OS Wankel

PeterKa

User
Ich danke Euch für die Hinweise. Das mit dem Axialspiel beruhigt mich etwas ;) das mit den Rattermarken allerdings......

Trotzdem muß ich hinten Paßscheiben ergänzen die dummerweise nur 9mm Außendurchmesser haben dürfen. Diese sind ursprünglich dabei gewesen, wie ich der Stückliste entnehmen konnte, aber auf irgendwelche mysteriöse Weise sind die zu irgendeinem mysteriösen Zeitpunkt verschwunden, genau wie das originale hintere Kurbelwellenlager (was ich nicht wirklich verstehe, um ehrlich zu sein).

Ich will die Laufflächen etwas aufpolieren, aber eben nicht mit dem ganz großen Besteck, sondern mit einfachsten Mitteln, wie sie mir zur Verfügung stehen. Besser als die Originale bekomme ich sie allemal hin.

Klar muß der Motor neu eingelaufen werden.... wenn er denn überhaupt noch laufen will versteht sich ;)

Ich habe halt nicht so sehr viel Erfahrung mit Motoren, daher ist das was ich da tue deutlich über meinem Kenntnisstand. Mehr als Logik und Grundkenntnisse in der Metallbearbeitung habe ich nicht zu bieten... ausser vielleicht dem unerschütterlichen Willen das hinzubekommen.

PeterKa
 

PeterKa

User
Danke Dir, aber ich denke ich werd mir behelfen, und weiß auch schon wie.

Heute sind die Kugellager gekommen, und es ist eine Distanz von 1,3 mm aufzufüttern. Dann ist immer noch 1-2 Zehntel Spiel. Das Maß ist deshalb relativ kritisch, weil der Raum für das Ausgleichsgewicht sehr eng bemessen ist. Sprich es kann vorn und hinten reiben wenn das Spiel zu groß ist. Ich werde mir aus der alten Bronzebuchse eine Anlaufscheibe abschneiden. Sollte ich eigentlich hinbekommen.

Heute habe ich noch eine sehr unschöne Macke entdeckt: Der Propellermitnehme eiert massiv auf der Welle. Klar kann man neu drehen, aber das ist echt ein Krampf wegen der Kerbe. Lassen will ich es so nicht. Mal sehen wie ichs mache. Vielleicht hilft ein Hammer ;)

Eigentlich sollte ich den Motor in den nächsten Tagen fertigstellen können. Schaumermal.

PeterKa
 
Hi Peter !

Glückwunsch so weit :D
Auch dass die M2,5 funktioniert haben( fast nichts ist ärgerlicher als in einem Fertigen Teil einen Gewindebohrer abzubrechen..)

Grüße !


P.S.: Kann das sein, dass der Motor mal massiv eingeschlagen ist ? Risse im Gehäuse und eiernder Mitnehmer sprechen für so etwas in der Richtung..
 

PeterKa

User
also möglich ist natürlich alles, aber in meiner Erinnerung ist ein soches Ereignis nicht passiert gewesen. Der Mitnehmer hat wohl bei einer der Demontagen einen mitbekommen. Der enthält auch ein Auswuchtgewicht und ist an der einen Seite extrem dünn ausgenommen. Ich habe ihn in der Drehbank mit einem eingespannten Kugellager vorsichtig gerade drücken können. Jetzet eiert da nix mehr.

PeterKa
 

PeterKa

User
Die Dichtflächen sind nun auch fertig.

DSC_0656.jpg

Poliert habe ich auf einer Glasplatte. Zuerst mit 1000er Papier, denn einige der Drehriefen reichten sehr tief. Dann 2000 und 300. Zuletzt habe ich mit Diamantpaste Körnung 6000 auf einem Papiertuch geläppt.

Jetzt beginnt der Zusammenbau, das nimmt auch einiges An Zeit in Anspruch. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

PeterKa
 

PeterKa

User
Motorenexperten werden sicher schmunzeln, aber ich bin mir einfach unsicher, wie ich das Innenleben behandeln sollte, sprich sollen die Lager gefettet werden und oder die Laufflächen. Ich denke das Zeug wird ja später im Betrieb sofort ausgewaschen, und die hohen Temperaturen erscheinen mir für Fett wenig behaglich. Also wenn keiner protestiert, werde ich das Ganze nur mit Ballistol einsprühen.

DSC_0657.jpg

Die Teile habe ich nochmal vermessen. Der Kolben hat ein Untermaß in der Höhe von 2 Hunderstel gegenüber dem Laufring. Hier auf dem Bild wird die Dichtfläche des Kolbens sehr plastisch dargestellt, Ich denke da werde ich auch nochmal ein wenig nachläppen. Obs hilft weiß ich nicht, aber es beruhigt ;)

PeterKa
 
Öl, Fett, Rostlöser

Öl, Fett, Rostlöser

Hallo Peter,

Bei allen Verbrennern kannst du folgende Grundregeln anwenden:

Fett nur dort, wo du zur Montagehilfe Teile festheften willst.
Ballistol enthält Säure! Es ist nicht so aggressiv wie Rostlöser, aber für den Korrosionsschutz in Hohlräumen ungeeignet!
Einfaches Motoröl für Ottomotoren, wie in deinem Auto, oder Weiß-, bzw. Nähmaschinenöl sind bestens geeignet.

Ob zur Montage oder später zur Konservierung...

Viel Erfolg
Andreas
 

PeterKa

User
Danke Dir :)

Erfahrung nennt man die Summe aller gemachten Fehler ;) Habe wieder viel Erfahrung gesammelt...

Und das ging so...

Ich hatte alle Schrauben und Passungen zusammengesetzt und siehe da die Kurbelwelle ließ sich drehen ohne Schaben, ohne dingsbums... und ohne Kolben.

Tja.. und dann habe ich den Kolben eingesetzt.. und da ließ sich nix mehr drehen... Er klemmte und war durch nichts zu überreden. Das erschien mir äußerst mysteriös, alle Maße kontrolliert und da war nix was aus der Reihe tanzte. Große Ratlosigkeit.

Und dann beim Mittagsschlaf kam die Erleuchtung. Es gab genau 4 Bohrungen die ich im Winkel nicht so genau eingemessen hatte (inzwischen weiß ich sogar, wie sie konstruktiv zu liegen kommen).

DSC_0659.jpg

Hier sind sie.. Und diese fixieren nicht nur das hintere Getrieberad, sondern legen auch den Einbauwinkel fest. Dieser ist um einen Zahn (Modul) verdrehbar. Ich aber hatte so elegant hingekriegt, daß ich es mit einem halben Modul verdreht gebohrt hatte. Danach lief nichts mehr.

Gottseidank ist das kein Totalverlust, denn da ist Raum genug um diese Bohrungen neu setzen zu können. Ich habe sie also gelöst und dann solange gemacht und getan, bis plötzlich schwupps... der Kolben völlig frei lief. Und so werden sie nun neu verbohrt.

Ich habe die Konstruktionszeichnungen abgeändert, damit beim zweiten Gehäuse nix mehr schief laufen kann ;)

Jungs das kostet Nerven....

PeterKa
 
Drehkolben-Terminologie

Drehkolben-Terminologie

Auf die Gefahr hin, als Klugscheisser dazustehen:

Bei all der Mühe, die Du Dir mit dem Motörchen gibst, wäre es an der Zeit, die richtigen Vokabeln zu verwenden. Im Sinne von Gesamtkunstwerk und so.

Also:
Der “Kolben“ aus dem Schüttelhuber (©F. Wankel) heisst hier Läufer.
Und die “Kurbelwelle“ ist in der TES in Lindau zur Exzenterwelle mutiert.

Nix für ungut,
H.
 
Oh je, schon wieder Ballistol...

Oh je, schon wieder Ballistol...

...ob Säure oder Lauge, auf jeden Fall ätzend.

Hier nur soviel:
"Die Reaktion mit Messing, Kupfer und deren Legierungen führt zur Beeinträchtigung von Waffenteilen und Munition aus diesen Materialien."
aus Wikipedia: Ballistol

Muss ja auch ätzen, weil keine Seife! Soll aber trotzdem reinigen.

Auch wenn schon mal manche ihren Modellmotor missbraucht haben, es sind keine Waffen! Andere Konstruktionen –*andere Schmiermittel!

Gruß
Andreas
 

kalle123

User
...ob Säure oder Lauge, auf jeden Fall ätzend.

Hier nur soviel:
"Die Reaktion mit Messing, Kupfer und deren Legierungen führt zur Beeinträchtigung von Waffenteilen und Munition aus diesen Materialien."
aus Wikipedia: Ballistol

Muss ja auch ätzen, weil keine Seife! Soll aber trotzdem reinigen.

Auch wenn schon mal manche ihren Modellmotor missbraucht haben, es sind keine Waffen! Andere Konstruktionen –*andere Schmiermittel!

Gruß
Andreas

"Eigentlich off-topic"

Andreas, Wikipedia als Quelle der Wahrheit, ich bitte dich. Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Schau nur mal in die Versionsgeschichte zu dem Ballistol Artikel rein.

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ballistol&action=history

Auch empfehle ich da einen Blick ins Sicherheitsdatenblatt - Universalöl flüssig https://ballistol.de/produkte/mensch/ballistol-universaloel/1/ballistol-universaloel?c=87

Die Firma muss für diese Aussagen haften, Wikipedia haftet für nix!

Weiterführenden Links, die sich mit dem Thema "Wikipedia" und "Meinungsmanipulationen" beschäftigen, erspare ich mir hier mal. Kannst du wohl selber finden.

Jetzt noch zum ph Wert von Ballistol:

Lt. Sicherheitsdatenblatt - Universalöl flüssig -> ph ca. 8

Nach meinen bescheidenen Kenntnissen auf dem Gebiet der Verbrennungskraftmaschinen werden übliche Motoröle mit einer bestimmten Pufferkapazität ausgeliefert. Also leicht basisch eingestellt. ph > 7. Diese Pufferkapazität nimmt mit der Zeit ab, das Öl „altert“ und wird saurer. Weiterhin dringen bei der Verbrennung entstehende Stickoxide und Schwefelverbindungen ins Motoröl ein und tragen zu einem Versauern bei. Irgendwann ist dann diese Pufferkapazität ausgereizt und man sollte einen Ölwechsel machen. ;)

Gruß KH
 
Hi !

Hier im Forum gibts einen lustigen kleinen Thread im Forum, wo es genau darum geht.
Einfach mal die Suche bemühen.
Das Thema taucht immer wieder auf. Ballistol greift Kupfer an, färbt blankes Alu mit der Zeit schwarz und trocknet ein, hinterlässt schönen Glibber. Wenns abc-Motoren sind wird der sogar schön grün.
Ich WAR auch mal Fan, nach dem ich dann viele Motoren hab Generalüberholen dürfen nicht mehr so.

Druckluftwerkzeugöl ist super, aktuell Teste ich noch die Liqui-Moly HLP Öle, sind auch sehr gut, da fehlt aber der Langzeittest.
Das 22 ist sehr dünn, das 46 gefällt mir besser.

Grüße !

P.s.: http://rc-network.de/forum/showthre...ur-Anregung)?p=4496784&viewfull=1#post4496784
 

PeterKa

User
Ich muß zugeben, daß mich das Projekt an den Rand des Wahnsinns gebracht hatte. Ich erwähnt bereits, daß ich die Bohrungen für das hintere Lager mit dem Getrieberitzel ein paar Grad verdreht angebracht hatte.

