Ich will ein wenig davon erzählen, warum es nicht so richtig weiter gehen will hier. Der Hauptgrund ist der, daß ich die Zuversicht verloren hatte. Auf der Drehbank war es noch am besten gewesen, aber an der Fräse hatte ich das Grauen, obwohl es grundsätzlich funktionierte.
Egal was ich tat, ich schaffte es nicht die Fräse richtig auszurichten. Ich war so verzweifelt, daß ich schon eine neue bauen wollte. Aber das ist Blödsinn, damit bin ich mindestens 2 Jahre beschäftigt und mein Rentnerbudget würde bis ans Messer damit strapaziert. Ich beschloss der Sache auf dem Grund zu gehen und habe die Fräse komplett zerlegt. Dabei kam ich dann schnell an die Knackpunkte. Die beiden ersten will ich hier mal darlegen.
Am Anfang war das Bett. Und es war krumm. Und zwar auf die übelst mögliche Weise: Es war eine Stufe von mindestens einem halben Millimeter an der Stelle, wo sich die beiden langen Platten treffen.
Es gelang mir, durch das Aufschrauben geschliffener Verbinder an der Oberseite, und dem Lösen sämtlicher anderer Verschraubungen beide Platten wieder zueinander auszurichten. Es verblieb jedoch eine konkave Restwölbung von 0,1mm über die Breite des Bettes. Damit muß ich leben. Ist nicht schlimm wenn man es weiß und wenn es sich nicht verändert.
Auf der Unterseite wurden die beiden Platten vom Herrsteller mit dem Profilstahl verschraubt. Er ist im Vordergrund zu sehen. Aber jetzt stellte sich heraus, daß die Stufe nicht durch einen Verzug entstanden war, sondern daß die beiden Platten unterschiedlich dick waren. Es blieb mir nichts anders übrig als die die Höhe der beiden Platten mit dem Fächerschleifer anzugleichen. Ein Alptraum in jeder Hinsicht. Mehr als eine Stunde habe ich mit der Beseitigung des Korundstaubes zugebracht, damit die Schienen und Lager nicht kaputt gehen.
Danach habe ich ein sehr massives Stück Aluminium, das nun endlich wackelfrei passte, aufgeschraubt. Nach dem Festziehen aller Schrauben war die erste Hürde genommen.
Es bleibt bei dem Zehntel, wie man erkennen kann.
Die Schienen waren schnell vermessen und stimmten sowohl vom Abstand als auch von der Höhe sehr genau. Aber der Querschlitten war total krumm.
Ich habe abenteuerliche Meßaufbauten erzeugt um den Querträger auszurichten. Ich glaube es hat 3 Stunden gedauert bis alles passte.
Dafür habe ich nun eine saubere X-Achse und ein winkliges Fundament für die Y und Z Achsen.
Aber ein Fundament ist noch kein Haus, denn die Y-Achse selbst ist nach wie vor krumm.
Hier sieht man, wo der Hase im Pfeffer liegt. Der untere Träger ist relativ schwach dimensioniert und löchrig wie ein Schweizer Käse. Aber schlimmer noch, die Portalwangen werden stumpf davorgeschraubt, ohne irgendwie abgestützt zu sein. Egal wie fest ich die Schrauben ziehe, ich kann die Portalwangen mit leichten Schlägen mit dem Gummihammer um mehr als einen Millimeter (Oben gemessen, da wo die Y-Schienen laufen) verschieben. Ohne die Beseitigung dieser Konstruktionsschwachstelle kann ich mir weitere Fräsversuche mit Metall und Präzision schenken.
Im weiteren Verlauf wird nun die Basis des Portals neu aufgebaut, und zwar so, daß ich die Neigung der Wangen mit Madenschrauben verstellen und dauerhauft fixieren kann. Das ist der nächste Arbeitsschritt.
Damit kein falscher Zungenschlag auftaucht: Für die "artgerechte" Verwendung ist die Fräse super. Erst wenn man versucht mehr herauszuholen als beim Kauf versprochen, bedarf es erheblichen Aufwandes. Und dann wird plötzlich jedes Zugeständnis des Herstellers an die Qualität der Konstruktion zugunsten des Preisen zum Ärgernis.
Es gibt noch mehr zu berichten, aber ich weiß nicht, ab das hierher gehört und ob es überhaupt von Interesse ist. Da wären die Details meiner selbstgebauten Schleifeinrichtung zu nennen oder auch der neue Heizofen zum Härten, denn ich mir zusammengefummelt habe aus diversen Quellen. Mehr als 120 € musste ich nicht aufwenden. Ich kann jede Temperatur zwischen 200 und 1050 Grad Celsius einstellen und etwa auf 5 Grad genau halten.
Das Läppen von Lagersitzen habe ich auch schon gelernt
PeterKa