Drohne aus St. Petersburg drucken

Hallo Stephan,

vielen Dank für den Hinweis!

Das Teil musste noch mit "Flach legen" auf das Druckbett ausgerichtet werden.
Ich habe das nachgeholt und auf Thingiverse ausgetauscht.

Anbei das ausgerichtet Teil im Anhang.

Super, danke - ist auch schon gedruckt. Damit habe ich jetzt alle wesentlichen Teile fertiggedruckt:

buratinuteile_3240048.jpg

Diese Teile wiegen in PETG zusammen 755 g (wobei ich die Brims noch nicht entfernt habe), davon entfallen 114 g auf den Rumpf inkl. Hauben und 43 g auf die Winglets. Insgesamt liege ich damit gewichtsmäßig nicht so doll im Rennen, oder? Ich trage mich mit dem Gedanken, die Winglets zu skelettieren und zu bespannen oder aus Balsa zu schneiden und anzukleben. In 3 mm Balsa würden die unskelettiert je 6 g wiegen - schon pervers, was das Plastikzeug wiegt... jedenfalls würde ich so hinten 31 g sparen und müsste vorn auch entsprechend weniger Ballast haben, also effektiv rund 50 g gespart.

Fehlen tun nur noch die Teile, die ich erst drucken kann, wenn ich weiß, welcher Motor reinkommt. Frage dazu (auch an alle, die das Modell schon gebaut haben): Wie sieht das eigentlich mit dem "förderlichen Motorgewicht" aus? Auf die Bleischeibe würde ich gern verzichten.
Ich hätte noch einen Roxxy 3530-14 mit 950 KV rumliegen, der bringt mit 3S gerade die 1200 g Standschub, wiegt aber nur 78 g. Dann noch einen Permax 3516-850, der ist eine Nummer stärker (genaue Daten dazu sind anscheinend unmöglich aufzutreiben), aber mit 130 g (die Angabe habe ich hier im Forum gefunden) deutlich schwerer. Ich hätte aber auch kein Problem damit, einen neuen Motor zu kaufen.
 

wersy

User
Hallo Stephan,

prima Druckqualität, und wieder eine ganz tolle Farbkombination!

Dein Rumpf ist leichter als meiner.
Mein Rumpf wiegt incl. Schrauben und der Hauben 124 g.

Bei den Flügeln bin ich leichter. Flügel incl. Winglets 546 g.
Komplett also 670 g.

In deinem Falle würde ich dann doch Balsa-Winglets nehmen, die hat Helmut (wingman3) auch verwendet.
Und Ballast möglichst weit vorn, da wäre die Bleischeibe schon nicht verkehrt.

1200 g Schub reicht, da könntest du auch den Roxxy nehmen, allerding mit zusätzlichen Ballast unmittelbar hinter dem Motor. Den brauchte ich auch, denn mein Turningy wiegt 80 g.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, auch von deinem Modell eine Ansicht zu rendern.
Hier macht sich besonders gut, dass die Ruder durchgängig rot sind.


Farben Stephan 2.png


Auch wenn er schwerer ist, beneide ich dich doch um das PETG.
Und dann noch überwiegend hell. Da kann der Sommer ruhig heiß werden…
 
Dabei stelle ich fest, sobald Boden- und Decklayer eingeschaltet sind, werden etliche Bühnen erzeugt:

Hallo Michael,
die kurze Antwort vorab: In deiner Factory-Datei hast du unter "Advanced" die Option "Merge all outlines into a single solid model" aktiviert. Mit dieser Option werden u.a. alle Hohlräume gefüllt, die auf der XY-Ebene vollständig umschlossen sind. Dass du also überhaupt noch ungefüllte Bereiche im Rumpfteil hast, verdankst du nur der Hauben-Öffnung und den Löchern für die Steckungen. Sind Deck- und Bodenlayer gesetzt, wird dadurch außerdem über und unter jeder Öffnung eine solide Schicht erzeugt. Wenn du aber die Merge-Option ausschaltest, verhalten sich auch die Deck- und Bodenlayer wieder korrekt.

ABER: Vergiss S3D. Es mag sein, dass man den Buratinu in PLA damit grundsätzlich drucken kann, das Ergebnis wird aber in jedem Fall minderwertig. In PETG wäre es mit S3D völlig unmöglich, das Modell zu drucken. Ich habe für alle Teile Slic3r PE benutzt und bin immer noch geflasht davon, wie unglaublich intelligent dieses Programm ist.

Tschöö
Stephan
 
Hallo Stephan,

prima Druckqualität, und wieder eine ganz tolle Farbkombination!

Ehrlich gesagt, rückblickend hätte er mir mit Grau statt Weiß besser gefallen. Da knallen die Farben dann besser. :cool:
Das Rendering ist aber eine schöne Motivation, den Flieger auch bald mal in diesen zusammengebauten Zustand zu bringen...

Und Ballast möglichst weit vorn, da wäre die Bleischeibe schon nicht verkehrt.

1200 g Schub reicht, da könntest du auch den Roxxy nehmen, allerding mit zusätzlichen Ballast unmittelbar hinter dem Motor. Den brauchte ich auch, denn mein Turningy wiegt 80 g.

Weißt du zufällig, wieviel deine Bleischeibe wiegt? Walzblei hat weder Lindinger noch Höllein noch Schweighofer vorrätig, und im Dachdeckerbedarf müsste ich mindestens 10 x 100 cm abnehmen. Da nehme ich dann wohl doch lieber den Permax, damit habe ich 50 g mehr so weit wie möglich vorn (wenn das Gewicht denn stimmt - ich muss den Motor noch abmontieren, daher kann ich ihn noch nicht wiegen) und noch eine Idee mehr Leistung..

Ich frage mich gerade, ob ich den Flitschenhaken auch einbauen soll. Womit flitschst du denn das Ding?

hast du die Teile mit S3D geslict?

Dazu nochmal ausführlicher:
S3D ist schlicht zu primitiv, um den Buratino zu slicen. Vielleicht beschäftige ich mich noch nicht lange genug mit 3D-Druck, um den vergangenen Ruhm dieses Programms zu würdigen - es mag ja sein, dass das wirklich mal state of the art war, aber die Zeiten sind jedenfalls lang vorbei. Mit Cura und Slic3r kann S3D einfach in keiner Hinsicht mehr mithalten:

Zum einen ist da die Unfähigkeit des Programms, Bridging-Bereiche korrekt zu detektieren. Deckschichtlayer werden grundsätzlich mit Standardparametern gerechnet - was natürlich ganz toll ist, wenn sich unter einer horizontalen Decke kein Infill befindet. Bei Teilen wie W1_middle würden die Decklayer da durchhängen wie eine alte Wäscheleine, selbst wenn man manuell die Bahnen im rechten Winkel zu den Perimetern ausrichtet.

