Hilfe bei DLE 111 - Einlaufphase, Vibrationen, LS Mitnehmer

Hallo zusammen,

bin mal wieder auf der Suche nach Hilfe und guten Ideen, bzw der Hilfe der Verbrenner- bzw DLE-Spezialisten:

Habe letztes Jahr in meine kleine Frisch Wilga einen DLE 111 eingebaut. Schon beim ersten Anwerfen lief der Motor sehr ruhig und vibrationsarm. Nach 2 Tankfüllungen mit wechselnden Drehzahlen und nur kurzen Vollgasteilen gings dann letztes Jahr noch in die Luft. Auch dort viel Halbgas und erstmal nur wenig bzw kurz Vollgas.

Letztes Wochenende dann das erste Mal dieses Jahr geflogen. Bei der ersten Landung hatte die Luftschraube beim Einfedern nach einem kleinen Hüpfer kurzen Bodenkontakt mit der weichen Graspiste. Motor war im Leerlauf und ging dabei aus. Die Wilga rollte aber noch etwas weiter. War also keine Stecklandung. An den Blattspitzen war ca 1cm Dreck dran. Luftschraube war aber komplett unversehrt.

Gefühlt waren die Vibrationen des Modells nach dem nächsten Anwerfen bei einer bestimmten Gasstellung etwas stärker als davor.
Habe zu Hause dann mit Messuhr und Puppitast den Rundlauf bzw stirnseitig den Planlauf des LS-Mitnehmers des DLE 111 gemessen.
Rundlauf lag vorne und hinten am Mitnehmer je bei ca. 0,05mm in der selben Orientierung.
Planlauf vorne lag bei ca. 0,04mm.
Daher gehe ich davon aus, dass die Kurbelwelle nichts hat. Sollte bei so einer kleinen Berührung eigentlich auch nicht sein?

Trotzdem ist die Frage, woher das etwas stärkere Vibrieren kommt. Habe in einem anderen DLE-Thread gelesen, dass es den Mitnehmer auf der Kurbelwelle verdreht hat und der Keil gebrochen ist.
Daher nun folgende Fragen:


1. Generell Vibrationen in der Einlaufphase:
Nach jetzt ca 3l Sprit befindet sich der Motor ja noch in der Einlaufphase.
Nehmen dort die Vibrationen eher zu, weil sich alles einschleift bzw die Kompression und Leistung besser wird? Oder sollte das Laufverhalten eher ruhiger werden?

2. LS Mitnehmer verdreht / Zündzeitpunkt
Wäre es denkbar, dass sich beim Bodenkontakt der LS der Mitnehmer auf der Kurbelwelle verdreht hat und sich dadurch der Zündzeitpunkt in Richtung "früh" verstellt hat?

3. LS Mitnehmer prüfen
Hat jemand Bilder und / oder Tipps, ob und wie man den LS-Mitnehmer mit einfachen Mitteln im Modell demontieren kann?
Ist der Mitnehmer nur auf den Konus der Kurbelwelle geklemmt, oder ist dort noch Sicherungslack drauf?

4. Geber Zündung
Sind die Schrauben des Gebers für die Zündung im Motorgehäuse irgendwie gesichert mit Loctite o.ä.?
Wäre es einen Versuch wert, den Geber in Richtung "spät" zu stellen und schauen was mit den Vibrationen passiert?


Fragen über Fragen. Aber nachdem der DLE 111 gleich von Anfang an wie eine Nähmaschine schnurrte, wäre es schade, wenn er jetzt wieder mehr schütteln bzw vibrieren würde.
Über Ideen und Erfahrungswerte würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Christian
 

Genie

User
Hallo Christian

Auch bei leichtem Bodenkontakt der LS kann der Zentralbolzen einen kleinen Schlag bekommen. Merkt man dann an den Vibrationen. Der Luftschraubenmitnehmer selbst ist dadurch nicht aus der Ruhe zu bringen und die Kurbelwelle auch nicht. Denen geht es sicher noch ganz gut. Also entspann Dich. Der Zentralbolzen kostet nicht die Welt.

Der Keil könnte auch in Mitleidenschaft gezogen werden, da solltest Du wirklich mal nachschauen. Sicherungslack sollte am Zentrierbolzen drauf sein, sonst könnte der sich unabsichtlich lösen. Mit welchem Werkzeug und wie genau Zentrierbolzen und Mitnehmer zu entfernen sind, dazu findest Du hier mehrere Anleitungen. Welche Kurbelwelle du hast, ist abhängig von der Motorenversion. 1, 2 oder 3. Bei Version 1 ist noch kei Konus auf der Kurbelwelle und da wird die ganze Kraft tatsächlich vom Keil übertragen, daher ein Auge drauf werfen und den Luftschraubenmitnehmer auf jeden Fall dann auch abziehen. Einen " halb " defekten Keil kann man sonst kaum erkennen.

Zündung auf etwas Spät kann nicht schaden, aber nach Deiner Beschreibung wäre eine Kontrolle der beiden anderen Sachen viel wichtiger. Wenn der Motor vorher super gelaufen ist und gleich nach dem Bodenkontakt anfängt zu vibrieren, dann hat das mit der Zündung nicht viel zu tun.

Gruß Ralf

PS: Nach einer Bodenberührung auch mal einen Blick auf die 4 Befestigungsschrauben riskieren. Eventuell hat sich da eine leicht gelöst
 
Hallo Ralf,

vielen Dank für Deine Antworten. War leider die letzten Tage recht viel unterwegs.

Gestern hatte ich aber Zeit und Muße, mich mal um den DLE 111 zu kümmern:
Den Zentralbolzen habe ich abgeschraubt bekommen.
Leider war aber mein selbstgestrickter Abzieher (bzw. vielmehr "Abdrücker") zu schwach (oder der Konus-Sitz so stark). Somit habe ich den Mitnehmer noch nicht von der Welle bekommen. Das steht heute Abend noch an.

Fakt ist, dass ich einen DLE 111 V3 habe. D.h. die aktuellste Variante mit konusförmigem Wellenende und dem hohen Flatterventilkasten.
Stirnseitig sieht man die Nut am Mitnehmer. Dort drin sieht man auch den Keil sitzen. Rein optisch sieht das ganz gut aus. Allerdings sieht man so natürlich nicht, ob das nur ein abgeschertes Teil ist, oder ob der Keil noch ganz ist:


DLE 111 Keil Mitnehmer.jpg
(Das Bild ist leider nicht so gut. Makro-Aufnahmen in so einer dunklen Ecke sind mit dem Handy nicht so einfach ;) )


Für mich stellt sich noch die Frage, ob sich der Mitnehmer auf der Welle überhaupt in Richtung "früh" verdrehen kann? Wenn ich mir vorstelle, dass die Luftschraube einhakt und der Motor aber noch weiter vorwärts drehen will, dann verdreht sich m.E. nach das ganze in Richtung "früh" und nicht in Richtung "spät". Aber da lasse ich mich gern eines besseren belehren.

Heute Abend werde ich den zweiten Versuch mit dem geänderten Abdrücker starten.
Lässt sich eigentlich eine in sich verdrehte Kurbelwelle über die beiden Auslassfenster der beiden Zylinder erkennen? D.h. Kurbelwelle erst in UT Position und dann in die beiden Auslassfenster schauen. Dann müssten theoretisch beide Kolbenböden auf gleicher Höhe / Position zu den Auslassfenstern stehen?


Viele Grüße
Christian
 
Servus Christian,

bei dieser "Fehlerart" ist das Resultat, dass sich der Zzp. auf "spät" verstellt. Kannst ja ganz einfach nachsehen, Motor auf o. T. stellen und schauen, wo sich der Magnet befindet.
Eine verdrehte KW sieht man im Auslass nur dann, wenn die Verdrehung eine richtige "Hausnummer" ist. Sogar eine korrekte KW kann bei diesem Test täuschen: Toleranzen an Gehäuse und Kolben etc. summieren sich und ergeben evtl. ein falsches Bild.
Wie sieht denn dein "Abdrücker" aus, hast eine der Beschreibungen für die Herstellung eines funktionierenden Abziehers gefunden? Mach doch mal ein Foto!

