Doch. Erstens gibt es verschiedene Arten von Spiel. Die erste ist Hysterese, bei der das Ruder sinnbildlich reibungsbehaftet festhängt und erst dann vom Servo mitgenommen wird, wenn das Spiel der Anlenkung überwunden wurde. Das ist aber sehr selten.
Die zweite ist "weiches Spiel", bei der das Ruder frei bewegt werden kann, bis die Anlenkung an die Grenze des Spiels anstößt. In der Realität sind aber die meisten Steuerflächen, bis auf das Seitenruder vielleicht, stets durch asymmetrische Luftkräfte belastet, also gewissermaßen vorgespannt. Diese Vorspannung neutralisiert das Spiel, so dass das Ruder dennoch recht genau der Servobewegung folgt. Dies ist natürlich nicht bei großen Ruderaussschlägen so, sondern vor allem dann wichtig, wenn sich die Ruder in Neutrallage befinden, wo halt genau getrimmt werden muss.
Dies aber nur als Exkurs. Denn es ändert nichts an der Tatsache, dass auch bei feinster Berührung der Knüppel nicht so präzise gesteuert werden kann, wie die Trimmung die Neutralposition vorzugeben in der Lage ist. Wenn also ein Trimmschritt 1/4000 des Gesamtwegs darstellt, so würden 500 Schritte zur Steuerung völlig ausreichen.
Eine im Realbetrieb nicht zu unterscheidene Genauigkeit wäre also erreicht, wenn man 500 Steuerschritte und zusätzlich 8 Trimmschritte senden würde, also 508 "Datenschritte", anstatt dauerhaft 4000 Schritte.
Die Trimmschritte würden vorgeben, um welchen Wert das "Raster", welches die Steuerschritte belegen, feinverschoben wird, um die notwendige Genauigkeit der Neutralposition zu erreichen.
508 zu 4000 Schritten, das ist grob nur 1/8 der Datenmenge. Das dürfte HF-technisch schon relevant sein. Eine höhere Übertragungssicherheit und/oder niedrigere Latenz wären die Folge. Und die weiteren schon genannten Vorteile getrennter Datensätze für Steuerung und Trimmung.
Programmierbare Empfänger werden überhaupt nicht benötigt, abgesehen davon, dass eh alle am Markt befindlichen Empfänger längst programmierbar sind. Ein angeschlossenes Servo würde keinen Unterschied erkennen, da die Daten im Empfänger wieder passend zu einem Ausgangssignal kombiniert werden können. Natürlich würden einem alle Möglichkeiten der modernen Elektronik offen stehen, z.B. eine getrennte Ausgabe von Steuer- und Trimmsignal auf verscheidenen Pins. Es gibt ja auch heute schon Kreisel, und nicht erst seit gestern, wo man getrennte Eingänge für Steuer- und Rate-Signale hat. Und da heute eh alles über SBUS angeschlossen wird, würde es bei kompatiblen Endgeräten eh keinen Unterschied von der Verkablung machen. Man hätte aber die Möglichkeit, die Steuerung als Gesamtsystem differenzierter und sinnvoller zu nutzen bei getrennten Datensätzen für Steuerung und Trimmung.
Hallo RK,
volle Zustimmung! Meine Meinung: Soviel Intelligenz wie möglich in den Sender und nur soviel wie unbedingt nötig in den Empfänger.
LG
Hannes
Warum das denn? Das hört sich an wie ein Stammtischspruch aus Großvaters Zeiten. Jeder bleibt seinem Dogma treu, ohne mal genauer nachzudenken. *Faustaufdentischhau*
Röhrenempfänger haben gar keine Intelligenz, warum hast du keine?
Intelligenz im Empfänger ermöglicht die heutige Übertragungssicherheit erst. Wenn ein sinnvolles Zusammenspiel von Übertragungsprotokoll und Empfängerintelligenz die gleiche Präzision am Servo zulässt bei geringerer Datenrate als vorher, warum sollte das schlecht sein?