Zum anderen ist da die leidige Geschichte mit der Z-Naht. Mit manueller Koordinateneigabe schafft man es zwar auch in S3D, den Layerstart auf eine halbwegs scharfe Außenecke zu legen. Innenecken dagegen erwischt man nur mit viel Probiererei, und wenn die nicht auf allen Layern dieselbe Position haben (wie z.B. W4 und W5), muss man für jedes Flächenteil rund 20-30 Prozesse schreiben.
Um möglichst lange Layer(abkühl)zeiten zu erreichen, habe ich die Platte richtig schön voll gepackt:

_3190461.jpg

Kannst du dir vorstellen, wie katastrophal dieses Druckergebnis mit S3D ausgesehen hätte? Mit Slic3r PE habe ich nicht nur dezente, sondern überhaupt keine sichtbaren Z-Nahten, denn der sucht nicht nur auf jeder Ebene den optimalen Layerstart, sondern nach jeder einzelnen Leerfahrt den optimalen Punkt, um neu anzusetzen. So wurden hier alle Ansetzpunkte in die Innenkehren der Spanten gesetzt. Im Zusammenspiel mit Z-Lift (das ja in S3D das Ergebnis oft noch verschlechtert, in Slic3r aber sinnvoll eingesetzt werden kann) entstehen so absolut saubere Drucke ohne Naht und ohne Stringing. Dafür zahlt man allerdings einen hohen Preis: Um den finalen G-Code für den Druck im Foto zu erzeugen, hat Slic3r auf meinem Laptop (ok, der ist nicht der schnellste) sage und schreibe 2,5 Stunden gebraucht. Aber ich warte lieber 2 Stunden auf den Code, als mir von S3D in ein paar Sekunden einen 12-Stunden-Druck zu versauen...

Tschöö
Stephan
 

wersy

User
Hallo Stephan,

vielen Dank für den Tipp, und die Aufklärung, was die Option "Merge all outlines into a single solid model" im Einzelnen bewirkt.

Eben ist der Rumpfmittelteil fertig geworden. Geslict mit S3D, denn zu irgendwas muss das Programm ja gut sein.
Je nach Lichteinfall, ergibt sich ein Farbunterschied zum Heckteil. Das wurde mit Cura 4 geslict. Der Farbunterschied entsteht durch die unterschiedliche Druckrichtung von S3D. Nach jedem Layerwechsel wird anders herum gedruckt.


Rumpf 2 u. 3 1000.jpg


Das Vorderteil aber sieht lausig aus, das wurde auch mit Cura 4 geslict:


Rumpf 1 800.jpg


Hier habe ich das Problem, das auch Hano bei meinem Brett-Nuri hatte:

Leerfahrten Rumpf.png


Leerfahrten.jpg

Cura fährt regelmäßig Leerfahrten spazieren, hier überall wo Stege sind. Nicht nur, dass es da die Druckzeit verdoppelt, schlimmer ist, dass das ohne Retract passiert. In dieser Zeit verliert die Düse Material oder kann Luft ziehen. Wird anschließend weiter gedruckt, entstehen zunächst Perlenschnüre.
Beim Heckteil passiert das nicht, da ich dort die Stege und Löcher entfernt habe.

Stephan, hast du auch hier eine Idee gegen unsinnige Leerfahrten?

Das S3D Problem mit der Positionierung der Z-Naht kenne ich nur allzu gut, es ist zum Haare raufen.
Was andere Programme ohne Zutun intelligent erledigen, gerät hier zu einer zeitraubenden Angelegenheit. Wenn man nach unzähligen Versuchen glaubt, endlich innen eine Position gefunden zu haben, stellt man fest, dass es weiter oben Ausreißer nach außen gibt. Eine Z-Naht vollständig nach innen zu bekommen, ist bei einer gepfeilten Tragfläche offensichtlich nicht möglich.

Und bei allen hohlen Teilen, die eine horizontale oder vertikale Bohrung hat, wird mit Infill versehen:

Duennwand 1.png

Das geht nur weg, wenn ich für diesen Bereich einen Korkenzieher Prozess anlege. Auf Spiral Vase hält aber kein Decklayer.


Wie es aussieht, hast du deinen hervorragend druckenden Drucker ideal kalibriert.
Mehrere Tragflächenteile auf einmal kann ich mir, zumindest mit meinem alten Drucker, nicht leisten. Hier muss jeder Druckanfang sauber weiter laufen, Einstellungen für Retract perfekt sein.
Und schnell ist er auch. Ich habe für die 4 einzeln gedruckten Teile 15 Stunden gebraucht.

Zur Zeit habe ich einen JGAurora als Leihgabe. Bin gespannt, ob ich das damit auch nur annähernd so gut hinbekomme.

Heckteil
Ich meine, das Heckteil braucht keine Dübellöcher. Die Tragfläche ist zu steif als dass man sie mit Steckungen fluchtend zum Rumpf zwängen sollte. Und ganz hinten sollte sie auch ruhig eine Idee flexibel bleiben.

Bleischeibe
Meine 2 mm Bleischeibe wiegt 21 g.
Ich kann dir ein Plättchen 40 x 40 mm schicken.

Und ja, das Rot sieht giftig aus, außer schwarz habe ich grad kein 1,75er.
Vom Roten ich habe aber noch 2 kg rumliegen…
 

Thoemse

User
Kann Slic3r mittlerweisle mit verschiedenen Prozessen drucken? Das ist der einzige Grunbd, weshalb ich an S3D festhalte. Der Z-Seam nervt mich aber total.
 
Hallo Michael,
druckst du den Buratinu denn jetzt auch in PETG? Bisher (PLA) hattest du doch mit dem Druck keine Probleme?
Fals ja, da du ja an der Quelle sitzt, würde ich raten, in den STLs die Brims von den Flächenteilen zu entfernen. Wirklich brauchen wird man die vermutlich nirgends, denn wer elevon_outer und W5 ohne Brim gedruckt kriegt, kann eigentlich auch bei keinem der anderen Teile Probleme haben. Bei PLA stören die Brims wahrscheinlich nicht besonders, aber bei PET kann man sie nicht an der Perforation brechen, und das Glattschleifen nach dem Abkneifen dauert eine Ewigkeit (vor allem in den Nuten)...

Eben ist der Rumpfmittelteil fertig geworden. Geslict mit S3D, denn zu irgendwas muss das Programm ja gut sein.
Für den Rumpf ist S3D noch nicht mal schlecht, denn da sind alle zu bridgenden Bereiche tatsächlich im Außenbereich und werden auch von S3D erkannt und korrekt parametriert. Die Bridging-Parameter sind da ja eigentlich schön differenziert einstellbar.

Stephan, hast du auch hier eine Idee gegen unsinnige Leerfahrten?
Nein, ich habe in Slic3r mit so ziemlich genau denselben Leerfahrten gedruckt (die aber auch beim Buratinu nicht so dramatisch ausfallen wie bei Hanos Code, wo sie offensichtlich nur durch den Infill provoziert werden - in deinem Screenshot dagegen treten sie gehäuft ja nur in den Layern der Streben auf). Optisch hat sich das aber kaum ausgewirkt - wie gesagt, mit der automatischen Wahl von Innenecken als Ansetzpunkt kann man eben auch sehr segensreich Z-Lift auf Retract setzen.

Und bei allen hohlen Teilen, die eine horizontale oder vertikale Bohrung hat, wird mit Infill versehen:
Das geht nur weg, wenn ich für diesen Bereich einen Korkenzieher Prozess anlege. Auf Spiral Vase hält aber kein Decklayer.
Jein, das liegt offensichtlich an dem Verständnis, das S3D allgemein von Decklayern hat: Alles, was eine Schräge von 45° oder mehr hat, sieht das Programm als "Deckelfläche" an. Deswegen wird das alles auch entsprechend der definierten Anzahl an Decklayern unterfüttert. Wenn du z.B. die Röhren mit einer 60°-"Spitze" statt 45° anlegst, dürfte das verschwinden. Dasselbe Verhalten findest du aber auch, und das ist viel ärgerlicher, an den Nasenleisten von W1 und W2.
Nichtsdestotrotz: Das Verhalten lässt sich aber auch abschalten - habe ich gerade erstmalig gemacht; ich habe nur keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. :cool:
Beweis:

Bildschirmfoto 2019-03-28 um 16.44.47.png

Probier's aus: Lad dir mal die angehängte Profildatei namens "Buratinutest" (als .txt angehängt, muss .fff werden für den Import) in dein S3D. Dann slice damit W1_front_brim, da sollte dann das Problem nicht auftreten. Hurra.
So weit, so gut - jetzt kommt der sportliche Teil: Versuche (ohne den Prozess zu verlassen), irgendwelche Einstellungen so zu modifizieren, dass die Unterfütterung wieder zurückkommt. Ich hab's nicht geschafft. Entweder habe ich Tomaten auf den Augen, oder das wird durch irgendeine Option kontrolliert, die ich im Traum nicht damit in Zusammenhang gebracht hätte.

Fairerweise muss man dazu noch sagen, dass die nutzlose Unterfütterung auch bei Cura und Slic3r auftaucht. Bei Cura kann man sie anscheinend gar nicht abschalten (sage ich mal unter Vorbehalt und erinnere an die Tomaten), bei Slic3r kann man das zwar, aber dann zeigt sich ein handfester Bug:

So sieht im Slic3r der erste Deckschichtlayer aus, wenn man "Ensure vertical shell thickness" aktiviert:

mit wand.png

Den Zusatz-Infill an der Nasenleiste (der ist dann auf allen Layern) will man aber nicht haben, daher schaltet man die Option aus. Aber dann sieht es plötzlich so aus:

ohne wand.png

Die Deckschicht hat keinen Kontakt mehr zu den Außenwänden; das Ergebnis ist natürlich Spaghetti.
Wie kommt das? Das sieht man, wenn man einfach mal mehr Deckschichtlayer rechnen lässt (hier 26 statt 8):

uebersteigert.png

Slic3r rechnet hier die Dimensionen der Deckschichten "von oben", d.h. kein Deckschichtlayer bekommt eine Ausdehnung, die die des obersten Layers übersteigt. Das ist natürlich absoluter Humbug. Dementsprechend war ich gezwungen, mit der "Nasenleistenverstärkung" zu drucken, was möglicherweise auch einen Teil des Mehrgewichts ausmacht (wobei ich mich natürlich frage, womit/wie alle anderen dann gesliced haben, ohne dass dieser Effekt auftrat).

Wie es aussieht, hast du deinen hervorragend druckenden Drucker ideal kalibriert.
Mehrere Tragflächenteile auf einmal kann ich mir, zumindest mit meinem alten Drucker, nicht leisten. Hier muss jeder Druckanfang sauber weiter laufen, Einstellungen für Retract perfekt sein.
Naja, perfekt ist es dann doch nicht, wie ich gestern abend festgestellt habe: Hatte die Einzelteile zum ersten Mal unter der Lupe, um die Brims zu entfernen, und habe dabei gesehen, dass ich teilweise in den Innenecken der mehrteiligen Profilstücke (W1 und 2) an den Steck-Nuten Löcher habe. Bei den meisten Teilen hält sich das in Grenzen und ist daher kein Problem, weil genau diese Kanten an Gegenstücke geklebt werden, die die Stabilität eh über das erforderliche Maß erhöhen, aber bei beiden W2_rear habe ich da regelrechte Schlitze über die Mehrzahl der Layer - die beiden muss ich doch neu drucken.

Und schnell ist er auch. Ich habe für die 4 einzeln gedruckten Teile 15 Stunden gebraucht.
Nagel mich da nicht auf die Sekunde fest, das 4er Set mag auch 15 oder 16 Stunden gebraucht haben. Allerdings mit 0,15 mm Layerhöhe. Schnell drucke ich aber nie (niemals über 50 mm/s, außer Infill).

Meine 2 mm Bleischeibe wiegt 21 g.
Ich kann dir ein Plättchen 40 x 40 mm schicken.
Oh, das wäre super. Ich PNe dir gleich mal meine Adresse. :)

Tschöö
Stephan
 

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Kann Slic3r mittlerweisle mit verschiedenen Prozessen drucken? Das ist der einzige Grunbd, weshalb ich an S3D festhalte. Der Z-Seam nervt mich aber total.