Gruß,

Robby
 

Genie

User
Hallo Christian

Also bei der V3 sollte der Mitnehmer schon gut passend sein. Auf jeden Fall wird hier die Kraft nicht mehr nur durch den Keil übertragen und das ist schon mal viel Wert. Ich drück dir mal fest die Daumen, dass du den Mitnehmer runter bekommst. Etwas Wärme ist aber hilfreich und ein guter und stabiler Abzieher natürlich auch. Ich habe mir meinen auch selber gemacht und wie bei dir auch, war mein erster etwas zu schwach dimensioniert. Es ist auch gut möglich, dass zwischen Welle und Aufnehmer Fugenkleber ist. Das macht es nicht leichter, Sicherheit geht hier aber vor. Bei Einsatz von Wärme den Magneten im Auge behalten. Nicht dass du den aus Versehen mit der Hitze zu Tode erwärmst. Und nimm dir die nötige Zeit. Deiner KW wird nichts passiert sein. Da braucht es schon deutlich mehr, als eine kleine Bodenberührung. Die Kolbenböden sollten im Auslassfenster im Idealfall zur gleichen Zeit zu sehen sein. Kleinere Toleranzen im Auslassfenster sind aber durchaus möglich, daher wären 2 Messuhren natürlich die bessere Wahl, aber welcher Modellbauer hat die schon im Keller zu liegen ???. Ich tippe ganz stark auf den Zentralbolzen. Der ist lang und dünn, wie eine Sollbruchstelle.Das ist auch gut so, denn der kostet doch deutlich weniger, als eine komplette Welle

Gruß Ralf
 
Hallo zusammen,

das ist schade, dass man eine verdrehte KW nicht so ohne weiteres erkennen kann. Das hätte ich gerne noch auf dem "kleinen Dienstweg" in der heimischen Werkstatt nachkontrolliert. Wobei sich für mich wirklich die Frage stellt, inwieweit eine verdrehte KW nach so einer kleinen Bodenberührung überhaupt vorkommen kann? Ausgeschlossen als Ursache für das Vibrieren hätte ich es der Vollständigkeit halber gerne noch.

Gestern habe ich mit der "verstärkten" Ausführung meiner Abziehvorrichtung den Mitnehmer tatsächlich von der Welle bekommen. Die Abdrückschraube M5 wurde durch eine größere mit M6 Gewinde ersetzt.
Gleich beim ersten Mal angesetzt, kräftig angezogen und mit einem ordentlichen "KNACK" war der Mitnehmer dann frei. Es war tatsächlich auch noch irgendeine flüssige Sicherung zwischen Mitnehmer und Motorwelle. Daher auch der starke "KNACK" bzw. das gute Halten auf der Welle.

Wie man auf den folgenden Bildern sieht, sind Keil, Mitnehmerkonus und Wellenkonus alle in einwandfreiem und gutem Zustand. Somit würde ich m.E. nach einen verdrehten Mitnehmer als Ursache ausschließen.


Anhang anzeigen 1947116

Anhang anzeigen 1947117

Anhang anzeigen 1947118

Anhang anzeigen 1947119


Damit stellt sich die Frage, woher die Vibrationen noch kommen könnten? Ich sehe jetzt von einer verdrehten Kurbelwelle einfach nochmal ab.

Zündung?
Hier dürfte sich nach der Bodenberührung eigentlich nichts getan haben.

Motorschrauben?
Habe ich überprüft, alle 4 Schrauben sind noch gut und fest angezogen.

Motordom?
Werde ich mal nachschauen. Die Wilga hat ja einen GFK-Motordom, auf dem der Motor befestigt ist. Dieser Dom wird vorn an das Brandschott geschraubt.
Vielleicht hat sich hier etwas gelöst, oder hat der GFK-Dom selber einen Schlag abbekommen.

Weitere Ideen?
Fällt mir gerade nichts ein...


Ich habe letzte Woche schon mit einer Messuhr und einem Puppitast den Rundlauf und Planlauf des Mitnehmers, sowie den Rundlauf des Zentralbolzens gemessen.
Alles im Rahmen von 0,04 - 0,05mm Schwankung. Und dazu noch je einmal vorne und einmal hinten am Zentralbolzen, bzw. am Mitnehmer.
Bilder folgen gleich noch.
Robby und Ralf: Stimmt diese Messmethode? Bzw. könnte ich daraus auch eine Aussage über eine verdrehte Kurbelwelle ableiten?

Bilder des Abziehers folgen auch gleich noch.


