FXj (RS-Aero): Baubericht

Folienscharnier . . .

Folienscharnier . . .

. . wie wird es gemacht?
Ich möchte euch das mal zeigen, denn auch mir war es lange Zeit nicht ganz klar . . . bis ich die Bauanleitung von einem clim(b)maxx in die Finger bekam. ;)

Also dann . . .
zuerst wird mal ein Folienstreifen mit ca. 1cm Breite von der Rolle geschnitten.
Am Besten geht das mit Alulineal und einer frischen Klinge . . . auf einer Schneidunterlage.

Dann wird das Ruder so auf die Fläche gelegt, als ob es einen 180° Ausschlag machen würde.
Ich hab hier die Wölbklappe vom FXj als Beispiel hergenommen. Diese ist ja an der Unterseite angeschlagen. d.h. die Ruderdrehachse befindet sich an der Profilunterseite. :)
Demnach liegt die Wölbklappe mit ihrer Unterseite auf der Flächenunterseite.
Die Ruderanschlagleiste und die "Stirnseite" der Wölbklappe bilden nun eine Ebene.
Auf diese Ebene wird unser vorbereiteter Folienstreifen aufgebügelt. Das Ruder soll Stirn- und oberflächenbündig am Flügel dabei aufliegen.

Folienscharnier_02.jpg Folienscharnier_01.jpg

Ist der Folienstreifen gut angebügelt, wird das Ruder wieder in die Normalfluglage zurück geklappt. Es sollte nun eine kleine Fuge, ein kleiner Spalt mit der Folienrückseite (Kleberseite) an der Unterseite sichtbar sein.

Folienscharnier_03.jpg

Im nächsten Schritt kann nun bereits die komplette Flächenseite (in diesem Fall die Unterseite) bespannt werden. Ich hab wieder "nur" einen Streifen einer transparenten Folie aufgebracht (man sieht es an der Lichtspiegelung). Den Streifen, oder die Folie gut anbüglen . . und darauf achten, dass der Spalt über die Ruderlänge gleichmäßig verläuft. Die beiden Folien verkleben sich nun in diesem Spalt miteinander und ergeben somit die Drehachse des Ruders. :)

Folienscharnier_04.jpg

Nun ist auch klar, umso kleiner der Spalt, desto genauer/spielfreier kann das Ruder arbeiten und präziser werden die Ruderausschläge umgesetzt.
Gar kein Spalt ist aber auch wieder schlecht, da sich die beiden Folien nicht miteinander verkleben können, und sich keine vernünftige Drehachse ergibt!

Folienscharnier_05.jpg

Folienscharnier_06.jpg

Sieht man sich die Sache nun genauer an, konnte sicher auch ein leichter Verzug im Ruder "ausgebügelt" werden. ;) . . . was bei separat bespannten Rudern nicht immer der Fall ist. :confused:
####

als nächstes kommen die Ruderanlenkungen dran

schöne Grüße
Robert
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Danke Robert, das ist sehr hilfreich für meine nächsten Schritte - bin auch bald am Bügeln...

Das Querruder oben ist 30x490x5 mm und wiegt jetzt mit eingelassenem 0,4mm SP 5,65 g. Original waren 7,5 g.

IMG_4549.jpg
 

sukzess

User
Ach so, ich dachte du machst das Sperrholz übers ganze Ruder...
Dann hätte mich das Gewicht überrascht, so ist klar.
 

vmann

User
Folienscharnier #343

Folienscharnier #343

... hier zwischen Fläche und Ruder ein 0.Sperrholzstreifen oder dünnen Pappkarton unterlegen garantiert, dass später bei "Normalstellung" des Ruders ein wenig Folie mit Kleber zum Festbügeln als Ruderscharnier vorhanden ist ...
 
Anlenkungen

Anlenkungen

. . . und weiter geht's mit den Anlenkungen der Ruder an der Fläche.

Beginnen möchte ich beim QR . . . denn das geht relativ einfach :D . . und ist auch gleich mal erledigt.

Anl_QR_03.jpg

Den Servohebel so lange wählen, dass der Einhängpunkt für das Gestänge ausserhalb der Fläche liegt. Ein Loch weiter innen wäre auch noch möglich.
Dadurch ist dann auch genug Ausschlag für die Butterflystellung nach oben hin möglich.
Servo auf'n Deckel montieren und in die Fläche schrauben. Servo zuvor in die Nullstellung bringen.
Die Z-Kröpfung wird am Servo eingefädelt und der Gabelkopf beim Ruderhebel eingehängt. Hier muss das Loch im Hebel noch ein wenig aufgebohrt/aufgefeilt werden, dass der Gabelkopf komplett einschnappt.
So, und jetzt geht es ruck-zuck ;)
das Ruder nun in der Nulllage mit einem Streifen Malerband festkleben . . . die genaue Länge des 1,2mm Federstahles markieren und kürzen . . . dann die Löthülse auf den Stahldraht löten.
Fertig

Anl_QR_02.jpg

Anl_QR_01.jpg

weiter gehts bei der Wölbklappe

das schaut am Papier einfacher aus als man glaubt.
Same procedure as before . . . Ruderhebel anzeichnen, ausfräsen und einkleben.
Gabelkopf mit Löthülse am Ruderhebel einhängen . . . zuvor wieder das Loch ein wenig aufbohren.
Servohebel in die voll-eingefahren-Position bringen und die Z-Kröpfung auf den Servohebel auffädeln. Hier hab ich dann gleich mal bemerkt, dass die Öffnung im Deckel - damit der Arm über die Flächenunterseite rausfahren kann - zu schmal ist. :confused:
Also den schmalen Steg zur Rippe hin gleich mal rausgetrennt ;) . . . die Servoarmlänge wurde mal so gewählt, dass der Arm nicht wirklich über die Flächenebene in seiner Bewegung raus fährt.

Anl_WKL_04.jpg

Stahldraht ungefähr auf die Länge kürzen und in die Löthülse einfädeln. Wenn das Ruder mit der Flächenunterseite plan ist, passt die Länge des Drahtes.
In meinem Fall ist das nun diese Länge des Gestänges . .

Anl_WKL_01.jpg

Zusammenlöten und wieder alles einhängen, einfädeln und festschrauben.

Anl_WKL_02.jpg

Dann kommt die Probe mit dem Servotester. Naja, etwas ernüchternd . . :confused: . . es sind nur 45° Ausschlag nach unten.

Anl_WKL_03.jpg

Woher kommt das??
Zum Einen macht das Servo nur einen maximalen Weg von 90-100°. :eek:
Da bin ich eigentlich von mind. 120° möglichen Weg ausgegangen.
Und zum Anderen . . der Servoarm muss deutlich länger werden um den Wegverlust des Servo kompensieren zu können. :( . . jetzt wird halt an der Unterseite eine Abdeckung notwendig, um das entstehende Loch abzudecken/dicht zu machen.

aber, soll nix schlimmeres passieren . . . ;)
jetzt kommt dann mal Folie auf den Flieger :)
 

sukzess

User
Heute war es dann endlich soweit 😃😃😃

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Sowas von entschleunigend.

Das mit den Videos wird noch ein bissle brauchen, muss erst mal schneiden und schauen, wie ich die hier hochgeladen bekomme…
 
Gratuliere ebenfalls. :)

Wie war's, als das Zittern der Knie endlich aufhörte, und man das Flugbild zu genießen beginnen konnte?? :D

Erzähl uns bitte ein wenig von deinen Eindrücken und wie er sich am Knüppel anfühlt. ;)
Interessiert sich nicht nur mich, oder?? :D
 

sukzess

User
Gratuliere ebenfalls. :)

Wie war's, als das Zittern der Knie endlich aufhörte, und man das Flugbild zu genießen beginnen konnte?? :D

Nun ja, da war der Akku leider schon fast all... ;)


Erzähl uns bitte ein wenig von deinen Eindrücken und wie er sich am Knüppel anfühlt. ;)
Interessiert sich nicht nur mich, oder?? :D

Was soll ich sagen....? Sie fliegt genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Einfach nur entspannt. :)

Trotz der kalten Temperaturen und null Thermik ein tolles Gleitverhalten, ein echter Obenbleiber. Mit den von Robert vorgegebenen Einstellungen reagiert sie angenehm direkt auf alle Ruderbefehle, aber zu keiner Zeit nervös. Selbst beim Überziehen, was man wirklich provozieren muss, kippt sie nur leicht weg und ist sofort wieder kontrollierbar. Eigentlich kann man den Sender abstellen, sich ein Bier holen und zuschauen, wie sie ihre Kreise zieht.

Die erste Frage eines Beobachters nach dem Erstflug war, ob der Klappstuhl für Rentner mit im Baukasten dabei wäre... :D:D:D Ich denke das sagt (fast) alles.

Ein wichtiger Hinweis sollte aber unbedingt noch sein: Wer vor hat sie am Gummi zu starten, der sollte auf keinen Fall die von mir vorgenommenen Aussparungen in die die D-Box machen. Beim normalen Fliegen gab es keinerlei Probleme mit der Steifigkeit der Flächen, aber beim Anstechen zum Schwerpunkttest (45 Grad - es gab keinen Abfangbogen) fingen nach einigen Metern die Flächen an zu flattern. Mit meinen Modifikationen ist sie also wirklich ein reiner Floater, eben genau so, wie ich es haben wollt.

Da zum Filmen nur ein Handy zur Verfügung stand sind die Videos an einingen Stellen doch recht unscharf geworden. Trotzdem hier mal ein erster Eindruck:


Überrascht war ich von der deutlichen Wirkung des Butterfly. Hier hatte ich kein Tiefenruder beigemischt, da ich mit dem relativ geringen Ausschlag von 45 Grad nur mit wenig Effekt gerechnet hatte. Fährt man die Klappen aber zügig komplett raus, dann bremst sie doch sehr deutlich ab und bäumt sich auf. Hier werde ich noch ein paar Testflüge machen und einiges an Tiefe beimischen müssen. So musste ich sie für einen gleichmäßigen Sinkflug im wahrsten Sinne des Wortes "runter drücken".


Heute sollte ich den zweiten Akku bekommen, dann sollte am Wochenende Gelegenheit sein etwas ausgiebiger zu testen.
Warum ich den erst jetzt bekomme? Nun, ich wollte abwarten, wie sich mit dem geplanten Akku der Schwerpunkt einstellen lässt. Mit dem verwendeten 900er Hacker 3S direkt am Spant unter der Nasenleiste (vorderste Position auf dem Akkubrett) ließ sich der Schwerpunkt ohne Zugabe von Gewicht einstellen. Damit waren 4 oder 5 Steigflüge auf Ausgangshöhe zum Thermiksuchen möglich.
Zum gezogenen Strom und genauen Höhen kann ich noch keine Angaben machen, da ich die Telemetrie noch nicht einsatzbereit hatte. Kann ich aber nach dem Wochenende hoffentlich nachreichen.

Mein vorläufiges Fazit: Ein Flieger, bei dem der Spaß schon beim Aufbau anfängt und die Entspannung beim Fliegen nicht aufhört. Ich freue mich jetzt riesig auf schönes Frühlingswetter und die ersten Thermiktage. :):):)
 

fmandel

User
Hallo und Glückwunsch zum Erstflug. Das Flugbild sieht super aus und motiviert mich, meinen fxj-teRESa noch schneller fertig zu bauen :). Eine Bitte noch: Beim nächsten Filmen Handy bitte quer halten ... dann sehen wir mehr ;)
Grüße
Friedrich
 

sukzess

User
Nachdem ich ja schon nach dem Erstflug wirklich zufrieden war, bin ich seit dem Wochenende echt begeistert.

Am Sonntag hatte ich bei zwei weiteren Flügen die Gelegenheit etwas mit den Einstellungen und dem Schwerpunkt zu spielen. Ich kann euch sagen, es lohnt sich. Den Akku nur ein paar mm verschieben (wohlgemerkt nur ein 900er) und man merkt den Unterschied gleich. Die WK kombiniert mit den QR 2mm nach oben und sie nimmt gleich Fahrt auf.
Der Hammer war aber die Thermikstellung. WK und QR in der ersten Stufe 4mm bzw. 3mm nach unten und sie wird noch langsamer und lässt sich super eng kreisen. In der zweiten Stufe alle Klappen um 6mm runter und sie dreht auf dem Randbogen.

Thermik zeigt sie deutlich an und steigt beim Eintauchen deutlich weg oder hebt den Flügel. Einkreisen und mitnehmen, fertig. So hab ich gestern bei 10Grad Außentemperatur noch in 20m Höhe über gepflügten Äckern kreisen können.

Kommentar eines Fliegerkollegen: „Das wär nix für mich. Ich hätt gar nicht die Geduld so lange am Stück oben zu bleiben.“ ����

Ein paar schöne Bilder sind dabei auch entstanden.

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Da hat sich die Arbeit mit den transparenten Flächen echt gelohnt.

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Irgendwann musste sie dann aber doch runter.

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die ersten . . .

die ersten . . .

. . . Bausätze sind nun endlich fertig :)

Die nächsten folgen nun Zug um Zug.

Schachtel_02.jpg

Ich wünsche jetzt schon viel Spaß beim Basteln . . . und zeigt uns bitte, was der Osterhase gebracht hat. ;)

schöne Grüße
Robert
 
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