Fahrwerksprobleme

redpyle

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Hallo zusammen.

Ich fliege seit 8 Jahren meine Black Horse Glasair. Von Anfang an musste ich bei ihr zum Landen mein ganzes Können aufbringen damit sie nicht springt. Unser Platz wird zunehmend welliger und das macht es immer noch schwieriger eine vernünftige Landung hin zubekommen. Das originale Fahrwerk war aus Alu aber zweiteilig. Das hielt leider nicht lange. Darum habe ich ein einteiliges aus GFK eingebaut. Das war eigentlicht nicht schlecht, aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Letztes Wochenende hat die Glasair dann wieder so "gebockt", dass die Knicke vom GFK-Fahrwerk erste delaminationen zeigen. Kurz um -ich brauch was neues, und weich muss es sein um die Wellen abzufedern. Ist vielleicht diesmal ein einteiliges ALU-Fahrwerk hierfür die beste Wahl? Bitte gebt mir nen Rat, damit ich keinen Schiss vor ner bockigen Landung mehr haben muss......

Grüßle, Mario


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Sie hat übrigens knapp 2 Meter Spannweite und wiegt abflugbereit ca. 6 Kg
 
Kurz um -ich brauch was neues, und weich muss es sein um die Wellen abzufedern. Ist vielleicht diesmal ein einteiliges ALU-Fahrwerk hierfür die beste Wahl? Bitte gebt mir nen Rat, damit ich keinen Schiss vor ner bockigen Landung mehr haben muss......

Ein weiches Fahrwerk ist nicht immer zielführend. Dann springt der Bock unter Umständen noch mehr, denn ein Fahrwerk dieser Art wird nach dem Eintauchen wieder zurück federn.
Ich würde es mal mit einer Strebe zwischen den Fahrwerksbeinen versuchen. Die verhindert, dass das Fahrwerk die Grätsche macht. Bei allzu heftigen Abstür....ähhh Landungen, geht die Kraft aber dann nach oben in den Rumpf.
Wenn es dann da nicht stabil gebaut ist, dann geht es halt da kaputt und nicht am Fahrwerk.

Ansonsten üüüüüüben....Bei einem Modell dieser Art setzt man mit ausreichend Schleppgas und leicht angehobener Nase auf und dann setzt der sich auch sauber hin.
 

Malmedy

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Hallo Mario,

mein Vorredner hat recht, ein weicheres Fahrwerk wäre höchstwahrscheinlich kontraproduktiv, weil es keine Energie schluckt, sondern sie nur kurzzeitig speichert und dann (im ungünstigen Moment!) zu nahezu 100% zurückgibt. Die Sprungneigung kannst Du evtl. mit anderen Rädern beeinflussen, z.B. aufblasbare DuBro, bei denen Du die Weichheit über den Druck einstellen und so eine günstige Einstellung finden kannst. Auch könnte es sein, dass Dein Fw zu weit vor dem SP montiert ist. Je weiter vorne, um so länger der Hebel zum SP, über den die Rückstellkräfte des Fw wirken. Das Fw näher an den SP zu bringen wird auf jeden Fall die Sprungneigung reduzieren, allerdings nimmt dann die Kopfstandneigung zu. Da muss man den richtigen Kompromiss finden.


Gruß
Michael
 

redpyle

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Die Idee war folgende:
Wenn das Fahrwerk zu steif ist federt es zurück und das Modell springt.
Ein weicheres Fahrwerk biegt sich und der Flieger "setzt" sich etwas. Somit wird Energie aufgenommen. Beim Alu-Fahrwerk ist der Effekt eigentlich noch größer, da Aluminium weniger Federhärte hat als GFK.
Das mit der Position des Fahrwerks zum Schwerpunkt ist auch ein guter Ansatz...

Grüßle, Mario
 

Malmedy

User
Wenn das Fahrwerk zu steif ist federt es zurück und das Modell springt.
Ein weicheres Fahrwerk biegt sich und der Flieger "setzt" sich etwas. Somit wird Energie aufgenommen.

Das ist physikalisch leider nicht möglich. Ein steifes Fahrwerk federt wenig bis gar nicht und gibt die aufgenommene Energie des Landestoßes unmittelbar in die Zelle zurück. Ein weiches macht das gleiche, nur etwas zeitverzögert. Der Energieverlust durch das Einfedern ist so gering, dass es nicht bemerkbar ist. Wenn Du die aufgenommene Energie (teilweise) vernichten möchtest - was ja wohl der Dein Gedanke ist - dann brauchst Du eine "Einrichtung", welche die kinetische Energie in eine andere Energieform, z.B. Wärme, umsetzt. Das könnte ein Reibdämpfer oder ein hydraulischer Stoßdämpfer sein, ein weicher Gummireifen kann das in begrenztem Umfang auch.
Energie "verschwindet" leider nicht.

Gruß
Michael
 

redpyle

User
Das die Energie nicht verschwindet ist mir klar. Ich schrieb ja auch sie wird gespeichert, z.B. als Spannungsenergie. Wenn man Aluminium verbiegt wandelt das ebenfalls die Energie um. Aber es gibt sie nicht schlagartig zurück wie steife Kohle- oder Glasfaser sondern speichert sie beispielsweise als Wärme. Es hat ja bestimmt auch seinen Grund warum viele Hersteller ihre Modelle mit Alufahrwerken ausstatten statt mit haltbarerem GFK, oder nicht?

Gruß, Mario
 

FamZim

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Hallo

Bei einem Fahrwerk wie "diesem" werden die Räder beim Einfedern weiter nach Aussen gefürt.
Sie radieren dabei auf dem Boden, und das Gummi wirt dabei verformt, es kann auch mal abspringen im Extremfall.
Dadurch wirt Energie verbraucht und dämpft das wieder hochschnellen des Modells.
Weiche Räder walken das Gummi, und verbrauchen dafür auch Energie.
Eine Vorspur, die die Räder zu einander fürt, macht das Fahrwerk härter, da das auseinander rollen erschwert wirt.
Eine Vorspur nach aussen verstärkt das auseinander rollen und macht das einfedern leichter.
Bei einseitigem Aufsetzen zieht das Rad das Modell zur hängenden Seite, und legt es leichter in die horizontale.

Gruß Aloys.
 

redpyle

User
Hallo Aloys,
das ist auch ein guter Ansatz! Ich glaube ich habe ihr damals mehr Vorspur gegeben, damit sie richtungsstabiler rollt. Das werde ich auf jeden Fall berücksichtigen. Außerdem werde auf Luftreifen umsteigen, damit die ebenfalls dämpfend wirken können. Hat jemand nen Hersteller im Kopf? Die KAVAN Räder sind zwar Luftreifen, aber ob man den Druck regulieren kann weiß ich nicht, ich kann's mir nicht vorstellen.

Gruß, Mario
 
, ich kann's mir nicht vorstellen.

Gruß, Mario

Kavan Luftreifen kannst du mit einer Fahrradpumpe aufpumpen, es sind kleine Ventile und
ein Adapter für normale Luftpumpen dabei...
Ich würde bei deiner Konstellation noch ein Draht zwischen die Fahrwerksbügel spannen, damit sie beim
aufsetzten nicht die Grätsche machen...
Schleppgas hilf auch... Nicht bis zum geht nicht mehr aushungern, "hoppel hoppel", sondern
mit Schleppgas führen und langsam Gas raus.

Grüßle André
 
Moin,


Springen eines Modells deutet zu 99% auf zu viel Energie beim Landen hin, also zu schnell aufgesetzt oder zu langsam und aus unbestimmter höhe aufs Fahrwerk knallen lassen. Wenn der Speed und Anstellwinkel passt, ist kaum noch Energie da die ein Modell zum Springen veranlassen könnte.


Gruß.
 

redpyle

User
Da gebe ich dir voll und ganz recht Daniel Jacobs.
Es gibt aber noch eine Möglichkeit: Unebenheiten am Platz. Wir haben sehr große Wellen in der Bahn mit denen alle Piloten ihre Mühe haben. Auch Top-Piloten mit 20kg Turbinen Jets. Wenn man (zwangsläufig) gerade beim Aufsetzen eine Welle erwischt hat man genau so eine "Energiequelle" gefunden und die Hopserei hat ihren Ursprung. Die meisten Piloten haben daher mittlerweile gedämpfte Fahrwerke verbaut. Bis auf die 3D Maschinen, bei denen konnte ich beobachten, dass deren GFK-Fahrwerke sich bis zu 5cm durch das Gewicht "setzen" ohne wieder auszufedern. Also ist mein GFK-Fahrwerk entweder härter im Vergleich zum Modellgewicht oder die anderen haben Super-Wunder-Zauberfahrwerke. Jedenfalls fliege und lande ich die Glasair bereits seit 8 Jahren, alle anderen Modelle noch länger. Ich möchte nicht behaupten es ginge nicht besser, aber zu denken ich kann es nicht wäre falsch. Denn dann hätte ich ja nicht nur mit diesem Fahrwerk Probleme. -Egal! Es geht ja darum das Problem zu definieren und eine Lösung zu finden.

Also ich fasse mal zusammen:
1. Luftreifen mit wenig Druck (Kavan) -Danke Andrè
2. Vorspur ändern (Danke Aloys)
3. evtl. eine dämpfende Einrichtung?! (Danke Michael)

Für weitere Vorschläge bin ich natürlich gerne offen!

Gruß, Mario
 
Für weitere Vorschläge bin ich natürlich gerne offen!
Ähm... diese Wellen vielleicht etwas „entschärfen“, sprich einebnen?
Wenn's ein Grasplatz ist, sollte das ja nun wirklich kein Problem sein. Dann kann man auch schneller landen (was tatsächlich eine sanftere Landung ergibt) und muss nicht versuchen zwischen den Wellen hinein zu plumpsen.

Ach ja... anstatt mit GFK, es mal mit CFK versuchen. Das ist härter und federt nicht ganz so furchtbar.
 

redpyle

User
Hallo Thomas,
Das einebnen dieser Wellen versuchen wir jährlich. Manchmal klappt es und manchmal halt nicht. Dieses Jahr hat's nicht geklappt. Wir versuchen immernoch drum herum zu kommen den gesamten Platz abzutragen da dafür zumindest teilweise für einige Zeit der Flugbetrieb nur sehr eingeschränkt möglich wäre. Allerdings könnten wir in dem Zuge gleich ne Landebahn bauen... hmmmmm

Gruß, Mario
 
Tja, Mario, das ist halt auch so ein Nachteil von einem Grasplatz, wenn er nicht von Grund her richtig vorbereitet wurde. Da bleibt das „Händische“ Nachbessern an Ende halt dann doch immer nur Flickwerk mit unterschiedlichen ( = welligen) Erfolg.
Aber zu versuchen auf das wellige Problem mit „Spezial Fahrgestelle“ einzugehen und ein Jet oder deine Glasair mit Bushwheels auszurüsten ist halt der Versuch das Pferd von hinten aufzuzäumen.

Letztlich bleibt einem dann nur mit entsprechenden Werkzeug das Problem zu lösen.
Danach noch hiermit etwas „bügeln“ und schon sind die Wellen weg. ;):D
 
Ach ja... anstatt mit GFK, es mal mit CFK versuchen. Das ist härter und federt nicht ganz so furchtbar.
Kontraproduktiv. Je härter das (elastische) Fahrwerk, desto kürzerwellige Störungen werden direkt an die Zelle weitergegeben. Eine weiche Federung kann über eine Rappelpiste "flattern" und nur die langen Wellen kommen an der gefederten Masse an. Eine harte Feder gibt auch kurze Stösse an den Rumpf weiter.
 
Mal für ein Wochenende einen Minibagger mit Grabenräumer mieten, Schnure spannen, oder bei bedeckten Himmel / Dämmerung einem Baulaser nutzen. Zwischendurch mal landen um zusehen wie gut ihr gearbeitet habt.

VG
Frank
 
Kontraproduktiv. Je härter das (elastische) Fahrwerk, desto kürzerwellige Störungen werden direkt an die Zelle weitergegeben. Eine weiche Federung kann über eine Rappelpiste "flattern" und nur die langen Wellen kommen an der gefederten Masse an. Eine harte Feder gibt auch kurze Stösse an den Rumpf weiter.
Schon richtig. Das Grasplätze oft Hoppel bahnen sind, das weiß ich. Und was „Wellblech“ (Rappelpiste) ist, weiß ich nur zu gut. Ich weiß daher auch, das sich dabei ein zu weiches Fahrwerk gerne mal aufschaukelt. Was das Hüpfen soweit verschlimmert bis es unkontrollierbar wird. Da sind harte Fahrwerke schlicht besser.

Aber so wie ich es verstehe geht es nicht ums Taxien, sondern beim Start und vor allem bei der Landung, da will Mario verhindern nach einer (langen!) Welle (Sprungschanze) wieder „Airborne“ zu sein. Ob es da hilft das ein extrem weiches Fahrwerk tief Einfedern kann? Nach Möglichkeit ohne das der Propeller die Welle vor sich abfräst?
 
Kontraproduktiv. Je härter das (elastische) Fahrwerk, desto kürzerwellige Störungen werden direkt an die Zelle weitergegeben. Eine weiche Federung kann über eine Rappelpiste "flattern" und nur die langen Wellen kommen an der gefederten Masse an. Eine harte Feder gibt auch kurze Stösse an den Rumpf weiter.

Weich ...Hart.... Es gibt kein Patentrezept....

Es kommt auch auf das Gewicht des Fliegers und auf den Auftrieb an.
Wenn der Flieger einen sehr hohen Auftrieb hat, sprich schon bei geringer Geschwindigkeit wieder abheben möchte, kann ein
starres Fahrwerk genauso suboptimal wie ein schwabbeliges sein, also dazu kommt dann noch das Gewicht, dass das Modell einfedern lässt
und schon hast du ein ziemlich unkontrollierbaren Bock.

Also ich hab auch Probleme bei einem Modell, und andere lande ich wunderbar ( von 700gr- 21Kg Modelle)
Hoffe du bekommst den Bock in den Griff
 

redpyle

User
Vielen Dank für eure Vorschläge und Hilfen. Ich werde auf jeden Fall die bisher angesprochenen Punkte einfließen lassen und berichten ob ich Erfolg hatte. Falls ihr noch andere Ideen habt -immer her damit!

Gruß, Mario
 
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