Viele Grüße
Christian
 
Bilder Abzieher / Abdrücker

Bilder Abzieher / Abdrücker

Hallo zusammen,

Robby, hier noch zwei Bilder von meinem Abzieher bzw. Abdrücker.
Das Messingteil wird mit 3 Schrauben auf den Prop-Mitnehmer geschraubt. Die Schrauben werden einfach nur leicht angelegt.
Auf das Ende der Kurbelwelle kommt ein kleines Stahl-Druckplättchen um Beschädigungen zu vermeiden.
Danach wird die mittlere M6-Schraube reingedreht und somit die Kurbelwelle quasi nach hinten aus dem Mitnehmer gedrückt.


DLE 111 - Mitnehmer und Keil - 01.jpg

DLE 111 - Mitnehmer und Keil - 03.jpg


Das Druckplättchen hatte ich erst aus Messing, das hat es aber komplett deformiert unter dem Druck der Schraube. Zudem hatte ich in der Mitte erst eine M5-Schraube. Nach 2 abgerissenen Schraubenköpfen bin ich dann auf M6 gegangen.


Viele Grüße
Christian
 
Bilder Planlauf- und Rundlaufprüfung Zentralbolzen und Mitnehmer

Bilder Planlauf- und Rundlaufprüfung Zentralbolzen und Mitnehmer

Hallo zusammen,

hier noch die Bilder von der Planlauf- und Rundlaufmessung des Mitnehmers, sowie der Rundlaufmessung des Zentralbolzens:



Planlauf Mitnehmer - Differenz ca. 0,04mm

DLE 111 - Planlauf Mitnehmer.jpg


Rundlauf Mitnehmer hinten - Differenz ca. 0,05mm

DLE 111 - Rundlaufprüfung Mitnehmer hinten.jpg


Rundlauf Mitnehmer vorn - Differenz ca. 0,04mm

DLE 111 - Rundlaufprüfung Mitnehmer vorn.jpg


Rundlauf Zentralbolzen hinten - Differenz ca. 0,05mm

DLE 111 - Rundlaufprüfung Zentralbolzen hinten.jpg


Rundlauf Zentralbolzen vorn - Differenz ca. 0,06mm

DLE 111 - Rundlaufprüfung Zentralbolzen vorn.jpg




Wie sind diese Messungen aus eurer Sicht einzuschätzen? Bzw. lässt sich überhaupt eine sinnvolle Aussage daraus herleiten?

Viele Grüße
Christian
 
Vibrationen

Vibrationen

Hallo,
nur mal kurz eine Frage.
Wurde die Luftschraube nach der Bodenberührung ausgewuchtet?
Ich habe dazu im Geschrieben nichts gefunden.

Gruß Jörg
 
Hallo Jörg,

direkt nach dem Berührer bzw vor dem 2. Flug habe ich die Luftschraube nicht gewuchtet. Das habe ich aber vorgestern kontrolliert:
Auf zwei Rasierklingen mit einem Passstift gelagert steht die LS fast still. Wenn man den Prop etwas schräg stellt, beginnt er in Zeitlupe, sich zu senken. Also die Wuchtung der LS müsste eigentlich gut passen.

Viele Grüße
Christian

P.S.: Wobei sich an der Wuchtung der LS auf Grund der Bodenberührung ja eigentlich nichts ändern dürfte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Christian,

dein Abzieher ist topp, könnte glatt von mir sein. :D
Deine gemessenen Werte sind auch o.k., bis so 0,02 mm rum werden bei mir die Motore ausgeliefert. 0,04 ist noch kein Thema.
Der vordere Teil der KW wird auch bei deinem Motor mit 2 Kugellagern abgestützt. Einen KW-Versatz kann man deshalb hier nicht rausmessen, das radiale Kugellagerspiel ist dazu viel zu gering.

Gruß,

Robby
 
Hallo Robby,

vielen Dank für das Lob :). Freut mich sehr. Vor allem, da meine "Verbrenner-Karriere" noch recht jung ist.

Nur als Gedankenspiel:
Könnte ein leichter KW-Versatz nicht auf obige Art messbar sein, aber trotzdem spürbare Vibrationen verursachen?
Bzw. wie würde ein KW-Versatz generell zu Stande kommen?

Könnten die Vibrationen ein allgemeines Einlauf-Thema sein?
Mir fallen keine wirklich guten Ansätze ein.

