ich habe es auch in kleinen Portionen gemacht. Weiß aber, dass ein Kollege die ganzen dreieinhalb Kilo auf einmal reingegossen hat. Hat auch problemlos geklappt.

Die Umlaufschot sorgt erst einmal dafür, dass die Schnur immer straff auf den Windentrommeln liegt. Es gibt zwar Winden mit einem Gehäuse um die Trommel welches das Runterfallen der Schnur von der Trommel verhindern soll. Wuling gibt's trotzdem. Deswegen auch aufpassen, dass die Schnüre, die von der Umlaufschot zu den Segeln weiterführen, nirgendwo hängenbleiben können.

Und lass Dich wegen des Flautenschiebers nicht nicht kirre machen. Jedes Original hat heute so'n Ding. Warum dann nicht auch ein Modell. Und ich habe schon genug Leute getroffen, die wirklich segeln können. Und froh gewesen wären, wenn sie einen Flautenschieber gehabt hätten.

Gruß
Dieter
 

derfnam

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Moin Dieter,
Ich wollte mal meinen Shadow, ein 3,70 f3j cfk Segler mit Oracover bebügeln, der war himmelblau....
Da habe ich mal die Experten gefragt, wie heiß man das machen darf. 120° hätt ich gebraucht. Man hat mir dringend abgeraten, die Dinger werden bei 60° getempert, und ich sollte keinesfalls drüber gehen. Da habe ich dann zu Oracover lite gegriffen.
So ein Schiffskiel ist natürlich solchen Belastungen nicht ausgesetzt.

Das mit der Umlaufwinde leuchtet ein, aber warum nicht bei dem Großsegel?

Mein Blei liegt 10,5cm hoch im Kiel, 3.2kg. Von außen gegen Licht gemessen.
Wenn du das bei dir mal messen könntest können wir Theorie und Praxis vergleichen.

Grüße
Manfred
 
Hallo Manfred,
in der "Schiffsmodell 01-02 2017" war ein guter Baubericht zur Antares.
In der "Schiffsmodell 01-02 2018" ist der Baubericht zur Ariadne bezüglich Umrüstung auf die optionale Genuasteuerung.
In der "Schiffsmodell EXTRA Minisail Classic", ISSN 0722-7108 findest Du hervorragende Tipps zum Bau historischer Segelmodelle. Insbesondere interessant natürlich die Abschnitte über Segelsteuerung etc.

In meiner Bauanleitung ist der Einbau des Servobrettes auf Seite 8 beschrieben. Ich habe das Deck draufgelegt und mir dann die Stelle markiert wo das Brett hin muss. Einbau laut Anleitung.
Für meine "Rennziegen" baue ich die Segel aus Folie. Das kommt bei der Antares natürlich nicht in Frage. Da ich auch keine Ahnung habe bezüglich Benutzung einer Nähmaschine, habe ich auf den fertig geschneiderten Segelsatz zurückgegriffen. Über die Qualität kann ich nicht meckern (Andere finden auch da bestimmt einen Grund).


Gruß
Dieter
 
Hallo Manfred,

Umlaufschot ja oder nein hat grundsätzlich nichts mit dem Großsegel zu tun. Die kommt dort genauso zum Einsatz. Da das Großsegel an einem Baum gefahren wird, brauchst du von der Umlaufschot aber nur eine Schotleine zum Baum führen. Wenn Du überlappende Focksegel (logischerweise ohne Baum) hast, gehen von der Umlaufschot zwei Schotleinen (je Segel) ab. Je eine für Bb und Stb.
Hier mal ein Beispiel. Allerdings für ein anderes Boot. Ist auch noch nicht fertig, da bisher nur die Umlaufschoten angebracht sind. Vorn die Umlenkrollen. Das ganze kann man natürlich auch einzeln und nicht als Komplettgestell einbauen.
DSCN9429 (FILEminimizer).JPG
DSCN9431 (FILEminimizer).JPG
DSCN9430 (FILEminimizer).JPG

