Stromknappheit

Hallo,
aktuell sieht es so aus das meine 10mm² Leitung vom Keller zur Garage nicht mehr ausreicht.
In der Garage ist alles ordnungsgemäß dimensioniert inkl. Sicherungskasten.
Im Keller ist auch alles ordnungsgemäß dimensioniert allerdings auf die 10qm Leitung.

Wenn ich die Leitung jetzt in der Garage überlaste kommt theoretisch die Sicherung im Keller oder?
Wenn ja, und die Geräte in der Garage schalten sich aus (Frequenzumrichter, Hf Spindel, Kompressor)
könnten die Geräte dann Schaden nehmen?

Ich habs wegen Krankheit grad etwas eilig und würde gerne alle 3 Maschinen parallel laufen lassen.

Danke im Voraus.

Gruß Marc

Mit wieviel ist die 10mm² im Keller denn abgesichert?
Ich schätze mal mit 35A.

Bei Drehstrom wären das dann 230 * 35 * 3 = ca. 24kW.
Glaube nicht das Du die so schnell auslastest. Vorausgesetzt deine Geräte sind vernünftig auf die Außenleiter verteilt...

Da müssen schon ein paar Daten mehr rüberkommen, wie Leistungsaufnahme und Nennspannung der Verbraucher,
1 oder 3 Phasen, wie aufgeteilt etc..

Eine 10² Zuleitung (NYM-J 5x10) kann, wenn die Leitung nicht zu lang ist und nicht durch andere Leitungen die
Wärmeabfuhr beeinflusst wird, mit 50A abgesichert werden, das sind immerhin rund 34kVA.

Leitungslänge ca. 22m
Im Keller abgesichert mit 32A

Verbraucher CEE 220V:
Vacuumpumpe 0,75Kw
Frequenzumrichter für Frässpindel (S1 1.8Kw)

Verbraucher CEE Starkstrom
Kompressor 4Kw
Kompressor 0,75Kw

Verbraucher 220V Schukodose:

Luftfilteranlage:
0.35Kw

Maschine 1:
Wasserkühlung Pumpe - 0.38Kw
Heizung Wasserkühlung - 2Kw
Kühlung Wasserkühlung - unbekannt (schätze mal 1Kw)
Kompressor MMKS 0.75Kw
Absaugung/Staubsauger: 1,3Kw
Frässpindel: 1.8Kw
Stepper: 1Kw
Cnc Steuerung/Pc: ca 0,2W

Maschine 2
Kompressor MMKS 0.75Kw
Frässpindel: 3.5Kw
Stepper: 1,3Kw
Cnc Steuerung/Pc: ca 0,2W

Maschine 3
Kompressor MMKS 0.75Kw
Frässpindel: 1.2Kw
Stepper: 1,0Kw
Cnc Steuerung/Pc: ca 0,2W

Nebenbei wird noch ein 1.5Kw Staubsauger genutzt um Späne manuell abzusaugen.
Parallel laufen noch ein paar Ladestationen für Akkus (Akkuschrauber) sowie ein Bandschleifer mit 0.75Kw + Absaugung 1.3Kw.
Paar andere Geräte wie Bohrmaschine, Dremel und co werden im Betrieb eher nicht genutzt. Die Lasten wurden so gut es ging verteilt.
Die Kraftdosen wurden alle einzeln abgesichert. Die 220V Dosen umfassen insgesamt 10 Sicherungen einzeln abgesichert.

Zwei Möglichkeiten:

1. Du zeichnest einen KOMPLETTEN Stromlaufplan und machst Messungen dazu.
2. Du probierst es aus. Nur weil eine Spindel 1,8kW Anschlussleistung hat bedeutet das ja nicht das diese Leistung auch in der Praxis benötigt wird.

Also probiers aus... Mehr als das die Sicherung fliegt passiert ja nicht.
Das Geräte dadurch kaputt gehen ist unwahrscheinlich. Dann würden die auch beim harten "Not-Aus" kaputt gehen...

Rein rechnerisch und unter konstater Vollast wird es mit 32A knapp, in der Praxis wird aber nichts passieren,
weil, wie Matze7779 schon schrieb, dieser Fall nicht auftreten wird. Grob geschätzt wirst Du nichtmal 60%
Gleichzeitigkeitsfaktor erreichen, passt also.