Viele Grüße
Christian
 
Bei der KW eines Boxers sind bekanntlich 4 Pressstellen vorhanden (gut, geht auch mit 2, falls der Bolzen Bestandteil eines Gegengewichts ist. Ist aber selten). Wenn der Abtrieb abrupt abgebremst wird (LS knallt in den Boden) und die Antriebsseite eben noch fleissig mit ein paar Tausend Touren werkelt, kommen kurzfristig immense Kräfte auf diese Pressstellen. Das Mittelteil einer Boxer-KW ist hier besonders gefährdet.

Natürlich kann auch schon ein kleiner Versatz zu Vibrationen führen, eine winzige Verdrehung an einer der Stellen reicht. Üblicherweise treten solche Fehler aber nur bei einem Absturz etc. auf. Außer die strengen Vorgaben zur Montage wurden nicht korrekt eingehalten (Press-Passung, Bolzen gekühlt und Gegenstück erhitzt, Vorschub-Geschwindigkeit beim Zusammensetzen).

Checken kann man so eine KW nur in ausgebautem Zustand auf einem Rundlaufteststand.

Gruß,

Robby
 
Das klingt alles sehr plausibel und auch interessant.
Eigentlich hätte ich gesagt, dass sich bei meinem Bodenkontakt nichts getan haben dürfte. Die Wilga hatte ja schon aufgesetzt und der Motor war komplett im Standgas, als der kleine "Hüpfer" mit dem Bodenkontakt kam.
Das Ergebnis mit den Vibrationen könnte allerdings doch auf eine verdrehte Kurbelwelle hindeuten.

Ich werde jetzt auf alle Fälle noch schauen, ob ein Teil der Motoraufhängung / -Befestigung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bzw. ob dort die Vibrationen herkommen. Danach versuche ich noch die Verstellung der Zündung auf "spät". Auch wenn die Zündung eigentlich durch den intakten Mitnehmer mit Keil nicht die Ursache sein kann.

Als letztes würde ich den Motor einschicken wollen. Dabei wären mir die Prüf- bzw. Reparaturkosten zweitrangig. Da ich den Motor recht aufwändig und "schön" eingebaut habe (samt Zündung, Zündschalter, Gasanlenkung, Choke-Gestänge, etc.), ist es gefühlt ein recht großer Aufwand, vorne alles drumherum abzubauen um den Motor wegzubekommen. Sollte dann auch noch die Zündung dem Motor beiliegen, könnte ich die komplette Verkabelung wegmachen und danach wieder neu machen :cry::cry:.

Wo könnte die Reparatur oder ggf. der Tausch der Kurbelwelle durchgeführt werden? Bzw. was würde dafür alles benötigt werden?


Viele Grüße
Christian
 
Servus Christian,

wenn sich beim "Drumherum" des Motors tatsächlich nichts findet, wirst du über einen Ausbau nicht herumkommen.
Ich würde dir in diesem Fall raten, dich mit Fa. Aeroflug in Verbindung zu setzen. Herr Schmidt ist für gute und korrekte Arbeit zum fairen Preis bekannt.
Ich repariere zwar auch Fremdfabrikate, bin aber z. Zt. mit anderweitigen Arbeiten voll ausgelastet. :D

Gruß,

Robby
 
Hallo zusammen,

gibt es eigentlich Grenzwerte für die maximale Winkelabweichung bei der Kurbelwellenmontage? Bzw. wenn eine verdrehte KW wieder gerichtet wird, wie klein ist dann die größte Verdrehung noch?

Habe vorhin die Krümmer weggeschraubt und die unterschiedlichsten Messungen und Versuche kreuz und quer durchs Auslassfenster gemacht. Wie genau und was ich alles gemessen habe, reiche ich nach wenn ich ausgeschlafen habe ;).
Ich denke, dass die maximale Verdrehung bzw Winkelabweichung der KW bei ca. 1 - 1,5° liegt. Wenn dem wirklich so wäre, dann stellt sich die Frage, inwiefern der Wert noch im Rahmen ist?

Viele Grüße
Christian
 
Hallo zusammen,

kurzes Update bzgl der Messungen gestern:

Ich habe für jeden Zylinder separat den OT bestimmt. Dazu habe ich wie im King 70 Thread Markierungen am Kurbelgehäuse sowie am Mitnehmer gemacht. Zuerst habe ich den OT über die Kolbenringe bestimmt. D.h. nach links gedreht bis die Kante des Kolbenrings sichtbar wird. Danach nach rechts gedreht, bis die Kante des Kolbenrings zum zweiten Mal sichtbar wird.
Danach habe ich denselben Versuch nochmal mit einer selbstgebauten Blockierkerze (?) gemacht, die ich statt der richtigen Kerze eingedreht habe. Ergebnis war fast exakt identisch. Der mögliche Fehler somit sehr klein.

Als Ergebnis habe ich zwei OT Positionen bekommen. Einmal für den linken und einmal für den rechten Zylinder.
Die beiden OT Positionen waren um ca. 0,4 - 0,5mm zueinander versetzt. Gemessen an der Außenkante des LS Mitnehmers.
Umgerechnet mit dem Durchmesser des Mitnehmers beträgt der Winkel ca. 1 - 1,5°.

D.h. vom OT linker Zylinder aus muss man die KW um ca. 0,4mm oder 1,1° weiterdrehen, um zum OT des rechten Zylinders zu kommen.

Lässt sich dieses Ergebnis irgendwie einordnen oder beurteilen, was "gut" oder "schlecht" angeht?

Viele Grüße,
Christian
 

Knut

User
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Gefühlt waren die Vibrationen des Modells nach dem nächsten Anwerfen bei einer bestimmten Gasstellung etwas stärker als davor.

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Hallo Christian,

eventuell lässt Du dich auch täuschen und die Vibrationen waren vorher genauso? Jetzt weist Du aber von einer Bodenberührung. In machen Drehzahlbereichen gibt es eine Resonanz mit dem Modell.
Gehen die vom Motor aus, dürften die Vibrationen doch nicht nur bei einer bestimmten Gaststellung auftreten.
Ich hatte bereits mehrere Bodenberührung mit einer für die Bodenfreiheit zu großen Luftschraube im Leerlauf. Auch ein DLE V3.
Niemals was passiert. Selbst voriges Jahr, mit Vollgas durch einen Baum. Schlagartiger Absteller und von der Dreiblatt keine Spur mehr.
Nichts verdreht oder sonst was, Motor läuft heute mit ca. 1 cm² weniger an Kühlrippen wie vorher.
Im übrigen ist meiner mit steigender Laufleistung immer besser geworden, was die Laufkultur angeht. Natürlich nicht endlos.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut,

vielen Dank für Deine Erfahrungswerte.
Ja, ich habe tatsächlich immer wieder überlegt, ob die erhöhten Vibrationen nur Einbildung waren oder nicht. Zumal ich eigentlich auch der Meinung bin, dass sich eine Kurbelwelle bei leichtem Bodenkontakt nicht gleich verdrehen dürfte. Dann hätten sicherlich viele Modellflieger ein Problem. Und Thomas Schmidt von Aeroflug ständig alle Hände voll zu tun... ;).

Nach der ganzen Hin- und Hermesserei und teilweise auch Glaskugel-Leserei habe ich beschlossen, den Motor doch auszubauen und wegzuschicken. Eben zu Thomas Schmidt von Aeroflug :).
Sollte die Kurbelwelle tatsächlich verdreht sein, kann er das Problem beheben, die Vibrationen werden weniger und die Lager werden nicht falsch belastet. Sollte nichts sein, werde ich das ganze unter "Erfahrungswerte" verbuchen. Dafür dann aber beim nächsten Mal deutlich entspannter sein, was solche Vibrationen bzw. Veränderungen im Laufverhalten angeht.

Von mehreren Seiten habe ich auch die Aussage gehört, dass eine verdrehte KW durchaus ab und zu vorkommen kann. Abhängig von der Güte der Verpressung der Kurbelwangen, von den Fertigungstoleranzen, aber auch von der Stellung des Props.
Im Zündmoment steht der Prop bei mir exakt senkrecht. Damit lässt sich der Motor gut anwerfen.
Überlegung wäre noch, den Prop so zu verdrehen, dass der Motor nicht gerade zündet, falls der Propeller in senkrechter Position einhaken sollte. Sondern dass die Zündung erst erfolgt, wenn der Propeller von 6 Uhr in Richtung 3 Uhr weiterdreht (von vorne gesehen).

Wie sind da Deine bzw. eure Erfahrungen?


Viele Grüße
Christian
 
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