Gruß
Dieter
 

derfnam

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Hi Dieter,
die MiniSail muss ich mir mal besorgen, danke für die Tipps.
Das Servobrett liegt schon passgenau auf den Hölzern.
Meine Frage bezog sich auf das Brett, einfach drauf kleben?
Kannst Du bitte noch die Bleihöhe messen, gegen Licht sieht man das gut, jedenfalls wenn es noch nicht lackiert ist.
Ich möchte ganz gerne meine Kugeltheorie verifizieren.

Grüße
Manfred
 
Moin Manfred,
Bleihöhe messen geht leider nicht mehr. Das Unterwasserschiff ist bereits dunkel lackiert. Deine Theorie wird schon stimmen. Das hat die britische Admiralität schon ausgerechnet. Um rauszukriegen, wie dicht Kanonenkugeln stauen.
Das Servobrett habe ich einfach nur auf die Auflagen geschraubt. Da kann man es später zur Not auch mal wieder ausbauen. Falls die Segelsteuerung doch noch mal auf die andere Variante umgebaut werden soll.

DSCN9797 (FILEminimizer).JPG

Gruß
Dieter
 

ariel

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Antares

Antares

Hallo number5,
deine ausführlichen Hinweise und Bilder sind doch genau das was ich etwas weniger ausführlich beschrieben habe. Aber nicht jeder versteht das.
Deine Anmerkungen §1 usw. sind aber leider völlig überflüssig-ebenso wie dein Hinweis auf den Motor in Originalen. Modelle und Originale sind eben nicht generell identisch-und was den Motor angeht gilt das hauptsächlich für seegängige Schiffe/Boote; Modelle brauchen so etwas nicht per se-wenn man segeln kann.
Gruß
ariel:)
 

ariel

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Antares

Antares

An alle,
die sich über mich beim Admin wegen meiner letzten Beiträge beschwert haben.
Wir leben in einem Land mit Meinungs- und Pressefreiheit, ihr könnt mich jederzeit anschreiben wenn euch Irgendetwas an meiner Meinung nicht gefällt-aber sich hintenrum beschweren, das ist doch sicher nicht die erste Wahl für erwachsene Männer oder!?`
Auch die gezeigte Umlaufschotlösung ist doch materialmäßig erheblich überdimensioniert. Eine 10x10mm Holzleiste mit zwei Langlöchern um immer Spannung auf dem Gewerke zu haben hat sich seit langem bewährt. Aber bei Minisail löst man dieses "Problem" eben anders.
Genau diese Ansichten der zahlreichen Experten in solchen Foren hat z.B. M.Gröning (eines der Gründungsmitglieder der Minisail) ebenso wie die Scharbaum`s bewogen sich von solchen Foren zu verabschieden vor vielen, vielen Jahren. Ihre Kompetenz in Sachen Modellbau ist, wenn man weiß welche und wieviel Modelle in welcher Qualität die drei gebaut haben, sicher unstrittig!!
Ich muss jetzt exakt,viele Jahre später, exakt dieselben Erfahrungen machen. Ich erhebe nicht den Anspruch ihnen das Wasser reichen zu können, aber ich habe insbes. von M. Gröning, der übrigens die Urmodelle der Antares, Ariadne und Ariel an MKP/Krick geliefert hat, sehr viel gelernt-wofür ich ihm sehr dankbar bin. Und genau diese Modelle sind von Experten lediglich verschlimmbessert worden.
Ich werde genauso wie Gröning und Scharbaum einen Rückzieher aus den Foren machen, was die, die sich über mich beschwert haben sicher freuen-aber ich habe kein Interesse mich weiter auf diesem "Niveau" mit den selbsternannten Experten auseinanderzusetzen!!
Gruß
ariel
 

derfnam

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Nabend Dieter,

Mein Abendgebet..........
Alle Schrauben Gesichert, alles klar lackiert, alles mit ECU und Empfänger getestet, alles noch mal nachgemessen. In die Durchführungen Zwirn gefädelt und gesichert.
Was habe ich vergessen?

