Empfänger mit integrierten Kreiseln für Zweimot?

Hallo,Zweimot fliegen macht Spass und ist spannend. Spannend darum, weil man nie im voraus weiß was passiert, wenn ein Motor ausfällt?

Jetzt gibt es die schönen Empfänger mit integrierten Kreiseln. Könnte so ein Empfänger in solch einem Fall helfen?


Gruß Christian
 
Jetzt gibt es die schönen Empfänger mit integrierten Kreiseln. Könnte so ein Empfänger in solch einem Fall helfen?
Dunno. Bei Motorausfall gilt es ja vor allem, die passende Flugbahn zu wählen (nicht über den stehenden Motor kurven). Dabei hilft der Kreisel exakt garnichts.

Und die beste Massnahme ist wohl, keinen Motorausfall zu riskieren, d.h. Mehrmotorige halt zeitgemäss elektrisch zu betreiben
 

UweHD

User
Bei den gängigen Gyros gibt es grundsätzlich zwei Betriebszustände: Den Dämpfungsmodus (bei dem ungewollte Richtungsänderungen, wie z.B. durch Windböen, abgefedert werden) und den Heading-Hold Modus (bei dem der Gyro einen einmal eingeschlagenen Kurs beizubehalten versucht, sofern man nicht an den Knüppeln steuert).

Da es hier ja um die Kompensation eines einseitigen Motorzugs geht, wäre also eine mögliche Stabilisierung um die Hochachse (Seitenruder) gefragt. Bei Flächenmodellen möchte man i.d.R. das SR nur im Dämpfungsmodus fliegen, andernfalls muss man das SR ständig aktiv "mitführen" wie bei einem Heli.

Im Dämpfungsmodus würde ein Gyro den einseitigen Motorzug allerdings nur anfangs kurz abfedern, von daher halte ich das Ganze für diesen Einsatzzweck für nicht für besonders nützlich.
 
Natürlich hilft ein Kreiselsystem in so einem Fall.

Das Kreiselsystem kann immer so eingestellt werden, daß eine am Boden eingelernte Fluglage eingehalten wird. Das funktioniert auch mit einem Motor, solange das mit den eingestellten Ruderausschlägen möglich ist.
Das bedeutet, es entlastet dich dabei, das Modell überhaupt in der Luft zu halten.

Dadurch kannst du dann deine eigene interne Rechenkapazität dazu benutzen, einen geeigneten Flugpfad bis zur Landebahn festzulegen.

Also ich halte das für unbedingt empfehlenswert!

mfg
der Nichtflügler
 

UweHD

User
Natürlich hilft ein Kreiselsystem in so einem Fall.

Das Kreiselsystem kann immer so eingestellt werden, daß eine am Boden eingelernte Fluglage eingehalten wird. Das funktioniert auch mit einem Motor, solange das mit den eingestellten Ruderausschlägen möglich ist.
Das bedeutet, es entlastet dich dabei, das Modell überhaupt in der Luft zu halten.
Lass mich raten: Du fliegst selbst keinen Gyro in einem Flöchenmodell, richtig? ;)
 
Bei den gängigen Gyros gibt es grundsätzlich zwei Betriebszustände: Den Dämpfungsmodus (bei dem ungewollte Richtungsänderungen, wie z.B. durch Windböen, abgefedert werden) und den Heading-Hold Modus (bei dem der Gyro einen einmal eingeschlagenen Kurs beizubehalten versucht, sofern man nicht an den Knüppeln steuert).

Da es hier ja um die Kompensation eines einseitigen Motorzugs geht, wäre also eine mögliche Stabilisierung um die Hochachse (Seitenruder) gefragt. Bei Flächenmodellen möchte man i.d.R. das SR nur im Dämpfungsmodus fliegen, andernfalls muss man das SR ständig aktiv "mitführen" wie bei einem Heli.

Im Dämpfungsmodus würde ein Gyro den einseitigen Motorzug allerdings nur anfangs kurz abfedern, von daher halte ich das Ganze für diesen Einsatzzweck für nicht für besonders nützlich.

Also bei meiner Anlage kann ich die Wirkung des Stabiprogramms vom Sender aus nach Bedarf ein- oder ausschalten. Der Hinweis: andernfalls muss man das SR ständig aktiv "mitführen" wie bei einem Heli. ist also falsch. Geflogen wird ohne Stabi - bis eben mal ein Motor ausfällt. Erst dann wird das Stabiprogramm im Heading-Hold Modus eingeschaltet.

Und hier ein RX mit Safe-Technologie für totale Anfänger und solche, die das erst noch werden wollen. https://www.horizonhobby.de/de/receiver:-apprentice-s-(safe-reg;-rx)-eflr310013
 
Graupner ebenso

Graupner ebenso

Graupner kanns auch:

https://www.youtube.com/watch?v=vkrOAdyOnXk

Jedoch ist das noch gar nicht so lange her - heading hold kam erst mit dem letzten Update.
Insgesamt gibt es 3 Modi
Anleitung GR 18 schrieb:
0 - keine Kreiselregelung
1 - normale Kreiselregelung (P- und D-Parameter)
2 - Heading-Lock-Modus (I-Parameter) mit Ausblendung
(Außerhalb des Ausblendungsbereichs ist die Kreisel
regelung
aktiv, in Knüppelmittelstellung wirkt Heading-Lock)
3 - Drehratenmodus
(Heading-Lock wirkt in Knüppelmittelstellung über den ganzen
Bereich)

Gruß Dennis
 

UweHD

User
...Geflogen wird ohne Stabi - bis eben mal ein Motor ausfällt. Erst dann wird das Stabiprogramm im Heading-Hold Modus eingeschaltet...
Genau das halte ich nicht für praktikabel.
Ein Gyro, der in einer Extremsituation wie z.B. dem plötzlichen Ausfall eines Motors "retten" soll, muss im Prinzip ständig aktiv sein. Wenn ich bei Motorausfall so geistesgegenwärtig und schnell reagiere, dass ich das System zeitnah aktiveren kann, dann kann ich auch manuell gegensteuern.

Mit ist klar, dass man bei den aktuellen Systemen die Betriebsarten im Flug aktivieren kann und was diese Betriebsarten sind. Ich fliege die HoTT 3xG Systeme in Heli und Fläche seit sie auf den Markt kamen, und habe u.a. die erste Beta-Software getestet, die den Heading Hold beherrschte. Zur Zeit experimentiere ich gerade mit dem neuen Falcon 12 inkl. Lagemodus (neueste HoTT 3xG Variante im Beta-Stadium, ähnlich wie Horizon SAFE, nur universell nutzbar). Außerdem besitze ich zum Vergleich den Powerbox iGyro und flog ab und zu testhalber auch mal das Horizon SAFE.

Die technischen Möglichkeiten der aktuellen Gyrosysteme sind vielfältig und spannend, genau wie auch die Grenzen der einzelnen Systeme. Von daher meine, auf mehrjähriger Erfahrung beruhende, Einschätzung, dass ein Gyro als Rettungsanker bei Motorausfall einer Zweimot nur bedingt Hilfestellung leisten wird.

Aber das kann natürlich jeder anders bewerten. Wobei ich denke, dass diese Einschätzung dann auch auf Erfahrung und Tests beruhen sollte, und nicht nur auf theoretischen Überlegungen und Katalogangaben. Womit ich das aber auch jetzt niemandem unterstellen möchte :)
 
Hallo Christian

ich fliege bemannt mit zwei Motoren. Modelle bis jetzt nur einmotorig.
Der ungünstigste Moment für einen Motoerenausfall ist sicherlich kurz nach dem Start in Bodennähe mit relativ geringer Geschwindigkeit und hohem Anstellwinkel bei hoher Motorenleistung. Ich kann mir schwer vorstellen das ein Kreisel in der Situation hilfreich ist. Wichtig ist ein beherzter „Tritt“ ins Seitenruder und die Nase runter.
Wenn ein Kreisel deine Querruder ansteuert kann das auch ins Höschen gehen.

Ich persönlich würde für mein zweimotoriges Modell dafür sorgen das ich beide Gasservos oder Regler zusätzlich vom Gashebel getrennt voneinander bewegen kann. ZB über Schieberegler. Dann würde ich auf Sicherheitshöhe mal probieren wie der Flieger reagiert wenn die Leistung auf einer Seite abnimmt. Erst langsam, dann abrupt. Du wirst überrascht sein was passiert.

