AUF LEISEN SCHWINGEN - Raubvogel mit unsichtbaren Motorantrieb

Hallo,

ich bin sehr experimentierfreudig und habe die Idee einen Milan im Maßstab 2:1 , also doppelt so groß wie das Original (die haben eine SpW zwischen 170 und 180cm) mit einem versteckten Motor zu bauen. So soll das dann mal aussehen und hören sollte man den Motor auch nicht. :D
Es soll ein Motorsegler mit sehr guten Thermik-Flugeigenschaften werden. :rolleyes:

Das Profil ist ausgewählt und das Konzept steht. Zwischen den Schulterblättern soll ein ummantelter 3-Blatt Druckpropeller über den Schwanz blasen.

Oh je, hört sich ja versaut an :o , aber so soll es sein. Der breite Schwanz des Milan soll die Propellergeräusche nach oben lenken.

Eine Verbrenner- und eine Elektroversion sind geplant. (an den Moderator: wäre schön, wenn beides hier beim Thema Motorflug bleiben könnte)

Einen lieben Gruß an Alle, die auch noch an ihren Träumen arbeiten. ;)

Proj motor Raubvogel 01.PNG

Proj motor Raubvogel 02.PNG

Proj motor Raubvogel 03.PNG
 

Peter2

User
Nur so als Anregung: Alfons Gabsch (Nurflügelteam) hat in den Rumpf seines Falken einen Impeller eingebaut -> leises Rauschen, nicht sichtbar.
LG
Peter

Falke_4.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Papa14

User
Das Profil ist ausgewählt und das Konzept steht.
Einen Motor hast du ja schon ausgesucht - oder besser gesagt ein Motörchen. Hast du auch schon das Abfluggewicht durchgerechnet? Durch die hohe Flügeltiefe und den doch eher bulligen Rumpf wirst du bei den angepeilten 3,5m Spw. nämlich ein ordentliches Gewicht zusammenbekommen. Was wiegt denn ein Nuri in der Größe, 7, 8 Kilo ... 10 Kilo ... ? Da muss dann schon ein ordentlicher Antrieb her, der erfordert wiederum ordentliche Akkus, das erhöht wiederum das Abfluggewicht. Verstehst du, worauf ich hinaus will? ;)
 
Hallo Peter,

ich danke Dir für den konstruktiven Beitrag. Der Rumpf wird mit 28cm Durchmesser tatsächlich sperrig, ist aber super strömungsgünstig. Die Spannweite ist 3,5m und die Fläche am Rumpf 40cm tief. Die Bauweise wird superleicht. Ich rechne mit einer Flächenbelastung unter 32g/dm². Wer sich noch an den ersten Graupner "Amigo" erinnert, kann sich vorstellen war machbar ist. Meinen habe ich Ende der 60er Jahre mit einem COX Motoraufsatz geflogen. Der Amigo hatte ohne Motor eine Flächenbelastung von 22g/dm2 mit Motor über 28g/dm²und stieg ganz gut. Der COX hatte, wenn ich mich richtig erinnere, nur 0,8ccm Hubraum (oder 0,33 ?).

Eine Herausforderung wird es trotzdem, aber das macht es ja spannend!

Das größte Problem sehe ich bei der Schwerpunktlage. Eine Schnautze ist praktisch nicht vorhanden... der Schnabel wird ein Bleiklotz; direkt dahinter müssen 4 x Akkuzellen, welche dann für über 30 Minuten Antriebsflug reichen werden, so war die erste Planung, nachdem ich den Schwanz aufgebaut hatte. Der dient jetzt nur als Vorbild für eine leichtere Konstruktion. Der Rumpf wird aus dünnem GfK, nur die Unterseite durch innenliegende Rippen verstärkt. Die Flügel bekommen ein Göttinger Profil für gutes Steigen mit max. Ca-Wert 1,3 und werden aus Balsa aufgebaut.

Ich will unter 4,8 kg bleiben, denn das Motörchen macht nur 1600g Schub. Alternativ kommt noch ein 4,1ccm Zweitakt Methanoler zum Einsatz. Vorteil sind die Ummantelung (bis zu 30% mehr Schub) und das verlustfreie Abfließen der beschleunigten Luftströmung.

Mal sehen ... es bleibt spannend! ;)
 

Papa14

User
Wer sich noch an den ersten Graupner "Amigo" erinnert, kann sich vorstellen war machbar ist. Meinen habe ich Ende der 60er Jahre mit einem COX Motoraufsatz geflogen.
Ja, mit einem 1,5er Cox ist der Amigo ausgesprochen gut gegangen. :D
Scherz beiseite, der musste mit einem guten 0,8er geflogen werden, am besten dem TeeDee mit Kurbelwellensteuerung. Die kleinen mit Flatterventil waren eher so bei Dandy-Größe zuhause.