IMG_20180131_145316_.jpg

Den Steg vorne brauch ich da der Rumpf dort zu breit war.

Die Umlaufschot, ja ein bisschen schwer getan habe ich mich das Ding zu verstehen. Die Mechanik war mir immer klar, aber deren Wirkung nicht.
Wenn ich mich nicht irre hält sie das Schothorn unten, bei der einfachen Schot fliegt es frei. Richtig?

Danke für die Bilder, hast Du die nachträglich hochgeladen?

@Ariel: ich bau den Motor wieder aus, damit Du deinen Frieden hast.

Grüße
Manfred
 

ariel

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Antares

Antares

Manfred,
sorry-schon wieder ein Mißverständnis:
Es ist dein Boot und somit allein deine Entscheidung wie du es ausrüstest!!
Ich habe nur in meinen Segelboot noch nie einen Motor gebraucht-mir ist aber nicht entgangen, dass die meisten das für unbedingt erforderlich halten.
Jeder tut das, was er für richtig hält. Die Ausführungen zu Umlaufschot aus Holz mit 2 Langlöchern stammen übrigens von M. Gröning-nicht von mir, habe damit aber immer sehr gute Erfahrungen gemacht.
Hoffe jetzt nicht wieder jemandem ungewollt auf die Füße getreten zu haben.
Gruß
ariel
 
Ach ja, dieses ich-weiß-es-aber-besser-und-alle-anderen-sind-unter-meinem-Niveau-Getue geht mir auf den Sack, insbesondere, wenn damit solch Bauberichte zerschossen werden. Nehmt euch mal alle nicht so wichtig. Wir reden hier über Schiffsmodellbau. Auch wenn es sich um die älteste Form des Modellbaus handelt, wird sich die Erde auch ohne uns weiterdrehen. Möge doch bitte jeder die Modelle bauen, die ihm gefallen und das so wie er es kann und möchte. Das was die Scharbaums machen ist eine ganz andere Liga, aber auch nahe am Verrücktsein ;)

Ob die Modelle von Gröning nun die besseren Ausführungen waren, kann ich nicht beurteilen. Was mir nur auffällt ist, dass mir die Dimensionen von Mads und Bäumen etwas "spargelig" wirken. Nicht, dass sie unterdimensioniert sind, aber im Vergleich zu Originalen wirken sie einfach nicht gut.

Manfred, ich finde Deinen Bericht bisher sehr gut. Du zeigst die Schwächen des Bausatzes, so dass andere davon lernen können. Das ist in meinen Augen Sinn und Zweck eines Forums. In Bezug auf Motoren in Seglern muss ich ariel aber zustimmen. Bis auf meine kleine Dana haben alle meine Segler auch keinen Motor und es geht definitiv ohne. Den Motor jetzt auszubauen ist Blödsinn, es sei denn Du bist so konsequent und baust die Welle wieder aus und erstellst ein neues Ruder ohne Aussparung für den Prop.

Ich verfolge auf jeden Fall weiterhin gespannt diesen Bericht. Hätte ich mehr Platz, würde hier sicher auch ein Bausatz der Antares liegen, welcher für mich aber auch nur Grundlage wäre, um eigene Ideen umzusetzen. So würde ich auch in dem Falle das Deck mit schmaleren Planken belegen, da mir der Übergang zwischen beiden Hälften nicht gefällt und die Dimensionen der Planken einfach nicht stimmig wirken, ebensowenig die Königsleisten. Aber das ist reine Geschmackssache.

Jetzt erst einmal weiterhin gutes Gelingen!

Gruß
Jörg
 
Sehr schönes Modell- hätte ich nicht so viele Baustellen im Bastelkeller würde ich es glatt kaufen.

Freue mich, dass der Baubericht weitergeht.

Und was den Motor angeht: Habe in meinem letzten Modell auch einen eingebaut. Einfach weil das Original auch einen hat. Nicht, weil man ihn braucht.

20170312_113525.jpg
 
Moin,
natürlich kann man das Gestell für die Umlaufschoten leichter bauen. Ich wollte damit Manfred auch nur das Prinzip zeigen. Im Übrigen ist das Gestell für ein Modell, das eh etwas Ballast braucht. Da kommt es auf Leichtbau nicht an und man kann verwenden was man an Material so rumliegen hat. Und die Größe wurde so gewählt, das es sich jederzeit als ganze Einheit wieder ausbauen lässt.
So etwas geht bei der Antares natürlich nicht so einfach. Ist ja auch nicht vorgesehen. Da muß man vorn schon eine Halterung für die Umlenkrollen in den Rumpf einbauen. Oder eins der teleskopierbaren Gestelle bauen. Falls es durch die Decksöffnungen der Antares passt. Habe ich nicht ausprobiert.
Aber egal welche Lösung man wählt. In jedem Fall sicherstellen, dass sich die Schnüre im Rumpf nicht verheddern.

Sicherlich lässt sich an jedem Baukastenmodell etwas verbessern. Das liegt m.E. hauptsächlich daran, dass es ein bezahlbares Objekt werden soll. Einen Baukasten, der keine Wünsche mehr offen lässt was Ausführung und Materialqualität angeht, wird kaum jemand kaufen. Für einen versierten Modellbauer ist er somit eine brauchbare Grundlage um darauf ein exellentes Modell zu erschaffen. Wer nicht so viel Erfahrung hat, oder gar Einsteiger ist, baut das Modell eben so wie er es kann und wie es konzipiert ist. Ich sehe absolut keinen Grund, deswegen alles zu kritisieren was er tut.

Gruß
Dieter
 

derfnam

User
Der Motor, ohjeohje........

Der Motor, ohjeohje........

Hallo Zusammen,

Ich freu mich wie ein itsch über das rege Interesse an meinem Projekt!!
Der nächste Schritt ist das Verkleben des Decks auf dem Rumpf. Wenn das klappt hat, bestell ich den Takelsatz.

Der Motor:

Da ich ebensowenig Ahnung vom Schiffsbau wie vom Segeln habe und das Modell, wenn es fertig ist, ca 600€ verschlungen hat, ist für mich der Motor mandatorisch.
PUNKT!!!!
Die Jungfernfahrt wird vermutlich auch noch an einer Angelschnur erfolgen.......

Die Umlaufschot habe ich immer noch nicht wirklich verstanden.
Ich versuch mal mein Verständnis zu beschreiben:

Bei der einfachen Schotführung kann das Schothorn einen vertikalen Kreis beschreiben.
Bei der umlaufenden Schotführung kann das Schothorn eine vertikale Ellipse mit den Brennpunkten der äußeren Führungen beschreiben.

Ist das richtig?

Ganz dolle Grüße
Manfred
 

DUCDUC

User
Hallo Manfred,

so richtig verstehe ich Deine Probleme mit der Umlaufschot nicht, obwohl ich als Heliflieger bei meiner ersten Yacht auch Verständnisprobleme hatte.

Ich versuche mal es zu beschreiben wie es bei meiner Elan 431 (Dream43) ist.

Die Winde sitzt hinten im Rumpf und hat eine doppelte Seiltrommel.

Die Umlaufschot wickelt ein Seil mit Hilfe einer vorn platzierten Umlenkrolle von der einen Seilscheibe auf die andere.

Dazu benötigt man eine Aufhängung der Umlenkrolle mit Längenausgleich, bedingt durch den sich ändernden Umfang der Seiltrommeln beim Wickelvorgang.

