Snap-Flap als Rettung für den Fall eines blockierten Höhenruders: Erfahrungen?

TRX17

User
Schon seit einiger Zeit programmiere ich meine Segelflieger mit einer zusätzlichen Flugphase; Höhenruder konstant in der Neutralstellung, dafür die Klappen am Flügel proportional zum Ausschlag des Steuerknüppels, also eine Art Snap Flap "extrem". Grund ist ein Unwohlsein, dass die Höhenruder meiner Segler nur "einfach" angelenkt sind. Meine Idee ist, einen Ausfall das Höhenruders mit Ausschlag sämtlicher Klappen am Flügel zu kompensieren. Dies geht erstaunlich gut, ich probiere es immer mal wieder aus. Mein Slopewing kann sogar Akro und lässt mich jeweils schnell vergessen, dass das Höhenruder in der Neutralstellung blockiert ist.


Mit meiner Fernsteuerung ist die Flugphase einfach zu programmieren, aber auch mit der alten Steuerung eines anderen Herstellers konnte ich die Idee mit Einsatz von Mischern verwirklichen. Ich nenne die spezielle Flugphase "Emergency" und lasse sie vom Sender konstant ansagen für den Fall, dass ich den entsprechenden Schalter aus Versehen betätige.


Gewiss hat der Einsatz Limiten, bei einem Teilausschlag funktioniert die Methode nur beschränkt, trotzdem kann es die Lage verbessern (ev. auch mit Rückenflug!). Die Landung selbst habe ich nie geübt, das ist mir speziell mit meinen Grossseglern zu riskant. Ich sehe das Ganze auch mehr als eine Möglichkeit, das Modell einigermassen kontrolliert in der Landezone niedergehen zu lassen. Persönlich musste ich die Methode noch nie "wirklich" anwenden, ich war aber schon mehr als einmal Zeuge, wie auch versierte Modellpiloten bei Ausfall des Höhenruders ihr Modell zerstörten (meistens beim Eindrehen in den Endanflug).


Gewiss sind auch andere schon auf die Idee gestossen, eure Erfahrungen würden mich jedenfalls interessieren.


Gruss,
Walter
 
Hallo Walter,
ja, ich hatte schon mal einen Höhenruderausfall. Das Ruderhorn war gebrochen. Nach ein paar Pumpbewegungen konnte ich mit den Klappen das Modell stabilisieren und dann sicher und sogar gezielt landen. Ich benutze dafür die Flugphase "Landung", wobei die Klappen auf dem Gasknüppel sind und ich sie damit stufenlos bedienen kann. Es brauchte aber eine gewisse Sicherheitshöhe, um erstens das Problem überhaupt zu erkennen und zweitens das Modell wieder abzufangen. Wenn man das gezielt übt, ist es wahrscheinlich einfacher, weil der Panikfaktor nicht da ist und man in der Regel sich noch in einer normalen Fluglage befindet.
 
Eine gute Idee für Segler, bei denen es nicht sowieso schon möglich ist per Landephase.

Am Hang musste ich auch einmal ohne Höhenruderzugriff landen, auch in meinem Fall ging es über Butterfly und Störklappen unproblematisch.
 

UweHD

User
Sollte man nicht eigentlich jeden Segler über die Wölbklappen auf Höhe steuern können? Natürlich nur dann, wenn er auch WK's hat :)
Störklappen sollten aber eigentlich auch immer einen Höhenimpuls geben.
 
Das wurde z.T. noch weiter getrieben, allerdings nicht aus Gründen der Redundanz: Flächensteuerung. HR ist fest. Flügel (entweder über Klappen, oder ganze Fläche verdreht) steuern um Quer und Längsachse.

Geht, hat sich aber nicht durchgesetzt, weil wohl die Wendigeit auf Höhe eher bescheiden ist, ausser man verwendet sehr grosse Ausschläge. Letzteres führt dann dazu, dass der Rumpf etwas schief in der Strömung steht.

Also: Ja, warum nicht als Notprogramm. Alternative zur eigenen Flugphase: Snap-Flap Anteil einstellbar, so dass man ihn im Notfall vergrössern kann.

Gibt auch Räubergeschichten von diversen Piloten an der Schlacht um Midway, die wegen zerschossenen HR-Seilen notlanden wollten, dann merkten, dass sich die Landeklappen recht gut zur HR-Steuerung eignen und so noch zum heimischen Träger zurückgekommen sind.

Sollte man nicht eigentlich jeden Segler über die Wölbklappen auf Höhe steuern können? Natürlich nur dann, wenn er auch WK's hat :)
Im Prinzip ja. ABER: Viele Modellpiloten steuern die WK nur per Flugphasen, also mit diskreten Ausschlägen.