Ich persönlich würde die Leitung mit 40A absichern, entsprechende D02 (Neozed) Sicherungen werden von Siemens
hergestellt und sollte jeder Elektriker beschaffen können.

Wenn es ganz genau sein soll könnte besagter Elektriker einfach mal eine Schleifenmessung machen und die Werte
protokollieren.

Rechnerisch (wenn ichs auf die schnelle richtig gemacht habe ;-))wenn alles Symetrisch belastet wird und alle Anläufströme gleichzeitig kommen liegts du etwa bei 22 A ohne den Spannungsfall der Leitung mit einbezogen zu haben.

Die Frage ist wie du zu deiner Aussage kommst dass die Leitung überlastet sei?

Dass die 10qmm mit 50A abgesichert werden dürfen liegt stark an der Verlegeart...bei uns in Augsburg hat das EVU schon lange dies nicht mehr zugelassen bei Hausanschlüssen und da reden wir von wenigen Metern Leitungslänge.

Teddito schrieb:

...
aktuell sieht es so aus das meine 10mm² Leitung vom Keller zur Garage nicht mehr ausreicht.
...

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Hallo Marc,

wie macht sich das bemerkbar oder ist das deine Vermutung?

Albert

Mein Elektriker meint wird langsam knapp. Ich solle doch besser nur 2 Maschinen anstatt 3 Maschinen auf einmal laufen lassen.
Ich habe am Mittwoch mal kurzzeitig mit allen 3 Maschinen gearbeitet.
Allerdings habe ich war die Kühlung des Kompressors nicht an und die Spindeln hat recht wenig zu tun da nur kleine Werkzeug gebraucht wurden.

Lass dir doch einen 3-Phasen Stromzähler mit Anzeige des Momentanverbrauchs einbauen.
Sowas (erster Google Treffer): https://www.elektrowelt-zwickau.de/...MIlrKxwP3f2gIVizobCh3-NgzgEAQYAyABEgIDWPD_BwE

Merke: Messen ist besser als schätzen!

Mein Haus ist über 4qm Kupfer angeschlossen. Bei Alu nimmt man den doppelten Querschnitt und gut ist.

10 qm für eine Bastelstube sind mehr als genug. Das ist bis 61 A ok.

VG
Frank

Glaube kaum dass du mit herkömmlichen Haushaltszählern den tatsächlichen Lastbetrieb vernünftig messen kannst....dazu ist es einfach zu träge ;-)
Je nach Absicherung verwendet man ja auch deshalb träge Sicherungen um Lastspitzen besser zu überbrücken.

Rechnerisch mag ja die Leitung in der Theorie unter optimalen Bedingungen den Strom bis 61A abkönnen....das ist aber lediglich auf symetrische Lasten gerechnet....daher gibt es eigentlich klar definierte Vorgaben wie welche Leitung abgesichert sein muss!!! Auf Spielchen mit "wird schon gehen" würde ich mich nicht ein lassen....denn unsymetrische Lasten können tükisch sein und sind nicht zu unterschätzen. Hatte da letztes Jahr in einer Veranstaltungshalle nen kapitalen Abschalter des Stromversorgers bei 285A.....Anschaltung war auf 250A ausgelegt....leider hat da mein Vorgänger große Lasten ungünstig verteilt und so langweilte sich L1 bei 100A, L2 hatte 180A und L3 knallte dann die Sicherheitsschaltung der hauseigenen Wasserturbine mit 285A ...war also ne Differenz von über 100A zwischen den Phasen, und das bei Voller Halle um 1:30 am Sonntag in der Früh....würde mal schätzen das hat den Veranstalter mal schnell mehrere Tausende Euro gekostet....nach Intensiven Einzelmessung hat man die Lasten dann besser verteilt und nun liegt man bei Differenzen von weniger 20A was vollkommen OK noch ist in der Größenordnung der Anlage.

Faktisch wäre mein Rat....lass es so wie es ist, solange der Leitungsschutz nicht anschlägt ist alles noch gut....daher heißt es einfach testen, da dir niemand genau sagen kann wie sich die Leistungsnahmen deiner Geräte wirklich verhält!