Mistral (2 m-E-Segler - Tomahawk Sport): Erfahrungsbericht!

Nobs99

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Hallo, interessanterweise ist bis jetzt über den Tomahawk Sport Mistral noch in keinem Forum ein Thema zu finden. Ich habe mir den jetzt zugelegt und werde hier meine Erfahrungen mit diesem Modell beschreiben.
Ich habe mir für die ARF-Variante entschieden, da ich mir die Komponenten gerne selber aussuche und auch einbaue. Da weiß man, was man hat.
Erster Eindruck:
Verpackung ist sehr gut und sicher, keine Schäden am Modell festgestellt.
Die Anleitung weisst für das ARF-Modell Lücken auf. So ist z.B. das Einkleben der Anlenkung für das Höhenruder nicht beschrieben. Der Hinweis "... ist es unabdingbar und erforderlich die Bedienungsanleitung aufmerksam und vollständig zu lesen und den erforderlichen Schritten ... zu folgen" führt also nicht zu einem flugfertigen Modell. Da das Modell nicht für Anfänger gedacht ist, sollte das aber kein Problem für einen Modellbauer sein.
Der Rumpf ist in einem Stück sauber gefertigt, ohne Kanten und Absätze.
Die Klappen sind am Flügel durch die Folie angeschlagen. Dabei sind bei zwei Klappen oben Absätze zwischen Flügel und Klappe zu sehen. Mal schauen, ob ich das mit dem Folienbügeleisen noch weg bekomme.
Das Zubehör ist brauchbar. Keine Kunststoff-Ruderhörner oder Anlenkungen. Alles aus Metall.

Als Servos habe ich 5 Graupner DES 476 BB und für das Höhenruder ein DES 427 BB bestellt.
Da ich noch einen unbenutzten 3300 mAh 3S-LiPo liegen habe, werde ich auf 3 S gehen.
Deshalb kommt aber auch ein 3S-Motor, ein Joker 3548-3,5 V3-1120 rein. Der hat mit einer max. Leistung von 660 Watt auf jeden Fall genug Power. In der PNP-Version ist ein Himax mit nur 400 Watt verbaut. Schon damit sollen senkrechte Steigflüge möglich sein.
Luftschraube und 38mm Spinner und 42mm Mittelstück sind von Aeronaut. Ich fange mit einer 11x8" Klapp-Luftschraube an.
ESC wird ein Graupner BLC +T 70. Der ist auf jeden Fall ausreichend und gibt mir auch Drehzahl, Spannung, verbrauchte mAh und Strom raus. Damit ist eine gute Abstimmung der Luftschraube möglich. Mistral1.jpgMistral2.jpg
 

Flyrian

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Gibts inzwischen schon erste Flugerfahrungen?

Ich bin noch auf der Suche nach einem zügigen Segler für Kunstflug. Meine Hotliner haben kein Seitenruder.

Auch der Tomahawk Monsun (3m Segler) wäre hier interessant.

Leider gibt es fast nichts über die Modelle zu finden.
 
Schön das hier mal Jemand seine Erfahrungen über den Mistral schreibt. Bin momentan auf der Suche eines 2m Allrounder als Einstieg in die CFK/GFK Segler . Ist der den als Einstieg geeignet?
 

Nobs99

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Hallo,
@ flyrian: von mir gibts noch keine Flugerfahrungen, aber der Bau geht weiter.
@ Simonfly: Ich glaube, für den Einstieg gibts bessere Modelle. Ich fliege noch den Reichhard Mefisto, der fliegt immer, wenn sonst nichts mehr fliegt. Ist sturmerprobt, äusserst gutmütig zu fliegen, aber er kann auch einfachen Kunstflug. Ich weiß nicht, was du vorher schon geflogen hast, aber für den absoluten Einstieg in den Flächenflug ist der Mefisto natürlich auch nur im Lehrer/ Schüler-Modus geeignet. Da würde ich den Multiplex Easglider empfehlen. Mit dem ist mein Bruder eingestiegen.