Nee, verschiedene Prozesse kann Slic3r nach wie vor nicht. Wobei man die ja eigentlich denn doch nur ziemlich selten braucht - ich behalte S3D aus demselben Grund, muss aber nicht oft darauf zurückgreifen (zumal das ja fast immer mit Zugeständnissen bei anderen Aspekten verbunden ist). Allerdings geht die Hassliebe nicht so weit, dass ich S3D Version 5 mit Vertrauensvorschuss kaufen werde - entweder muss das mit dem nächsten Update ein völlig neues Programm werden, oder die haben zum letzten Mal Geld von mir gesehen.
Übrigens kann man ja auch mit Slic3r mit etwas Handarbeit verschiedene Prozesse per G-code kombinieren. Wenn es nur um so simple Geschichten geht wie "3Dlabprint waren zu faul, das Brandschott zu zeichnen", ist das durchaus eine Alternative. Kommen da aber komplexe Sachen zusammen, wird es doch arg unkomfortabel.

Tschöö
Stephan
 
Was genau wollt ihr mit den Prozessen erreichen? Eigentlich ist Slic3r flexibler in seinen Möglichkeiten mit Modifier Meshes.

Hilf mir auf die Sprünge... Modifier Meshes gehören zu den Sachen, die ich in Slic3r absolut noch nicht verstanden habe (genauso wie Makros in S3D), aber beim bisherigen (erfolglosen) Rumspielen damit bin ich auch nicht über Aspekte gestolpert, die ich mit Prozesswechseln irgendwie in Verbindung bringen würde.

Ein paar Beispiele, wozu man Prozesse brauchen kann:
- Der Klassiker ist das 3Dlabprint-Modell, bei dem die ersten 15 mm des Rumpfes mit Infill gedruckt werden müssen, der Rest ohne. Analog dazu sind verschiedene Anwendungen denkbar, die nur durch Schlamperei des Designers des Objekts nötig sind.
- Man kann damit (bzw. muss - komfortabel ist das nämlich nicht) die Reihenfolge von mehreren Druckteilen festlegen, die nacheinander gedruckt werden sollen (von Y vorn nach Y hinten kann man drucken, was man will, von hinten nach vorn dagegen nur das, was unter dem Druckkopfkabel durchpasst). Das ist beim Slic3r ein großer Schwachpunkt: Nicht nur, dass man die Reihenfolge nicht beeinflussen kann - man kann sie noch nicht einmal anzeigen lassen.
- Man kann höhenorientiert selektiv Boden- und Deckschichtlayer deaktivieren und so Löcher/Aussparungen im Boden und Decke eines Volumenmodells drucken.
- Man kann auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Bridging-Winkel setzen, um die Bridge-Fahrten kurz zu halten.
- Und natürlich kann man mühselig Unzulänglichkeiten des Programms manuell ausgleichen, die Slic3r gar nicht hat. ;) Aber das zählt selbstverständlich nicht.

...aber wie kriege ich nun diese Anwendungsfälle mit Modifier Meshes hin?

Tschöö
Stephan
 
Sequenzielles Drucken habe ich mit Slic3r noch nie versucht, aber auch schon gehört das das mit der Reihenfolge problematisch sein soll. Abgesehen davon geht definitiv alles mit den modifier Meshes. Man kann sich die vorstellen wie Prozesse auf steroiden:
Soweit ich weiß gehen Prozesse nur höhenabhängig. Also von 0-2mm 2 Perimeter, darüber 1 als Beispiel. Mit modifier meshes, welche es in Slic3r quasi schon immer und in Cura seit kurzem gibt, kann man dagegen mit beliebigen Meshes (vordefinierte Formen wie Würfel, aber auch selbst erstellte stls wenn man will) auch nur ausgewählte Bereiche innerhalb eines Höhenbereiches bearbeiten. Im Prinzip ist es wie eine boolsche Operation: Für das gesamte Modell gelten die Druckeigenschaften wie im Slic3r definiert. Aber in den Bereichen, die von einem Modifier durchdrungen werden gelten alle Grundeinstellungen, außer denen die per Modifier geändert habe. Ändern kann man fast alles, was man in den normalen Eigenschaften auch definieren kann.
Man kann modifier meshes auch als Support enforcer oder blocker verwenden, womit man benutzerdefinierten Support ähnlich wie in Simplify hin bekommt.

Besonders komfortabel wird das mit dem neuen Prusa Slic3r, welcher aktuell aber noch in der Beta ist.

Einfaches Beispiel zum reinkommen:
- Lade ein beliebiges Modell in Slicer, setze die Anzahl Perimeter auf 2. Ziel ist es, in einem Höhenbereich 3 Perimeter zu haben.
- Doppelklicke das Teil in der 3D Ansicht.
- Load Generic anklicken
- Wir bleiben mal bei der Box. Als Breite und Länge geben wir Werte ein, die einfach größer sind als die des Modells. Also so, das der enstehende Quader einfach alles überdeckt. Für die Höhe mal z.B. 5mm eingeben.
- Den jetzt angezeigte Quader anklicken, er wird grün zum zeichen das er gewählt ist. Mit den Move-Schiebreglern lässt er sich positionieren, auch in der Höhe.
- Zuletzt geht man auf das grüne + Symbol und wählt aus, was dieser Modifier ändern soll. Z.B. Layer und Perimeter -> Perimeters und trägt 3 ein. Das Fenster mit OK schließen.
- Nach dem Slicen in der Preview sieht man den Effekt.
 
- Zuletzt geht man auf das grüne + Symbol und wählt aus, was dieser Modifier ändern soll.

Aaah. Danke. Das war eigentlich alles, was mir fehlte: Den grünen Button hab ich Dösbaddel übersehen, deshalb kam ich da einfach nicht weiter.

Ja, damit lässt sich in der Tat schon mehr anfangen als mit den Prozessen in S3D. Wenn man jetzt noch die Modifier nachträglich skalieren könnte und es einfacher wäre, einen Modifier auf mehrere Druckobjekte anzuwenden, wäre es auch noch deutlich komfortabler als S3D - mal schauen, was da bei Slic3r PE demnächst kommt.

Tschöö
Stephan
 

Thoemse

User
Was genau wollt ihr mit den Prozessen erreichen? Eigentlich ist Slic3r flexibler in seinen Möglichkeiten mit Modifier Meshes.

Bei praktisch jedem 3Dlabprint Modell brauchst du das. Da werden die erst 3mm doppelwandig gedruckt oder z.B. ab mm 147 die Layerhöhe verringert usw.
Das geht bei Slic3r mittels modifier meshes? Sollte ich wohl mal testen. Ich hab es mir im Netz mal angesehen aber da steht nirgends, was für Parameter man ändern kann.
 
