GUI am PC zur Senderprogrammierung, welcher Hersteller hat so etwas?

Ich würde versuchen, mit einem Hersteller von Simulatoren zusammen zu gehen (z.B. Aerofly). Die haben das Know How bei der Programmierung und sind eh etwas am dahin darben.

Gruss, Walter

Das sollte man nicht tun, denn es darf keine Simulation sein, im Sender und PC müssen identische Variablen, Brechnungen und Verknüpfungen verwendet werden. Also nicht die sichtbaren Ergebnisse in einer neue Programierunmgebung simuliert werden, es müssen identische Programme sein.
Sonst hat man schnell dass Problem "mit Geht", "Geht auch" aber irgendwie anders.
Dann hat man wieder die Programmierer die mit Fingern aufeinander Zeigen.

Sigi
 

Gast_74695

User gesperrt
Was macht man sinnvollerweise mit einem graphischen Benutzerinterface? Die Antwort ist: alles, was einfacher mit einem großen Bildschirm, Tastatur und Maus anstelle Senderhardware erledigt werden kann. Letztlich alles, außer den Funktionen, für die ich das physikalische Fluggerät benötige.

Administratives (sichern, kopieren, anlegen, benennen etc.) und logische Steuerung (bis excl. Servo) am PC, physikalische Steuerung (ab inkl. Servo) am Sender. Wobei man auch den Sender vom PC fernbedienen könnte, aber das ist vielleicht eher Spielerei und eine zusätzliche Fehlerquelle.

Gerne auch mit einer Simulation, die die (logische) Bewegung der Ruder und des Modells zeigt. Die Physik, also Servodrehrichtung, Wege u.s.w.. wird dann am Fluggerät eingestellt. Diese Trennung hilft erstaunlicherweise auch beim Verständnis der Zusammenhänge. Legt man direkt am Fluggerät los, bleibt oft die Logik etwas auf der Strecke. Das merkt man, wenn man weitere Funktionen nachrüsten will, z.B. Snapflap o.ä..

"Fluggerät" weil "Modell" an den Stellen nicht eindeutig wäre ;)
 
Hallo Wolfgang,

unter #73 schreibst Du, wie schnell Du Deinem Sender beibringst, was Du von ihm willst.

Ich kann nicht beurteilen, wie weit Du in OpenTX eingestiegen bist.
Darum mal ein Beispiel, dass über die üblichen 08/15 Einstellungen hinaus geht, und so nach meinem jetzigen Wissensstand von keinem anderem System erreicht wird.

Ich verwende Variable bei der Konfigurierung meines Modellprogramms. Darin stehen "Mischeranteile", "Weganteile" oder "Servopositionen".
Diese Variablen kann ich an einer zentralen Stelle übersichtlich in einer auch auf dem Sender dargestellten Tabelle kontrollieren und verändern.
Diese Variablen durchziehen das gesamt Programm an den (für mich) wichtigen Stellen.
Ich muss also, um z.B. die Wölbklappenposition bei unterschiedlichen Thermik-Flugzuständen zu verändern, nur den Zahlenwert in der Tabelle an einer Stelle ändern, und nicht durch verschiedene Mischermenues (bei manchen Fabrikaten nicht mal in der Sonne sichtbaren) auf dem kleinen Monitor klicken.

Das habe ich mir übrigens noch etwas vereinfacht. Dazu habe ich mir ein kleines LUA-Script geschrieben.
Der HORUS X 12S besitzt eine 6-Stufenschalter. Damit wähle ich eine der neun möglichen Variablen (pro Flugzustand unterschiedlich) an.
Mit dem dritten kleinen Joy-Stick (unten links auf dem Sender) kann ich durch HOCH und RUNTER die Zahlenwerte ändern.
Per Sprachausgabe bekomme ich den Namen der jeweils angewählten Variablen angesagt.
Danach jede zahlenmäßige Veränderung.

Das alles und noch mehr erstelle ich auf meinem PC sehr übersichtlich und informativ.
Schiebe es in den Sender und stelle dann, vor dem Modell sitzend, die Drehrichtungen und Endausschläge der Servos ein. MEHR MUSS ICH AM SENDER NICHT MEHR MACHEN!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein solcher Umfang auf einem Sender, ohne die dazu notwendige Übersicht, nur sehr schwer umsetzbar ist, oder?

mfg Paul
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein solcher Umfang auf einem Sender, ohne die dazu notwendige Übersicht, nur sehr schwer umsetzbar ist, oder?
Hallo Paul,
Für die bisherigen Sender trifft das zu.
Da du die GUI der neuen Sender nicht kennst, werde ich an Hand von einigen Screenshots, mal darlegen, warum ich keine PC Programmierung brauche.

Nachdem ich den Namen für ein neues Modell eingegeben habe, gelange ich automatisch in das Menü Modelltyp.
Dort beginne ich mit dem Flächentyp.
Bild1.jpgBild2.jpg

Danach das Leitwerk
Bild3.jpg

Zum Schluss noch, Gas, wie viel Motoren und den Geber für die Bremse mit dem Offset
Bild4.jpg

Auch für ein 8 Klappenmodell brauche ich keinen einzigen Mischer setzen, auch die gängigen Flächenmischer sind vorbereitet.
Wertezuweisungen erfolgen über virtuelle Schieber oder Taster.
Bild7.jpgBild5.jpg

Auch der Mischer für die HR Beimischung ist fertig.
Man muss nur noch Stützpunkte setzen.
Mann kann auf einzelne Stützpunkte eine Markierung setzen, oder auch die gesamte Kurve auswählen.
Damit wird es möglich, den Wert der HR Beimischung im Flug zu trimmen.
Bild6.jpg

Ich möchte nochmals betonen, ich erkenne die Wertigkeit der PC Programmierung für OpenTX an, ohne diese, kämen die wenigsten OpenTX Anwender zurecht.
Auch für ältere Sendergenerationen oder auch neuere, ohne eine entsprechende GUI, wäre das bestimmt sinnvoll.
Mit der MZ-32 hege ich ein solches Verlangen nicht.
Was sollte es bringen, außer einem größeren Bild und der Einsatz einer Maus ?
 
Lieber Wolfgang,
ich WILL Dir NIX!!! Ich finde Deine sachliche Art super. Manchmal gelingt mir das leider nicht....

Ich beteilige mich hier gerne, wenn es dazu dienen kann, uns gegenseitig den Blick "über den eigenen Tellerand" zu ermöglichen.

Ich habe von GRAUPNER/HOTT keinen blassen Schimmer.
Zugegeben habe ich einige Zeit gebraucht, um mich von dem üblichen Denken, was uns die Fernsteuerhersteller vorgeben, zu lösen.
Hat man das einmal geschafft dann ist OpenTX einfacher zu verstehen. Man muss sich damit beschäftigen und man muss es auch mögen. Hat man es aber einmal geschafft, sich von dem bisher üblichen Denken zu lösen, hat man alle Freiheiten.

Und dann ist die Programmierung am PC (ich betone ausdrücklich "für mich"!) eine feine Sache.
Da ich sehr viel CAD-Konstruktionen ausführe, habe ich zwei 24"-ler auf dem Schreibtisch.

Deine Darstellungen des HOTT-Systems im vorigen Beitrag sehen wirklich übersichtlich aus!

Frage: Wie verstellst Du beispielsweise die Wölbklappen bei unterschiedlich Flugzuständen, wie z.B. Thermik 1, Thermik 2 oder Speed?
Kannst Du das während des Fluges?
Musst Du dabei auf das Display schauen?
Kannst du das Display bei vollem Sonnenlicht erkennen und lesen?

mfg Paul
 
Beim Konfigurieren am Sender am Sender oder am PC gibt einen grundsätzlich gegensätzliches Vorgehen.
Bein Einstellen der Servoendausschläge.
Arbeite ich am Sender, ist immer das Modell in Echtzeit dabei. Will ich hier vermeiden, dass mir (moderne) Servos durch gegenlaufen abrauchen, muss ich als erstes den Servoweg begrenzen.
In der Regel habe ich irgendwann ein "gefummel" mit der Wirkungsrichtung und den Servowegen für verschiedene Funktionen und Flugzustände.

Am PC denke ich über Servowege und Wirkungsrichtung überhaupt nicht nach. Ich arbeite nach einem festen Schema und wenn ich fertig bin, funktionier mein Modell am PC.
Übertrage ich das auf den Sender, dann können die Servos nicht richtig rum laufen, ich muss die Wirkrichtung und den Servoweg mit dem Sender und dem Modell einstellen, aber nur Im Servomenue.
Das geht an der Taranis so problemlos, weil es hier eine besonder Funktion gibt. Verstelle ich den Servoweg (=Wegbegrenzung) werden alle Geberwege, Mischeraneile, Kurven und Berechnungen prozentual dem neuen Servoweg angepasst. Davon merkst du überhaupt nichts, es geht einfach.

Hat ein Sender diese Umsetzung nicht, dann ist das Konfigurieren am PC sinnlos, auch das Proggen einer Simulation am PC Sender bringt nichts. Es geht nur, wenn dieser Weg bereit im Fundament des Projektes enthalten ist.

Sigi

Die Funktion der prozentualen Wegumrechnung hat man natürlich auch wenn man bei FrSky direkt am Sender konfiguriert. Man muss sie aber auch nutzen und nicht schon bei den Mischereinstellungen die tatsächlichen Servobewegungen beobachten. Also erst mal das Modell ausschalten und die Bewegungen nur auf dem Sender betrachten.
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
Frage: Wie verstellst Du beispielsweise die Wölbklappen bei unterschiedlich Flugzuständen, wie z.B. Thermik 1, Thermik 2 oder Speed?
Kannst Du das während des Fluges?
Musst Du dabei auf das Display schauen?
Kannst du das Display bei vollem Sonnenlicht erkennen und lesen?
Hallo Paul,
ich kann für die WK in den einzelnen Flugphasen feste Werte vergeben.
Dazu ist es möglich, analoge oder digitale Geber auf diese Werte zu legen, damit kann ich, phasenbezogen, die Werte trimmen.
Ich brauche dazu nicht auf das Display schauen, der neue, getrimmte Wert wird angesagt.
Das Display der MZ-32 kann man auch bei vollem Sonnenlicht ablesen.
 
Das geht an der Taranis so problemlos, weil es hier eine besonder Funktion gibt. Verstelle ich den Servoweg (=Wegbegrenzung) werden alle Geberwege, Mischeraneile, Kurven und Berechnungen prozentual dem neuen Servoweg angepasst. Davon merkst du überhaupt nichts, es geht einfach.
Hallo Sigi,

das ist jetzt für nicht OpenTx Nutzer etwas missverständlich bzw. verwirrend.
Es hört sich so an, als ob sich durch das Verändern des Servowegs andere Einstellwerte automatisch anpassen.

Dem ist natürlich nicht so, daher würde ich es etwas anders ausdrücken:
Beim Verändern des Servowegs wird automatisch auf den neuen Endwert skaliert, statt einfach zu begrenzen.
Es ist eine alte Diskussion (auch hier im Forum), was besser ist, mit OpenTx ist beides möglich.
Normalerweise wird umskaliert, eine Begrenzung (ohne Ändern der Empfindlichkeit um die Mitte) ist leicht über eine Kurve umzusetzen.

Begrenzt wird bei OpenTx übrigens der Wert, der von den Mischern an die Outputs geschickt wird (auf +-100%).
 

Gast_74695

User gesperrt
Ich möchte nochmals betonen, ich erkenne die Wertigkeit der PC Programmierung für OpenTX an, ohne diese, kämen die wenigsten OpenTX Anwender zurecht.
Auch für ältere Sendergenerationen oder auch neuere, ohne eine entsprechende GUI, wäre das bestimmt sinnvoll.
Mit der MZ-32 hege ich ein solches Verlangen nicht.
Was sollte es bringen, außer einem größeren Bild und der Einsatz einer Maus ?

Interessant wird es doch erst, wenn man den vorbestimmten Pfad der bunten Bildchen verlassen will/muss. Wie würde denn die von mir im Video gezeigte Kanalausgabe aussehen, also

Schalterstellung 1: Kanal X gibt Regler Y mit +10 bis +40% bei vollem Reglerweg aus
Schalterstellung 2: Kanal X gibt Regler Z mit -60 bis -90% bei vollem Reglerweg aus
Bei Schalterwechsel von Stellung 1 nach 2 wird auf Kanal X fix 1s lang +10% ausgegeben?

Eine ähnliche Aufgabenstellung entsteht z.B. auch, wenn Flightcontroller ins Spiel kommen. Gibt es dann ein Menue für Arduplane/-copter, ein anderes für iNav, usw.?
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
Interessant wird es doch erst, wenn man den vorbestimmten Pfad der bunten Bildchen verlassen will/muss. Wie würde denn die von mir im Video gezeigte Kanalausgabe aussehen, also
Schalterstellung 1: Kanal X gibt Regler Y mit +10 bis +40% bei vollem Reglerweg aus
Schalterstellung 2: Kanal X gibt Regler Z mit -60 bis -90% bei vollem Reglerweg aus
Bei Schalterwechsel von Stellung 1 nach 2 wird auf Kanal X fix 1s lang +10% ausgegeben?
Die bunten Bildchen nennt man GUI, die muss man nicht verlassen.

Für deine Aufgabe gibt es mehrere Lösungsansätze, ich würde es folgendermaßen mchen.
Zuerst die zwei Geber festlegen.
Bild8.jpg

Unter Details lege ich den Wertebereich für die Geber fest.
Im Beispiel +10 bis +40
Bild9.jpg

Danach mische ich die beiden Geber wechselseitig auf den betreffenden Kanal.
Bild10.jpg

Für jeden Mischer nutze ich jeweils eine Endstellung eines 3-Stufenschalter.
Auch das funktioniert mit bunten Bildchen.
Bild12.jpg

Zum Schluss wird für die Mittelstellung des Schalters der Sequenzer konfiguriert.
Bild11.jpg

Dieser gibt für eine Sekunde den Wert 10% aus.

Das Ganze dauert keine 10 Minuten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_74695

User gesperrt
Die bunten Bildchen nennt man GUI, die muss man nicht verlassen.

Beim Zitieren ist dir der wesentliche Teil entfallen "wenn man den vorbestimmten Pfad der bunten Bildchen verlassen will/muss", aber das ist OK, ich bin auch gelegentlich manipulativ unterwegs ;)

Aber du merkst selbst, dass hier nichts mehr ohne Handbuch oder recht viel angelerntes Wissen funktioniert. Ich müsste lernen, so zu ticken, wie sich der GUI-Programmierer vorgestellt hat, dass Modellflieger ticken. In OpenTX entfällt dieser Schritt für mich.

Ich finde es sehr gut, dass man jetzt mal OpenTX und ein Menuesystem an einem konkreten Beispiel vergleichen kann. In meinem Video ab 16:30 "erarbeite" ich mir die Lösung und verifiziere sie auch gleich. In diesem Vergleich sollte man ganz gut erkennen können, ob man eher der OpenTX- oder der Menuetyp ist und ob man Modelle lieber am Rechner oder am Sender erstellt.

Mit bestem Dank für einen interessanten Austausch!
 
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