Nun weiter mit dem Baubericht:
Der Motor passte nur mit neuen Befestigungsbohrungen in den Motorspant. Der Joker hat halt ziemlich eng zusammenliegende Befestigungsgewinde.
Motorspant.jpg

Die Servos habe ich mit selbstgefertigen Servohalterungen eingebaut. Da kommen noch aus Balsaholz Klemmstreben drüber.
Wölbklappenservoeinbau.jpg

Die Flächenservos wollte ich über eine Steckverbindung mit dem Empfänger verbinden. Allerdings ist die jetzt von mit gewählte Variante recht sperrig und klobig. Ich bin noch nicht sicher, ob ich das so lasse. Im Rumpf des Mistral ist nur wenig Platz. Und da, wo die Stecker jetzt hin müssen, da soll der Empfänger hin. Die CFK-Matte genau im mittleren Bereich finde ich suboptimal. Für den Empfang nicht gerade förderlich.
Flächenstecker1.jpg
Flächenstecker2.jpg
Für die Anlenkung von Seitenruder-, Höhenruder- und Wölbklappe sind Alustifte vorgesehen. Für die Wölbklappen geht das wohl, aber für die anderen nicht. Der Gabelkopf wird dann nicht im Drehpunkt der Ruder eingehangen. Bei größeren Ausschlägen eckt der Gabelkopf an. Ich habe GFK-Anlenkhebel gefertigt und eingeharzt.
Wölbklappenanlenkung.jpg
Querruderanlenkung.jpg

Beim Seitenruder kommt noch beim Ausschlag eine Verdrehung dazu, weil das Seitenruder mit Neigung angeschlagen ist. Die von Tomahawk gewählte Variante mit Stahlgabelkopf und Anlenkstift ist hier nicht sinnvoll. Ich habe auch hier einen GFK-Hebel eingeharzt und werde da einen Gabelkopf mit Kugel verwenden. Muss allerdings noch eine neue Lötgewindehülse bestellen, da das Gewinde der jetzt angelötteten nicht passt (wahrscheinlich Zollgewinde).
Seitenruderanlenkung.jpg

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass bei beiden Flügel unterschiedliches Material für die Querruder und Wölbklappen genommen wurde. Einmal Pappe! und beim anderen Flügel Balsa. Der Flügel ist auch nicht ganz im Rechten Winkel zum Rumpf. Da ich aber noch statt der M3-Stahlschrauben auf M5-Kunststoffschrauben umrüsten will, kann ich das dann ausgleichen.
 

Nobs99

User
Die Höhenruderanlenkung habe ich auch noch eingeharzt. Beim mitgelieferten Kunststoffteil war leider die Bohrung zu groß. Ein 1,9mm Bohrer passte da rein, aber die Anlenkstange hat nur 1,68mm Drahtdurchmesser. Ich habe mit der Laubsäge ein paar kleine Kerben eingesägt, die Bohrung dann mit Epoxy ausgefüllt und nach dem Härten neu gebohrt und mit der passenden Ruderhornreibahle passgenau aufgerieben. Die Reibahlen leisten schon einige Jahre gute Dienste beim Anpassen der Bohrungen für die Gabelköpfe.
Um einen guten Halt in der Flosse zu gewährleisten sind noch ein paar Kerben und Riefen eingebracht worden.
Höhenruderanlenkung1.jpg
Höhenruderanlenkung2.jpg
 

Nobs99

User
So, der Flieger ist fast fertig.
Alle Servos sind eingebaut.
Hier das Höhenruderservo:
Höhenruderservo.jpg

Das Querruderservo:
Querruderanlenkung.jpg

Das Wölbklappenservo und die Anlenkung:
Wölbklappenservo.jpg
Wölbklappenanlenkung.jpg