Hab mich übrigens noch gar nicht vorgestellt, ich lese allerdings schon eine ganze Weile mit...
Mein Name ist Norman, bin 45 Jahre jung, betreibe Modellflug seit meinem 11. Lebensjahr und bin über die kleinen zu den grossen gekommen. Zwischendurch war ich nur noch in der bemannten Fliegerei unterwegs, habe mich aber auf meine Wurzeln besonnen und geniesse auch wieder unser schönes Hobby. Ich stehe auf Glühzünder und die alten Flieger die man sich früher nie leisten konnte, finde aber auch die neuen Errungenschaften cool.

Gruss,
Norman
 

Knut

User
Hallo Christian,

Einige Kreisel bieten die sogenannte Rettungsfunktion, d.h. der Flieger nimmt eine vorher definierte Fluglage ein und hält diese soweit wie möglich. Vortrieb, bzw.Fahrt vorausgesetzt.
Damit würdest Du bei einem Ausfall eines Motors, nach Aktivierung erst mal etwas Zeit gewinnen. Steuern kannst Du in diesem Mode auch noch, allerdings gestaltet sich das etwas zäh.
Der HH Modus ist weniger dafür geeignet. So wie Uwe schon schrieb müsstest Du Idealweise ständig damit fliegen um nicht überrascht zu werden, bzw. nach Motorausfall und wegdrehen des Modells den Mode einschalten und das Modell wieder gerade legen.Das halte ich für riskant.
Der Dämpfungmode bringt in dem Fall überhaut nichts.

Tschüß
Knut
 
Jetzt wäre noch spannend zu wissen um welchen Flieger es sich handelt?

Wenn bei meiner Twinstar ein Motor ausfallen sollte, dann schalte ich den zweiten auch noch ab und segle das Teil runter!;)
 
Hallo,
für meinen speziellen Fall bedeutet das, das ganze moderne Gedöns hilft mir gar nichts.
Ich brauche also eine Steuerhilfe, die das Modell über das Seitenruder aussteuert wenn es auf Grund eines Motorausfalles in eine Richtung zieht. Natürlich muß diese Steuerhilfe
beim drossel des noch arbeitenden Motor auch wieder zurückgehen.
Sehe ich das so richtig?
Wie könnte man so was verwirklichen?
Warum können das die Modernen Kreisel nicht. oder was fehlt denen dazu?

Gruß Christian
 
Im Prinzip hast du recht. Das ganze Gedöhns hilft nix. Robert hat das wichtigste gesagt. Sollte ein Motor ausfallen, Gas raus. Dann bist du eigentlich sicher. Vorausgesetzt, du hast eine gewisse Höhe. Dann kannst du langsam wieder Gas geben und mit dem Seitenruder gegenhalten. Oder natürlich segelnd landen.
So richtig blöd und unangenehm wird es eigentlich erst wenn nah am Boden während dem Start ein Motor ausfällt. Auch dann kannst du natürlich drosseln und wieder landen, gerade aus. Wenn noch Bahn übrig ist.
Wenn nicht, beherzt ins Seitenruder und mit dem Querruder die Flächen gerade halten und schauen das du Höhe gewinnst. Reicht die Höhe für eine Platzrunde, etwas drosseln und landen.
Vereinfacht gilt: Je mehr Power, je mehr dreht das Modell um die Hochachse in den stehenden Motor = SR dagegen.
Je mehr Power, je mehr erzeugt der drehende Propeller einen Luftstrom um den einen Flügel, was zu mehr Auftrieb an eben diesem führt und diese Fläche „anhebt“ = Querruder dagegen.
So, und dann fliegt es erstmal. Wenn der Flieger grenzwerig motorisiert ist und ein Quirl im Steigflug stehen bleibt kannst du im idealfall bis zu 5 Grad in den guten Motor eine Querlage steuern. Bringt ein wenig Steigleistung.

Ich galube das geht von Hand besser als mit nem Kreisel.

