Beriev R 1

Hallo Herbert,

versuch das einfach das Seitenruder mehr einzusetzten, wie ich oben schon beschrieben hab.
Ich weiß nicht, ob du auch große Segler fliegst, da ist es genauso, die schieben nur so um die Kurve, wenn man Seitenruder nicht, oder zu wenig Steuert. Oder du hast i, Verein sicher jemanden, der dir das bestätigen kann...

Gruß
Jürgen
 

fly-bert

User
Dann habe ich mir noch einen Starwagen gebaut, etwa stabil, aber er läuft nach ersten Test in unserer Straße gut gerade aus und läßt auch noch kleine Korrekturen mit dem Seitenruder zu. Und der Flieger liegt jetzt gut auf, kein wackeln.
Nur die Anstellung des Flügels erscheint mir ein bischen wenig, da werd ich noch ein nacharbeiten müßen.

B1.jpg
B-2.jpg
B-3.jpg
 

Dix

User
Hallo Herbert,

in Ergänzung zur Kurven-Problematik.

Vergleiche doch einfach mal die Seitenansichten der Canadair CL215 mit der CL415 und mit der R1.
Die 215 hat eine kurze Nase, runde Motorhauben und ein normales Seitenleitwerk.
Die 415 hat weiter die kurze Nase, aber flache hohe Turboprop-Gondeln vor dem Schwerpunkt und zusätzliche Mini-Seitenleitwerke am Höhenleitwerk. (Obwohl sie auch ohne die Dinger noch recht "gesund proportioniert" ausschaut).
Die R1 hat eine dicke lange Nase, dicke und weit nach vorne ragende Triebwerksgondeln und ein relativ kurzes Heck mit einfachem Seitenleitwerk.

Das Seitenleitwerk (und -Ruder) ist für diesen Monster-Rumpf erheblich zu klein. Das macht zwar gerade ihr markantes Erscheinungsbild aus, führt aber zu ungesunden Proportionen "auf Seite". Es ist ein Design-Fehler des Originals!

Auswirkung:
Die Richtungsstabilität ist offensichtlich gerade noch ausreichend, da Du ja nicht von Unruhe um die Hoch-Achse (auf Gieren/Seite) berichtet hast.
Der Flieger hat ein massives Problem nicht in der Kursstablität, sondern in der Seitenruderautorität.
Ein großer Teil der Seitenruderwirksamkeit wird benötigt für den Ausgleich des negativen Wenderollmomentes der Querruder. Fürs koordinierte Fliegen ist dann nimmer viel übrig. Aber die Autorität auf Seitenruder ist zum Teil aufgezehrt.

Diese Problematik sorgt bei Wasserflug-Modifikationen von Landflugzeugen für zusätzliche Flossen im Leitwerksbereich!
Die dicken Schwimmer verringern die Längsstabilität erheblich.
Dazu kommt eine massive Verschlechterung der Leitwerksanströmung, wenn sie im aerodynamischen Nachlauf der Schwimmer liegen können.

Wo ich bei diesem Flieger gut aufpassen würde:
- Hochauftriebsbereich: Hast Du den Flieger schon gestallt oder getrudelt?
(Das Seitenleitwerk wird vom dicken Rumpf abgeschattet und wirkt noch schlechter.)
- Messerflug o.ä.
(Der Rumpf "fliegt" dann als Auftriebskörper deutlich hecklastig. Schwerpunkt hinter 25% Neutralpunkt., ggf. Abschattung des Seitenleitwerk durch Triebwerksgondel)
- unbeabsichtigt stark asymmetrischen Schub.
(Giermoment kann nicht mehr beherrscht werden)
- auf dem Wasser.
(Das Vorderschiff dreht Dir den Flieger wahrscheinlich weg, sobald das Wasserruder raus ist.)

Kannst Du testweise dem Modell zu zusätzlichen Seitenflächen im Leitwerksbereich verhelfen?
z.B. Finnen anbringen, Seitenruder vergrößern, ...?

Ansonsten würde ich auch erstmal
- mehr Seitenruderausschlag versuchen
- die Querruder-Differenzierung weiter verschärfen.
- Und die vorgeschlagene leichte Schubdifferenzierung ausprobieren.
 

OE-0485

User
Hallo !
- würd mir das mit "zuviel" Seitenruderausschlag gut überlegen weil die Wirkung schlagartig einsetzt.
- um das Problem mal definitiv einzugrenzen wäre Klarsichtmaterial mit Doppelklebeband angebracht sicher einen Versuch wert.
- bei 30 mm Überstand ist sicher mal Wirkung zu sehen.

Weiter viel Spaß mit dieser tollen Maschine und grüße hans
 

Dix

User
"Zuviel" ist eher kein Problem. Nur "zu schnell"... Ein Strömungsabriss am Seitenruder ist mir keiner bekannt. Nur am HR und am Flügel.

Die Dosierung muss natürlich immer zur Flugphase passen...
 

OE-0485

User
- nun ja, aber ein kleiner Ausschlag mit großem Ruder oder ein kleines Ruder mit großem Ausschlag - was würdest bevorzugen ?
- warum haben die großen, modernen Segelflugzeuge ausnahmslos 3D Turbulatoren am SR.

vg hans
 

Dix

User
Das ist nicht die Frage.

Ich habe noch keinen Strömungsabriss am SeitenLeitwerk gesehen. Mehr als 30° Ausschlag würd ich dort ohnehin nicht geben. Wenns dann immer noch nicht reicht, dann ist es nicht groß genug.
 

fly-bert

User
Bericht zum heutigen Tage:
leider war wegen der windigen Verhältnisse nur ein Flug möglich am Vormittag. Ich habe geändert die Queruderdifferenzieren, etwas mehr und etwas mehr Seitenruder. Jetzt bin ich mit dem Flugverhalten zufrieden, auch der neue Starwagen funktioniert gut.

Frage in die Runde, hat vielleicht wer so eine ATC Fuzzy Kreisel( den mit dem goldenen Aufdruck) rumliegen und braucht ihn nicht mehr? Die Beriev ist doch ein bischen empfindlich um die Längsachse, da könnte ein Kreisel Abhilfe schaffen.

MfG
Herbert
 
Hallo Herbert,
schön zu lesen, dass wohl alles klappt und du jetzt zufrieden bist.
Wenn du zusätzlich nen Kreisel probieren möchtest, muss das nicht unbedingtt ein ATC Fuzzi sein, da kannst du auch nen anderen externen nehmen und halt nur die Querruder durchschleifen.

Gruß
Jürgen
 
Ich habe mal zu einem Tiefdecker Segler mit 70 EDF obenauf die Haube verloren überm Platz. Ich habe genau gesehen wo sie runtergekommen ist. Nach 2 Stunden suchen habe ich aufgegeben. Die Flugsaison neigt sich dem Ende und es werden die ersten Vorbereitungen zum Winterschlaf getroffen, da findet jemand auf dem Platz die Haube. Unversehrt trotz jeder Woche einmal mähen. War aber egal ich hatte mir schon was anderes gebaut. Zerschossen habe ich den Vogel dann bei EDF Meeting in Hamburg als ich versucht habe Peter Kruse beim Limbo Fliegen zu schlagen. Die Haube habe ich noch weil sie es nur in Verbindung mit dem Rumpf gibt. Ich glaube das Ding hieß Zephyr oder so. Also auch ein schönes Andenken an eine Geschichte wie bei Dir hier.
 
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