Die Seitenruderanlenkung ist nun mit einem Kugelkopf versehen. Das ist auch unbedingt anzuraten. Wenn ich das Seitenruder von Vollausschlag rechts zu Vollausschlag links bewege, ist da einiges an Bewegung drin. Die vom Hersteller vorgesehene Anlenkungsweise ist Mist.
Seitenruderanlenkung.jpg

Das Seitenruderservo habe ich versenkt, damit ich die gewünschte Anlenkung einbauen konnte, damit die nicht am Flügel schabt. Die vom Hersteller vorgesehene Abkröpfung finde ich nicht gut, da dann die Anlenkstange nicht mehr zu demontieren ist.
Seitenruderservo.jpg

Die Akkurutsche ist lang genug, um damit auch leichtere Akkus weiter nach vorn rutschen können. Der 3S 3300mAh muss ganz nach hinten und dann noch ca. 20 gr Blei ins Heck.
Akkurutsche.jpg

Der Motor ist eingebaut und die Kabel mit Heißkleber gesichert:
Motor.jpg

Die Tragflächenbefestigungsgewinde habe ich von M3 auf M5 vergrößert, um Kunststoffschrauben verwenden zu können:
Tragflächengewinde.jpg
 
Mistral oder Monsun, das überlege ich mir über den Winter noch.

Ich werde die PNP-Version kaufen, bin halt mehr Flieger wie Modellbauer, da mir einfach der Platz fehlt.

Trotzdem verfolge ich den Thread hier und mich interessieren dann mehr die Flugerfahrungen des Mistral.
 

Nobs99

User
Von den Kosten und dem Arbeitsaufwand her mag das richtig sein, aber wenn die PNP-Version so aufgebaut ist wie die Bauanleitung es vorgibt und mit den Bauteilen die bei der ARF dabei sind, dann würde ich die nicht haben wollen. Ausserdem glaube ich, dass der PNP-Motor mit 450 Watt für senkrechte Steigfluge zu schwach ist. Ich habe einen Reichhard Mefisto mit gemessenen 380 Watt, der von senkrechten Steigflügen weit entfernt ist.
 

rix

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Mistral steigt nicht senkrecht???

Mistral steigt nicht senkrecht???

Hallo Leute,
den Mistral fliege ich seit März 2018 und nicht nur am Wochenende. Es ist die PNP-Version und ich bin sehr zufrieden damit. V-Speed mit Originalausstattung, F-Tek 4s1p, 2200mAh, 24-28m/s. Geloggte Geschwindigkeit: Etwas über 240 kmh nach Sturzflug aus 250m. Das sollte doch für den Sonntagnachmittag reichen.

Gruß rix
 

rix

User
Hallo Leute,
den Mistral fliege ich seit März 2018 und nicht nur am Wochenende. Es ist die PNP-Version und ich bin sehr zufrieden damit. V-Speed senkrecht (nach oben)mit Originalausstattung, F-Tek 4s1p, 2200mAh, 24-28m/s. Geloggte Geschwindigkeit: Etwas über 240 kmh nach Sturzflug aus 250m. Das sollte doch für den Sonntagnachmittag reichen.

Gruß rix
 

Nobs99

User
Hallo Rix,
wir hoch ist die Stromaufnahme?
Und wie ist das Abrissverhalten? Kippt der leicht und unvermittelt über den Flügel ab, oder nimmt er unkritisch die Schnauze runter?
Gruß Norbert
 

Scaer

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Hallo Leute,
den Mistral fliege ich seit März 2018 und nicht nur am Wochenende. Es ist die PNP-Version und ich bin sehr zufrieden damit. V-Speed senkrecht (nach oben)mit Originalausstattung, F-Tek 4s1p, 2200mAh, 24-28m/s. Geloggte Geschwindigkeit: Etwas über 240 kmh nach Sturzflug aus 250m. Das sollte doch für den Sonntagnachmittag reichen.

Gruß rix

Sicher, dass du keine GPS-Sprünge drin hast? Oder mit Staudruck-Rohr gemessen?
 
Ich denke, dass für meine Ansprüche die gebotene PNP-Ausstattung reicht so wie ich das nach rix Erfahrungen sehe.