Aber den Amigo hat man mit einem Schupfer aus dem Handgelenk gestartet, ein fast 5kg Nurflügler ist da ein ganz anderes Kaliber. Mit 1,6kg Schub bist du da nicht gerade auf der sicheren Seite, einen Handstart kriegst du da nicht hin. Im Vergleich dazu: meine ASW22 mit dem selben Gewicht hat einen Getriebemotor mit ca. 6kg Standschub - und den braucht's auch für einen Handstart. Und ein Nuri startet sich wesentlich schwere, ohne Startwagen wirst du da nicht auskommen.

Just my 2 Cents
 
Hallo Peter,

Entschuldigung, aber da verwechselst Du etwas. :confused:

Wenn deine ASW 4,8 kg Masse hat und 6 kg Standschub für einen sicheren Handstart braucht, dann hältst du deine Hand zu still. :D

Wenn ich einen Handstart mache :D laufe ich drei Schritte :D und bewege meinen Arm mit dem Modell :D im Schwung nach vorne :D und lasse dann den Flieger bei Gleitgeschwindigkeit los. :cry:

:D :cry: :D :cry:

Hu hu, ich krieg keine Luft mehr. :mad::mad::mad:
 
Hallo Gemeinde,

hier einige Bilder vom Konzept, vom Leitwerk (ist noch etwas zu schwer, baue es daher nochmal deutlich leichter) und vom Urmodellbau des Rumpfes.

Milanie Skizze.PNG

IMG_0300.jpg

IMG_0317.jpg

IMG_0321.jpg

IMG_0336.jpg

IMG_0340.jpg

IMG_0338.jpg

Ich hoffe jetzt kann man sich das Ganze so etwas vorstellen.

Liebe Grüße
 

Papa14

User
Wenn ich einen Handstart mache :D laufe ich drei Schritte :D und bewege meinen Arm mit dem Modell :D im Schwung nach vorne :D und lasse dann den Flieger bei Gleitgeschwindigkeit los. :cry:
Nun, ich wünsche dir, dass du nicht irrst. Das ist ein schönes Projekt, aber m.M.n. unterschätzt du die Masse, die wirfst du nicht so ohne weiteres auf Gleitgeschwindigkeit.
 
Hallo Peter,

jetzt mal ohne Häme..... :(

Es ist richtig, sich bei einem solchen Objekt Gedanken wegen des Startes zu machen. Das ist sicherlich nicht so einfach. :confused:
Einen 28 cm dicken Rumpf klemme ich ja nicht zwischen meine Finger. Ich habe zuerst auch an einen Startwagen gedacht, doch dann muss das Motörchen den Wagen auch noch beschleunigen und den Widerstand des Geländes und Gras überwinden. Das geht also nicht. Wie ich oben schon schrieb, wird der Rumpf aus GfK mit einer innenliegenden stabilen Längsrippe. Rechts und links davon kommen kleine federbelastete Klappen durch die ich den Rumpf kräftig am Spant anfassen kann. Nach dem Abwurf schließen sich diese Klappen.

Bei 33g/dm² Flächenbelastung und einem Ca max Wert von 1,3 (wg. der großen Reynoldszahl) errechnet sich die minimale Gleitgeschwindigkeit mit genau 6,5m/s.
Das sind 23,4 km/h, da muss ich also weder sprinten, noch einen Arm wie ein Speerwerfer haben.

Ich glaube das klappt, sonst bekommst Du eine große Flasche Sekt von mir. ;)

Einen lieben Gruß von mir
 

Carthago

User
Hallo, sieht super aus was Du da baust ! Ich hab auch was ähnliches, einen etwas vergrößerten Bussard (2,20m) von Franz Fischer. Der Bauplan war seinerzeit - ich glaube 1984 in der FMT. Es macht Reisenspaß damit mit anderen Raubvögeln die Thermik auszukreisen. Ich wurde auch schon öfter von eifersüchtigen Milanen attackiert ! :D
Wie heißt Du übrigens mit Vornamen ?
 

StephanB

Vereinsmitglied
Klasse, gefällt mir sehr gut.
Die Frage ist, ob der Vogel bis zum zweiten Septemberwochenende flugbereit ist. Dann könntest Du den Vogel nämlich auf der Inter-Ex in Vaihingen/Enz zusammen mit Alfons Gabschens Falken steigen lassen. :D

Wie wärs?
Gruß
Stephan
 
Bin nicht gern der Bedenkenträger bei so einem interessanten Projekt, aber ein paar Fragezeichen habe ich da schon.

Da ist einmal die mehrfache Umlenkung des Antriebsluftstoms. Das dürfte nicht ganz momentenfrei abgehen.
Dann ein Hochauftriebsprofil am Flügel (sprich kräftiges negatives Moment) kombiniert mit einem doch eher zweifelhaft wirksamen Leitwerk (die praktisch nicht vorhandene Streckung ergibt einen sehr flachen Auftriebsanstieg: nicht gut für kräftiges Korrekturmoment)
Das längsstabil zum Fliegen zu bringen wird nicht ganz einfach.

Und dann das Greifen des Rumpfes... Ich würde zumindes Griffmulden, Grifflöcher oder eine Abstossleiste vorsehen. Kann man ja vielleicht mit einem Nachbau der Beine kombinieren.
 
Hallo,
Der Themenstarter hat och geschrieben das er selbstverschließende Klappen zum greifen des Rumpfes einbaut.

Ich finde es ein sehr interessantes Projekt

Gruß
fliegersepp
 
Hallo fliegersepp, hallo Stephan,

ich werde mir alle Mühe geben, bis zum September fertig zu sein. Aber das Ding will ja vorher noch erfolgreich eingeflogen sein.....

und damit komme ich zu Markus.

Hallo Markus,

Du liegst nicht ganz falsch mit deinen Bedenken zur Längsstabilität. Ich nehme an du kennst dich damit aus und kennst auch die Bücher von:
Just - Flugmechanik; Räbel - Längsstabilität; Kermode - Aerodynamik und Flugverhalten; Schmitz - Aerodynamik des Flugmodells; Dubs - Aerodynamik der reinen Unterschallströmung; Janser u. A. - Strömungslehre und Aerodynamik; Schlichting/Truckenbrodt - Aerodynamik des Flugzeuges; Riegels - Aerodynamische Profile.

Nun auch bei diesen Herren bin ich nur im begrenzten Umfang fündig geworden denn, wie du richtig erkannt hast, spielen die Momente, welche durch den Antrieb entstehen auch noch eine große Rolle.

Das einzige Vogelvorbild bei dem ich mir wegen all dieser Unwägbarkeiten eine Chance ausrechne, ist der Milan. Mit seinem breit gefächerten Schwanz mit erheblicher Länge (Profiltiefe) habe ich genügend Fläche und Hebelarm um den Momenten am Flügel Herr zu werden.

Die Leitwerksfläche liegt schon deutlich über einem viertel m² und durch das sehr breite Ende habe ich ein, so glaube ich, ausreichendes Leitwerk.

Schau dir die Bilder genau an. Das gesamte Leitwerk wird mit einem starken Servo trimmbar!

Leichter konnte ich nicht mehr bauen: 0,2mm GfK dann 1mm Balsa dann 3mm Styro und in der Mitte Luft auf Stelzen!

einen lieben Gruß an die Gemeinde

Werner

01.PNG

02.PNG

03.PNG

04.PNG

05.PNG
 
Hallo,

für die Vormontage und einen verzugsfreien Zusammenbau ist diese Bauheling entstanden. Hier können auch die Randleisten vorgeformt werden!

Bauheling.PNG

Zusammenbau in der Wanne.PNG

Die zweite Schwenkmechanik wiegt 77g. Ich baue den Vogel dreimal. 1. mit dem Roxxy Motörchen :rolleyes: , dann mit einem stärkeren Hacker A40 und schließlich mit dem 4,1ccm Methanoler.

77g Schwenkmechanik.PNG

Die beste Luftschraube (Leistungsaufnahme zu Schub) möchte ich mit dem Keller Motor am Prüfstand ermitteln.

Leistungsaufnahme.PNG

Schleifschablone und Schablone für den Schubkanal

Schablonen.PNG

Für das dritte Modell kommt ein Automotor mit E-Starter zum Einsatz. Da ist einiges Umzustricken und neu Abzustimmen. Bei 11000- 12000 Touren gegenüber 29000 Umdrehungen kann der Kühlkopf kleiner sein aber die Kerze heißer. Mal sehen, ob ich den auch bei der niedrigen Drehzahl in Resonanz bringen kann. Der Vogelrumpf bietet ja genug Platz.

4,1 ccm.PNG

Resonanzabstimmung.PNG

profilierter Motorträger.PNG

Liebe Grüße, Werner
 

StephanB

Vereinsmitglied
Hallo Werner,
falls Du interessiert bist, würde ich mal in meinen Unterlagen nach den alten Keller Datenblättern wühlen. Vielleicht ist da was zum KE 40/14 dabei. Habe die Blätter damals von Heinz Keller erhalten.

Edit: Vergiss es, du willst den Keller ja nur zum Vermessen der Luftschraube verwenden Hatte mich schon gewundert. Richtig lesen hilft. :D

Gruß
Stephan
 
Hallo Stephan,

danke für das Angebot. Die Kennlinien des Motors sind natürlich auch für das Vermessen von Luftschrauben erforderlich.

Ich besitze diese, die wurden auch im Buch "Antrieb nach Maß" von Wilhelm Geck, Neckar-Verlag, auf Seite 157 abgebildet.

Man muss diese Motoren mit Luftschraube ja nur an eine vollgeladene Autobat. anklemmen und die Spannung und Stromstärke im Auge behalten.

Über die abgelesene Drehzahl und die Motor-Wirkungsgradkurve ist dann der Leistungsbedarf einer Luftschraube bei jeder gegebenen Drehzahl zu berechnen.

Über den Schubverlust mit Zunahme der Fluggeschwindigkeit, kann dann der reale Schub bei Reisefluggeschwindigkeit bestimmt werden.

So kann man den optimalen Propeller ermitteln. Modellflieger probieren Luftschrauben aus und haben das dann "im Gefühl" :cool:.

Diese ganze Theorie :confused: ist ja nur vonnöten, wenn wir etwas Neues entwickeln.

auf dass es spannend bleibe,
Werner
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten