Verbrennermotoren aus der Retrozeit

f3d

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Hier noch ein paar Bilder mit ´60 Motoren aus der goldenen Modellflugzeit.

MFG Michael
 

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@ Harald, ich habe vom Fitzpatrick 61 sogar mal eine wassergekühlte Version gesehen :).
Es war halt leider ein paar Jahre zu spät. Vielleicht hätten sie die Mühe in einen Benziner stecken sollen?
Mir fehlt noch der 60er. Aber der ist halt seeehr schwer zu bekommen.

@ Michael, was kann man über den HP sagen, den ich oben auch schon gezeigt habe? 60 EXR - wow!
Der YS wird meines Wissens immer nochmal aufgelegt, weil er für viele Pattern-Flieger nach wie vor das
Maß der Dinge ist. Dies war die erste Version des YS mit Pumpe, also noch ohne Schnürle-Spühlung:

YS60SRS1.JPG
 
Und nochmal wg. Yamada, YS...

Es war vor meiner Zeit, aber ich vermute mal, dass die YS Motore in Deutschland
relativ selten waren? Die kamen wohl zunächst via Simprop, waren aber einfach zu teuer
und konnten schwer gg. z. B. die Webras durchsetzen. Bekannter waren und sind sicher
die 4T von YS, der Charger ist gewissermaßen ein Standard (gewesen):

YS 90 Compressor 720.JPG


Wer sich im Export nach Deutschland übrigens auch versucht hat, war Duke Fox. Wenn auch mit wenig Erfolg,
aber vllt. kennen einige ältere Modellflieger noch die Motore, denn sie werden hin und wieder mal angeboten.

Er hatte in den USA viele seiner Eagle Motore verkauft und dann Motore der Version III (?) speziell für den Export
ausgeliefert. Das bedeutete, die Verdichtung zu senken (Ring weggelassen, da man hier damals mit weniger Nitro flog,
als in den USA) und - natürlich, im Zeichen der Zeit - den Kopf Gold gemacht. Dies ist eine factory-tuned Version
mit Spezial-Vergaser und Schlauchpumpe:

FOX Eagle 720.JPG
 

f3d

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´60 Motoren

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Hallo Alemao,

hier noch ein paar Infos zu den Motoren auf den Bildern.

Bild1:

Das ist links ein OS 61 Hanno wohl bekannt, hier mit einer AAC Garnitur von Hernry Nelson, die über Performance specialities in den USA vertrieben wurde. Damit läuft er noch besser und die hält ewig.
In der Mitte ist ein Master 61 Motor aus Litauen von der Firma Stels, die bekannt ist für ihre hochwertigen Fesselflugmotoren. Ein hochwertiger und präzise gefertigter Motor, sehr leistungsstark und bitte nicht zu verwechseln mit den Russenmotoren.
Der HP 61 mit Heckvergaser, der seinen Bruder mit der Fronteinlassversion etwas in der Leistung übertrifft. Schwachpunkt war das Pleul.

Bild 2:

Der DC 60 eine Auftragsarbeit von Henry Nelson für Hubschrauberlegende Don Champmann. Hier in der Flugversion mit AAC Garnitur, sehr leistungsstarker Motor

daneben der Rossi 61 5T in der long stroke Version, damit auch sehr leistungsstark und wenig verbreitet

Bild 3:
der YS 61 long stroke in der AR Version mit einem gekapselten Hauptlager , sehr selten bei Flugmotoren zu finden, Spezialkurbelwelle und AAC Garnitur waren das besondere an diesem Motor, das war die Antwort von YS auf den OS Hanno, sehr gut laufenden Motor, selten in der Version und heute unbezahlbar
darunter der normale YS 61 Seitenauslass in der long stroke Version, wird in den USA sehr gerne geflogen in den RC1 retro Kisten

Bild 4: der Rossi 60 in der neuen 5 Kanalversion ABC und sein Vorgänger der Rossi 60 3 Kanal in der Ringversion. Die Ringversion war sehr selten und mit dem extrem schmalen Ring von wenigen 1/10 mm schwierig in der Herstellung

Bild 5: auf dem Sammelbild links der Rossi 61 3 Kanal mit Trommeleinlass, daneber sein Bruder mit Fronteinlass, der klassische RC 1 Motor für Drehzahlen um die 15 000 U/min mit einer 11x7 Latte;
dann der Webra 61 LS, der Picco 60 EXR mit 5Kanal Spühlung, in der Version wurde nur ein einziges mal ein Produktionsbatch gefahren, sehr leistungsstarker Motor
daneben der Irvine 61 R LS, die englische Antwort auf den OS Hanno, seltene Version und sehr gut laufender Motor
dann noch der weit bekannte OS 61 SF.

MFG Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Thread, bitte weiter so. Michael, einfach Klasse, die Details.
Mein Vater (selig) hatte, soweit ich mich erinnere, lange Zeit zwei Supertigre im Einsatz ST56 und G60FI oder so ähnlich klingend... Gruss Dietmar
 
THX Michael, das ist super, diese speziellen Motore einmal sehen zu können! :)

Da wird immer viel gesprochen und geklappert. Aber es gibt ja eigentlich nur eine handvoll
Leute, die das Wissen um diese Spezialmotore haben - und die dann auch noch besitzen!
Leider verpflichtet Dich das geradezu, auch mal Ständer dafür zu bauen...
 

f3d

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Motoren

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Hallo Alemao,

ich habe ca. 2000 Motoren, die meisten neu und original in der Schachtel.

Die die ich noch fliege liegen im Regal, der Rest in Kisten.

MFG Michael
 

cap102

User
Nutze diese Garnitur auch noch in einem Hanno. Mein Genesis
ist damit kraftvoll und langlebig motorisiert.

Gruss Achim
 
Alter falter!!!!

Alter falter!!!!

Man Leute ey, ihr habt so geile Motoren stehen, da fühl ich mich echt schlecht wenn ich jetzt meine Sammlung zeige^^


Hier mein, ich glaube ältester Motor in meiner Sammlung: OS MAX III 15 mit OS 702 Schalldämpfer, leider fehlt mir der Vergaser dafür :/
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Den Motor habe ich erst seit kurzem: OS MAX 25 . Ich glaube das ist der Vorgänger vom FP?
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Mein liebling :D: OS MAX 20FP, ein solider Motor, der immer auf den ersten Schlag an geht
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Ach ein wohl seltener Motor: Enya SS 30 Model 4301 für den ich ebenfalls kein Vergaser ran bekomme, nicht mal bei Scalehobby
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Meine Rennsemmel: MVVS 6,5 Blau Kopf. Mit diesen Motor habe ich letztes Jahr mein FMT Norbert Delta auf 250kmh gebracht :D
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Der Aircombat Motor schlecht hin: MVVS 2,5ccm
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Der Motor für was besonderes: Super Tigre 61G. Ist für ein RC1 Modell gedacht
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Der Zwerg: Irgendein 0,8er Cox, keine Ahnung welcher ^^
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Und zuletzt: Webra 6,5ccm Blackhead, fast neu
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Ziemlich langer Beitrag, egal :D

-Rolf
 

Antares

User
Man Leute ey, ihr habt so geile Motoren stehen, da fühl ich mich echt schlecht wenn ich jetzt meine Sammlung zeige^^...

Es zählt doch nur, daß man mit dem Herzen bei der Sache ist. :cool:

Den Motor habe ich erst seit kurzem: OS MAX 25 . Ich glaube das ist der Vorgänger vom FP?
Anhang anzeigen 1963547

Das ist ein OS max 25 FSR; auch über den gibt es einen Test bei Sceptreflight.
Die FP-Serie war immer gleitgelagert, dein FSR hat Kugellager.

Und zuletzt: Webra 6,5ccm Blackhead, fast neu
Anhang anzeigen 1963558
-Rolf

Unverwüstlich, so einer hat bei uns im Verein die meisten Laufstunden. Ist inzwischen bei mir gelandet (was Wunder...) :D

Echt toll, was hier abgeht!

