Wickelschema 2-Draht so möglich? (12N10P) Align 700M gekürzt

Hallo zusammen,

ich mache gerade meine ersten Wickelerfahrungen. Testmotor wickeln mit 0,6mm Draht und so funktioniert schon.

Nun möchte ich für meinen 4/5 einen richtigen Motor wickeln.
Es ist ein gekürzter Align BL-700M. (12N 10P)

Mit 4+5 Windungen in YY sollte ich auf die angestrebten ~900kV kommen.
Also habe ich voller Motivation mit 1,6mm Draht begonnen. Das sollte laut Aussage und Fotos in Heliforum gut machbar sein. Nach 3 Windungen hatte der Spaß ein Ende. :)
Ich habe nun wirklich größten Respekt vor den ganzen Profis, welche Bilderbuchwicklungen mit 1,6 1,8 und sogar 2mm Draht zaubern. :eek: Vielleicht kann ich das ja auch irgendwann mal.

Ich habe beschlossen den Motor mit 2 Drähten 1,25mm parallel zu Wickeln. Nach ein bisschen Probieren stellte sich heraus, dass das mit dem "Zahnsprung" und generell der 2. Zahn irgendwie nicht so gut klappt.
Nach ein wenig überlegen kam mir folgende Idee:
Warum beide Zähne parallel bewickeln? Einfach auf jeden Zahn 9 Windungen drauf und dann richtig parallel schalten und fertig.?
Also so in etwar: (oben Standard; unten aufgeteilt)

20180205152855_00001.jpg
Funktioniert das? Drahtwiderstand ist der selbe, vom Feld her sollte es auch passen.
Wenn ja: Warum quälen sich alle mit so dicken Drähten?:confused:

Vielleicht kann mich jemand erleuchten.
Danke und LG
Richard
 
Hi,

Zuerst die schlechte Nachricht: leider funktioniert die Methode die du dir da überlegt hast so mit den benachbarten Zähnen nicht. Das Problem ist , dass die benachbarten Statorzähne versetzt zu den Magneten stehen. Heist es wird erst in einem Zahn durch den Magnetischen Fluß eine Spannung induziert und dann zeitlich etwas später in dem anderen Statorzahn. So , solange nur mit dem gleichen Vorzeichen eine Spannung induziert wird würde es ja noch gehen, da durch die Parallelschaltung ja eh in beiden Spulen sich die Spannung ergibt. Aber wehe wenn jetzt der eine Statorzahn schon in das nächste Magnetfeld einläuft das jetzt aber eine gegenläufige Spannung Induzieren will . Dann gibt es Kleinholz ,denn die Spannungen der beiden Statorzähne arbeiten jetzt gegeneinander .. Nö leider nicht Gut.
Also kommen wir zur besseren Nachricht : Es geht schon wenn Du dir von den Statorzähnen die Suchst die genau Positionsgleich unter den Magneten stehen. Das können auch Statorzähne sein die Positionsgleich aber mit umgekehrten Magnetpol beaufschlagt werden. Diese Statorzähne darfst Du egal in Reihe oder auch Parallel verschalten. Beim 12 N 10 P sind das zb. die genau gegenüberliegenden Statorzähne. Auf deinem Bild etwas verwirrend da du unten eine falsche Magnetpolung angeklebt hast. Also der obere Statorzahn bei 12 Uhr wird recht rum gewickelt und der untere Statorzahn bei 6 Uhr wird links herum gewickelt . Die darfst du nun Verschalten wie Du willst. Noch etwas um dünnere Drähte zu wickeln mach nicht die Stern verschaltung sondern wickle in Dreieckverschaltung . Für die gleiche KV Drehzahl benötigst Du damit pro Statorzahn um den Faktor 1,7 mehr Windungen aus Dünneren Draht , was ja leichter zu wickeln geht. Also statt 9 Windungen benötigst Du dann knapp 16 Windungen mit dann fast halb so dicken Drahtdurchmesser( ganz grob) Sind ja nicht genau doppelt so viele Windungen sondern nur Wurzel aus 3 als mal 1,72 als Unrechnungszahl.
Warum quälen sich da einige ? Weil sie ganz einfach keine Anhung haben .
Die Y Verschaltung verzeiht Motorbauliche Unkorrektheiten wie ungleiche Luftspalte oder Magnetpositionen ect. Eine gut Knstruierte Maschine hat damit aber ehr keine Probleme weshalb die Dreiecksverschaltung die Erste Wahl darstellt.

Viel Erfolg beim Speeden
Happy Amps Christian
 
Morgen Christian und Andreas,

Super. Danke euch für die Antworten. Ist zwar nicht das, was ich hören wollte aber naja... Das Leben ist kein Wunschkonzert. Müssen eben die 3 Zähne die schon fertig sind wieder runter.:rolleyes:

Nochmal für mich zum Verständnis:
Es geht nicht, da bei unterschiedlicher Magnetpolung (also Glockenstellung wie in meinem Bild) in einem Zahn eine positive und im anderen eine negative Spannung induziert wird. Über meine Parallelschaltung also ein wunderschöner Kurzschluss. --> Auch ohne Steller wäre der Motor eine funktionierende Bremse.

Und bei der LRK Bewicklung (also jeder 2. Zahn bei 12N) ist im Prinzip alles egal.

Wegen meinem Motor müsste ich mir also was anderes einfallen lassen. Mit Zahnsprung bringe ich keine 9x1,25mm auf jeden Zahn.

Also anstatt 4+5YY wären dann 7+8D ungefähr die gleiche KV.?

Der Strom muss aber dann von Phase zu Phase durch 30 Windungen 1,25mm Draht. Innenwiderstand?

Danke nochmal und schöne Grüße
Richard
 
Hallo Richard.

Bei einer Sternschaltung fließt der Strom immer durch doppelt so viele Spulen wie bei der Dreieckschaltung, dadurch ist der Widerstand auch höher als bei der Dreieckschaltung. Bei gleicher Wicklung ungefähr das 2,5-3 fache.
Auch wenn du nun bei der Dreieckschaltung mehr Windungen mit dünneren Draht machst, ist der Widerstand (bei etwa gleichem Füllungsgrad des Stators) trotzdem noch geringer, da bei der Dreickschaltung der Strom nur duch halb so viele Spulen muss wie bei einer Sternschaltung. Auch ist der Motor trotz dünneren Draht belastbarer , ca. um 30% mehr. Immer vorausgesetzt bei gleichem Füllungsgrad des Stators und so gewickelt das beide Varianten die gleiche KV haben.

Und ob du nun mit einem dicken Draht oder 2 dünnere Drähte parallel wickelst ist wurscht. Manchmal ist es auch sinnvoller zwei dünnere Drähte parallel zu wickeln, a: es geht etwas einfacher, und b: man bekommt eventuell mehr Kupfer zwischen die Zähne.
So war das auch bei mir, mit einem dicken Draht hatte ich drei mal hintereinander einen Statorschluss fabriziert, war doch etwas zu eng. Ich habe dann zwei dünnere Drähte parallel gewickelt, auf anhieb ohne Statorschluß und nebenbei mit einem besseren Füllungsgrad ;).
Theoretisch bekommt man mit mehreren dünneren Drähten parallel mehr Kupfer in den Motor, aber eben nur theoretisch. Bei mehr als zwei parallelen Drähten habe ich schon Probleme die sauber nebeneinander gewickelt zu bekommen.


Gewickelt mit 2 x 0,95mm = 2 x 0,709mm² = 1,418mm². Mit 1 X 1,32mm = 1,368mm² hatte ich drei Fehlversuche.
Nebenbei ist der Gesamtquerschnitt mit dem 2 X 0,95mm Draht um 3,65% höher.
RIMG2052.JPG


Sromfluss Stern vs Dreieck, Ich hoffe es ist nicht zu unübersichtlich.

Wicklung D 12N14P-Stern-2.jpg Wicklung D 12N14P-Dreieck-2.jpg


Gruß Andreas
 
Genau.
Doppelstern (YY) hat aber nochmals weniger Innenwiderstand als D und daher nochmal 15% höhere KV.

Dein Motor sieht sogar auf der Verschaltungsseite schön aus. Machst du den Zahnsprung am Zahnfuß?
Ich verliere immer ziemlich viel Platz beim Zahnsprung, wenn ich mit 2 Drähten parallel wickle.

LG
 
Hallo.

Es passte gerade so das ich in 2 Lagen einmal rauf und runter wickeln konnte.
Eine Spule (= 2 Zähne) ist mit 13 Windungen gewickelt, also 7 + 6 Windungen.
Auf dem folgendem Bild kann man gut sehen das die Zähne abwechselnd mit 7 und 6 Windungen gewickelt sind.
Das passte bei dieser Wicklung gut, so konnte ich besser den Wickelraum nutzen.
Und dieser Motor wurde in Delta verschaltet, es ist ein Hyperion ZS4035-12 , 12N14P.
Ich hätte Ihn auch genau so gut in Stern verschalten können, was ich immer noch machen könnte.
Es ist dem Motor doch egal ob ich die Drähte innerhalb oder ausserhalb des Motors in Stern oder Delta verschalte,
Bei einigen Lehner-Motoren (Innenläufer)kann man das, und Torcman hatte (oder hat noch?) auch mal einen
Aussenläufer im Angebot wo alle 6 Phasenenden rausgeführt waren und man selbst verschalten konnte.

So habe ich den Motor bekommen, Ursache waren lose Wicklungsstränge die zwischen Stator und Glocke gekommen sind.
Deshalb vergiesse ich nach erfolgreichen Probelauf die Wicklung soweit , das sich der Draht nicht mehr selbstständig
machen kann.

RIMG2000.JPG RIMG2002.JPG RIMG2076.JPG RIMG2053.JPG


Gruß Andreas
 
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