Ja, was in S3D geht, geht in Slic3r locker - meine vorherige Aussage kann ich also nur vollstens zurücknehmen. Die Möglichkeiten hören aber bei denen von S3D lange nicht auf, da geht noch einiges mehr (ich musste natürlich gestern abend noch ein bisschen damit rumspielen).

Zum einen muss man keinen statischen Prozess für die Modifier schreiben; der modifiziert nur die Einstellungen, die ihm zugewiesen sind, und übernimmt die restlichen vom "Mutterprozess" (wenn ich dran denke, wie oft ich in S3D nachträglich eine Änderung in jeden einzelnen Prozess reinschreiben musste...).

Zum anderen ist man nicht darauf angewiesen, Prozesse layerweise anzuwenden, sondern der Modifier kann jede beliebige Form und Position haben. Da gehen dann auch solche Sachen wie ein mit 10% Infill gefülltes Teil, das auf einer beliebigen Position zum Schwerpunktausgleich eine 100% gefüllte solide Kugel (Würfel, Zylinder, Freiform) enthält. Dadurch wird es möglich, Volumenkörper auf eine Weise zu modifizieren, wie sie im CAD vorab gar nicht möglich wäre (während die S3D-Prozesse primär dazu taugen, vermeidbare CAD-Schlampereien nachzubessern).

Zuweisen kann man alle Print-Parameter, keine Filamentparameter wie Temperatur oder Lüftersteuerung (außer man hat mehrere Extruder oder eine MMU, dann kann man aus dem zweiten etc. Extruder mit veränderten Materialeinstellungen drucken).

Beim Speichern als AMF werden alle Modifier mit ihren Einstellungen mitgespeichert, ähnlich wie die .factory-Dateien aus S3D.

Was ich noch nicht ausprobiert habe, ist, mehrere sich überschneidende Modifier anzulegen. Ich vermute, dass konkurrente Parameter dann entsprechend der eingestellten Clipping-Reihenfolge überschrieben werden. Die Frage ist, was mit nicht konkurrierenden Parametern passiert - logisch müssten die dann auf beide angewendet werden oder eben auch geclippt. Das geht dann aber auch in der Differenzierung schon so weit, dass ich mir kaum einen Anwendungsfall dafür vorstellen kann.

Tschöö
Stephan
 

wersy

User
Hallo Michael,
druckst du den Buratinu denn jetzt auch in PETG? Bisher (PLA) hattest du doch mit dem Druck keine Probleme?

Hallo Stephan,
nein, ich drucke weiterhin mit PLA, nur bin ich mit dem JGAurora noch nicht so recht zufrieden.

Falls ja, da du ja an der Quelle sitzt, würde ich raten, in den STLs die Brims von den Flächenteilen zu entfernen. Wirklich brauchen wird man die vermutlich nirgends, denn wer elevon_outer und W5 ohne Brim gedruckt kriegt, kann eigentlich auch bei keinem der anderen Teile Probleme haben. Bei PLA stören die Brims wahrscheinlich nicht besonders, aber bei PET kann man sie nicht an der Perforation brechen, und das Glattschleifen nach dem Abkneifen dauert eine Ewigkeit (vor allem in den Nuten)...

Die elevons und W5 sind kein Problem, da die mit dem Brim eines Slicers selbst ohne Heizbett gedruckt werden können.

Ohne den perforierten Brim sind die anderen Teile aber nicht auf unbeheiztem Bett zu halten.
Selbst dann wölben sich die äußersten Flächen an den Enden hoch, während der Brim auf dem Bett haften bleibt.
Ich finde es auch immer recht mühsam, den perforierten Brim sauber zu entfernen. Ohne Nachfeilen geht es nicht, und das sieht nicht gerade schön aus.

Da ihr alle mit Heizbett druckt, habe ich mich schon gewundert, und am 31.10. bereits gefragt:

"Brim
Waren für Euch die, mit Perforation versehenen, Brim-Flächen hilfreich, oder hättet ihr die nicht gebraucht. Immerhin muss man die entfernen und die Perforation glätten.
Ich brauche die unbedingt, sonst haften die Teile auf meinem unbeheizten Druckbett nicht gut genug."

Nun, mit Heizbett musste ich leider feststellen, dass sich ohne perforierten Brim die komplett gedruckte Tragfläche W2 hinten 1 mm hochgewölbt hat.
Schlanke, spitze Enden sind besonders anfällig für Warping, weil es hier relativ viel Materialanhäufung zu wenig Kontaktfläche gibt.
Erschwerend kommt hier hinzu, dass ich beide Teile in einem gedruckt habe.

Ich habe das riskiert, da beim kombinierten W1 middle und rear mit Brim hinten absolut kein Warping auftrat:


W 1_2 1000.jpg

Hier sieht man auch gut den Einfluss, den die Druckreihenfolge der Bahnen ausübt.
Unten wurden jeweils erst der Außenperimeter, dann die Stege gedruckt.
Im oberen Bereich wurden erst die Stege gedruckt, und danach der Außenperimeter.
Dabei wird der Außenperimeter bei jedem Steg nach außen gedrängt, wobei die „Schweißnaht“ entsteht.
Leider kann man in Slic3r die Nahtposition nicht festlegen.


Alles, was eine Schräge von 45° oder mehr hat, sieht das Programm als "Deckelfläche" an. Deswegen wird das alles auch entsprechend der definierten Anzahl an Decklayern unterfüttert. Wenn du z.B. die Röhren mit einer 60°-"Spitze" statt 45° anlegst, dürfte das verschwinden.
Nichtsdestotrotz: Das Verhalten lässt sich aber auch abschalten - habe ich gerade erstmalig gemacht; ich habe nur keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. :cool:

Ich habe es leider nicht geschafft. Wenn ich deine Factory Datei lade habe ich zwei Prozesse. Aber egal welchen Prozess ich wähle, es wird immer Infill erzeugt – sogar bei ganz leichten Schrägen!


S3D Schrägen.jpg


Fairerweise muss man dazu noch sagen, dass die nutzlose Unterfütterung auch bei Cura und Slic3r auftaucht.

Bei Cura ja, bei Slic3r ist mir das noch nie passiert. Ich benutze aber nur die Versionen, die im Repetier Host eingebunden sind.


Naja, perfekt ist es dann doch nicht, wie ich gestern abend festgestellt habe: Hatte die Einzelteile zum ersten Mal unter der Lupe, um die Brims zu entfernen, und habe dabei gesehen, dass ich teilweise in den Innenecken der mehrteiligen Profilstücke (W1 und 2) an den Steck-Nuten Löcher habe.
Hast du mal überprüft, ob die Lücken nach Leerfahrten auftreten?
Allein um Leerfahrten zu vermeiden, drucke ich die Teile nur einzeln.


Oh, das wäre super. Ich PNe dir gleich mal meine Adresse. :)

Blei ist unterwegs.
Seit diesem Monat haben wir eine Poststelle direkt gegenüber :-)
 
Hallo Stephan,
nein, ich drucke weiterhin mit PLA, nur bin ich mit dem JGAurora noch nicht so recht zufrieden.
Hallo Michael,
mit PLA habe ich ja nur ein Testteil (W2 rear) gedruckt. Das ging dermaßen problemlos auf Anhieb, dass ich deswegen jetzt dachte, du bist auch bei PETG... ;)
Und man kann noch nichtmal sagen, dass ich großartig irgendwas an den Einstellungen für PLA optimiert habe. Ich drucke damit seltenst und benutze die Slic3r PE-Standardeinstellungen praktisch unverändert - wenn also irgendwelche Lorbeeren fällig sind, gehen die sicher an Prusa und nicht an mich.
Wobei, etwas Elementares habe ich doch getan: Meinen Drucker eingehaust, um warping-kritische Filamente drucken zu können. Wäre zwar nicht im Traum auf die Idee gekommen, dass auch PLA davon profitieren kann, aber klar, irgendwann sind die Bedingungen für jedes Material erreicht.

Die elevons und W5 sind kein Problem, da die mit dem Brim eines Slicers selbst ohne Heizbett gedruckt werden können.
Oh, die habe ich einfach ganz ohne Brim gedruckt, die Elevons letztlich sogar einzeln (alle gleichzeitig hat nicht funktioniert; da konnte man bei Elevon_inner sehr gut die Höhe sehen, ab der Elevon_outer fertig gedruckt und damit die layerweise Abkühlzeit halbiert war). Mit Heizbett war auch das wiederum kein Problem. Selbst die access panels habe ich ohne Brim gedruckt.

Da ihr alle mit Heizbett druckt, habe ich mich schon gewundert, und am 31.10. bereits gefragt:
Das ist mir entgangen - ich bin ja ziemlich spät mit dem Drucken eingestiegen und habe da den Thread zwei, drei mal durchgelesen, um möglichst keine unnötigen Fragen zu stellen. Da war ich aber wohl zu fixiert auf Druck- und Montageanweisungen.

Nun, mit Heizbett musste ich leider feststellen, dass sich ohne perforierten Brim die komplett gedruckte Tragfläche W2 hinten 1 mm hochgewölbt hat.
Schlanke, spitze Enden sind besonders anfällig für Warping, weil es hier relativ viel Materialanhäufung zu wenig Kontaktfläche gibt.
Erschwerend kommt hier hinzu, dass ich beide Teile in einem gedruckt habe.
Vielleicht testweise einfach mal einen Umzugskarton über den Drucker stülpen? Ist ein bisschen doof, weil man den ja dann nicht lupfen darf während des Druckes - man kann also gar nicht sehen, ob schon zu Anfang was schiefläuft und man eigentlich abbrechen könnte.

Hier sieht man auch gut den Einfluss, den die Druckreihenfolge der Bahnen ausübt.
Unten wurden jeweils erst der Außenperimeter, dann die Stege gedruckt.
Im oberen Bereich wurden erst die Stege gedruckt, und danach der Außenperimeter.
Dabei wird der Außenperimeter bei jedem Steg nach außen gedrängt, wobei die „Schweißnaht“ entsteht.
Leider kann man in Slic3r die Nahtposition nicht festlegen.
Das ist der Nachteil der automatischen Positionierung. Bei mir sind aber diese Schweißnähte unbedeutend gering ausgeprägt:

detail_3310108.jpg

(Kann man draufklicken (und dann nochmal draufklicken) zum Vergrößern)
Das ist beispielhaft W5, davon habe ich beide Seiten gleichzeitig gedruckt. Dabei hat Slic3r hauptsächlich den "Liftoff" in die Kehre des hinteren Spantes gesetzt, aber beide spiegelsymmetrischen Teile im Uhrzeigersinn gedruckt - wenn da fühlbare Nähte entstanden wären, wäre das eine ziemliche Katastrophe, weil die dann nicht mal symmetrisch wären...

Versuch doch bitte mal, ein Flächenteil einfach in Y-Richtung auszurichten und so zu drucken. Bei mir war das elementar; in X-Richtung gab es bei PETG furchtbare Beulen wegen des Geruckels des Betts, während die Spanten gedruckt wurden (bei PLA war natürlich auch das kein Problem). Auf die Nähte hat sich das bei mir allerdings nicht ausgewirkt.
Was mir dann noch einfällt, wäre, in den Druckereinstellungen die Werte für Acceleration leicht und die für Jerk deutlich zu reduzieren. Was die Einstellmöglichkeiten da angeht, ist Slic3r ja auch einsame Spitze.

Da kommt mir 'ne Idee: Ich habe die meisten G-codes von meinem Buratinu-Druck noch gespeichert. Die lade ich dir jetzt einfach mal hoch... Moment...
So: https://we.tl/t-lT5v9pcGgW Da kannst du die runterladen und den Code im Repetier previewen, dann siehst du ja auch alle Bewegungen.

Ich habe es leider nicht geschafft. Wenn ich deine Factory Datei lade habe ich zwei Prozesse. Aber egal welchen Prozess ich wähle, es wird immer Infill erzeugt – sogar bei ganz leichten Schrägen!
Ja, das wundert mich jetzt nicht so, Herr Professor. :p
Das ist keine .factory-Datei, sondern ein Profil (.fff). Also, du musst die Datei mit .fff suffixen und dann in S3D importieren, nicht öffnen. Damit wird in deinem Profile-Menü (in den Druckeinstellungen) ein Eintrag namens Buratinutest erzeugt. Den wählst du aus und kannst dann darunter beliebig Prozesse erstellen. Ist halt S3D-"Ergonomie". Früher musste man ja auch einmal ums Auto rumlaufen, um alle Türen abzuschließen.
Wenn du das Profil auswählst, werden alle Einstellungen auf Speicherwerte gesetzt (Achtung: Auch Bettdimensionen und Firmware etc., da kennt S3D nix); du kannst also dann schon einfach auf OK klicken und hast dann einen Process1 mit den von mir gesetzten Einstellungen. Ich habe übrigens da alle Werte auf meine PETG-Einstellungen gesetzt, soweit das in S3D möglich ist. Danach sollten dann im Preview die Unterfütterungen verschwunden sein. Jetzt kannst du spaßeshalber versuchen, irgendwelche Detaileinstellungen zu ändern, um die Unterfütterungen wiederzubekommen - mir ist das, wie gesagt, nicht gelungen...

