Hallo Amokka-Jünger,
nach einer "schöpferischen Pause" ist mein Amokka-Wood nun auch fertig und hat seine Feuertaufe bestanden.
Ich habe die Pläne von Jochen als Vorlage genommen und das Modell im letzten Winter (20/21) mit devFus & devWing konstruiert und die entsprechenden CAD-Dateien und Fräsdateien erstellt. Warum habe ich den "beschwerlichen" Weg gewählt? Zur Einarbeitung in die Konstruktionsprogramme. Außerdem habe ich die Frästeile so angelegt, dass ich alle Teile auf meiner Fräse mit einem 650mm Tisch fräsen konnte.
Ausrüstung:
Motor Hacker A20-12XL, Prop 10x6, Akku 3S/1300mAh, QR-Servos Graupner DES428-BB, Bremklappenservos ebenfallls Graupner DES 428-BB. Die Bremsklappen (Drehpunkt) liegen bei ca. 55% (129mm) der Flächentiefe an der Wurzelrippe. Ich habe stabil gebaut und erreiche somit ein Abfluggewicht von 1250g, inklusive Trimmblei (20g).
Der Erstflug fand auf unserem Modellflugplatz in der Ebene statt. Einstzellwerte SP bei 52,5mm und Querrudereinstellung ca. 2mm+ nach oben, so wie es hier im Thread zu finden ist. Vorsorglich QR und HR auf ca. 65% Expo eingestellt und die Ausschlagswerte für QR & HR aus den Angaben von Jochen übernommen.
Beim Erstflug zeigte sich, das die Einstellungen prinzipiell richtig waren, leichte Korrekturen (Höhe) waren erforderlich. Beim Ausfahren der Bremsklappen war eine geringfügige Tief-Beimischung erforderlich um den Gleitweg beizubehalten. Die Fluggeschwindigkeit ist recht ansehnlich und die Gleitleistung erstaunlich, was das Landen ohne Bremsklappen nicht einfach macht. Weitere Flugerprobungen folgten dann am Hang, wo das Modell nun in seinem wirklichen Element war. Hangaufwind und auch Thermik nimmt das Modell gut an. Die Querruder sind nun ca. 2,5mm nach oben gestellt (Normalflug), Für den Themikflug gebe ich nochmal 0,5mm Ausschal nach oben hinzu. Bespannung Oracover oben orange, unten schwarz, damit ist die Sichtbarkeit recht gut und auch die Fluglagenerkennung ist gut, könnte man mit Blockstreifen unten noch erhöhen.
Die Bremsklappen funktionieren recht anständig, die Grundgeschwindigkeit bei der Landung liegt aber höher als bei einem Leitwerkler mit Butterfly.
Für ein kleinräumiges Fluggelände sicherlich etwas herausfordernd. Ich bevorzuge eine Wiese mit etwas höherem Gras und nutze das höhere Gras als Bremshilfe am Boden, hat sich am Hang bestens bewährt.
Startvorgang:
Da habe ich den Stein der Weisen noch nicht gefunden. Die Motorisierung ist mehr als ausreichen für das Modell. Der Motorsturz beträgt ca. 5°. Beim Start mit Vollgas (Wurf mit ca. 20° nach oben) zieht das Modell stark nach unten und nur ein schneller Steuerreflex rettet das Modell vor dem Einschlag. Einmal in der Luft steigt das Modell mit der eingestellten Startstellung (HR 2,5mm nach oben) recht steil weg (Steigwinkel 45°++). Daher denke ich, dass eine Vergrößerung der HR Einstellung nicht zielführend ist. Bei den nächsten Versuchen werde ich die Startversuche mit 1/2 - 3/4 Gas probieren. Wer hat diesbezüglich welche Erfahrungen und was könnte der richtige Weg sein? Über ein Feedback würde ich mich freuen.
Mein Fazit:
Es hat Spaß gemacht das Modell selbst zu konstruieren, was mit der tollen Vorlage von Jochen dann recht "einfach" war - DANKE JOCHEN !!!
Der Aufbau war eine schönes Projekt, nach langer Zeit mal wieder einen Holzflieger gebaut. Recht viel gelernt bei der Anwendung der Programme devFus und devWing. Fliegerisch ist das Modell herausfordernd, gleitet super, nimmt schön Aufwinde an, ist agil und macht richtig Spaß.
Würde mich freuen wenn ich einen Tipp zum "relaxten" Starten bekommen könnte.
Gruß aus dem Südschwarzwald!
Georg