Aber auch richtig, dass man jenachdem wieviel man investieren will, mit frei wählbaren, vielleicht hochwertigeren Komponenten mehr rausholen kann.
 

Nobs99

User
Mein Mistral ist nun flugfertig. Leider einen Tag zu spät. Gestern war ich noch mit meinem Mefisto bei bestem Wetter fliegen, heute ist schlechte Sicht und ich habe keine Zeit und ab morgen soll es regnen.

Für die Flächenbefestigung habe ich mir noch passende Hülsen gedreht.
Flächenbefestigungshülsen.jpg

Den Empfänger wollte ich aus Gewichtsgründen und wegen dem Verstauen der Flächenservostecker so weit wie möglich nach hinten in den Rumpf schieben. Also ist der auf eine 0,5mm GFK-Platte befestigt und kann nun in den Rumpf geschoben werden. Die GFK-Platte wird vorn mit einem Klettverschluß gehalten.
Empfängereinbau.jpg

Leider passten die Steckerverbindungen trotzdem nicht in den Rumpf. Also die Stecker noch mal umgebaut. Die Platinen auf denen die Kabel verlötete werden habe ich mit der Säge gekürzt (ablöten ging nicht mehr, da die Entlötpumpe nicht genug Lötzinn abgesaugt hat und 8 Pins auf einmal ablöten ist nicht ganz einfach) und die Kabel direkt an den Pins der Stecker angelötet. Jetzt passt es.
Flächenservostecker.jpg

Danach den Schwerpunkt auswiegen. Ich habe den erstmal auf 70 mm eingestellt. Die Anleitung gibt einen Bereich von 67 - 72mm an.
Schwerpunktauswiegen.jpg

Leider mussten noch 12 gr Gewicht in das Heck. Nach einigem Überlegen, wo ich das Gewicht unterbringe, habe ich die Höhenruderbefestigung aus Messingblech gefertigt.
Höhenruderservobefestigung_Gewicht.jpg

Standversuche mit der 11x8" Luftschraube ergaben bei halbvollem Akku Ströme von fast 70 A. Zum Glück hatte mein Vater noch eine 11X6" rumliegen. Damit ergibtt sich ein Strom von 54 A. Der Hersteller gibt für den Motor 55 A als max. Strom an. Das sollte funktionieren. Bei vollem Akku steigt zwar der Strom, aber im Flug ist er ja wieder geringer.

Die Fernsteuerung ist programmiert, nun muss nur noch das Wetter stimmen.
 