Die Umlaufschot bleibt so immer straff.

Wenn ich nun Fock und Großschot an einem Punkt der Umlaufschot befestige , kann ich beim Fahren der Umlaufschot sehen, wie sich die diese Schoten von hinten nach vorne und umgekehrt bewegen.

Die beiden Schoten bewegen sich dabei zwischen Winde und Umlenkrolle.

Keinesfalls dürfen die Schoten dabei auf die Seiltrommel mit aufgewickelt werden oder über die Umlenkrolle auf die andere Seite der Umlaufschot gezogen werden.

Angenommen, die Winde und die Umlenkrolle sind 60cm von einander entfernt, ist dies der maximale Weg, den Fock- und Großschot fahren können.

Eher weniger, sagen wir mal 58cm, aber das ist unwichtig.

Jetzt machen wir mal einen Sprung auf das Deck des Bootes.

Dort sieht man die zwei Austrittspunkte der beiden Schoten.

Die Fockschot tritt vor dem Mast aus, die Großschot kurz dahinter.

Würden beide Austrittspunkte vor oder hinter der Einheit "Winde/Umlenkrolle" liegen, wäre schon alles fertig, aber dazu reicht die Rumpflänge nicht aus.

Die Austrittspunkte der Schoten aus dem Rumpf liegen eigentlich immer irgendwo zwischen Winde und Umlenkrolle der Umlaufschot, wenn man von oben auf das Boot schaut.

Daher benötigst Du unter Deck noch eine weitere Umlenkrolle, praktischerweise einen Doppelblock (weil zwei Schoten), den Du nun vor oder hinter die Einheit "Winde/Umlenkrolle" anbringst.

Dort werden die beiden Schoten durchgeführt und dann durch die Austrittspunkte an Deck geführt.

Andernfalls sähe es nämlich so aus, dass die Fock- und Großschot beim fahren der Winde erst aus dem Rumpf austreten, also länger werden würden, dann aber sobald der Anknotpunkt dieser beiden Schoten die Austrittspunkte am Deck kreuzen würden, wieder in den Rumpf eingezogen werden würden.

Wo Du diese zusätzliche Umlenkrolle anbringst (vorne oder hinten), hängt davon ab, wie die Platzverhältnisse im Rumpf sind, bzw wo ich später noch dran komme.

Die Bedienung sieht nun so aus:

1. Die Schoten stehen mit ihrem Anknotpunkt kurz vor der Winde (alternativ, je nach dem ob die zweite, zusätzliche Umlenkrolle vorne oder hinten ist: kurz vor der Umlenkrolle)

Dabei sind sie Segel dichtgeholt, sie stehen in Rumpfmitte.

2. Die Schoten stehen mit ihrem Anknotpunkt kurz vor der Umlenkrolle (alternativ, je nach dem ob die zweite, zusätzliche Umlenkrolle vorne oder hinten ist: kurz vor der Winde)

Die Schoten sind aufgefiert, dass heisst, der Wind kann die Segel auslenken.

In meinem Beispiel befindet sich die zusätzliche Umlenkrolle vor der Umlenkrolle der Umlaufschot, wie Du sicher selbst erkannt hast.

Ich hoffe, dass ich Deine Verständnisprobleme richtig erkannt habe und Dir diese Erläuterung hilft.

Jetzt kommt noch ein Knackpunkt hinzu:

Da beide Schoten den gleiche Weg fahren, müssen die geometrischen Verhältnisse der Ansteuerung auch für beide Segel gleich sein, damit Fock und Groß über den gesamten Verstellweg gleich sind.

Dies erreicht man über direkte Ansteuerung der Schothörner oder über Umlenkungen auf Deck, dürfte bei einem Bausatzmodell aber vorgegeben sein.


