LS 3: Baubericht von den ersten selbstkonstruierten Flächen!

vort3x

User
Hallo Leute,

motiviert von einigen tollen Bauberichten hier im Forum (die Meisten schon etwas älter),
plane ich jetzt den Bau meines ersten Bauprojektes, bei dem die Flächen in der eigenen Werkstatt entstehen sollen.

Wenn Interesse besteht würde ich in unregelmäßigen Abständen versuchen alle Bauabschnitte zu dokumentieren.
Ich hoffe ich kann damit den ein oder anderen, der sich (genau wie ich bisher) nicht zutraut selbst zu bauen, ermutigen
und motivieren es einfach mal anzugehen.


Zu meinem Projekt:

Als großer Fan der Rolladen-Schneider Segelflugzeuge habe ich mich für eine LS3 entschieden. Die einfache Flächengeometrie (Einfachtrapez) hat es mir schon sehr lange angetan. Aufgrund der Probleme mit den Flaperons (Querruder und Wölbklappe in einem, welche über die gesamte Flügelspannweite durchgezogen sind) wird es wohl eine LS3-A (Querruder und Wölbklappen genau in der Mitte getrennt und die Leitwerkspartie ähnlich der LS4).

Einen passenden Rumpf im Maßstab 1:2,5 gab es von Rosenthal. Ich hatte das Glück hier über das Forum noch einen erwerben zu können. Styroporkerne nach meinem Wünschen geschnitten bekomme ich vom Verkäufer gleich mit dazu. Bis alles bei mir anbekommt kann es allerdings noch ein paar Tage dauern.
Danke, Richard (TwinastirG103) für deinen Einsatz und die Hilfsbereitschaft.


Der Baubericht:

Da der Baubericht ja nach dem Motto "Vom Anfänger für Anfänger" gedacht ist, würde ich (wenn es überhaupt gewünscht wird) mit der Vorstellung meiner Werkstatt, Werkzeugen und Hilfsmitteln beginnen.
Danach geht es an die Planung des Tragflächenaufbaus und bis dahin ist hoffentlich alles bei mir angekommen, so dass ich mit dem Bau des Höhenleitwerks loslegen kann.

Für Tips von den Profis, die an richtiger Stelle mit ihren Erfahrungen unterstützen könne, wäre ich natürlich sehr dankbar.


Schönen Abend,
Moritz
 

SB 13

User
Hi Moritz,

natuerlich musst du einen Baubericht Schreiben. Schoenes Projeckt!!!

Gruss, Ralf
 

foxfun

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Hi Moritz...

"....Vorstellung meiner Werkstatt, Werkzeugen und Hilfsmitteln beginnen....." -> na dann mal los.

Schönen Gruß

Martin
 
Hallo Moritz.
Da ich selber mit dem Gedanken spiele, mal eine Styro-Abachi Fläche zu bauen, werde ich dir genau zuschauen.
Abonniert.😉

Gruß Bernd.
 

Pinsl

User
Abonniert

Abonniert

Hallo

Viel Spaß beim Bau der ersten Flächen, ist eigentlich gar nicht mal so schwer wenn man sich Zeit nimmt und genau baut, bin gerade dabei meine zweiten Flächen zu bauen. Bekommst bestimmt viel Hilfe hier im Forum, den Baubericht von der LS10 kennst du bestimmt? Da lese ich immer wider mal nach wenn mir was unklar ist.

GLG und viel Spaß
Oliver
 

vort3x

User
Mahlzeit Leute,

leider hat sich die Suche nach den Materialien, Aufbau der Vakuumpumpe usw. etwas verzögert. Ich musste mich ja selbst noch etwas einlesen, um zu entscheiden wie ich den Aufbau machen möchte und welche Materialien ich benötige. Dazu kamen noch zwei Wochen Urlaub.

Mein erster Bauabschnitt ist der Flächenverbinder und die Taschen dazu. Danach geht es ans Höhenleitwerk (um sich mit dem Vakuumpressen vertraut zu machen) und dann endlich an die Flächen.

Kurz vor Abfahrt in unser Fluglager wurden noch einige Materialien geliefert, so dass ich noch im Fluglager endlich loslegen konnte.
Unser Sommerlager findet immer auf einem Segelflugplatz statt, wo uns neben dem Hangar auch die Werkstatt zur Verfügung gestellt wird - also beste Voraussetztungen um mit dem Projekt Verbinder-bau zu beginnen.

Die Vorrichtung zum Rovings ziehen habe ich Nach den Plänen von Christian Baron (http://www.cb-roter-baron.de) gebaut. Funktioniert sehr gut - lediglich das Abstreifen der Rovings muss noch etwas optimiert werden, da die Rovings sehr stark getränkt aus der Vorrichtung laufen. Aber für den ersten Versuch absolut klasse!

Zur Verwendung für diesen ersten Abschnitt kamen:

Material:

- R&G Epoxydharz L385
- R&G Härter 386 Aero
- R&G Trennwachs
- R&G Airex 5mm
- Haufler Composites Kohlefaserroving Toray M40B 12K


Die Form für den Verbinder kommt aus dem Baumarkt:

- Zwei Holzbretter (für Schrankwände, beschichtet in Weiss/Glanz)
- Aluminium Winkelprofil 30mm
- Ausreichend Schrauben


Aus der heimischen Werkstatt:

- Große Schraubzwingen
- Vier Stahlleisten als gerade Unterlage
- Schwarze Plastikmüllbeutel um etwas wärme auf die Form zu bringen (Nach dem Laminieren in die Müllbeutel packen und ab in die Sonne)
- Zwei Lange M8 Schrauben um den Deckel der Form zu Führen (man hätte auch Stifte z.B. aus Holz nehmen können - hatte ich aber nicht da)
- Zwei Messingstifte 3mm um die Airex Einlagen gegen Verschieben in der Form zu fixieren

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Schlepper mit Pilatus?

Schlepper mit Pilatus?

Hallo Moritz!
Kann das sein, dass du mich in Wasenweiler (perfekt) mit deiner Pilatus geschleppt hast (Elfe S4D)?
Toller Thread! Supergute Idee!
Ich lese natürlich mit.
Sammle gerade mit meiner Piper Pawnee meiner ersten Schlepperfahrungen, nachdem ich in den letzten zwei Jahren einen Flad und einen PAF-Eigenbau erfolgreich versenkt habe. Aller Anfang ist schwer. Aber der Modellflug-Gott hat erkannt, dass ich ziemlich hartnäckig bin.;)
Ich hoffe , du auch bei deinem tollen Projekt.
Bis bald mal wieder! Einstweilen lese ich halt mit.
 

vort3x

User
Hallo Peter,

du liegst fast richtig. Es war nur keine Pilatus Porter sondern eine Wilga.

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Ich geh davon aus, dass wir uns wieder über den Weg laufen - uns trennt ja sozusagen nur der Kaiserstuhl.

Bis bald, Moritz
 

vort3x

User
Zurück zum Flächen- bzw. Verbinderbau...

Der Verbinder hat an der Oberseite (in der Form betrachtet) einpaar Lunker von ca. 1mm tiefe. Nicht schön - aber dennoch massiv genug für die LS3.
(Beim nächstenmal wird der Formdeckel einen "Stempel" bekommen, damit die oberste Lage an Rovings sich nichtmehr zwischen Form und Formdeckel durchdrücken kann)
Aber ich bin mit dem Ergebnis des ersten Versuches so zufrieden, dass ich den Verbinder verwenden werde.

Der nächste schritt wird jetzt das herstellen der Verbinder-Taschen. Hierfür sind noch einpaar kleinere Vorbereitungen zu treffen.

- Verbinder genau auf länge kürzen
- Die Lunker auffüllen (damit die Taschen nicht in die Linker gedrückt werden - sonst wird ein "entformen" unmöglich)
Hierfür habe ich gerade bei R&G Wachs bestellt.
- Frischhaltefolie (ca. 5Lagen) sorgen dann dafür, dass die Taschen auch von der Streckung abgezogen werden können.

Die Taschen werden dann aus Kohleschlauch "gezogen" und "nass in nass" mit Kevlarrovings, gefolgt von Abrissgewebe und zum Schluss richtig stramm mit einem Klebeband umwickelt.

we will see...

Bilder folgen - sobald es neues gibt.
 

alois1

User
Hallo !
Gemaess Eueres Leitspruchs am Ende des Beitrags !
Beim naechsten Verbinder ,die Rovings nicht so onduliert einlegen (Festigkeitsverlust), Ihr habt doch eine
Traenkvorrichtung zum straffziehen.
Nur gestreckte Fasern tragen volle Last.
Verbinderinserts am besten in Carbonschlauch, in der Mitte bringen Rovings wenig .

Fliegergruss. Gerhard
 

vort3x

User
Hallo Gerhard,

Haben jetzt schon einige gesagt, dass ich den Kern in einem schlauch packen hätte sollen.
Leider wusste aber niemand wieso - die Antwort war meist "macht man halt so".

könntest du mir das evtl. erklären?

schönen Gruß, Moritz
 
Zum Verbindertaschenpressen nehme ich Schrumpfschlauch. Der lässt sich super abziehen. Beim Klebeband hatte ich manchmal fast einen Nervenkollaps beim Abwickeln nach dem Aushärten weil das Band ständig gerissen ist.

Frohes Schaffen
Thomas
 

vanquish

User
Hallo Alois,

Haben jetzt schon einige gesagt, dass ich den Kern in einem schlauch packen hätte sollen.
Leider wusste aber niemand wieso - die Antwort war meist "macht man halt so".

könntest du mir das evtl. erklären?

schönen Gruß, Moritz
Naja, um die Schubkräfte zwischen Ober- und Untergurt besser aufnehmen/übertragen zu können. Ein Verbinder ist im Prinzip ja auch nichts anderes wie ein Holm. Der hat auch zwei Gurte (oben und unten) und Stege mit diagonalen Fasern dazwischen, welche die beiden Gurte verbinden und Schubkräfte aufnehmen.
Kurz erklärt hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Holm_(Flügel)

Liebe Grüße,
Mario
 
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