Nobs99

User
So, der erfolgreiche Erstflug ist erfolgt! :D
Leider hat das Wetter nicht so mitgespielt, aber das wusste ich ja, als ich losfuhr. Der Wind ging noch für einen Erstflug (Böen < 20 km/h), nur setzte nach ca. 5 min Regen ein und ich musste schnell runter. Hat aber gereicht, um schon die wichtigsten Dinge zu Überprüfen und um ein breites Grinsen ins Gesicht zu zaubern!
Der Schwerpunkt muss weiter nach vorn. Die 70mm (die ja voll im Bereich von 67-72mm liegen) scheint nicht zu passen. Ich musste 1mm Tiefenruder trimmen, um den Mistral am Pumpen zu hindern und damit kam er nicht mehr von alleine aus dem 45° Abwährtsflug heraus. Den Höhenruderausschlag nach oben muss ich ein wenig zurück nehmen. Ich hatte statt der angegebenen 12mm auf 14 eingestellt (meistens sind die Herstellerangaben sehr konservativ). Aber damit scheint es einen Abriss am Höhenruder zu geben und der Lopping endet in einer zwar sehr interssanten, aber halt nicht gesteuerten Kunstflugfigur.
Starten geht recht einfach. Motor auf 3/4 Gas und mein Vater hatte ihn ohne Anlauf mit mittelmäßigem Schwung geworfen. Er steigt dann ohne Tendenzen zum zur Seite ausbrechen nach oben weg. Beim nächsten Mal schmeisse ich ihn selber. Das Flugverhalten ist sehr agil, aber auch recht sicher. Ich habe ihn ausgehungert, bis zum Strömungsabriss. Der kündigt sich vorher durch Flägelwakeln an, bevor der Mistral dann über den Flügel abkippt, aber wieder nach kurzem Fall gut zu fangen ist. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, er wäre nicht mehr unter Kontrolle. Die Rollrate ist sehr gut (auch ohne Unterstützung der Wölbklappen) und im Rückenflug braucht er nur wenig Tiefenruder (im Gegensatz zu meinem Mefisto). Leider konnte ich die Butterflystellung im Landeanflug nicht benutzen, da ich zu viel Tiefenruder (3mm) zugemischt hatte. Die ist aber sehr zu empfehlen, da die Landegeschwindigkeit recht hoch ist (eine richtige fliegende Sichel).
Der senkrechte Steigflug ist mit dem Motor jetzt ausreichend. Ich habe max. 56 A gemessen. Bei ca. 12 V sind das dann 670 Watt. Die braucht der auch! Wie die PNP-Version mit dem Himax 3522-1100, einen senkrechten Steigflug hinbekommt, ist mir ein Rätsel. :confused: . Allerdings habe ich jetzt im Netz Angaben gefunden, dass die Leistung wohl bei ca. 550 Watt (34 A x 16 V) liegt. Deshalb hätte mich mal interessiert, welche Ströme Besitzer der PNP-Version haben. Der Himax 3522 ist zwar ein Motor der 400 Watt-Klasse, aber der im PNP-Mistral ist wohl optimiert auf 4S.
Mein Abfluggewicht liegt jetzt bei 1695 gr und ist also 65 gr über dem angegebenen Gewicht der PNP-Version.

Leider hat mein neuer Wellpower-Akku wohl zwei Zellenfehler. Eine Zelle lässt sich gar nicht über 4,15 V laden und bricht auch wesentlich schneller unter Belastung ein und die andere lässt sich zwar laut Lader auf 4,20 V laden, liegt aber nach dem kurzem Flug schon um 0,1 V unter der gesunden Zelle. Der hatte zwar über ein Jahr ohne Benutzung gelegen, aber ich hatte regelmässig die Zellenspannung kontrolliert.
Da muss jetzt ein neuer her.

Fotos habe ich keine mehr gemacht, da beim Aufbau der Regen drohte und es bei der Landung schon regnete. Eigentlich mache ich immer vor dem Erstflug Fotos. Man weiss ja nie, wie der Flieger danach aussieht ;)
 
Endlich Flugberichte

Endlich Flugberichte

Schön jetzt mal etwas über das Flugverhalten zu hören. Mich würde die Leistung in der Termik interessieren und die Landegeschwindigkeit mit Butterfly. Wie ist eigentlich die Lage erkennung in der Luft?
 

Nobs99

User
Ich hatte sehr schlechte Sicht (ziemlich dunstig), meinen rot-weißen Mefisto hätte ich da gar nicht in die Luft geschickt, aber den Mistral konnte ich noch ausreichend gut erkennen. Allerdings hätte ich mir, zumindest bei den schlechten Bedingungen, noch ein wenig mehr Lechtorange auf den Flügeln gewünscht.
Zu Thermik und Butterfly kann ich noch nichts sagen. Zu Butterfly werde ich wohl nach dem nächsten Flug was sagen können, zum Thermikverhalten wahrscheinlich weniger. Ich turne gerne herum und halte das ruhige Fliegen in der Thermik nicht lange aus. Eine Thermik-Flugphase habe ich gar nicht erst programmiert. Ich denke auch, für den Thermikflug sind andere E-Segler besser geeignet, die dann zwar nicht senkrecht steigen können, dafür aber auch nicht 1695 Gramm wiegen.
 