Störklappen sollten aber eigentlich auch immer einen Höhenimpuls geben.
Ist zwar unerwünscht, aber: Ja. Wird IDR durch HR Beimischung kompensiert; diese wird bei HR Ausfall dann unwirksam. Diese Wirkung im Nofall dann rasch auszuprobieren und kontrolliert einzusetzen... Ich hab so meine Zweifel.
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
Ich kann Walter's Gedanken aus der Praxis bestätigen. Am Hahnenmoos hat mir Snap-Flap vor Jahren mal einen SRTL gerettet. Durch zu sorglose (man könnte auch sagen: schlampige) Vorflugkontrolle war mir entgangen, dass der Ruderabtriebshebel des Höhenruderservos im Rumpf abgebrochen war. Beim Klippenstart nach Osten am Schalmi (Steilhang) hatte ich nach dem freigeben des Modells zunächst keinerlei Höhenruderfunktion. Der SRTL ging den Steilhang runter...und ich dachte schon das wars....aber irgendwie merkte ich, dass gaaaanz weich "etwas" kommt wenn ich das Höhenruder voll durchziehe. Ich hatte auf dem Modell Snap-Flap programmiert und auch eingeschaltet und so reichte das Moment des Wölbklappenausschlages gerade so um das Modell in eine kontrollierte horizontale Flugbahn zu bringen und um die Hangnase herum im Westen sauber zu landen. Die Nachkontrolle ergab, dass der Ruderhebel auf Höhe komplett ab war. Höhe war demnach komplett tot. Einzig über die Snap-Flap-Ausschläge der Wölbklappen und Querruder gelang es das Modell zu stabilisieren und zu retten.
 

Chrima

User
Hi Alle
Es gibt auch mindestens einen Pylon-Racer (F5D) der komplett auf Leitwerk-Servos verzichtet.
Problematisch dann einfach bei langsamen Geschwindigkeiten.

Grüsse
Christian
 
Muss zum Verständnis mal nachhaken: Wenn man "zieht", die Hr. klappe
also nach oben geht, bewegen sich die WK bei Snap Flap normal doch nach
unten. Wie bekommt man bei ausgefallenem Höhenruder so eine
Fluglagenänderung hin? Oder geht der "Emergency mode" seitenverkehrt?
 

Chrima

User
Hi Namensvetter
Wenn Du die Wölbklappen absenkst , erhälst Du mehr Anstellwinkel bzw. auch der Einstellwinkel zum Rumpf wird grösser !
Wird der Einstellwinkel am Flügel grösser, wird auch die Einstellwinkel-Differenz grösser !
Also ähnlich wie bei einem festen Flügel mit einem Pendel-Höhenleitwerk.
Hilft das ?

Gruss
Christian
 
Leider nicht. Mir ist letzte Saison ein schöner Scalesegler verlorengegangen.
Er ging durch irgendwie ausgefallenes Höhenruder auf die Nase und schlug ein.
Würden die WK nach unten gehen, gäbe es doch höchstens eine Verstärkung
des Drehimpulses nach unten und er schlägt noch sicherer ein, oder?
 
Leider nicht. Mir ist letzte Saison ein schöner Scalesegler verlorengegangen.
Er ging durch irgendwie ausgefallenes Höhenruder auf die Nase und schlug ein.
Würden die WK nach unten gehen, gäbe es doch höchstens eine Verstärkung
des Drehimpulses nach unten und er schlägt noch sicherer ein, oder?
Nein, die WK hat normalerweise bei positivem Ausschlag und konstant gehaltenem HR ein aufnickendes Moment. Dein Fall klingt aber danach, als ob das HR auf Tief gegangen ist. Das kompensierst du auch mit einem positiven Snap-Flap Ausschlag nicht.
 

Chrima

User
Ich habe leider nur einen flugbereiten Scalie mit 3% gewölbtem Profil, dass ist tatsächlich auch noch eine Fuhre mit etwas für mich "komischen" Eigenarten...

Bei ALLEN anderen Fliegern mit WK musst Du aber IMMER "Tiefe" beimischen, wenn Du die WK absenkst und dabei die Geschwindigkeit bzw. Rumpf-Anstellwinkel halten willst.

Ein Flügel mit gewölbten Profil ohne Stabilitätsflosse geht aber tatsächlich immer vorne runter.
Vielleicht war Dein Höhenleitwerk eben nicht mehr "fix" (blockiert) sondern lose durch gebrochene Anlenkung ?


@MarkusN; Hi Markus ! ;)
 
@Markus
Im Prinzip ja. ABER: Viele Modellpiloten steuern die WK nur per Flugphasen, also mit diskreten Ausschlägen.

das hängt zumTeil damit zusammen das Sie nicht mit reinen Seglern angefangen haben wo man Wk / Butterfly / Störklappen immer auf den Drosselknüppel gelegt hat, übrigens hilft Butterfly oder Querruder hoch noch intensiver zum abfangen
 

Chrima

User
Hi Norbert
Ist jetzt etwas verwirrend Dein "Aber".
Der TS spricht von Snap-Flap, das steuert man mit dem selben Knüppel, wie das Höhenruder, also kein Umdenken notwendig !
Einzig eben eine Not-Flugphase ist nützlich, worin die Beimischung der WK erhöht wird, gegenüber der "normalen" Mischrate.

Gruss
Christian
 

DonM

User
Ja,

kann durchaus deinem Modell das Leben Retten.
Kann mich da an jemanden erinnern der die Polstertaschen noch auf dem Leitwerk hatte und raus damit. Es hatte zum Abfangen so gerade
noch gereicht und das Modell hat es sogar überlebt:).

Gruß DonM.
 
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