Frage zum Aufbau einer Carbon Hartschale

Don

User
Hallo zusammen,

ich möchte gern eine 2m Hotliner Fläche in einer Carbon Hartschalen Bauweise aufbauen
um ein robustes "Verschleissteil" für den rauhen Hangbetrieb zu haben.

Habt ihr Erfahrung damit mit wieviel Gramm Gewebe ich arbeiten muss?

Meine Vorstellung wäre Außenlage 50gr. Glas, dann Carbongewebe (2 Lagen - mit
wieviel gr. pro qm?) und dann Innenlage wieder 50gr. Glas.

Würde mich freuen, wenn Ihr euren Gewebeaufbau kurz darstellen würdet.

Der Aufbau von Holm ..... ist mir klar, da benötige ich keine Hilfe.

Gruß
Der_DON
 
Also die Innenlage ist ganz sicher sinnlos. Symmetrie in der Schale ist nicht erforderlich.

Kennst Du die Berichte der letzten Zeit dazu?
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/630443-Sichtkohle-mit-Styrodur-Negativformen
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/664442-Formen-aus-dem-3D-Drucker

oder in der Zusammenfassung. Ich baue 500g/m² in der CFK Hartschale. Außen so dünn wie finanzierbar. Innen dann so, dass die Summe passt. Andere bauen auch dünner. Dicker sicher nicht bei 2m.

Stefan
 
Hallo Don,
ich hab diesen winter eine kleine fläche in einer stürodur negativ form gebaut, ähnlich wie in dem link vorher. Die daten meiner fläche sind: Wurzeltiefe: 180mm Randbogentiefe 75mm Länge einer Fläche 820mm. Aufbau (alles cfk) 160er 45° 100er biax. Du bräuchtest noch ein 25 er oder 50 er Glas als Deckschicht. Bei mir wars wurscht, da ich eh schleifen und spachteln durfte.
Ich denke du solltest eh bissi mehr gramatur als ich nehmen da deine fläche grösser ist.
Das 163er cfk mit 25er glas macht ne sehr schöne oberfläche. (In negativformen)
Viel Erfolg, Johannes
 

Don

User
Aufbau Carbon Hartschale

Aufbau Carbon Hartschale

Hallo Stefan, hallo Johannes,

vielen Dank für Eure Antworten - ich werde mal einen Versuch mit ca. 400 gr. Gewebegewicht
versuchen -56gr. Glas aussen und dann 2x SpreadTow, da noch ein paar Meter vorhanden
sind.

@Stefan:
Mit deiner Bautechnik habe ich auch einiges an Erfahrung - wir haben früher unsere F3B-
Flächen so gebaut - allerdings mit Kern. Eine perfekte Oberfläche bekommst du auch nicht
mit Mylarfolie hin- das richtige Produkt um es in den Kern zu legen mit perfekten
Trenneigenschaften ist "Astralon" mit 0,5mm Dicke. Dieses gibt es als Plattenmaterial oder laufmeter. Mit
Standard Trennwachs behandelt ergibt dies eine sehr gute Oberfläche für die Positiv-
bauweise.

Gruß
Der_DON
 
2x SpreadTow, da noch ein paar Meter vorhanden sind.
Davon würde ich abraten, auch wenn Du das Material noch hast. Das Problem bei Hartschale ist, genügend Wandstärke für Beulfestigkeit zu bekommen.

Das Ziel von SpreadTow ist es, die Fasern in eine möglichst dünne Lage zu konzentrieren.

Die zwei Dinge laufen sich diametral entgegen.

Es gibt auch Zauberkünstler, die mittels Schaumtreibmittel und Microballons (?) eine art Distanzschicht aus Harz in die Hartschale einbauen, um die Beulsteifigkeit zu verbessern.
 
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Don

User
Hallo Markus,

danke für deinen Hinweis - das habe ich nicht berücksichtigt - bisher haben wir Spread-Tow
immer mit Rohacell verarbeitet und das hat prima hingehauen.

Das würde bedeuten, dass ich mit der Bauweise 1xG56 / 1x C80 / 2xC160 Köper wahrscheinlich
einen deutlich steiferen Flügel bekomme, da das C160 0,27mm Dicke aufbaut.

Spricht da etwas gegen - außer, dass ich wahrscheinlich das G56 weglassen könnte, da
das C80 dicht gewebt ist.

Gruß
Der_DON
 

F3B-E

User
Salli .

Aufbau 1
49 od. 58 Glas voll Flächig
200gr CFK Köper 3K 7x7 45' voll Flächig
200gr CFK Köper 3K 7x7 45' bis kurz vor die Scharnier Linie
Je nach dem wie Tief die Kleppen sind ggf. noch eine
Lage Leichteres CFK gewebe nur für die Klappen .
Statt dem leichteren Gewebe könnte man auch ein paar Rippen einsetzen .

Aufbau 2
49 od. 58 Glas voll Flächig
285 CFK Köper 3K 7x7 45' Voll Flächig
200 CFK Köper 3K 7x7 45' bis 3/4 SPW und bis kurz vor die Scharniel Linie .

Aufbau 3 Leichtbau Hartschale
49 od. 58 Glas Voll Flächig
285 CFK Köper 3K 7x7 45' Voll Flächig
Div. Rippen in der D-Box und den Klappen


Sicher gibt es auch ander Aufbauten die Funkionieren ,ich schreibe hier nur meine Bauweise die sich für mich
bei einem 2m Flügel bewärt hat .

LG und viel Spass beim Bauen
Marcel Schlage
 

F3B-E

User
Hihi, mir ist gerade aufgefallen,dass ich was falsch geschrieben habe .

es ist 200gr CFK Leinen 3k 5x5 !!
 

alois1

User
Hartschale

Hartschale

Hallo Don !
Ich baue bei 2,5m aussen g 49 Feinschicht ,c 245 ,a 110, c200 und + d-box c200 irgendwo
muessen die Reststuecke ja auch hin.:) Alles +-45grad.
a110 als Abstandsschicht ,gleichzeitig Scharnier ,oben 1cm unterbrochen wegen Schnitt und
ausfransen und Endfahne kuerzer. Nichts abgesaugt- gebaut wie Rumpf nur mit Uebertragerfolie,
wegen der vielen Zuschnitte der Innenlagen
Allerdings nicht ganz leicht, mit 900gr pro Haelfte bei 2,5m,dafuer mit richtigem Holm
bretthart und kaum zerstoerbar.
Fliegergruss Gerhard
 
Das sind alles gute Aufbauten. Ich möchte mich aber noch mal explizit für die Verwendung auch (!) von Gewebe in 0/90° aussprechen. Bei so viel CFK ist die gewünschte Torsionssteifigkeit bereits mit einem Bruchteil der Gesamtdicke erreicht. Man vergleiche mit einer Stützstofffläche. Dort wird selten mehr als 160g in 45° verbaut.

Die Fasern in Spannweitenrichtung von 0/90° wirken unterstützend als Holmgurt. Gerade im äußern Bereich auf den letzten 20cm bräuchte es dann sicherlich keinen expliziten Gurt mehr. Die Fasern in Flugrichtung bringen meiner Meinung nach einen signifikanten Beitrag zur Beulsteifigkeit und nur für diese bauen wir überhaupt so dick. Ich denke, dass man mit 200g in 45° und 200g in 0/90° ggf. besser da steht als mit 500g in 45°. Das müsste man mal systematisch probieren.

Dazu kommt, dass man 0/90° auch noch mit weniger Verschnitt zuschneiden kann. Meiner Meinung nach also billiger und besser.

Stefan
 

alois1

User
Verschnitt

Verschnitt

Hallo !
Fuer verschnittarme Bauweisen gibts fuer Innenlagen zumindest noch billigeres Biaxgelege
in verschiedenen Grammaturen ,das verwenden auch sehr viele !
Ich habs noch nicht probiert, da sowieso schon zu viele Gewebesorten vorhanden.:(
Zu 0/90grad ,die in Spannweite liegende Faser wird bei einem IMS oder UMS Holm wohl
kaum festigkeitsmaessig zum Tragen kommen oder seh ich das falsch ?

Fliegergruss. Gerhard
 
Mit IMS und UMS kenne ich mich nicht aus. Ich baue mit dem was da ist. Seit wir in Hartschale bauen und es mit 500g/m² in Summe auch eher gut meinen mit der Dicke ist das ganze Thema Stabilität und Steifigkeit vom Tisch. Die Flächen biegen sich gefühlt keinen Millimeter und kaputt geht es nur, wenn man irgendwo einschlägt.

Mein zentrales Argument für die Aufteilung der Orientierung ist, dass man so wie so mehr aus ausreichend Torsionssteifigkeit hat, den Holmgurt unterstützt und mehr Beulsteifigkeit hat. Ich habe auch schon von Gewebeplänen gelesen, wo UD in Flugrichtung verbaut wurde, um den letztgenannten Aspekt zu maximieren.

Stefan
 

alois1

User
Hallo !
Das UD in Flugrichtung baut man zB. bei grossen Flaechentiefen (swift usw. in gross) da der Abstand
zwischen den Stegen sehr gross ,die Schale auch nicht viel dicker ,wird
So quasi als Rippenersatz ,um den grossen Abstand zu ueberbruecken.
Bei dem 2m Teil des Threadstarters aber nicht relevant !
Frage: fliegt Ihr auch DS ? Da kanns nicht torsionsfest genug sein ,wenns durch die Windscherungen
geht ,vorallem in den meist langen Querruder flaechen ,die sehr kleine Bauhoehen und Tiefe als
Torsionkasten haben und da ist 0/90grad totes Material.

Fliegergruss. Gerhard
 
Nein, ich habe keine Ahnung von DS. Ich fliege auch mal 250km/h (senkrecht aus 400m) aber nicht so brutal wie beim DS. Wenn das dort so relevant ist, nehme ich das so hin und bitte darum meine Ausführungen zuvor im „normalen“ Anwendungskontext zu interpretieren.

Stefan
 
Hallo!
Das UD in Flugrichtung baut man zB. bei grossen Flaechentiefen (swift usw. in gross) da der Abstand
zwischen den Stegen sehr gross ,die Schale auch nicht viel dicker ,wird
So quasi als Rippenersatz ,um den grossen Abstand zu ueberbruecken.
Bei dem 2m Teil des Threadstarters aber nicht relevant !

Servus!
Einen Aspekt sehe ich noch bzw. eher: wenn die Kernlage in 0/90° an den +/-45° Torsionslagen angeordnet ist, könnte sich durch die Kreuzungspunkte weiterer Raum für ein harzreiches Laminat bzw. Laminatdicke und v.a. eine etwas bessere Haft-Scherfestigkeit der Lagen ergeben. Dämpfungs- und Rißverhalten bzw. Delaminationsneigung würde ich daher geringfügig verbessert annehmen. Hier müsste man mal vergleichende Bauteilversuche machen... wer mag sie finanzieren? ;)
 

vanquish

User
Hallo,

Ich grab den Thread wieder mal aus, weil ich denke, meine Frage passt hier am Besten hin:
Welche Laminataufbauten verwendet ihr bei F3x-Leitwerken in Hartschale? Ich hab jetzt etwas herumprobiert und eigentlich kein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten. Entweder sind die Leitis zu schwer oder zu wabbelig...

Liebe Grüße,
Mario
 

schosl

User
Leitwerk Hartschale

Leitwerk Hartschale

Leitwerk Hartschale:

50g Glas oder 62/80er ST als Außenlage
200er Kohle Köper
zusätzlich zum Depron/Kohleschlauch Holm noch einen Depronholm(ohne Kohleschlauch) vor und hinter dem Hauptholm.

Pro Leitwerkshälfte für die Energija ca. 70g

Ich bevorzuge aber eher leichtere Leitwerke in Stützstoffbauweise (30-50g) - ist nicht so druckfest aber für meinen Anwendungsfall besser geeignet.

Gruß Schorsch
 

alois1

User
Hallo Mario !
Es ist halt wie bei Hartschalenflächen, Beulsteifigkeit bekommt man entweder durch
Wandstärke oder durch Stegeinbauten ,beides mit mehr Gewicht verbunden.
Bei Flächen weniger schlimm, bei Leitwerken doppelt schlecht, hinten schwer
vorne Blei ,Gesamtgewicht viel mehr, dynamische Längsstabi und Massenträgheit noch schlechter!
Also Stützstoff mit leichter Kohle ,so leicht geht.

Fliegergruss. Gerhard
 

Arne

User
He Mario,

Highlander Leitwerk 76er IMS Spreadtow, 160er Biax, Gurt Gelege, Stege C-Schlauch.
Steif, ausreichend beulsteif, ca. 37-39g eine Leitwerkshälfte. Das ist je nach Einsatzzweck noch ok leicht und schnell gebaut.
 
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