der Innenwiderstand

Hallo Fachleute,

ich bin mir über die Zusammenhänge zwischen Innenwiderstand und Leistungsfähigkeit eines Akkus durchaus im klaren.
Mein Robbe Power Peak Twin zeigt die Innenwiderstände der Akkus beim Laden an.
Jetzt zu meinen Fragen:
1:Wie ermittelt das Gerät die Innenwiderstände ?
2:Wie genau sind diese Werte ? (absolut gesehen)

Ich finde die Anzeige sehr praktisch die angezeigten Werte sind tendenziell sicher brauchbar.
 

onki

User
Hallo Helmut,

schau mal bei Google, de erntest du jede Menge Treffer.
Den hier z.B.
http://www.peter-boesche.de/akkuri.htm

Der Gesamt Ri ist so eine Sache. Da wird vmtl. von jedem Lader etwas anderes kommen.
Ich hab auch den Twin und das ist etwas was mich stört. Es wird nur der Gesamt-Widerstand gemessen, nicht aber der der Einzelzellen.
Erst letzte Woche konnte ich so einen Akku identifizieren, der nicht mehr ganz OK ist. Eine Zelle hatte rund den doppelten Ri verglichen mit dem Rest der Zellen. Das merkte ich auch an einem massiven Einbruch der Leistung bei etwa 2/3 Entladung.
Ein Akku geht i.d.R. nicht komplett kaputt (außer mechanisch). Es "sterben" meistens nur einzelne Zellen.

Gruß
Onki
 
1:Wie ermittelt das Gerät die Innenwiderstände ?
Ich kann nur von meinem Junsi 308 Duo sprechen. Und das belastet die einzelnen Zellen kurz mit einem definierten Strom von 5A und misst dabei den entstehenden Spannungsabfall. Und aus diesen beiden Werten berechnet das Ladegerät den Ri. Es ist also im Grunde genommen nur eine indirekte Messung. Letztlich wird Strom und Spannung gemessen und der Ri daraus berechnet. Keine Ahnung, ob es überhaupt möglich ist, den Innenwiderstand direkt zu messen.
 

s.nase

User
Bei einer direkten Messung würde man ja den Akku schlagartig entladen. Daher belastet man den Akku mit vielen kurz aufeinander folgenden Entladeimpulsen, und zeichnet dabei den Spannungsunterschied mit und ohne Last auf. Daraus lässt sich der Innenwiderstand abschätzen ohne das der Ladezustand sich in der Messung wesentlich verändert. Genauso kann man das auch während des Ladevorgangs machen, nur arbeitet man da dann mit kurzen Entlastungsimulsen(Ladepausen).

Optimal wären wahrscheinlich Impulse, die den Akku nahe an seine Belastungsgrenze bringen. Das ist technisch und logisch für ein normales LG aber schwierig zu machen. Daher arbeiten die LG mit zu mindesten einer festen Variabel(Spannungsabfall oder Stromimpulshöhe). Es gibt auch spezielle Messgeräte oder Messaufbauten, bei denen man die Variabel(Stromimpulshöhe und auch Imlulsfrequenz) bei der Messung beeinflussen kann. Diese Messungen sind dann eventuell noch etwas genauer. Dazu müßte sich mal GerdGiese äusern. Er verwendet so was mit Sicherheit in seinem Messpark.


Da es auch noch viele andere Variablen gibt die die Messung beeinflussen können, gibt es keinen ansolute Innenwiderstandsmessung. Wirklich vergleichbar sund nur Entladediagame mit gleichen Belastungen.


Absolute Innenwiderstandswerte sind aber auch nicht nötig, um den Akkuzustand zu überprüfen. Der Vergleich zwischen den Zellen in einem Akkupack reicht in der Regel dafür aus.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... ergänzend zu s.nase ...

Heute gehört es zum guten Ton den DC-Ri angezeigt zu bekommen. Dabei spielt die absolute Größe keine so große Rolle,
entscheidender ist die Differenz (Drift) zwischen den Zellen im Pack ODER eben über die Zeit (Zyklen) der gesamt DC-Ri.
Wenn da jemand einen Blick hat und erkennt, kann er beim Laden schnell "faule" Eier, wenn der DC-Ri plötzlich deutlich
abweicht (wird höher), erkennen und entsprechend handeln.

Wie erkenne ich "bauchbare" Werte meines Ladegerätes...
Das kann man testen in dem du einen nicht vollen LiPo (um die 3,7V/Z bis 3,9V/Z) LiPo zum Laden anschließt und mit 1C lädst.
Dann notiere dir die DC-Ri Werte nach ca. 5Min. Unterbreche den Vorgang und warte wieder 5Min.
Wiederhole die Ladung und vergleiche die DC.-Ri Werte. ... und noch einmal das ganze ...
-> weichen die mehr als 25% ab erfüllt das Ladegerät allerhöchsten noch Alibifunktionen betreffs des DC-Ri (PS: ich hatte schon Testgeräte die wichen hier über 100% ab!).
-> liegen die Werte unter 20% kann man was damit anfangen und die Werte für später vergleichen und Rückschlüsse daraus ziehen.

Aber, bitter immer unter gleichen Voraussetzungen messen bzw. vergleichen: Die Temperatur und der Ladezustand sollten ungefähr gleich sein!

Ergänzend wie ich messe:
Mit angepassten Lastströmen bis zur max. Dauerlastangabe des Akkus.
Beispiel: 65C-4000mAH LiPo erhält 3 Impulse zu je 260A und für 3s lang (bei 70% DoD, 50% DoD und 20% DoD und unterhalb 45C für 5s).
Der Spannungshub wird erfasst und ein Mittelwert errechnet. Nur, auch das ich nicht der Weisheit letzter Schluss - aber - das ist meine Messung
die zu 100% über (mittlerweile) 15 Jahre vergleichbar ist, bei meinen Lastdiagrammen.

Zum ersten Vorabcheck nehme ich auch gerne einen Pulsar3(+). Der hat ein "echtes" Messprogramm zum DC.-Ri erfassen.
Dauert ca. 20s, aber danach sind das die verlässlichsten Werte die ich kenne. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke schön !

eine Sache bewegt mich noch.
Das Ladegerät zeigt ja nur den Gesamt Ri an... das sehe als Nachteil.
Frage: gibt es einen Hinweis wie man eine faule (oder schlechtere) Zelle innerhalb eines Akkupacks erkennen kann ?
 
Indem man die Einzelzellenspannungen beim Entladen überwacht. Dann sollte das auffallen. Aber auch beim Laden fällt das auf, weil eine faule Zelle viel eher die Ladeschlusspannung erreicht, wegen des höheren Innenwiderstands.
 
Zum ersten Vorabcheck nehme ich auch gerne einen Pulsar3(+). Der hat ein "echtes" Messprogramm zum DC.-Ri erfassen.
Dauert ca. 20s, aber danach sind das die verlässlichsten Werte die ich kenne.
Mein Junsi 308 Duo ist in der Hinsicht auch nicht schlecht. Ich sehe ganz genau, welche Zelle an meinen Akkupacks die schlechteste ist. Der Ri ist bei dieser Zelle bei jedem Ladevorgang am höchsten. Und das das Junsi recht hat, merke ich auch im Flug. Denn dort ist es regelmäßig diese Zelle, die zuerst den Unterspannungsalarm auslöst. Die absoluten Ri-Werte sind hingegen nicht immer genau gleich. Die Abweichungen betragen aber nicht mehr wie 1-2 Milliohm. Aber ich lade ja auch nicht immer bei absolut gleichen äußeren Bedingungen. Und schon 5 Grad Unterschied in der Außentemperatur wirken sich da aus.
 

steve

User
Hallo Helmut,
ich kenne Deine Ladegerät nicht aber z.B. der Ultra Duo Plus zeigt Dir sowohl den Widerstand der einzelnen Zellen als auch den Widerstand des gesamten Akkupacks an. Falls ich mir mal wieder einen aktuelleren Lader zulegen würde, wäre das ein Punkt auf den ich achten würde. Ich möchte diese Info nicht vermissen und konnte mich auf die Werte gut verlassen.

VG
 

steve

User
Ich schau mal, ob ich morgen einige Pics von den jeweiligen Anzeigen machen kann. Ist etwas tricky mit den Multi-Funktions-Rotations-etc. Bedienelementen in die jeweiligen Ebenen der Menüs zu
kommen.

ok...so könnte es auch gehen: https://www.graupner.com/media/pdf/94/40/fd/6478_ULTRA-DUO-PLUS-60_de.pdf

Öffne mal dieses Manuel, dort ist das Menü zum Innenwiderstand der Einzelzellen auf Seite 29 beschrieben. (Es ist beim UDP45 als Bild des Displays auch auf der Verpackung)

Auf Seite 31 ist das Menü zum Innenwiderstand des Zellenpacks beschrieben.


Der Ablauf, die Anwahl hat sich vom UDP45 bis zum UDP60er nicht geändert. Ist etwas kryptisch erklärt. Am besten man spielt etwas an den verschiedenen Schaltern, Tastern und Menüs herum. Anfangs bin ich auch etwas jeck geworden, nach ersten Erfolgen legt sich das dann aber wieder.

VG
 

loscho

User
Mein Ladegerät von Schulze zeigt den Innenwiderstand je Zelle an.

Ich habe Lipos, die haben einen Widerstand je Zelle von < 10mOhm, zB. 3s, 3200mAh, 35C.
Man kann recht gut die Entwicklung beobachten und damit den Zustand der Zellen.

Jetzt habe ich einen neuen 3s 1600mAh, 35C, der hat 60-70mOhm.
Bei gleichem Ladegerät, gleichen Umweltbedingungen, ...

Ist der Widerstand wohl von der Kapazität des Lipo abhängig?
Wenn Ja, überrascht mich der krasse Unterschied schon.

Es geht NICHT um die genauen Werte, sondern um die Tendenz!

Gruß Lothar
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin Lothar,

über'n Daumen kannst so vorgehen:

Doppelte Kapazität bei gleicher C-Rate -> halber Innenwiderstand
Halbe Kapazität
bei gleicher C-Rate -> doppelter Innenwiderstand

In der Tat ist das eine hohe Abweichung - aber:

- bei gleichem Ladegrat?
- bei gleicher Temperatur
- gleiche Stecker - gleiches Ladekabel?

... die drei Dinge können zusätzlich den Innenwiderstand sehr stark beeinflussen - und all das wissen wir nicht.
... und dann noch: Verwechsele bitte nicht den Gesamtwiderstand mit einem Zelleninnwiderstand! ;)
 
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