Gruß Jürgen
 
Moin Manfred,

das Schothorn ist eine Ecke des Segels. Ich erkenne nicht, wie das Kreise oder Ellipsen beschreiben soll.
Eine Umlaufschot ist eine Schnur, die von der einen Wintentrommelhäfte über eine Umlenkrolle zur anderen Windentrommelhälfte führt. Dreht sich die Windentrommel, wird die Schnur von der einen Trommelhälfte abgewickelt und gleichzeitig auf die andere Trommelhälfte aufgewickelt.
An dieser Umlaufschot wird die Schot befestigt die das Segel betätigt. Sie führt durch eine Öffnung im Deck zum Segel. Je nach Drehrichtung der Winde wird diese Schot gefiert oder dichtgeholt. Beim Großsegel ist die Schot am Baum befestigt. Wird die Schot, bei entsprechender Drehrichtung der Winde, gefiert, wird der Baum freigegeben und das Segel kann sich weiter öffnen. Ändert sich die Drehrichtung der Winde, wird die Schot wieder unter Deck gezogen und der Baum in Richtung Schiffsmitte gezogen.
Wenn Du an beiden Seiten der Umlaufschot eine Schot befestigst, wird beim Arbeiten der Winde immer eine Schot gefiert und gleichzeitig die andere Schot dichtgeholt. Das wird bei originalgetreuen Nachbauten dazu genutzt die (üblicherweise) überlappenden Segel auf die andere Seite zu ziehen. Dazu müssen die Schoten dann natürlich von den Seiten her ziehen.

Alternativ kann man von jeder Trommelhälfte aus die Schnur direkt an Deck führen. Das ist aber eine sehr unsichere Sache und klappt, wenn überhaupt, nur mit einer gekapselten Windentrommel. Weil sonst die lose Schnur einfach von der Trommel fällt.
Die losen Schnüre im Boot sind dann sowieso ein Problem. Es muss Sorge getragen werden, dass sich da nichts verheddert. Die Umlaufschot ist straff gespannt (durch die federnd gelagerte Umlenkrolle. Manche Winden haben auch Federn in den Trommeln integriert). Die Schnüre, die von der Umlaufschot an Deck führen, werden aber nur durch den Zug der Segel gespannt. Und der fehlt bei schwachem Wind oft. Und dann fallen die Schnüre im Boot nach unten. Und wehe da ist was, wo sie sich festhaken können. Dann tun sie es auch.
Bei den Regattabooten hilft man sich, indem man die Schoten beispielsweise durch einen Gummizug an Deck zieht und sie unter Deck so immer gespannt bleiben. Bei den originalgetreuen Nachbauten ist das wegen der Optik natürlich ein "no go".

Gruß
Dieter

Da war jemand schneller.
 

derfnam

User
Danke für eure Ausführungen!

Die Mechanik ist mir schon klar, aber die Wirkung.

Ich versuchs mal:
Unter Deck ist klar.

Die Schoten haben eine bestimmte feste Länge und laufen von dem Trommelseil Steuerbord durchs Deck an einer Steuerbord gelegenen Öffnung zum Schothorn, dort fixiert, durch das Deck an Backbord und dann zum Trommelseil Backbordseitig.
RICHTIG?
Diese beiden Öffnungen bilden dann die Brennpunkte einer Ellipse auf der das Schothorn laufen kann.
Eine Ellipse malt man mit einem geschlossenen Band über zwei Stöcke und mit einem Stift strafft man das Band und fährt einmal rum.
Wenn das so richtig ist hat das Ding 3 Eigenschaften:
1. Man kann rückwärts Segeln(Scherz), oder bei Rückenwind (vor dem Wind heißt es wohl) die Segel in den Wind stellen.
2. Durch den Abstand der Schoten wird das Schothorn mehr nach unten gespannt als bei der einfachen Schotführung.
3. Bei einer Wende müssen die Segel gefahren werden, was bei der einfachen Version nicht notwendig ist.

Jetzt bin ich gespannt ob das so stimmt.

Grüße
Manfred
 
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