Nobs99

User
Konnte beim zweiten Flug wieder kein Butterfly testen. Diesmal hatte die Steckverbindung vom Flügel einen Wackelkontakt. Ist zum Glück bei der Vorflugkontrolle aufgefallen. Zeigt mal wieder, wie wichtig die ist. Ich habe die Klappe dann still gelegt, mit Klebeband fixiert und konnte trotzdem fliegen.
Die Multiplex-Steckverbindung hat leider ein Kontaktproblem. Die soll sonst ja sehr sicher sein, aber ich denke, dass die Buchse das mehrmalige An- und Ablöten nicht vertragen hat. Allerdings sind am Kunststoff keine Schmor- oder Schmelzspuren zu sehen.
Ich habe jetzt wieder auf normale Servostecker umgebaut. Ich hatte mir mal vor ein paar Jahren eine Crimpzange zugelegt, die hat mir dabei gute Dienste geleistet.

Es gibt noch ein Problem: Beim Looping dreht er immer noch bei vollem Höhenrudereinsatz raus. Höhenruderausschlag ist schon auf 8 mm reduziert (Anleitung empfiehlt 12 mm). :confused:
Hat jemand da die gleichen Erfahrungen gemacht?
 

Nobs99

User
Noch ein kleines Fazit nach ein paar Flügen mit dem Mistral.
Der Mistral ist sehr gut zu sehen, aber für die Fluglagenerkennung wäre es sinnvoller gewesen, wenn unten mehr dunklere Farben vorherrschen würden und oben mehr Leuchtorange. Wie bei allen Flugzeugen, wirkt die Unterseite gegen den hellen Himmel immer dunkel. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Den Höhenruderausschlag nach oben musste ich bis auf 5mm reduzieren, um sicher einen Strömungsabriss am Höhenleitwerk zu vermeiden. Die Loopings sind allerdings trotzdem noch eng genug. Aber vielleicht baue ich über den Winter noch mal ein neues Höhenleitwerk mit einem richtigen Profil.
Da mit dem neuen SLS Akku die Spannungslage höher ist, habe ich von der Aeronaut 11x6 auf eine Graupner 11x6 gewechselt. Damit ist der Strom mit 54A unter den vom Hersteller angegebenen max. 55A.

Mit Butterfly ist die Landung eine ganz neue Erfahrung! Es wird gleichzeitig zur Höhe auch Geschwindigkeit abgebaut. Ich bin begeistert - ist halt mein erster 4-Klappen-Segler. Allerdings muss ich die Anlenkung der Wölbklappen nochmal ändern. Der Ausschlag nach unten ist durch den Anschlag des Gestänges an der hinteren Randleiste des Flügel begrenzt. Er dürfte noch viel mehr sein. Im Moment sind 15mm möglich. Mein Vater lässt seine Wölbklappen bis ca. 70° nach unten ausschlagen.
Ansonsten bin ich vom Mistral begeistert! Er fliegt sicher und agil und macht richtig Spass! Wie schon weiter oben beschrieben: die 660 Watt, die ich jetzt erreiche sind meiner Meinung nach die untere Grenze um richtig Spass zu haben.
 
Hallo Nobs

Die Höhenruderanlenkung habe ich auch noch eingeharzt. Beim mitgelieferten Kunststoffteil war leider die Bohrung zu groß. Ein 1,9mm Bohrer passte da rein, aber die Anlenkstange hat nur 1,68mm Drahtdurchmesser. Ich habe mit der Laubsäge ein paar kleine Kerben eingesägt, die Bohrung dann mit Epoxy ausgefüllt und nach dem Härten neu gebohrt und mit der passenden Ruderhornreibahle passgenau aufgerieben. Die Reibahlen leisten schon einige Jahre gute Dienste beim Anpassen der Bohrungen für die Gabelköpfe.
Um einen guten Halt in der Flosse zu gewährleisten sind noch ein paar Kerben und Riefen eingebracht worden.
Anhang anzeigen 1990101
Anhang anzeigen 1990102

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