Übrigens möchte ich mal sagen, dass ich Torti schmerzlich vermisse. Der könnte mir wahrscheinlich direkt sagen, woran das liegt.

Bei Cura ja, bei Slic3r ist mir das noch nie passiert. Ich benutze aber nur die Versionen, die im Repetier Host eingebunden sind.
Hat denn dieser Slic3r im Repetier auch den Deckel-Layer-Bug, den ich beschrieben habe? Weil, wenn ja, müsste man ja trotzdem "Ensure vertical shell thickness" aktivieren, damit der erste Top-Layer Anschluss an die Seitenwände bekommt. Wenn nein, würde ich fast vermuten, dass es diese Option in der Slic3r-Version (noch) gar nicht gibt und der Bug zusammen damit Einzug gehalten hat.

Hast du mal überprüft, ob die Lücken nach Leerfahrten auftreten?
Definitiv ja, bzw. noch schlimmer: Da, wo die Lücken auftreten, ist jeweils die Stelle, wo der Druckkopf sowohl vom vorigen Teil her ankommt als auch zum nächsten Teil weiterspringt. Also quasi doppelt retract-belastet. Kann man auch sehr deutlich in den hochgeladenen G-codes sehen (aus dem Kopf hätte ich das sicher nicht mehr gewusst).

Allein um Leerfahrten zu vermeiden, drucke ich die Teile nur einzeln.
Das werde ich mit den W2_rear-Teilen jetzt auch machen. Grundsätzlich sollte mit meinen aktuellen Einstellungen das Einzeln-Drucken trotz verkürzter Abkühlzeit ja funktionieren, und die Alternative (Retract verringern, Z-Lift abschalten) schmeckt mir nicht so.

Blei ist unterwegs.
Unschlagbarer Service. :D Merci x-mal!
Wo andere Designer Geld für ihre STLs haben wollen und dann noch die Kunden beschimpfen, wenn die es wagen, Fragen zu stellen, kriegt man hier sogar noch das Zubehör geliefert... werde mich zweifelsohne revanchieren, auf die eine oder andere Weise.

Tschöö
Stephan
 

wersy

User
Wobei, etwas Elementares habe ich doch getan: Meinen Drucker eingehaust, um warping-kritische Filamente drucken zu können. Wäre zwar nicht im Traum auf die Idee gekommen, dass auch PLA davon profitieren kann, aber klar, irgendwann sind die Bedingungen für jedes Material erreicht.

Hallo Stephan,

Es kann gut sein, dass auch PLA davon profitiert, aber einen Karton möchte ich nicht über den Drucker stülpen, zumal der Drucker im Keller steht, und ich ihn mit IP Cam überwache.
Eine transparente Umhausung ist mir aber zu aufwändig, da lasse ich bei den wenigen Teile lieber an einer Seite Brim.


Was mir dann noch einfällt, wäre, in den Druckereinstellungen die Werte für Acceleration leicht und die für Jerk deutlich zu reduzieren.

Acceleration habe ich schon niedrig: X 1000, Y 500. In X höher weil Bowden Extruder.
Du hast X,Y 960.

Jerk X/Y bei mir: 8/3
Jerk X/Y bei dir: 8/8

Da ich unter 45° gedruckt habe, bringt ein Druck in Y wohl nicht viel.

Deine GCodes zeigen, dass auch erst die Stege und anschließend der Außenperimeter gedruckt wurde.
Erstaunlich, dass da keine Wülste entstehen, vielleicht sollte ich auf PETG umsteigen :)

Die Wülste wurden auch mit dem CR-10 so ausgeprägt. Ich vermute fast, es hängt damit zusammen, dass beide Drucker mit Bowden drucken. Der ist beim JGAurora sogar 85 cm lang. Es könnte sein, dass das Filament an Ecken immer noch etwas nachdrückt.
Es fällt auf, dass nach allen Ecken ein kleiner Wulst entsteht.
Der Vorteil:
Die Schlitze an den Unterseiten sind regelrecht zugeschweißt. Bei den mit meinem alten Drucker gedruckten Teilen kann man mit dem Fingernagel eindringen.
Wie ist das bei dir?

Dein Slic3r PE 1.41.2 slict nicht gut. Gedeckelte Schrägen wie hier, dürfen nicht entstehen:


Slic3r PE 1.41.2 Mac.jpg


Vielleicht liegt es an der Version oder speziell an der Mac Version.
Ich eiere ständig zwischen verschiedenen Versionen, da keine für alles perfekt ist.
Probiere mal eine Version ohne Prusa Edition.

Ja, das wundert mich jetzt nicht so, Herr Professor. :p
Das ist keine .factory-Datei, sondern ein Profil (.fff).

Der Professor hat sich vertippt, aber schon richtig gesuffixt :)


FFF Settings Stephan.jpg

Nach wie vor erscheinen aber die „Schondeckchen“.

Hat denn dieser Slic3r im Repetier auch den Deckel-Layer-Bug, den ich beschrieben habe?

Diese Slicer haben noch nie „Gedeckelt“

Unschlagbarer Service. :D Merci x-mal!
Wo andere Designer Geld für ihre STLs haben wollen und dann noch die Kunden beschimpfen, wenn die es wagen, Fragen zu stellen, kriegt man hier sogar noch das Zubehör geliefert... werde mich zweifelsohne revanchieren, auf die eine oder andere Weise.

Von mir bekommt nun jeder, der den Flieger gedruckt hat, auf Wunsch eine Bleiplatte.
Allerdings habe ich nur noch 6 Stück übrig. Das waren die letzten, die der Laden noch hatte, und es ist sehr fraglich, ob die, wegen der verschärften Bleivorschriften, Nachschub bekommen können.

JGAurora – und kein Ende in Sicht

Nachdem ich wochenlang dran getüftelt habe, aus dem einen brauchbaren Drucker zu machen - nun der größte Hammer!
Gestern habe ich noch eine Konsole gedruckt, damit er in Y nicht mehr wackelt:

Y-Konsole 800jpg.jpg

Um nun zu prüfen, ob das Portal noch rechtwinklig steht, habe ich einen großen Winkel angelegt.
Rechts OK.
Links ist das Portal auf 300 mm Höhe um 2,5 mm nach hinten geneigt.
Das ergibt eine Verwindung von 1° pro 1000 mmm Höhe.