Gruss
Norman
 
Hallo

Habe in meiner Twin Star (brushless) die Motoren mittels ca. 25% Mischer mit dem
Seitenruder gekoppelt, um beim Bodenstart im Gras rechts/links steuern zu können.
Das funktioniert so gut, daß ich auf ein Fahrwerk verzichtet habe.
In der Luft kommen Wenden ohne Quer auf dem "Handteller" und Turns sehen wie
gemalt aus.

@ Christian: In Deiner Situation hättest Du zwar eine variable Antriebsleistung,
aber eine wesentlich bessere Steuerleistung, auch ohne Kreisel
(mit Kreisel geht dann aber auch).
Bei einem Verbrenner solltest Du aber darauf achten, daß minimal der Mischer das
Gas nur bis auf ein sicheres Standgas abdrosseln kann.

Gruß
Tom
 

UweHD

User
...Ich brauche also eine Steuerhilfe, die das Modell über das Seitenruder aussteuert wenn es auf Grund eines Motorausfalles in eine Richtung zieht. Natürlich muß diese Steuerhilfe beim drossel des noch arbeitenden Motor auch wieder zurückgehen.
<..>
Warum können das die Modernen Kreisel nicht. oder was fehlt denen dazu?
Die modernen Gyros können das schon, das nennt sich der "Heading Hold" Modus. Das Problem ist eher, dass du diese Steuerhilfe in der "normalen" Flugsituation mit beiden Motoren wahrscheinlich nicht möchtest, weil es das Flugverhalten doch merklich verändert.

Wie schon geschrieben wurde, könntest du eine solche Kreiselfunktion auf Knopfdruck aktivierbar gestalten. Im Ausfalls-Falle also erstmal den verbleibenden Motor drosseln, den Kreisel aktivieren und dann langsam wieder gasgeben und das Modell zum Landen hereinbringen.
Man muss aber verstehen, dass sich der Flieger mit aktiviertem Heading Hold ganz anders fliegt also ohne, man sollte das also schon einige male in ausreichender Höhe getestet haben, bevor man damit eine Landung wagt.

Wie schon geschrieben wurde, könnte ein gezieltes Flugtraining mit einem Motor und manuellem Aussteuern in deinem Fall eher geeignet sein, um dir für den Fall der Fälle Sicherheit zu geben. Einen Gyro könntest du trotzdem einsetzen, die Dinger machen zur Kompensation von Böen und Seitenwinden schon sehr viel Spaß - es fliegt sich fast so, als ob der Flieger einen Nummer größer wäre, und der Wind merklich schwächer. Und die Reaktion des Flugzeugs bei einseitigem Motorausfall würde auf jedem Fall sanfter ausfallen.

Es gibt leider sehr viele Vorurteile und Missverständnisse gegenüber der Kreiseltechnologie im Flächen-Modellflug. Sie ist vor allem ein Komfortmittel, aber (bis auf wenige Komplettsysteme aus Gyro & Flugzeug wie zu.B. SAFE), auf keinen Fall der quasi-selbstfliegende "Roboter". Und auch nicht ein Allheilmittel, um eigentlich schlecht konstruierte oder abgestimmte Flieger plötzlich wie auf Schienen fliegbar zu machen. Und die ersetzt auch nicht den erfahrenen Piloten.

Aber Probieren geht über studieren. Teste es einfach mal selbst, wenn du neugierig bist :)
 

Knut

User
Hallo Christian,
Was für ein System benutzt Du überhaupt? Es muss ja nicht unbedingt der integrierte Kreisel sein.
Obwohl das natürlich weniger Kabelverhau bedeutet. Der Guardian ist so ein externer Vertreter, HH, Rettungsmodus und Dämpfung. Wobei man sich bei der Konfiguration zunächst zwischen HH und Dämpfung entscheiden muss. Die Modes sind dann einzeln zuschaltbar. In allen Modes bin ich schon Problemlos gelandet. Hat aber im HH Mode eine etwas andere Regelcharakterristik wie z.B der Jeti Assist. Dort habe ich mir das noch nicht getraut.
Mit den Kreiseln ist das wie mit ABS und ESP. Richtige Männer brauchen sowas nicht. Trotzdem machen sie manche Sachen einfacher. Sind ja nicht alles Schummis.

Tschüß
Knut
 
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