Hinweis Junsi

Hallo,

nachdem ich wohl einen dritten Lader kaufen werde, beschäftige ich mich gerade mit dem Thema Junsi. Die Lader gefallen mir insgesamt recht gut, etwas verunsichert hat mich lediglich einer der Hinweise auf der website des Händlers:

"- Meiden Sie unnötiges Entladen von Akkus mit dem Ladegerät, es ist besser, die Akkus leer zu fliegen/fahren."

Einerseits klar, ich fliege meine Akkus auch lieber leer, andererseits fahre ich ggf. mit genug Strom auf den Platz, wenn es trägt, brauche ich den natürlich nicht. Nachdem dieser Hinweis bei anderen Hinweisen steht, die auf Kardinalfehler hinweisen (Feuchtigkeit vermeiden, richtiges Ladeprogramm wählen, Motor während des Ladens nicht starten,...), bin etwas verunsichert, ob die Lader das Entladen wirklich übel nehmen.

Ist der Hinweis technisch begründet, welche Komponenten leiden, ggf vermeidbar durch externe Last oder regeneratives Entladen? Meine Akkumatiks (alt) haben mir das Entladen (bzw. zyklen) von Akkus bisher nicht übel genommen (und sind ca. 10 Jahre in permanentem Gebrauch).

Danke und Grüße

Joachim
 

NFLY

User
"- Meiden Sie unnötiges Entladen von Akkus mit dem Ladegerät, es ist besser, die Akkus leer zu fliegen/fahren."…

Damit ist das interne entladen gemeint. Vorallem beim ausnutzen der vollen Entladeleistung ist die thermische Belastung oft noch höher, als bei maximaler Ladeleistung.

..
Ist der Hinweis technisch begründet, welche Komponenten leiden, ggf vermeidbar durch externe Last oder regeneratives Entladen?...
Ja es ist technisch begründet. Beim internen entladen muß die gesamte zu entladene Energie des Akkus im Ladegerät in Wärme umgesetzt werden.
Regeneratives entladen wäre die eleganteste Lösung, wenn man z.B. einen großen LiFePo Versorgungsakku hat.
Ne andere Möglichkeit ist das entladen in eine externe Last. Dafür sind die Junsi Duos sehr gut vorbereitet.
 
Hinweis Junsi

Danke, die Riesenteile kannte ich nicht, aber mit 300 W komme ich wohl ganz gut klar. Hauptsächlich sind wir am Schleppen, wenn das gesichert ist lade ich erst gar keine Flugakkus für mein Elektrogeflügel.
 

NFLY

User
Für deine geplanten 300W mußt du nur bedenken, daß diese Widerstände im Alu-Gehäuse ihre Nennleistung nur in Verbindung mit einem entsprechend großen Zusatzkühlkörper vertragen. Ohne diesen sind manche nur bis 60W belastbar!
Das wird dann sperrig und teuer. Davon bin ich schnell wieder abgekommen:
https://docs-emea.rs-online.com/webdocs/15a2/0900766b815a2231.pdf

Die Drahtwiderstände vom TE-Typ, kommen ohne jegliches Zubehör (außer Anschlußkabel) aus und sind somit plug and play:

https://de.onlinecomponents.com/te-connectivity-cgs-brand-te300b100rj.html?p=43744102
https://de.onlinecomponents.com/datasheet/te1000b10rj.aspx?p=43734571&resource=1
 
Das hat ...

Das hat ...

"- Meiden Sie unnötiges Entladen von Akkus mit dem Ladegerät, es ist besser, die Akkus leer zu fliegen/fahren."
... irgendwann einmal Zarko Jovesic (ehemals ZJ-Hobbyshop) ins Gespräch gebracht, ohne es plausibel zu begründen.

Dass die Entladeleistung thermisch umgewandelt wird, ist klar. Dass ein Gerät damit so umgeht, dass es sich nicht gleich selbst zerstört, sollte man voraussetzen können.

Insofern, ich entlade natürlich mit meinen zwei 308 Duo, wenn es gerade einmal sein muss. Die Gebläse plagen sich aber schon dabei, gefühlt deutlich mehr als beim Laden.

Und so wird man die Empfehlung wohl auch verstehen dürfen: Die Junsis haben einen sehr guten Ladewirkungsgrad, erzeugen wenig Verlustwärme, deswegen sind sie sehr kompakt gebaut. Also werden sie beim Entladen entsprechend wärmer, heizen die Bauteile stärker auf, was zwar sicher nicht unmittelbar irgendetwas umbringt, aber vielleicht doch die Lebensdauer reduziert.

Primär sind das halt Lader, wenn man oft etwas entladen will, sind spezielle Aufbauten sicher vernünftiger. Die kann man auch ganz gut aus Kfz-Glühbirnen herstellen.

Ich habe übrigens einmal ein Junsi 106 beim Entladen gegrillt. Das war noch auf regenerativ eingestellt, und dann hing es aber am Netzgerät ... :rolleyes:

LG, Philipp
 

BNoXTC1

User
Ja die Aussage ist Blödsinn.. das Gerät kommt damit klar, sonst dürfte es nicht angegeben sein. Über einen externen Widerstand (Halogenlampen) geht das ganz gut.. oder du kaufst dir von ISDT das FD-100 ;)
 
Hinweis Junsi

Hallo,

danke an alle.

Die faktische Begrenzung auf 60 W war mir nicht klar, ich wollte zwar zusätzlich mit Kühlkörper und Lüftern arbeiten, aber sicher nicht in ausreichender Dimensionierung.

Dann werde ich mir doch mal die Keramikmonster ansehen (wobei ich mit 300 Watt Entladeleistung bestens leben könnte). Ist die Bezugsquelle getestet, gibt es beim Bestellen etwas zu beachten.

Danke und Grüße

Joachim
 

NFLY

User
Der richtige Widerstandswert 1 Ohm ist wichtig (ich nehme an, du hast das 308DUO?).
Eine Bezugsquelle finden, das ist die eigentliche Schwierigkeit. Ich hatte vor Jahren von einem Einzelhändler gekauft, der die aber nicht mehr anbietet.
Man findet sie fast ausschließlich im Großhandel. Teilweise verkaufen die aber auch an Privatpersonen. Am besten mal per E-Mail anfragen, oder nach der richtigen Bestellplattform für Endverbraucher suchen.
 

heikop

User
In der Anleitung zum Junsi sollte dazu etwas stehen, das schafft ja sogar Hobbyking bei seiner Interpretation des Ladegeräts.
Der Widerstand muß in Abhängigkeit von Akkuspannung und gewünschtem maximalen Entladestrom dimensioniert sein.

Alternativ nimmt man was rumliegt, in meinem Fall eine Musterheizwendel von einem Tauchsiederhersteller.
 
Hinweis Junsi

Hallo Heiko,

über 12 V Heizungen und Tauchsieder habe ich auch schon nachgedacht. Aber rumliegen habe ich nichts, deshalb tendiere ich zu einem entsprechenden Widerstand, von dem ich höhere Standzeiten erwarten, als von Gerät x. Was soll daran defekt werden, wenn ich ihn innerhalb der Spezifikation betreibe.

VG Joachim
 

NFLY

User
Und was ist, wenn der widerstand mehr Ohm hat?
Das ist abhängig, mit wieviel Leistung man entladen will. Auf der Widerstandsseite gilt hier das ohmsche Gesetz!
Beim 4010DUO gibt es dafür drei Grenzwerte: 40V; 40A; 1000W.
Wenn du die 1000W Entladeleistung voll ausnutzen willst (z.B. 6s mit 40A entladen), muß erstens der Widerstand natürlich die 1000W verkraften können. Zweitens muß der Widerstandswert zwischen 0,625 und 1,6Ohm liegen, sonst würde die Strom- oder Spannungsgrenze schon unter 1000W erreicht sein.

Beispiel: 1000W 5Ohm Widerstand: P = UxU/R = 40V x 40V / 5 Ohm = 320W

Es nützt also nichts wenn der Widerstand zwar 1000W verkraftet, der Lader die Spannung aber nicht auf den dafür erforderlichen Wert von 70,7V hoch fahren kann. Der 4010 kann an einem 5 Ohm Widerstand also nur maximal 320W verbraten.

Bei niedrigerer Entladeleistung ist der Bereich für den erforderlichen Widerstandswert größer.
Bei z.B. 300W darf der Widerstand zwischen 0,19 und 5,33Ohm liegen.

Anmerkung:
Wenn man hier die Wahl hat, lieber etwas hochohmiger fahren. Also z.B. 4Ohm statt 0,4Ohm. Das ist für das Ladegerät weniger belastend. :)
 
Hinweis Junsi

Hallo NFly,

wäre es dann möglicherweise eine vernünftige Variante, wenn ich mir zwei oder drei von denen ( https://de.rs-online.com/web/p/leistungswiderstande-im-alugehause/7015696/) parallel schalte. Bei kleinen Akkus 3 oder 4 s kann ich je nach Bedarf nur ein oder zwei verwenden.

Wie gesagt, 300 W wären für mich auch ok, das wäre dann sogar etwas mehr (oder ein 1000 Watt Teil, das ich über den Entladestrom nur teilweise auslaste.Ich hoffe ich mache da keinen Denkfehler, aber das sollte doch theoretisch funktionieren?

VG Joachim
 

NFLY

User
Also nochmal grundsätzlich:
Mit der Größe des Lastwiderstands (Leistung), setzt du bei der Entladeleistung nur einmalig deine Obergrenze. Hast du dich hier z.B. für 500W entschieden, dann ist es egal ob du die voll ausnutzen willst z.B. 4s Akku mit 30A entladen, oder ob du nur einen 2s mit 10A (= 84W) entladen willst. Du mußt an dem Widerstand nichts mehr ändern. Das regelt dann das Ladegerät automatisch Bei geringerer Entladeleistung wird der Widerstand dann weniger warm.

Das mit den zwei oder drei 200W 2,2Ohm parallel würde auch funktionieren. Die sind aber dann sperriger und teurer als z.B. ein 1KW 1,0Ohm Widerstand. Macht also keinen Sinn.

Auch wenn du momentan nicht mehr als 300W vor hast, plädiere ich immer dafür, etwas Leistungsreserve ein zu planen. Dann wird der Widerstand weniger heiß, als bei Nennleistung.
 
Hinweis Junsi

Alles klar, danke für das geduldige erklären, dann werde ich mir wohl einen Hochlastwiderstand mit ausreichender Dimensioninierung (also 1-4 Ohm, 750 bis 1500 W) kaufen und ihn nicht immer auf "Grillstufe" betreiben.

Beste Grüße

Joachim
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten