Einschlagmutter - Gewinde zu teils zerstört

DeeSea

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Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit einer Einschlagmutter für eine Aufnahme. Leider ist die Einschlagmutter in einem Sperrholzrahmen so eingepresst und im Rumpf eingeklebt, dass es unmöglich ist diese einfach auszutauschen. Ich müsste wirklich den Rumpf von aussen auffräsen. Den Rahmen rausfräsen ist ebenfalls keine Option da er die hintere Rumpfpartie statisch abstützt. Das Gewinde der M4 Einschlagmutter wurde leider über Jahre immer mehr in Mitleidenschaft gezogen und eine viel zu kurze Schraube des Vorbesitzers, hat das Gewinde zur Hälfte zerstört. Hat jemand eine Idee, was ich in diesem Fall tun könnte?
 
Hi David,
jeder Kleber ist durch Wärme lösbar, der wird dann weich.
Heiße Schraube eindrehen, evtl. mit Lötkolben nachwärmen
und die Einschlagmutter nach innen drücken.

Kommst Du dann überhaupt dran, um die Mutter dann rauszukriegen/rauszuschütteln
und eine neue einzufädeln?

Falls eine neue Einschlagmutter nicht rein zu bekommen ist, evtl. eine Rampa-Mutter?

CU Eddy
 

DeeSea

User
Hallo Eddy, Hitze hatte nur einen unschönen Abdruck bewirkt wo das Gewebe durch den Lack sichtbar geworden ist. Die Mutter sitzt wirklich mit dem Kragen gegen die Rumpfwandung in einem dicken Mumpebett auf dem Rumpf auf. Wie beschrieben 0% Chance ohne Zerstörung diese raus zu bekommen.


Hallo Ernst, hast du dies schon einmal gemacht, ist da genug Fleisch bei einer Einschlagmutter ein M5 zu schneiden?
 
Hallo David,

lass ein wenig Sekundenkleber in die Mutter laufen und gebe dann Aktivator hinzu.
Nach 20 Minuten mit einem sehr guten Gewindeschneider nachschneiden.
Ich hoffe, dass das so möglich ist.
Man kann aber auch die Mutter mit Harz, der mit Kohlestaub angedickt ist verschließen
und danach wieder mit einem 3,2 mm Bohrer aufbohren und ein neues Gewinde schneiden.

Gruß aus Wiesbaden

Hartmut
 

schmie

User
Nachschneiden

Nachschneiden

Hallo,
ja hab ich schon gemacht.
nicht mit bohren anfangen,sondern gleichmit dem Vorschneider, dann den 2 und 3. Gewindbohrer.
Wenn Dein 4er Gewinde ausgenudelt ist, wird das gehen.
Der Kernduchmesser (Boher) für ein 5er ist 4mm

Das Material ist bei einer normalen Einschlagmutter genug, und wenn soviel PAmpe drum rum ist, kann der Hals sowieso nicht weg.
Servus
Ernst
 

DeeSea

User
Hallo Hartmut,
auch dir vielen Dank für deine Idee. Auf diesem Gewinde liegt eine ganz schöne Last (Rumpfteilung), denkst du sowas hält wirklich nachhaltig?
 
Hallo David,
du schreibst, dass das Gewinde durch eine zu kurze Schraube zur Hälfte zerstört ist. Die zweite Hälfte ist also noch gut und könnte mit einer längeren Schraube genutzt werden. Das reicht doch!?
Gruß Axel
 
Was spricht gegen aufbohren und hinter der defekten Mutter eine neue Mutter einzukleben? Am besten erst noch die alte Klebung/Mutter soweit wie möglich runterschleifen. Anschleifen sollte man ja sowieso.

Gruss Lukas
 
Hi David

Wenn noch 5 mm gutes Gewinde vorhanden ist reicht das bei deinem 4mm Gewinde aus . Darunter sollte es nicht sein. Ein 5mm Gewinde nachschneiden geht nur wenn die Hülse der Einschlagmutter mindestens
6 mm Durchmesser hat weil 0.5mm Wandstärke sollten schon noch übrig bleiben. Mit Kleber das Gewinde zu reparieren wird nicht gehen weil beim Nachschneiden deines Gewindes nur ein paar 10tel der Klebemasse
im Gewinde verbleiben .
Da bei deinem Fall die Gewinde auch Schwingungsbelastung ausgesetzt sind wird der verbleibende Kleber bald wieder aus dem Gewinde herausbröseln.
 

attfly

User
Ich hatte bei der Höhenruderbefestigung mal das gleiche Thema. Habe das mit einem Reparatursatz wieder behoben,da ich an die Einschlagmutter nicht rangekommen bin.
Das Set wird unter Helicoil (es gibt auch günstigere Nachbauten) vertrieben. Google mal Helicoil 4mm.
Du brauchst das Set, d.h. Mit passendem Bohrer und Gewindeeinsatz.
Gruß Adrian
 
Bei der Propelleraufnahme von einem Webra Bully hatte ich auch ein defektes Gewinde (M3).

Ich hatte damals
-das defekte Gewinde auf M4 nachgeschnitten,
-dann auf ein passendes Messingrohr ein M4 Aussengewinde geschnitten und
-in die (jetzt M4) Propelleraufnahme geschraubt und eingeklebt.

-Nach Aushärtung dieser Verklebung M3 Innengewinde in das Messingrohr geschnitten.

Das hält noch heute!

Gruß
Horst
 

ruvy

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Probier es damit, habe ich gute Erfahrungen gemacht:

huelse.jpg

sollte es in jedem besseren Baumarkt in deiner Nähe geben.

Einschlagmutter komplett ausbohren oder mit der Dremel ausfräsen, der hintere Teil (Platte der Einschlagmutter mit den Zähnen) kann im Modell bleiben.

Nun die Hülse in das Loch einkleben mit entsprechendem Kleber.

lg, Rudi
 
Hallo,

ich kann Adrian nur Recht geben. Diese Reparatursätze werden z.B. auch für die Reparatur von Gewinden an Motorköpfen verwendet. Ich selbst verwende die M3-Version, um in Flugzeugsperrholz ein stabiles Gewinde einzubringen. Sind auch unter dem Namen Bär Coils zu finden.

Grüße, Kurt
 
Also in Holz verwende ich Rampa-Muttern, die sind nämlich für Holz.
In Metall Helicoil. Funktion ähnlich, Aussengewinde unterschiedlich.

Meist mache ich aber bis M6 auch Sekundenklebergewinde für KS-Schrauben.
Wenn irgendwo eine Metallschraube rein muß, dann Rampa.

CU Eddy
 
AW: Einschlagmutter - Gewinde zum Teil zerstört

AW: Einschlagmutter - Gewinde zum Teil zerstört

Ich hatte bei der Höhenruderbefestigung mal das gleiche Thema. Habe das mit einem Reparatursatz wieder behoben,da ich an die Einschlagmutter nicht rangekommen bin.
Das Set wird unter Helicoil (es gibt auch günstigere Nachbauten) vertrieben. Google mal Helicoil 4mm.
Du brauchst das Set, d.h. Mit passendem Bohrer und Gewindeeinsatz.
Gruß Adrian

Hallo zusammen,
spannend - wieder was dazugelernt... Ich habe auch so ein änhliches Problem...

So wirds gemacht:https://www.youtube.com/watch?v=JVQ6xTFpcCE

Grüße,
Stefan
 

DeeSea

User
Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Hilfestellungen. Da auf der Verbindung eine hohe Last aufliegt (Scheerlast, keine Zuglast), würde ich fast ausschliesslich Helicoil verwenden wollen sofern möglich. Da die Einschlagmutter eine sehr dünne Wandung hat traue ich mich ehrlich gesagt nicht ein M5 Gewinde reinzuschneiden. So gut wie dieser Rat gemeint ist, leider sind meine Einschlagmuttern dafür augenscheinlich nicht geeignet. Auch für das Helicoil-Verfahren muss ich doch aufbohren, oder?

Weil die Stelle sehr schwer erreichbar ist, habe ich mir heute schon einmal proforma den 90° Winkelaufsatz von Dremel gekauft sowie ein sehr kurzes Dremelbohrset von M3-M5.

Wie wäre es z.B. wenn alle Stricke reissen und ich einen Kreis auf das Sperrholz zeichne wo die Einschlagmutter sitzt, ca. 2-3mm größer wie der Durchmesser des Einschlagmutterkragens. Ich fräse mit dem Dremel den Rahmen kreisrund aus und hole alles möglich dort raus. Mit der Kreisschablone schneide ich mir das Kreisstück mit gutem Flugzeugsperrholz nach und setze dort eine gesunde M4 Einschlagmutter ein und Harze mit gutem L285, etwas angedickt, das Stück wieder ein? Wie gesagt es ist eine reine Scheerlast und keine Zuglast an diesem Punkt.

Im anhängendem Bild seht ihr das Corpus Delikti. Wie ihr seht, liegt der obere Teil das Kragens genau auf der Rumpfwand auf. Keine Chance und an eine Mutter dahinter ist auch nicht zu denken, habe alles schon probiert.
 

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attfly

User
Bei dem Helicoil Set ist ein 4,2mm Bohrer dabei. Mit dem wird aufgebohrt, dann wird mit dem beiliegenden Gewindeschneideisej das Gewinde eingeschnitten und der Helicoil mit 0,8mm -0,7mm Wandungsstärke aus Stahl eingeschraubt. Das heißt es muss nicht viel Fleisch vorhanden sein.
Gruß Adrian
 
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