Hätte ich schon alle Tragflächen des Buratinu gedruckt, hätte ich:
rechts -2.63° Verwindung
links -1,37° Verwindung
Der fertig gedruckte Rumpf ist am Heck um 0,44° verdreht.

Mal schauen ob ich das Portal gerade biegen kann...
 
Deine GCodes zeigen, dass auch erst die Stege und anschließend der Außenperimeter gedruckt wurde.
Erstaunlich, dass da keine Wülste entstehen, vielleicht sollte ich auf PETG umsteigen :)
Es würde mich nicht mal wundern, wenn PETG auch bei der Verarbeitung mal einen Vorteil hätte - alles, was wir als "Nachteil" eines Materials ansehen, ist je erstmal eigentlich nur eine "Eigenschaft", die möglicherweise bei anderen Anwendungen sogar ein Vorteil sein kann... aber um dir gleich die Hoffnung zu nehmen: PLA ist in meinem Test mindestens genauso gut rausgekommen wie PETG. Wenn es da überhaupt eine Materialspezifik bei den Wülsten gibt, dann wohl auch wieder zugunsten von PLA.

Die Schlitze an den Unterseiten sind regelrecht zugeschweißt. Bei den mit meinem alten Drucker gedruckten Teilen kann man mit dem Fingernagel eindringen.
Wie ist das bei dir?
Bei mir sind die Schlitze "offen" - ob ich mit dem Fingernagel reinkommen würde, weiß ich nicht (die habe ich im Moment auch zu kurz geschnitten, um es auszuprobieren), aber jedenfalls haben die Wände keine Verbindung.

Dein Slic3r PE 1.41.2 slict nicht gut. Gedeckelte Schrägen wie hier, dürfen nicht entstehen:
Ja, die entstehen ja, wie gesagt, durch die Option "Ensure vertical wall thickness", die ich eigentlich lieber ausschalten würde, aber nicht kann, weil sonst das hier passiert:

uebersteigert.png

Ist also bewusst aktiviert - zwar nicht gewünscht, aber notwendig, um den Decklayer-Bug zu kompensieren.
Die Deckelung der Röhren würde mich ja nichtmal so stören, aber schau dir z.B. bei W1 mal den Nasenleisten-Bereich an. Das trägt natürlich auch schon merklich zum Gewicht bei.

Vielleicht liegt es an der Version oder speziell an der Mac Version.
Ich eiere ständig zwischen verschiedenen Versionen, da keine für alles perfekt ist.
Probiere mal eine Version ohne Prusa Edition.
Die aktuelle Version ohne Prusa habe ich probiert, die ist auch, glaube ich, schon 1,5 Jahre alt. Da ist es aber genauso. Einen älteren Slic3r habe ich nicht, müsste aber dranzukommen sein - die Frage ist natürlich, welche erwünschten Features da dann zusammen mit den unerwünschten verschwinden.

Der Professor hat sich vertippt, aber schon richtig gesuffixt :)
Nach wie vor erscheinen aber die „Schondeckchen“.
Na, das passt ja zur Rätselhaftigkeit. Offensichtlich wird es bei S3D also nicht durch eine im FFF speicherbare Einstellung beeinflusst - im FFF werden aber alle Einstellungen gespeichert, zu denen der User Zugang hat...

Diese Slicer haben noch nie „Gedeckelt“
Nicht gedeckelt ist klar. Aber hat bei denen der erste Decklayer auch allseitig Kontakt zur Außenwand, oder sieht es so aus wie in meinem Screenshot oben? Wie gesagt, das "Deckeln" ist nicht das eigentliche Problem, sondern der ungeliebte Workaround.

Links ist das Portal auf 300 mm Höhe um 2,5 mm nach hinten geneigt.
Das ergibt eine Verwindung von 1° pro 1000 mmm Höhe.
Hätte ich schon alle Tragflächen des Buratinu gedruckt, hätte ich:
rechts -2.63° Verwindung
links -1,37° Verwindung
Der fertig gedruckte Rumpf ist am Heck um 0,44° verdreht.
Mal schauen ob ich das Portal gerade biegen kann...
Autsch. Was ist das, geschweißtes Kantblech? Gibt es nicht irgendwie die Möglichkeit, nur die Positionen der Befestigungen der Führungsstangen zu korrigieren (also z.B. die Löcher der Befestigungsschrauben zu Langlöchern aufzufräsen und dann die Halterungen mit Versatz festzuschrauben)? Den Rahmen müsste man ja wahrscheinlich im Try-and-error-Verfahren überbiegen. Sowas führt bei mir meist zu eine "besser, aber nicht gut genug".

Tschöö
Stephan
 

wersy

User
"Hingebogen"

"Hingebogen"

Was ist das, geschweißtes Kantblech? Gibt es nicht irgendwie die Möglichkeit, nur die Positionen der Befestigungen der Führungsstangen zu korrigieren….

Hallo Stephan,

1000 Dank für deinen Tipp!

Ist schon erledigt.

Ja, geschweißtes Kantblech. Die Z-Lager sind nur einseitig im Portal angeschraubt. Ich brauchte nur ein Futterblech mit zwei Löcher drucken. Auf den Lagerabstand hochgerechnet, ist es 4,1 mm dick.
Differenz nun unter 0,05 mm bzw. nicht messbar.
Auf der rechten Seite müsste ich das Lager 0,25 mm abtragen. Das lohnt den umständlichen Montageaufwand nicht, auf 300 mm Druckhöhe entspricht das 0,16 mm.

Den Rahmen müsste man ja wahrscheinlich im Try-and-error-Verfahren überbiegen. Sowas führt bei mir meist zu eine "besser, aber nicht gut genug".

Bei mir, eher noch zu „schlechter als vorher“.
Da hast du mich vor einem mühsamen und unkalkulierbaren Abendteuer bewahrt, ich kann dir gar nicht genug danken!

Slicer
die Option "Ensure vertical wall thickness" habe ich noch nirgends gesehen.
Zusätzliche Layer im Nasenbereich sind mir auch neu.

Ich habe mal die eigenständige Version 1.2.9 installiert. Da gibt es weder Probleme bei 1. Decklayern…


Slic3r 1.2.9.jpg


… noch Infill auf Schrägen:

Slic3r 1.2.9 Schräge.jpg


Vielleicht probierst du auch mal die Slicer in Repetier Host.
Das sind aber nicht die gleichen, die in der Windows Version enthalten sind.
 
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