Gruß,
Harald
 
Würde meine Zeit sprengen, jeden Motor zu beschreiben, aber Bilder sind auch schön!
 

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Na gut,
was jetzt folgt, ist der einzige bebilderte Beitrag zum Thema Verbrenner, der von mir hier zu sehen sein wird.
(Freunde der Showroom Condition bitte sofort weiterblättern;))

IMG_20180526_165832.jpg
O.S. Wankel, 1xSI, 2xPI

Das sind die einzigen Relikte meiner V-Zeit, und sie werden nie wieder laufen. Warum ich die verwahrt habe?
Keine Ahnung...

Chronologisch kommt zuerst der hier:

IMG_20180526_170043.jpg
1. Generation mit Seiteneinlass (SI = Side Intake)

Das war ohne Zweifel der hübscheste aller O.S. Wankel, weil der gleichmässig verrippte Kühlring einfach fein aussah. Technisch gesehen durch die undefinierte Auflagefläche auf der Trochoide eher zweifelhaft, war er gleichzeitig der Anker für den Schalldämpfer, der per Klemmschraube am angegossenen, rohrförmigen Flansch befestigt wurde.

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Hier erkennt man die Position des Vergasers, er mündet schräg seitlich an der Stirnseite des Läufers. Immerhin wurden so nachvollziehbar die beiden hinteren Kugellager der Exzenterwelle geschmiert; das vordere (ja, es gab drei!) konnte dem Frischgas nur beim Vorbeiströmen zugucken und musste deshalb entweder nach jedem Flugtag ein paar Tropfen Öl bekommen, oder durch ein gedichtetes Lager mit Fettfüllung ersetzt werden.

IMG_20180526_170918.jpg

Bei mir lief der Motor im originalen Graupner Maxi, im Svenson Wayfarer und im Telemaster 1800. Weil der Wankel im Originalzustand einfach scheisse klingt und Hölle laut ist, war die Schalldämpfung stets das Hauptthema. Am Maxi wirkte ein Eigenbau Absorptions-Nachschalldämpfer, am Wayfarer ein gekaufter Graupner-Nachdämpfer, und beim Telemaster hatte ich aus einer flachen Weissblechdose einen Dreikammerdämpfer gelötet, der dank 0,5l Volumen mal so richtig gewirkt hat. Der Telemaster war dermassen leise, dass ich damit anno 1983 im Stadtpark von Bad Bentheim geflogen bin. Einschliesslich der anwesenden Ordnungshüter fanden das alle total super, auch die (damals noch illegale) Agfa Compact, die seitlich aus dem Rumpf knipste, hat niemanden interessiert.
Heute würden sie mich lynchen, wenn ich mit dem Ding da ankommen würde:D
 
Wahnsinn, was alles wieder sichtbar wird. Womit mag die Laufbahn der Trochoide im Modell-Wankel beschichtet sein? Gruss Dietmar
 
Für die beschriebenen Modelle, die alle um die drei kg wogen, funktionierte der SI sehr anständig mit einer 25x8cm (10x3“) Graupner Super Nylon und lief bei uns mit ca. 8% Synthetiköl und ohne Nitromethan. Bei der Kerze sind wir immer zur originalen Graupner Wankelkerze zurückgekommen, die passte einfach.

So ein Wankel ist für sein Gewicht eine Luftpumpe, hat abartig heisse Abgase und säuft wie ein Loch. Warum baut man sowas dann ein?
Dafür gibt es eigentlich nur zwei Gründe: Vibrationsarmut und Drosselverhalten.
Bedingt durch die nur leicht exzentrische Kreisbewegung des Läufers, die sich mit Gegengewichten im Gegensatz zum Hubkolbenmotor vollständig wuchten lässt, läuft der Motor tatsächlich praktisch vibrationsfrei. Nix mehr Schütteltünnes!
Und wegen des im Vergleich zum etwa leistungsgleichen (Nasenkolben-) O.S. Max 40 RC nur etwa halb so grossen Vergaserquerschnitts hatte so ein Wankel eine Throttle-Response wie ein Elektromotor - ganz ohne Drucktank übrigens.

Und dann kam er:

IMG_20180526_170624.jpg
2. Generation mit Umfangs-Einlass (PI = Peripheric Intake)

Graupner war voll stolz auf das Ding, hatte er doch tatsächlich etwas mehr Leistung, als der schöne alte. Allerdings hatte er auch alle oben beschriebenen Nachteile und sah obendrein noch scheisse aus! Vom nochmals gestiegenen Gewicht ganz zu schweigen...

IMG_20180526_170635.jpg

Hier sieht man den Vergaser, der jetzt direkt in die Trochoide mündet. Und schon wird auch klar, warum der Läufer garnicht vollständig abgedichtet sein durfte, weil sonst die Exzenterwellenlager nie Öl sehen würden.

IMG_20180526_170704.jpg

Die Befestigung des Schalldämpfers war noch etwas kruder “gelöst“, als beim SI, denn dieses plattgedrückte Alurohr sollte den Dämpfer am Wegfliegen hindern. Naja.

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Hier erkennt man auch den O-Ring, der an der Schnittstelle zur Trochoide auf verlorenem Posten gegen Sabberei kämpfte - da war es schlicht zu heiss für jedes Elastomer!

Der PI lief bei mir im abgespeckten Maxi (Originalgrösse) und in einem Simprop ACRO, einem Kunstflugtrainer mit 1400mm Spannweite. Die wogen beide ca. 2500g und gingen ganz easy senkrecht. Die haben wirklich Spass gemacht!

H.
 
Wankel - die 3. Generation

Wankel - die 3. Generation

In Rainers Vitrine liegt ein Jubiläums-Wankel zum 100. Geburtstag von Felix Wankel (müsste 2002 gewesen sein). Der gehört der 3. Generation der O.S. 4,9er an, und wie so oft ist die letzte Ausführung ein Abgesang.

Auch die 3. Generation hat wieder Umfangseinlass und entspricht leistungsmässig der Gen 2, denn geometrisch hat sich nichts verändert. Zu den bereits beschriebenen Makeln gesellt sich hier noch ein geradezu unanständiges Gewicht, das nach meiner Erinnerung die 500g knackt. Das ist ein schlechter Scherz, denn das Leistungsniveau liegt in der Grössenordnung eines aktuellen 5ccm Methanolers. Vergleich mal das Gewicht!

Einen weiteren Grund für die geringe Verbreitung dieses exotischen Motors habe ich bislang ausgespart: die Dinger waren schon immer prohibitiv teuer! So ein Wankel kostete anno '78 glatt doppelt so viel, wie der O.S. Max 40 RC, nämlich DM 300,-. Zwar relativierte sich das durch die eingesparte Zahl an vibrationsbedingten Abstürzen recht schnell (ja, Guido, ich weiss:D), aber so hat nunmal kaum einer gerechnet.

Dietmar,
ob die Trochoide überhaupt beschichtet war, daran habbich keine Erinnerung. Sie bestand jedenfalls aus ziemlich hochfestem Stahl (wahrscheinlich 30CrMoV9 oder sowas) und hat die Rattermarken, die alle meine Wankel stets aufwiesen, immer klaglos verkraftet. Dichtungsprobleme hatte ich nie.

Hingegen war das Stück Silikonschlauch, das die Verbindung zu den diversen Nachschalldämpfern herstellte, ein reines Verschleissteil, das nach jedem zweiten Flugtag ersetzt wurde. Das Ding war schlicht verkokelt, wie man auch an dem schwarzen Endstück des PI-Schalldämpfers sehen kann.

Zum Verbrauch: Tanks unter 315ml waren sinnlos, wenn man länger als 10 min fliegen wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte ein 6,5er 2T einen 250ml Tank gerade mal halb leer genuckelt...

Doch ne Menge Geschichten;)

Und jetzt: husch - husch ins Körbchen!

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Gruss,
H.
 
o.k. Eine Bitte für morgen... Der kleine Wankel müsste ja Höllendrehzahlen aufgebaut haben, habt Ihr ihn mal gemessen? Gruss Dietmar
 
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