DSC_0660.jpg

Nun dachte ich eigentlich, daß ich nur um ein Modul weiter drehen muß um Fleisch für neue Bohrungen zu erhalten. Nin ja das stimmt im Prinzip soweit.. Aber ich bekam es einfach nicht gebacken. Unzählige Male auf und zu, und immer klemmte der Kolben (errmm der Läufer...) Irgendwann dann begriff ich, daß alles in einem bestimmten Winkel zueinander stehen muß, damit es flutscht. Leider gibt der Motor selbst keine Markierungen her, an denen man sich orientieren kann. Und so habe ich angefangen mir selbst welche zu schaffen. Und war sowohl die exakte Lage des Zahnkranzes, als auch der Kurbelwelle (Verzeihung Exzenterwelle).

DSC_0661.jpg

Damit schaffte ich es dann endlich neue, diesmal korrekte Bohrungen, zu setzen.

Das Geschilderte verschweigt höflich was da an Kraftausdrücken durch die Werkstatt schallte. Und die jetzt richtigen Bohrungen sehen doch voll harmlos aus, oder ?

Ich habe einmal einen Artikel von jemandem gelesen der einen Wankel aufgearbeitet hat. Gleich zu Anfang erklärte er, daß er noch keinen der Motoren laufen gesehen habe, die einmal zerlegt worden waren.

.. Ich weiß jetzt warum ;)

Es läuft jetzt alles rund. Da aber die Dichtlippen noch fehlen, kann ich noch nicht prüfen, ob der Motor wieder Kompression hat. Das dauert halt noch einen Moment. Immerhin, wenn ich Spiritus ins Gehäuse spritze läuft nirgendwo etwas heraus wo es nicht soll.. das ist schonmal ein Anfang.

PeterKa
 

Atreju

User
Tolle Arbeit. Ich mag den OS Wankel auch schon immer, hab auch einen. Mit den neuen Deckeln wird er wieder laufen wie neu! Gruß Dieter
 
Hut ab und beide Daumen hoch, mein Glückwunsch und vollen Respekt dafür.
Zäh wie Juchte, hart wie Krupp Stahl und nimmt Rückschläge in Kauf,
Wankel PeterKa gibt NIEMALS auf.
c.u.@Lassogeier2019

Gruß
Peter
 

PeterKa

User
Übertreib nicht :) Aber tut schon gut...

Es ist fast geschafft... fast...

DSC_0663.jpg

Wer genau hinschaut, sieht daß da noch Schrauben fehlen. Das sind leider die Passungen. Mindestens eine davon sitzt wohl ein paar hunderstel zuviel falsch...

Nach der Montage der Dichtlippen spürte man ein leichtes Kratzen am OT. Das verschwand, wenn die Schrauben wieder gelockert wurden. Unsere lokalen Experten meinten, das schleift sich ein. Mir war das unheimlich.

Ich habe dann die beiden Paßschrauben ganz entfernt, und die anderen leicht gelöst. Dann habe ich die Welle in einen Akkuschrauber gehalten und nach und nach die restlichen Schrauben wieder angezogen. Irgendwie schüttelte sich dadurch alles an die richtige Position, und jetzt läuft er ganz leicht, trotz final angezogener Schrauben. Die beiden Paßlöcher allerdings passen nicht mehr 100%ig. Die werde ich jetzt nochmal nachreiben. Dann sollte die Arie ok sein.

Man muß bedenken, daß die Bohrungen nicht an konstruierten Punkten sitzen, sondern auf umständliche Weise eingemessen wurden. Dafür ist die erreichte Genaugkeit schon beachtlich.

Ich habe inzwischen keine Zweifel mehr, daß er wieder laufen wird. Spannend bleibt... wie gut das sein wird. Ich habe im Moment kaum Zeit, daher zieht es sich noch etwas.

PeterKa
 
Zitat PeterKa:

Nach der Montage der Dichtlippen spürte man ein leichtes Kratzen am OT. Das verschwand, wenn die Schrauben wieder gelockert wurden. Unsere lokalen Experten meinten, das schleift sich ein. Mir war das unheimlich.
Zitat Ende.

Ist mir auch unheimlich.
Der Alu Abrieb der hier dabei entsteht ruiniert bestimmt die Kw Kugellager und
Rotordichtlippen.

Gruß
Peter
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten